Mein Mamaherz blutet: Meine Tochter findet keine richtigen Freunde

Mamaherz

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Liebe Stadtlandmama-Community, ich heiße Simone und brauche euren Rat, weil mein Mamaherz blutet. Meine Tochter ist 10 Jahre alt und tut sich sozial, warum auch immer, scheinbar sehr schwer. Wenn sie neue Freunde findet, funktioniert das eine Zeit lang gut und plötzlich distanzieren die anderen Kinder sich wieder von ihr. Und das oft ganz deutlich.

Oft sind solche „Freundinnen“ bei uns zuhause und manchmal schlafen sie sogar bei uns oder meine Tochter schläft dort. Und dann plötzlich heißt es „Ich will nicht, dass du zu mir kommst“. Oder meine Tocher kommt von der Schule nach Hause und sagt „XY mag mich nicht mehr“. Oft kommt das, obwohl schon ein Treffen von uns Eltern ausgemacht wurde und meine Tochter kassiert dann eine Abfuhr und ist jedes Mal supertraurig.

Ich kenne das so nicht. Wie kann es sein, dass ein Kind fast die ganzen Sommerferien bei uns zuhause verbringt und ständig bei uns schläft und plötzlich möchte es gar nicht mehr kommen? Wenn wir das Kind aber dann auf einem Fest treffen, ist alles super. 

Es liegt wohl an unserer Tochter…

Ich weiß, dass es scheinbar an meiner Tochter liegt, denn sie ist in der alten Schule auch immer wieder angeeckt. Aber was es genau ist, weiß ich nicht. Wenn wir uns privat mit Freunden treffen, dann gibt es nie Probleme. Aber diese Freunde sehen wir halt auch nicht so regelmäßig wie die Kinder in der Schule.

Meine Tochter tut so, als würde sie das nicht stören. Sie sucht sich immer wieder neue Freundinnen. Diejenige, die leidet, bin ich. Ich kann das nicht mehr mitansehen und würde ihr so gerne helfen. Ich mach mir immer wieder Sorgen, dass sie nie richtige Freunde haben wird.
Hat jemand Erfahrung mit sowas? Und vielleicht Tipps für uns?


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6 comments

  1. Ich möchte dich ermutigen, dir selbst ein paar Fragen zu stellen, um evtl. zum Kern vorzudringen. Wenn du selbst glaubst, dass da was nicht stimmen kann, dann traue ruhig deinem Bauchgefühl. Abtun würde ich es nicht, zumal ja ein Muster erkennbar ist.

    Beobachtest du das Spielen der Kinder, um Grenzverletzungen, Aggressivität, Unhöflichkeit, Klammerverhalten auszuschließen?

    Ist sie nun „supertraurig“ oder macht es ihr nichts aus? Du hast beides beschrieben?

    Kann sie dir zumuten, mit dir zum Thema zu sprechen oder spürt sie deine Sorgen? Oder reagierst du mit Zweifeln an ihrer Person?

    Sie erscheint dir „unpassend“ unbekümmert über diese „Verluste“. Das erscheint dir merkwürdig? Reagiert sie so, um dich nicht zu bekümmern? Das wäre tatsächlich unangemessen für eine 10jährige. Ansonsten wird es erst Kindern ab einem Alter von ca. 10 Jahren von der Reife her möglich, feste/beste Freundschaften zu schließen. Damit könnte absolut ins Bild passen, dass es sie nicht beschwert. Die Konzepte, die wir als Erwachsene mit Freundschaft verbinden, müssen erst erprobt/erfahren/erlernt werden.

    Ist Verlust ein Thema in eurer Familie?

    Herzliche Grüße, S.

  2. Servus,

    ich denke man sollte sich generell erstmal von der idealen Vorstellung verabschieden, dass man eine beste Freundin/Freund haben MUSS. Das ist nirgends gesetzlich vorgeschrieben und nimmt schon einmal viel Druck raus.
    Ansonsten denke ich, dass auch lose Freundschaften, sofern das Kind nicht leidet, auch vollkommen in Ordnung ist. Ich habe auch keine beste Freundin, sondern viele nette Freunde/Bekannte.
    Ich habe 3 Kinder und inzwischen weiß ich: Freundschaften kann man nicht erzwingen. Habe ich auch alles versucht, klappt nicht. Kinder sind schonungslos und ehrlich 🙂
    Gibt Gruppenleute und Einzelgänger. Und manchmal liegt es vlt doch tatsächlich am Kind. Dann sollte man tatsächlich nachhaken, aber wenn es sich anderen Kindern tatsächlich „bescheiden“ benimmt, dann ist es auch selber „Schuld“. (Ist nicht auf deine Tochter bezogen, sondern allgemein.)
    Beispiel: Meine 7 Jährige Tochter hatte vorgestern Klassenfreundinbesuch. Sie hat teilweise einer sehr unhöfliche Art ihr gegenüber (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahin gestellt) und spielt sich gern als Chef auf, sagt nicht richtig Guten Tag und Tschüss. Ich sage zu ihr, wenn du so weitermachst, dann kommt dich irgwann keiner mehr besuchen 😉 Ganz ehrlich, den Schuh zieh ich mir nicht an. Kindern kann man solche „Ansagen“ auch zumuten, wobei das ja noch harmlos ist. Daher mein Appell: Ich überschütte dich nicht mit Mitleid, sondern will dir Mut machen, dass es einfach nicht das IDEALE in sozialen Beziehungen gibt. Alles Gute 🙂

  3. Ja, ich würde auch die Mama des anderen Mädchens fragen, ob was vorgefallen ist.
    Deiner Tochter ist ja nicht geholfen, wenn die nicht weiß, was los war.
    Ich glaube nicht, dass es sie total kalt lässt, das verletzt doch.
    Wir hatten es schon in beide Richtungen und klare Information hat bei uns allen weiter geholfen.
    Grüsse

  4. Das tut mir unglaublich leid für euch. Vielleicht könntest du versuchen die Eltern der Kinder zu bitten herauszufinden, welche Gründe ihre Kinder angeben und darum bitten es dir ganz ehrlich zu sagen, damit du deinem Kind helfen kannst. Vielleicht könntest du so den Ursachen auf die Spur kommen. Und vielleicht würde ich mir sogar einen Therapeuten für dein Kind suchen, denn diese permanenten Erfahrungen von Trennung und Ablehnung werden vermutlich auf die Dauer nicht spurlos an ihr vorbei gehen.

    1. Hallo Simone,
      ich bin so bei Dir, es ist unglaublich schmerzhaft das eigene Kind so strampeln zu sehen. Bei uns ist die Situation ähnlich und
      trifft für unsere drei Kinder zu.
      Ist es für Deine Tochter so, dass sie immer in der Schule auf Ablehnung stößt oder auch in anderen Gruppen zB Sportverein?
      Meinen Kindern hat es geholfen in Teams Sport zu machen, auch wenn sie hier keine Freunde gefunden haben, so waren sie wenigstens in einer Mannschaft akzeptiert.
      Mein Sohn litt in der Grundschule und hat jetzt im 10. Schuljahr endlich (seit ca 1,5 Jahren) tolle Freunde. Meine Töchter 8. und 5. Klasse sind immer noch auf der Suche.
      Wir haben uns Unterstützung von einer Therapeutin geholt, denn auch die Lehrkräfte haben leider immer wieder gesagt, dass beide Mädchen (auf unterschiedlichen Schulen) auf andere zugehen müssen. Aber sie sind müde, erschöpft und haben leider mittlerweile auch resigniert. Mit der Unterstützung wissen sie welchen Wert, Talente und Werte sie haben. Und hier liegt der große Unterschied zu den Kindern in der Schule, die sich nicht auf Freundschaften konzentrieren können, Verbindlichkeiten und Verabredungen nicht einhalten. Ich nehme viel Familien in meinem Umfeld als sehr sprunghaft und unverbindlich wahr, immer auf der Suche nach einer besseren Option. Das färbt auch auf Kinder ab. Nun lernen wir als Familie genau zu schauen was wir brauchen und was nicht. Das führt aktuell noch nicht zu Freundschaften, aber dazu dass wir alle sicher sind toll zu sein so wie wir sind.
      Und mit dem Vertrauen und weiteren Impulsen, die wir durch die externe Sicht auf unsere Familie noch bekommen werden, bin ich sicher auf einem guten Weg zu sein. Dieser Kurzbericht kann Dich vielleicht ermutigen. Alles Gute

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