Ihr Lieben, wenn es dem eigenen Kind nicht gut geht, leiden wir Eltern ja immer mit. Der Sohn von Simone wird in der Klasse gemobbt und sie weiß einfach nicht mehr weiter. Deshalb hat sie uns geschrieben und bittet um eure Meinung.
Ständig gemobbt: Soll mein Sohn sich einfach mal wehren?
Ihr Lieben, mein Name ist Simone und ich habe zwei Kinder, eine Tochter (14) und einen Sohn (12). Wir wohnen in einer mittelgroßen Stadt und beide Kids gehen aufs Gymnasium. Ich schreibe diesen Text, weil ich etwas Hilfe brauche, denn mein Sohn wird ständig gemobbt.
Wobei: Ich weiß nicht, ob es wirklich Mobbing ist – er wird nicht geschlagen oder getreten, aber er ist in der Schule ständigen Schikanen ausgesetzt. Es ist eine Gruppe von drei kleinen Arschlöchern (sorry, aber ich kann es nicht anders sagen), die ihn ständig ärgern. Mein Sohn ist ein ziemlich ruhiger Typ, liest gerne, ist kein cooler Fußballspieler und das macht ihn zum Opfer.

Die anderen Jungs nehmen ihm die Brille weg, schmeißen seine Schuhe durchs Treppenhaus nach unten, verstecken seine Hefte. Manchmal fliegt mein Sohn über ein Bein, das „versehentlich“ und „zufällig“ gerade rausgestreckt wird, wenn mein Sohn vorbeirennt. Sie machen Witze über ihn im Klassenchat, einmal haben sie ihm beim Sport die Hose runtergezogen. Es sind ständige Spitzen, ständige kleine Angriffe.
Anfangs haben wir Eltern ihm geraten, das Ganze zu ignorieren. Dann würden die anderen sicher das Interesse verlieren und es würde aufhören. Hat es aber nicht. Dann haben wir das Gespräch mit den Lehrern gesucht. Aber da hat sich auch nicht viel daraus ergeben, denn „wirklich körperlich schlimm“ sei ja bisher noch nichts gewesen. Wir haben dann die Eltern der Jungs kontaktiert. „Jungs sind halt so, die sind halt rauer. Aber klar, wir können ja nochmal mit ihnen sprechen“, war die lustlose und verantwortungslose Antwort. Das hat mich so wütend gemacht. Wie kann man sich als Eltern einfach wegducken, wenn die Kinder anderen Kindern schaden?
Mein Sohn erträgt das alles irgendwie still. Er hat sich daran gewöhnt und sich einen Panzer zugelegt. Aber natürlich leidet er, denn wer würde das alles schon jeden Tag ertragen wollen? Natürlich haben wir auch schon darüber nachgedacht, die Schule zu wechseln, aber eigentlich bin ich dazu nicht bereit. Was für ein Zeichen wäre das? Die Opfer gehen, die Täter bleiben? Noch will ich das nicht akzeptieren (außer mein Sohn würde uns darum bitten, die Schule zu wechseln, dann würden wir das selbstverständlich machen).
Ich frage mich also, was wir unserem Sohn sagen sollen: Schubs endlich zurück, schmeiß auch Schuhe durchs Treppenhaus? Such dir Verbündete oder sag es immer sofort einer Lehrkraft? In dem Betrieb, in dem ich arbeite, gibt es einen Azubi, der ein richtiger Schrank ist. Er trainiert im Studio, geht boxen und dem habe ich das alles mal erzählt. Er wurde auch richtig wütend und hat schon angeboten, unseren Sohn mal von der Schule abzuholen und sich mit den anderen Jungs zu „unterhalten.“ Vielleicht brauchen die drei anderen Jungs ja auch einfach mal einen ordentlichen Dämpfer.
Was meint ihr dazu? Was für einen Weg kann es geben, damit das nicht so weiter geht oder noch schlimmer wird? Es muss doch irgendeine Lösung her! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr an unserer Stelle tun würdet.
31 comments
Hallo zusammen,
Ich habe in der 5. Klasse zum Halbjahr die Schule gewechselt und es war die beste Entscheidung. Da war ich erst 1/2 Jahr in dieser Schule, und es war nichts „körperlich Schlimmes“ vorgefallen, ich vermute, es war eher weniger als bei Deinem Sohn. Und ich habe meine Eltern nicht um den Schulwechsel gebeten, ich wusste nicht, dass es eine Option ist. Sie haben (schnell) gehandelt, weil ich unglücklich war, und ich finde es im Rückblick super. Den Gedanken mit „die Täter bleiben“ kann ich nachvollziehen, aber die Täter können Euch egal sein. Ein Mädchen aus der alten Klasse hat mir erzählt, dass die Lehrerin mit der Klasse nach meinem Weggang gesprochen hat und gesagt, dass sie das „schade“ findet, dass ich wegen Mobbing, oder wie auch immer man das damals nannte, weggegangen bin. Ich vermute schon, dass der eine oder andere darüber nachgedacht hat. Aber wie gesagt, es ist auch egal. Es geht nur um Dein Kind.
Alternative wäre, darauf zu bestehen, dass von Seiten der Schule was passiert. Als mein Sohn mal (von der Lehrerin) gemobbt wurde, habe ich, als ich es endlich herausgefunden habe, gesagt, dass ich ihn keinen Tag mehr da hinschicke. Mein Vorschlag war, dass er für die Zeit in die Parallelklasse geht, bis die eigentliche, länger krankgeschriebene Lehrerin zurückkommt. Die Schulleitung hat stattdessen immer einen zweiten Erwachsenen in die Klasse gesetzt. Das war eine gute Lösung, aber wenn ich nicht deutlich geworden wäre, wäre wahrscheinlich nichts passiert.
Ich finde Mobbing völlig inakzeptabel und finde die Erwachsenen in der Pflicht. Wenn die Schule nichts macht, würde ich wechseln. Es ist für Deinen Sohn wichtig zu erleben, dass Ihr ihm helft.
Liebe Grüße!
Hi,
zuerst einmal tut es mir sehr leid, was Ihr und euer Sohn durchmachen müsst.
Ich persönlich würde es auf mehreren Ebenen versuchen anzugehen.
Versucht Euren Sohn zu stärken, in einem Verein anzubinden, eine Sportart zu finden, damit er einfach vielleicht auch mehr Anschluss findet, selbstbewusster ist in so Situationen und dadurch „gestärkt und geschützt“ ist. Es hat bestimmt in seiner Klasse ja verschiedene Gruppen, außer der Jungsgruppe mit der es Probleme gibt. Körperlich überlegene Personen vor zu schicken und einzuschüchtern finde ich den falschen Weg- euer Sohn sollte ja lernen Probleme selbständig zu lösen ohne Gewalt durch Kommunikation.
Das andere wäre für mich auf die Schule (Lehrer und Sozialarbeiter) zu zu gehen und versuchen ruhig und ohne Vorwürfe zu schildern, welche Vorfälle in der Schule euer Sohn erzählt und zu besprechen was der Eindruck der Lehrer ist/ fallen die Dinge in den Pausen vor, wenn es niemand mitbekommt von den Erwachsenen/ wie ist die Klassensituation… Dann schildern, dass diese Dinge für euren Sohn emotional sehr belastend sind und ihr von Seiten der Schule Hilfe benötigt, für die Vorfälle in der Schule. Schulsozialarbeiter einbinden mit konkreten Maßnahmen um euren Sohn in der Klassengemeinschaft zu stärken, ein Auge darauf zu haben auf euren Sohn und ob evt noch weitere Kinder unter den 3 Jungs leiden.
Außerdem würde ich auf die Eltern der Jungs nochmal zugehen und je nachdem wie gravierend ihr die Dinge findet und wie emotional ihr hier seid um ein persönliches Gespräch bitten entweder direkt mit den Jungs oder zuerst unter Erwachsenen. Nicht telefonisch, über Nachrichten… sondern sich zusammensetzen. Vielleicht haben nicht alle der Eltern dafür Zeit, aber wenn ihr einige erreicht ist das denke ich ein Mehrwert. Da ohne Vorwürfe gegenüber den Eltern schildern was euer Sohn erzählt, ggfs. was auch von der Schule rückgemeldet wurde und dann gemeinsam versuchen mit den Eltern auch einen gemeinsamen Weg zu besprechen- und klarzustellen in der Häufung und Schwere hat das nichts mit „wilden Jungs“ zu tun, sondern muss entsprechend eingebremst werden. Im Anschluss versuchen mit den Jungs alle 4 gemeinsam zusammen zu setzen und klare, deutliche Regeln vereinbaren, ohne Vorwürfe aber klar machen, wann Grenzen überschritten werden, wo es zu heftig und viel ist. Wenn Dinge weggenommen werden, herum geworfen und auch bei der Situation mit der Hose sind Grenzen deutlich überschritten und das muss geklärt werden und auch den Jungs deutlich kommuniziert werden.
Damit habe ich bei meinem Sohn sehr gute Erfahrungen gemacht, dass es helfen kann, die andere Seite sich anzuhören – „du da passieren komische Sachen- stimmt das und warum passiert das?“ Was ist der Auslöser dafür und hast du dir Gedanken gemacht wie sich der andere dabei fühlt? Was kann muss sich ändern, damit solche Dinge nicht passieren? Was ist die Konsequenz, wenn es wieder passiert?
Unser Sohn hat eine Klasse übersprungen, ist teilweise dementsprechend manchmal für die anderen Kids „ungewöhnlich“, körperlich aber dementsprechend auch unterlegen.
Die Eltern waren bei uns sehr gesprächsbereit, als sie gemerkt haben wir möchten ihrem Sohn nichts böses, verurteilen ihm nicht, halten sie nicht für schlechte Eltern, sondern möchten auch ein Problem unter den Kids aufmerksam machen, bei dem beide unsere gemeinsame Unterstützung benötigen. Wir benötigen eine Lösung damit es unserem Kind nicht schlecht geht, und auch sie, damit ihr Kind keine Probleme bekommt auf Grund seines Verhaltens- da ich versucht haben neutral zu sein und mitteile es gab Vorfälle, stimmen die aus Sicht des anderen Kindes und was war der Auslöser ?Ganz klar machen alle Familien, benötigen für den Konflikt eine Lösung und wir als Eltern müssen hier unseren Kindern beibringen wie man mit Problemen, Konflikten, Gefühlen umgeht und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt. Die Jungs konnten unter Anleitung den Konflikt tatsächlich dann auch lösen und beide einsehen, wie der andere sich in der Situation gefühlt hat, warum Dinge passiert sind und dass solche Situationen nicht nochmal vorkommen dürfen, es ein Zeichen von Schwäche ist, kleineren Dinge wegzunehmen, hin und her zu werfen, kaputt zu machen oder körperlich zu werden- das klappt sicherlich nicht immer- aber vielleicht ist es ein Ansatz da auf die Eltern nochmal zu zu gehen und ihnen den unangenehmen Weg auch ein bisschen auf zu zwängen, sich mit dem auseinander zu setzen was in der Schule passiert und Stellung zu beziehen. Und das klare Signal an die Jungs- wenn etwas ist kommt auf uns zu und wir als Eltern sind für euch alle als Ansprechpartner präsent und greifbar und wir helfen euch dabei die Situation zu lösen, aber es gibt Dinge, die nicht toleriert werden und Konsequenzen haben.
Definitiv Mobbing. Und definitiv weder für deinen Sohn zu beenden noch durch Gewalt von anderen Jugendlichen.
Wirf dich vor dein Kind. Nutze das Finanzielle. Jeder kaputte Stift, jeder Kratzer an der Brille, jedes verschmutzte Kleidungsstück, jede Äußerung wird ab jetzt und soweit wie möglich rückwirkend dokumentiert und den Eltern der Mobber in Rechnung gestellt. Bei jedem Vorfall in der Schule vorstellig werden, so oft wie beruflich möglich in Persona aber auf jeden Fall notfalls täglich telefonisch. Du musst unbequemer sein, als die Mobber zu ignorieren. Kündige an und setze um, dich nach 3 Vorfällen ohne Konsequenz für die Mobber dich ans Oberschulamt zu wenden und werde dort notfalls auch zur Dauerpräsenz. Schreib schon einmal die Dienstaufsichtsbeschwerde wegen dieses vollkommen inakzeptablen „das sind halt Jungs“.
Zwing dein Kind auf keinen Fall in irgend ein Anti-Mobbing-Training. Alles, was das jetzt gerade für ihn sagt ist sehr wahrscheinlich „du bist selbst schuld“. Gib ihm mehr von seinen liebsten Hobbies und Halt außerhalb der Schule. „Die Schule musst du mit Anstand hinter dich bringen“ hat mir meine Mom immer vermittelt. Freunde gibt es dort nicht unbedingt, aber wenn er Interesse an anderen Dingen hat finden sich dort meistens die „anderen Kinder“ und man kommt zusammen.
Klasse oder Schule sollte er nur im äußersten Notfall wechseln- die Mobber sind schuld, die sollen gehen! Und nein, mich interessieren deren psychische Probleme und unterliegende Unsicherheiten nicht, es zählt DEIN Kind, und wenn dir irgend jemand hier Toleranz einreden will darfst du durchaus anbringen, dass es genug Möglichkeiten gibt, NICHT zum Mobber zu werden und dass es eine Entscheidung der Mobber war und dementsprechend Konsequenzen hat, die du abzumildern LEIDER außerstande bist.
Kurz: Sei ein äußerst präsenter und nerviger Dorn bei der Klassenleitung, der Schulleitung, den Lehrkräften in deren Klassen etwas vorfällt, sei lauter als die, die die Vorfälle totschweigen wollen ertragen können und hilf deinem Kind zu sehen, dass die Schule nicht das Leben ist und man sich außerhalb Freunde suchen kann.
Es ist so traurig und macht mich wütend. Mein Sohn ist 5, geht in die Kita und leider ist Mobbing auch hier schon Thema. Nun haben wir Eltern reagiert,die kommenden Tage wird eine Mobbingspezialistin in kleinen Gruppen mit den Kindern und Erziehern arbeiten,wir Eltern haben dazu einen online-Elternabend. Das darf nicht hingenommen werden.
Dir und deinem Sohn alles Gute und ich hoffe, es findet sich eine Lösung!!!
Unsere Tochter (12j) wurde in den letzten Jahren in der Schule (Grundschule) auch öfter gemobbt. Lehrerinnen informiert, Schulleitung einbezogen, Schulsozialarbeit wurde von der Schule hinzugezogen. Teilweise auch die jeweiligen Eltern kontaktiert (sofern Kontaktdaten vorhanden waren), aber das ist meist zwecklos: „Mein Kind macht sowas nicht etc. blabla“.
Letzer Schritt war ein deutliches Schreiben an die Klassenlehrerin und die Schulleitung mit der Mitteilung, dass dies die letzte Nachricht ist und beim nächsten Vorfall direkt Anzeige und Aufsichtsbeschwerde an die vorgesetzte Stelle erfolgt. Seitdem ist erstmal Ruhe…
Der kleine Unterschied: Wir leben in der Schweiz, Kinder sind hier bereits ab 10 Jahren strafmündig nach Jugendstrafrecht. Ist also nicht so wie in Deutschland, dass man die Kinder nicht zur Rechenschaft ziehen kann.
Ob eine Änderung zur Strafmündigkeit im deutschen Recht etwas bringen würde? Vermutlich nicht … den „Schrank“ vorbei schicken ist sicher wirkungsvoller.
Liebe Simone,
das ist Mobbing.
An der Schule würde ich die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen:
Klassenlehrer/in, Schulsozialarbeit/JAS, und dann ganz schnell auch den Direktor bzw. die Direktorin, am besten mit einer möglichst detaillierten Liste der bisherigen Vorfälle. Und mit dem Ultimatum, dass du dich an das Kultusministerium wendest, wenn die Übergriffe nicht binnen (z.B.) zwei Wochen beendet sind.
Parallel könntest du dich mit anderen Eltern aus der Klasse zusammentun: sind beim Klassenelternvertreter ähnliche Vorkommnisse gemeldet worden? Welche Kinder sind laut deinem Sohn auch noch betroffen? Je mehr Verbündete du findest, die mit dir Druck machen, umso erfolgversprechender.
Ich würde auch weiterhin das Gespräch zu den Eltern der mobbenden Kinder suchen. Erfahrungsgemäß handeln die Kinder ja aus einem Unvermögen heraus (das soll gar nichts verharmlosen, aber vielleicht die Diskussion etwas entschärfen, was meistens eher ans Ziel führt). Die Eltern dieser Kinder hören das sicher nicht zum ersten Mal, und fühlen sich vermutlich zunächst angegriffen. Je souveränder du also in deinen Forderungen bist, umso eher lassen sich auf diesem Weg Lösungen finden. Möglicherweise gibt es ja darunter auch ein Kind, mit dem dein Sohn sich in deiner Anwesenheit (und der eines anderen Elternteils) auch direkt austauschen würde.
Bestärk deinen Sohn bei all diesen Schritten, dass er sich dir weiterhin offen mitteilt. Ich persönlich würde Fomulierungen wie „Opfer“ vermeiden, und ihn im Alltag umso mehr in seinen Stärken unterstützen. Ihm immer wieder sagen, dass der Anlass für die Übergriffe nicht in seiner Person begründet ist. Und vielleicht kann „der Schrank“ ihm ja eine Trainingsstunde in Selbstverteidigung geben. Oft ist es schon ein enormer Booster für den Selbstwert, wenn man weiß, wie man sich verteidigen könnte- wenn es einem doch mal reicht oder falls eine Situation eskaliert.
Liebe Grüße und viel Kraft!
Inga
Schreibst du über meinen Sohn? All die Dinge, von denen du erzählst, sind meinem Sohn (13 Jahre, Gymnasium) auch passiert. Er hat es ein halbes Jahr lang ertragen, bis er morgens weinend zusammengebrochen ist und uns davon erzählt hat. Wir haben daraufhin die Klassenlehrerin informiert, die die Schulsozialarbeiterin mit ins Boot genommen hat. Und was soll ich sagen? Die Sozialarbeiterin ist der Meinung, dass das kein Mobbing und noch nicht mal Zankereien seien, sondern nur Spaß und dass unser Sohn lügen würde. Sie hat die betroffenen Kinder im Beisein unseres Sohnes damit konfrontiert mit dem Resultat, dass die Gemeinheiten jetzt noch unauffälliger werden. Z.B. ausschließlich auf ihn halten bei Ballspielen. Da auch die Schulleitung nichts unternimmt, wird unser Sohn im Sommer die Schule wechseln. Unser Wunsch war es nicht, aber er will einen kompletten Neuanfang haben.
In der Grundschulklasse meiner (inzwischen erwachsenen) Tochter gab es einmal eine Klassenkonferenz wegen eines Kindes, das die gesamte Klasse tyrannisierte. Nur meine Tochter hatte zu Hause noch nie von ihm erzählt. Darauf angesprochen, ob dieser Junge sie denn noch nie angegriffen habe, meinte sie nur lapidar: „Doch, einmal schon. Aber ich habe ihm gleich voll zwischen die Beine getreten. Mich lässt er jetzt in Ruhe.“
Tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber massive Gegenwehr ist leider die einzige Sprache, die diese Kinder kurzfristig verstehen und die eine echte Chance auf sofortige Abhilfe bietet. Alles andere darf und kann erst erfolgen, wenn die Opfer in Sicherheit und die Täter in Schach sind.
Meinem Sohn ging es genauso. Es ist immer dasselbe Muster. Bitte gehe da mit aller Härte vor. Unerbittlich. Diese Erlebnisse werden dein Kind begleiten. Rede auf gar keinen Fall mehr mit den Eltern. Es bringt nichts. Dokumentiert die Vorkommnisse. Schuldirektor einschalten MIT Anwalt. Wenn etwas wiederholt und systematisch passiert ist es Mobbing. Im übrigen kein Kavaliers Delikt. Frag nicht was man tun kann. Forder ein das DAS aufhört. Wenn es an der Schule nichts mehr bringt der Direktor nicht in die Gänge kommt: Ab zur Bezirksregierung! Warte bitte nicht mehr ab. Es ist viel zu fortgeschritten. Lehrer/Schulen die bei Mobbing NICHT handeln, kann man verklagen. Warum schreib ich das…ja warum…weil ich diese Fehler gemacht habe…ich dachte man kann es mit Vernunft regeln… Gesprächen… Abwarten…es bringt nichts. Handel massiv und entschlossen. Eine andere Sprache verstehen Mobber nicht.
Mein Vater hat meinen damaligen Mobbern nach der Schule abgepasst, sie am Kragen gepackt ( nicht geschlagen ! ) und ihnen gedroht, dass wenn sie weiter gemein zu mir wären,er jeden einzelnen Tag auf sie warten würde….dass war vor 35 Jahren. es hat genützt. Weiss aber nicht, ob man das in der heutigen Zeit noch so lösen kann.
Dass heutzutage noch so geantwortet wird, ist ein Unding… Diese Lehrer/-innen arbeiten nicht an einer Brennpunktschule in Berlin, sodass sie mit allem überfordert sein könnten. Sie sind Gymnasiallehrer/-innen. Das Niveau am Gymnasium ist doch laut Verständnis vieler gehobener und ein Thema des Lehramtstudiums ist Psychologie. Mobbing ist keine neumodische Erscheinung und es sollte doch schon seit Jahren nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Natürlich sind die Eltern sich nicht bewusst, was sie für Kinder haben. Entweder tyrannisieren sie ihre Kinder, stehen nicht zu dem Teufelskreis, sehen es nicht ein, dass sie selbst damit Mobber erzeugt haben oder sie haben daheim liebe Kinder, die draußen ihren Frust an Schwächere ablassen (oder Lehrer/-innen und Erzieher/-innen, die sich kaum wehren können… isso).
Leider kann ich keine helfenden Worte hinterlassen. Aber ich hoffe, das alles wird ihn zu sehr prägen.
Principiis obsta!
(In Graz gab es erst heute eine Amoktat an einem Gymnasium, weil ein ehemaliger Schüler dort gemobbt wurde und seine Psyche labil war)
Schütz Dein Kind. Gespräch mit der Lehrerin, Vertrauenslehrer, Klassenwechsel, Schulwechsel….? Andere Eltern würde ich nicht involvieren. Dein Kind ist kein Opfer, sondern DEIN Kind.
Das ist ein Paket, dass dein Sohn sonst sein Leben lang mit sich mitträgt. Oder er lernt jetzt, dass man sich selbst helfen muss. Der Azubi kann sicher erstmal Respekt erzeugen. Das Angebot würde ich annehmen.
Auf Dauer ist es gut, wenn sich dein Kind selbst wehren kann. Ins Fitti darf er mit 12 sicher noch nicht, aber vielleicht gibt es eine Kampfsportschule bei Euch? Das trainiert vor allem das Selbstbewusstsein.
Dein Sohn sollte sich auch jetzt wehren dürfen. Dass das für Euch ok ist, müsst ihr ihm vermitteln. Er sollte also keine Angst vor Ärger oder Enttäuschung haben müssen, wenn er mal einen fremden Ranzen auskippt oder er vor der Mathearbeit einen Taschenrechner versteckt. Gibt dann schlimmstenfalls in der Schule zwar Diskussionen, aber die Lehrer haben normalerweise ein gutes Gerechtigkeitsgefühl.
Im Klassenchat kann er sich wehren, indem er Übergriffe auch genauso bezeichnet. Meist gibt es da vereinbarte Regeln. Das wird bei uns im Klassenleiterunterricht und in Ethik ständig mit der Klasse diskutiert. Irgendwie so: „Ich finde diese Aussage über mich nicht witzig, sondern beleidigend. Für mich ist das Mobbing. Wie findet ihr das? Ich bin dafür, dass X jetzt 3 Tage geblockt wird?
Ganz klar wehren und bei jeder „Aktion“ die Lehrer informieren.
Ich selbst bin Trainerin im Sportverein und wenn ich mitbekomme, dass es mal wieder Ärger in der Jungsumkleide (bei den Mädels finktioniert es) gibt, gibt es eine deutliche Ansage an alle Jungs! Denn es beschränkt sich meistens auf 1-2 Opfer und 2-3 Täter und alle anderen „gucken zu“.
Ich wurde dafür auch schon mehrfach von Eltern von „Opfern“ und „Tätern“ gelobt, weil sie es von anderen Vereinen und leider auch von der Schule so nicht kennen. Nach so einer deutlichen Ansage ist dann auch erstmal längere Zeit Ruhe. Die Opfer sind gestärkt und die Täter haben Angst, dass dann doch mal die „Zuschauer eingreifen“. Nur so kann es funktionieren.
In deinem Fall: Die Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass man sich von 3 Großmäulern nicht einschüchtern darf. Bisher haben die Zuschauer Ruhe, weil das Opfer da ist, aber wenn dein Sohn weg ist, wird ein „Zuschauer“ das nächste Opfer sein. Das muss man dem Rest klar machen und das ist eindeutig die Aufgabe der Lehrer!
Hallo,
das ist wirklich schrecklich und (hoffentlich) auch mittlerweile in den meisten Schulen nicht der Normalfall, dass a) so massiv gemobbt wird und b) von Lehrern nicht dagegen vorgegangen wird.
Wehret den Anfängen!
Ich bin auch Lehrerin und als Eltern einer Schülerin an mich herangetreten sind, weil sie von anderen Schülerinnen bedrängt und belästigt wurde, habe ich mit allen das Gespräch gesucht, mir regelmäßig Bericht erstatten lassen, und dann wurde es auch schnell wieder besser, zum Glück.
Kann wirklich kaum glauben, dass es immer noch Lehrer und Eltern gibt, die mit dem „Jungs sind halt so“-Spruch kommen, zum Kotzen. Da müssen die Lehrer an ihre Verantwortung erinnert werden, Schulleitung eingeschaltet, im schlimmsten Fall eine Beschwerde beim Schulamt.
Was aber gar nicht geht: dass hier in einigen Kommentaren zu Gegengewalt aufgerufen wird! Sich wehren – natürlich, aber andere Erwachsene oder Jugendliche vorschicken, um Kinder einzuschüchtern, da macht man sich zu Recht strafbar.
Ich meine, es geht doch darum, mit gutem Beispiel voranzugehen, und eben nicht zu vermitteln, dass der Stärkere gewinnt. Gewalt, egal ob verbal oder körperlich, muss klar abgelehnt werden, auch den Tätern gegenüber. Sonst sind wir schnell bei „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, das ist unwürdig.
hey, ich bin alleinerziehend. meinem Sohn fehlt also eine männliche Figur und ich wollte ihn nie zum weichei erziehen. Daher war meine Devise schon im Kindergarten-Alter: du haust nicht, aber wenn du körperlich attackiert wirst, haust du so fest zurück wie du kannst. Er ist jetzt 12 und es gab einen jungen der ihn verbal über einen kurzen Zeitraum gemobbt hat. Der mobber ist auch 12 (sonst hätte ich morgens mal vorm Schultor auf den gewartet!!) und mein Sohn hat „Eier gezeigt“ *sorry als es ihm reichte und ist ihm auf der schultoilette hinterher und hat ihn ohne Zeugen mal sanft an die Wand gedrückt. Ich war stolz auf ihn. Danach war Ruhe. Aber dafür muss man ein gewisses mindset mitbringen.
Das Angebot vom Schrank würde ich an eurer Stelle mal annehmen. Oder er soll eurem Sohn mal das Boxen zeigen, das stärkt ihn mental und bringt Selbstvertrauen und selbstbewusstsein
So ist es! Unser Sohn hat zum Glück ne Weile Ringen gemacht, weiß also, wie man mittels Hebelkräften auch größere und schwere Personen zu Boden bringt. Er selbst war nämlich lange der Kleinste und leichteste in Gruppen von Gleichaltrigen. Er setzt es nur ein, wenn er angegriffen wird. Was soll ich sagen, er ist in der 8. Klasse und hat immer gleich von Anfang an die Fronten geklärt, wenn ihm einer doof kam. Als ich in der Grundschule drauf angesprochen wurde, habe ich die Erzieher nur gefragt, wo sie waren, als mein Sohn angegriffen wurde und sich gewehrt hat? Ich schaute in ratlose Gesichter. Da habe ich gesagt, zum Glück kann er sich selber schützen, scheint ja nötig zu sein. Da war Ruhe! Und er hat bis heute Ruhe vor Tyranneien, meine Tochter übrigens auch, denn sie „droht“ dann mit ihrem Bruder. Mein Sohn hat übrigens auch schon öfter Partei für Schwächere ergriffen, hat offen zu ihnen gestanden und Mobber in ihre Schranken gewiesen. Und das waren manchmal echt böse Äußerungen von den Mobbern, die unter Erwachsenen strafrechtliche Relevanz hätten (böse ausländerfeindliche Sprüche), da habe ich mich oft gefragt, warum da Lehrer nicht eingegriffen haben. Deswegen haben wir unsere Kinder von Anfang an ermutigt, dass sie sich wehren bei Angriffen!
https://www.instagram.com/jooke_antimobbingcoach?igsh=MTh4MWZ3cjBzc2M0dw==
Ein Insta-Account, der sich mit Mobbingorävention beschäftigt. Ich sehe Lehrer & Schule ganz klar in der Pflicht, aktiv zu werden.
Viel Erfolg!
Das ist schlimm und leider sind viele Kehrkräfte da immer noch nicht gut geschult. Mobbing ist unbedingt etwas, das ausschließlich und nur in der Schule bearbeitet werden sollte. Bitte nicht die Eltern der Kinder kontaktieren. Das macht es im Zweifel noch schlimmer. Ich würde mich erneut an die Klassenlehrer wenden, dann auch gerne zusammen mit dem Klassenlehrer an die Schulsozialarbeiterin. Ggf. auch die Schulleitung ins Boot holen, wen du das Gefühl hast, nicht ernst geboten zu werden. Ich würde nicht darüber hinaus an den schulpsychologischen Dienst wenden. Die sind für solche Fälle ausgebildet und beraten auch die Schule. Die Vorfälle aufschreiben ist gut und dem Kind immer signalisieren: Du hast nichts falsch gemacht. Du bist genau richtig wie du bist. Viel Erfolg!
Hei.
Klar ist das Mobbing. Psychoterror. Ignorieren ist das Schlimmste, was man machen kann. Kommt sofort ins Handeln. Wenn der Azubi Zeit hat, soll er jedes Mal zu Schulschluss am Schultor stehen und denen erstmal verbal die Ohren langziehen. Den Lehrern würde ich auf den Sack gehen. Es passiert nichts, wenn man nicht unangenehm wird, aber es ist deren Pflicht hinzuschauen und sich einzumischen. Wir haben letztes Jahr jemanden von der Schule geworfen, wegen Mobbing. Das muss sich niemand gefallen lassen, aber wichtig ist, reden und nerven und Beweise sammeln. Und ganz wichtig: deinem Sohn den Rücken stärken und ihm immer wieder spiegeln, dass er richtig ist. Die Eltern der A…..lochkinder würde ich auch jedes Mal kontaktieren, wenn was Neues vorgefallen ist. Scheiß auf deren Meinung, es geht um deinen Sohn. Die können dir egal sein. Die werden aber auch erst was machen, wenn‘s nervt. Also immer wieder anschreiben oder persönlich vorbeifahren. Und ich würde sofort die Schulleitung informieren.
Hat sein Sohn Kumpels, die er mit ins Boot holen kann? Ansonsten auch die Klassenkamerad:innen interviewen. Mädels sind da ja sonst gerne rede- und hilfsbereit. Die Jungs müssen merken, dass sie damit nicht mehr durchkommen. Wenn alles nichts hilf, dann Schulwechsel, zum Schutz für deinen Sohn. Aber das würde ich auch erst als allerletzten Schritt sehen.
Ich würde die Jungs auch mal nachmittags abfangen. Einfach damit sie merken, dass sie unter Beobachtung stehen. Ist bestimmt nicht die feine Englische, aber mit was anderem kommt man da nicht weit.
Viel Erfolg und ganz viel Kraft 💪🏻
ich schließe mich den anderen an: Das ist ganz klares Mobbing! Im Prinzip wurde schon alles gesagt:
Dokumentieren, die Lehrer mit ins Boot holen. Den Kontakt zu den anderen Eltern suchen (nein, nur weil manche Jungs „rauer“ sind, gibt es ihnen nicht das recht, andere zu ärgern!), zur Not auch mit STrafanzeige drohen wegen SAchbeschädigungung (wie schnell ist die Brille verbogen, ein böser Kratzer drin!) drohen.
Auch wenn die Täter vermutlich selbst nicht strafmündig sind, die Eltern werden mit sicherheit nicht amused sein, wenn ihnen ein entsprechendes Schreiben ins Haus flattert. Und falls alles nichts hilft… Schule wechseln!
Und vielleicht hilft es wirklich, wenn dein Sohn einen Kampf- oder Verteidigungssport ausübt! Wenn er entsprechende Techniken beherrscht, wird er selbstbewusster durchs leben geben… und spätestens wenn er einen Idioten auf die Matte befördert hat, wird Ruhe sein.
Ich finde es empörend, wenn sich Eltern oder Lehrer wegducken und erst etwas Schlimmeres passieren muss, damit gehandelt wird.
Mit Gewalt zu reagieren, wie von Einigen hier vorgeschlagen, halte ich für die falsche Lösung, damit macht man sich vor allem angreifbar. Auf jeden Fall aber weiterhin Lehrer, Vertrauenslehrer und, falls da nicht adäquat gehandelt wird, die Schulleitung kontaktieren.
An der Schule meiner Kinder gibt es Streitschlichter, das sind ältere Schüler, die gemeinsam mit den Schülern, bei denen die Probleme auftreten, versuchen eine Lösung zu finden – vielleicht gibt es etwas Vergleichbares bei Euch?
Alles Gute Euch!
Barbara
Nein. So darf man gar nicht denken, dass man sich irgendwie angreifbar machen könnte. Der Sohn hat genug durchgemacht und mit Reden kommst du da nicht mehr weiter. Die lachen sich kaputt. Die werden in den Gesprächen Einsicht zeigen und/oder es abstreiten und verdrehen und dem Sohn noch eine mehr drauf geben. Gelegenheiten gibt es genug. Alter, die haben ihm die Hose runtergezogen. Dafür sollten die mit den Fingern den Schulhof säubern. Meiner Meinung nach mit dem Mund… Der Sohn braucht jetzt Kraft von außen, wie zum Beispiel den Azubi, der die Jungs mal etwas einschüchtert. Das kann man bestimmt pädagogisch wertvoller ausdrücken, aber ändert an der Sache nichts. Solche Jungs kannst du nicht mehr friedlich labern. Da muss jetzt Druck in die Sache. Wie lange soll der Sohn das denn noch hinnehmen?Man weiß ja nicht, was in ihm wirklich vorgeht, wenn er das so stillschweigend hinnimmt. Ich will nicht das Schlimmste heraufbeschwören, aber es ist allerhöchste Eisenbahn. Und hinterher hat wieder keiner was gesehen. Labern dauert einfach zu lange und ist hier schon längst zu spät.
Boah, wenn ich sowas lese, würde ich am liebsten zu deinem Junior in die Schule rennen und ihm sagen, wie wertvoll, schlau und toll er ist und wie dumm und armselig und schwach die Täter sind.
Nie vergessen, dass ihr (dein Sohn) intellektuell am längeren Hebel sitzt und gegen Mobber kann man was machen! Ihr schafft das.
dein Sohn soll den Kindern von hinten in den Rücken treten wenn sie die Treppe runter gehen , gleiches mit gleichem vergelten , die nehmen seine Brille oder Schuhe…. gut dann zeigt er den mal wie das ganze ausgehen kann , sonst schreib mich an und ich komm vorbei und klär das in der Schule, so das die kleinen …… nie wieder jemandem was tun
Ich sehe das wie die anderen, die hier schon kommentiert haben. Das ist auf jeden Fall Mobbing und wenn es noch länger anhält besteht die Gefahr, dass Dein Sohn schlimme Folgen davonträgt. Mein Mann wurde als Kind auch gemobbt und leidet bis heute darunter. Entsprechend gehen wir bei unseren Kindern auch schon bei „Kleinigkeiten“ direkt dagegen vor. Einige Jungs hatten z.B. unsere Tochter in der 3. Klasse häufiger geärgert, als „Heulsuse“bezeichnet, etc. Mein Mann hat die Kinder dann einmal direkt und sehr deutlich darauf angesprochen und seitdem ist Ruhe. Ignorieren hilft dagegen meist nicht.
Ich würde also auch sagen: ihr müsst in die Offensive kommen. Wenn die Lehrer:innen nicht dagegen vorgehen (was sie eigentlich auf jeden Fall sollten!), würde ich auch mit den dokumentierten Geschehnissen zum Schuldirektor, Schulamt, etc. gehen. Außerdem würde ich auch schauen, ob Euer Sohn Verbündete in der Klasse finden kann und ihn ermutigen, einen Selbstverteidigungskurs zu machen. Das Angebot des Azubis finde ich auch nicht schlecht und würde das wahrscheinlich annehmen, wenn ich in Eurer Situation wäre. Notfalls würde ich auch einen Schulwechsel oder einen Klassenwechsel in Erwägung ziehen, wobei ich Dir zustimme, dass das eigentlich nicht die richtige Lösung sein kann.
In jedem Fall würde ich das nicht länger ignorieren, denn die Gefahr besteht, dass es umso schlimmer wird, je länger es sich verfestigt.
Sehe ich auch so.
Als ich noch in der Schule war, war ich auch das Mobbingopfer. Mobbing muss nicht unbedingt immer mit schlagen, treten, etc zu tun haben. Mobbing ist auch, das Opfer zu demütigen.
An meiner Stelle hat nur ein Schulwechsel geholfen. Aber das ging von mir aus. Ich hatte nur noch schlechte Erinnerungen an das alte Gymnasium, ich wollte einfach nur noch weg.
Ich denke auch, dass ein Selbstverteidigungskurs eine gute Idee ist – nicht nur wegen dem kämpferischen Aspekt, sondern weil es hilft, das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Wenn der Azubi Boxen geht, kann er deinen Sohn mitnehmen. Dann ist er schon mal nicht allein und kennt jemanden.
Was schulisch noch möglich ist, wäre vielleicht die nächst höhere Instanz ins Boot zu holen – Schulleitung, wenn die sich quer stellt, noch eins höher.
Guten Morgen,
ich kann dir leider keinen richtigen fachlichen Rat geben. Aber dein Beitrag macht mich wütend und traurig. Es kann doch nicht sein, dass die Lehrer es einfach abtun. Spontan finde ich deinen Kollegen gar nicht so schlecht ;-). Dein Sohn ist das Opfer, aber es ist nicht seine Schuld. Er muss sich auch nicht wehren, aber die Jungs müssen in ihre Schranken gewiesen werden. Lass deinen Kollegen doch mal Klartext mit Ihnen sprechen. Außerdem: alles dokumentieren und nochmal mit den Lehrern, Vertrauensperson und Rektor sprechen. Ansonsten ans Schulamt wenden. Ihr müsst in die Offensive. Und den Klassenchat dokumentieren, dem Rektor vorlegen. Hier würde der gesperrt. Und für deinen Sohn: Selbstverteidigung und Stärkung des Selbstvertrauens. Nicht, um sich zu wehren, aber um fürs Leben gerüstet zu sein. Nicht, dass er ein Trauma und Ängste bekommt/zurück behält.
Alles Gute für Euch!
Mein Kind hat meines Wissens nach dieses Problem nur sporadisch, deswegen bin ich kein Joker für diese Frage.
Trotzdem habe ich ihm immer versichert, dass er sich wehren darf (im Rahmen natürlich) und ich habe mir auch die entsprechenden Kinder selbst geschnappt und gesprochen. Immer Erzieher/ Lehrer oder sowas dazuholen, dann ist das einfach rechtlich im Rahmen. Immer auf professioneller Schiene versuchen (am besten alle an einen Tisch zwingen) und auch den Lehrern gern ein bisschen mit Eskalation (Schulleitung, Anzeige, öffentliche Bewertungen, Landesschulamt) drohen wenn sie untätig bleiben.
Mobbing geht nicht und die allermeisten Kinder sind händelbar wenn man sich eben die Mühe macht, sie direkt zusammenzuscheißen und ein Fass aufzumachen. Und natürlich muss jeder sich wehren dürfen. Körperlich genau so wie sprachlich.
Erstmal tut es mir leid, ich kann das nachvollziehen.
Ich persönlich als Teeny war in der selben Situation und unser Sohn, damals auch 12, wurde in einer Schul AG gemobbt. 1 Jahr war Ruhe, damals wurde ihm Wasser in seinen Ranzen geschüttet mit Laptop als Inhalt. Wir konnten es nicht beweisen wer es war. Ca. 1 Jahr später haben die Täter sich verraten und haben dann wieder angefangen, meinen Sohn direkt angegriffen. Erstmal hatte er Glück, weil seine Freunde in der Klasse ( die Mobber sind eine Klasse über ihn), zu ihm hielten und mit ihm zusammen zu den Lehrern gegangen sind. Sie mussten alles aufschreiben, es gab für die Jungs eine Konferenz und wir hatten ein Gespräch mit der Klassenlehrerin. Wir haben bis jetzt Ruhe. Da hat es aber tatsächlich nur geklappt, aufgrund von Zeugen und weil die Lehrerin so gut reagiert hat.
Bei mir damals war es anders. Ich hab leider lange Zeit „aushalten „ müssen. Meine Eltern haben alles versucht. Mit den Lehrern geredet, mit den Eltern. Nichts hat was gebracht. Mich hat das Traumatisiert und ich habe heutzutage mehr Angst denn je um meine eigenen Kinder. Was mich kaputt macht. Also 1. das was du schilderst, ist Mobbing. 2. ich würde erstmal Kinder finden, die das bezeugen. Dann damit zum Klassenlehrer und wenn das nicht hilft zur Schulleitung oder Schulamt. Wichtig: alles aufschreiben. Jeden kleinen Vorfall. Sollte das alles nichts helfen. Gibt es nur die Möglichkeit des Schulwechsels. Ich verstehe deine Meinung, das Opfer soll nicht gehen, aber glaube mir, dein Sohn wird langfristig davon krank.
Er hat noch viele Jahre Schule vor sich. Oder er hält aus wie ich damals. Es hat ca. 1 Jahr gedauert, dann hatten sie keine Lust mehr auf mich und ließen mich in Ruhe. Mich hat das sehr schlimm geprägt. ( Heute mit 39) kämpfe ich für jede Kleinigkeit bei meinen Kindern und Versuch sie davor zu bewahren. Was auch nicht immer gut ist.mache mir zu viele Sorgen. Versuch Freunde mit ins Boot zu holen. Er braucht Unterstützung. Liebe Grüße und alles Gute !
Dass sich in der Schule die verantwortlichen Lehrkräfte nicht kümmern, finde ich unmöglich. Das ist ihr Job! Gibt es schulintern jemand anders, den du ansprechen könntest? Schulsozialarbeiter, Vertrauenslehrer, Abteilungsleitung? Da die Situationen während des Schultages passieren, ist es Aufgabe der Schule, deinen Sohn zu schützen! Nicht nur vor körperlicher Gewalt, auch vor dem, was du beschreibst (ja, ich würde es schon als Mobbing bezeichnen). Den Tätern muss klar aufgezeigt werden, dass sie Grenzen überschreiben – entweder mit erzieherischen Maßnahmen oder Ordnungsmaßnahmen (Klassenkonferenz).
Alles Gute für euch!
Ich würde ab sofort und falls möglich noch rückwirkend die Vorkommnisse genauestens protokollieren, und dann würde ich schnellstmöglich nochmal um ein Gespräch mit den Klassenlehrern bitten und ihnen das vorlegen. Da ist auf jeden Fall Mobbing!!! Da muss die Schule aktiv werden! Bestimmt gibt es auch eine/n Vertrauenslehrer/in an der Schule? Vielleicht könnte es auch helfen sich zusätzlich dort zu melden. Das darf keinesfalls so weitergehen!! Hat dein Sohn denn Freunde in der Klasse gefunden? Eventuell könnte man noch einen Klassenwechsel in Erwägung ziehen. Hab das in der Klasse meiner Tochter gesehen, dort hat ein Kind wohl keinen richtigen Anschluss gefunden. Es durfte dann zur Probe für 2-3 Wochen in die Parallelklasse gehen und hat sich dann entschieden dort zu bleiben. Vielleicht mal als Option im Hinterkopf behalten?