Trauer nach der Fehlgeburt: „Ich war nicht mehr dieselbe“

Trauer nach der Fehlgeburt

Ihr Lieben, als Nadja in der 14. Schwangerschaftswoche erfuhr, dass das Herz ihres dritten Kindes in ihrem Bauch aufgehört hatte, zu schlagen, riss es ihr den Boden unter den Füßen weg. Diese Trauer nach der Fehlgeburt hatte sie nicht erwartet. Nun sucht sie Austausch mit ebenfalls Betroffenen.

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„Es war ein verregneter Novembertag. Ich parkte mein Auto etwa 10 Minuten von der Frauenarztpraxis entfernt. Das Wetter wurde immer ungemütlicher und so war ich froh als ich endlich im Behandlungszimmer saß. Ich weiß noch wie die Frauenärztin sagte: „Na dann schauen wir mal nach dem kleinen Herz,“ und dann wurde es still. Die Sekunden dehnten sich wie Kaugummi.

Das Herz unseres Babys hatte aufgehört, zu schlagen

Da ich bereits mit zwei gesunden Kindern schwanger war, wusste ich, wie es auf dem Bildschirm ungefähr aussehen sollte. Das kleine Menschlein. Diesmal war es anders. Und weil die Frauenärztin immer noch suchte, wusste ich Bescheid. Ich war in der 14 SSW. Das Herz unseres Babys hatte aufgehört zu schlagen.

Trauer nach der Fehlgeburt
Foto: pixabay

Ich wandte den Blick vom Bildschirm ab, blickte nach draußen und spürte, wie der dunkle Himmel und der Regen in mich einzudringen drohten. Schlagartig, von einer zur anderen Sekunde, war ich nicht mehr dieselbe.

Nach dem Verlust war ich nicht mehr dieselbe

Natürlich blieb ich die Nadja, Mama von zwei wundervollen Mädchen (6 und 9 Jahre), verheiratet, mit einem Beruf, der mich glücklich macht. Doch auf das, was ich bin, legte sich dieser düstere Schatten. Der Schatten der Trauer, der mich zur Sternenmama machte. Und nun?

Mit der Krankenhausüberweisung in der Tasche lief ich zum Auto. Diese zehn Minuten fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Ich wusste, ich werde nicht zur Ausschabung gehen. Ich werde das Baby, unser Baby, auf natürliche Weise zur Welt bringen. Eine stille Geburt zu Hause, das war mein Wunsch.

Ein Meer der Trauer nach der Fehlgeburt

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Ich wollte trauern, ich wollte weinen, ich wollte spüren. ALLES spüren, was die Trauer so mit sich bringt. Ich wollte unser Baby gebührend verabschieden. Denn das hatte es verdient. Wir liebten es. Wir lieben es noch und für IMMER.

Diese kleine Seele, die uns kurz besuchte, um dann wieder zu gehen.
Diese kleine Seele, die uns noch mehr zusammenbrachte – als Familie.
Diese kleine Seele, die sich uns zeigte, um ihren winzigen Körper beerdigen zu dürfen.

Diese kleine Seele, die mir zeigte wie stark ich sein kann. Ja, du, mein kleiner Schatz, hast mir bewusst gemacht wie wichtig es ist, durch dieses Meer der Trauer zu schwimmen. Und dafür danke ich dir. Du bleibst in unseren Herzen und hinterlässt so viel Liebe.

Liebe und Verbindung an andere Betroffene weitergeben

Trauer nach der Fehlgeburt
Foto: pixabay

Diese Liebe und Verbindung möchte ich nun an alle Betroffenen da draußen weitergeben. Es braucht sehr viel mehr Wärme und offene Herzen für dieses Thema und die Menschen, die dahinterstecken.

Der Weg der Trauer, die Entscheidungen die getroffen werden müssen, all das ist eine immense Herausforderung. Und dafür möchte ich einen Raum eröffnen, der Verbindungen schafft. Einen Raum, in dem wir unser Herz öffnen, durchatmen, weinen, meditieren und uns erlauben, einfach zu sein. Gemeinsam. In der Trauer.

Wenn du Interesse hast, dann schreib mich gerne an. Ich freue mich sehr, dich und deine Geschichte kennenzulernen.
Von Herzen,
Nadja
kontakt(at)nadjaschenck.de

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1 comment

  1. Liebe Nadja und andere Betroffene, bei „Eltern ohne Filter“, einem Podcast des BR, gab es dazu unlängst eine sehr bewegende Folge (vom 14.4.). Vielleicht spendet euch die Folge Trost.

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