Alleinerziehend und glücklich – meistens jedenfalls….

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Heute schreibt Katharina aus Kassel hier bei uns – wir danken Dir für Deine offenen Worte und finden: Du kannst mega stolz auf Dich sein!

Hallo, mein Name ist Katharina, ich bin 23 Jahre alt und glückliche alleinerziehende Mama. Meistens.

Mein Sohn ist nun 14 Monate alt. Sein Vater und ich haben uns vor 12 Monaten getrennt. In der Schwangerschaft stand er so zu mir, wie ich es nie hätte erwarten können. Er war wundervoll.

Ich hatte eine Risikoschwangerschaft und durch das Würmchen zudem fast gar kein Immunsystem mehr. In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft habe ich 10kg abgenommen und auch nur diese bis zum Ende hin wieder zugenommen. Ich war sehr schwierig, weil ich durch das ständige Liegen und "nichts tun können" irgendwann Aggressiv-Depressiv wurde. Ich habe geschrien, Gegenstände geworfen & war wahrlich eine Hexe. Aber das hielt mein Ex alles aus. Er hat mich immer wieder zur Ruhe gebracht. (Danke dafür!)

Nun, als der Kleine dann mit einem Kaiserschnitt zur Welt kam, haben wir uns wirklich täglich gestritten, so dass wir dann diesen Entschluss und Schlussstrich gemeinsam gefasst und gezogen haben.

Am Anfang war es sehr hart für mich. Ich war von heute auf morgen alleine mit meinem Sohn. Anfangs, konnte ich ihn nicht mal richtig anschauen, weil er seinem Papa wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Meine Mutter stand mir beiseite und nach 2-3 Tagen hatte ich zumindest das im Griff.

Dann fing der Streit um die "Papa-Tage" an.

Irgendwie lustig, wenn ich heute darüber nachdenke, wie doof man sein kann und sich 8 – 14 Wochen lang über 2 Tage nicht einig werden kann. Somit hatte ich den Kleinen 6 Monate ganz für mich. Ohne Pause für mich, ohne Auszeit, ohne 10 Minuten mal alleine duschen zu können. Ehrlich gesagt war es hart, aber für mein Sohn, habe ich durchgehalten, weil ich den Glauben nicht aufgeben wollte. Es ist noch mal doppelt so schwer, sich zu trennen, wenn beide sich noch lieben und diese Familie eigentlich aufrecht erhalten möchten. Aber – dann kam der Wendepunkt. Auf einmal lenkte sein Papa ein, wir waren von heute auf morgen entspannt und konnten wieder normal miteinander reden. Vielleicht, weil die Gefühle verschwunden sind?! Ich weiß es bis heute nicht. Jetzt nimmt er den Kleinen jede Woche 2 Tage lang, damit ich nebenbei noch arbeiten kann. Das klappt bisher super. Unser Sohn rennt mittlerweile zu seinen Papa, wenn er ihn im Hausflur sieht und rennt wieder zu mir, wenn er ihn zurück bringt.

Trotz, dass ich 2 Tage "Auszeit" habe, gibt es auch natürlich Tage, an denen ich verzweifle und mir denke, wie viel einfacher es wäre, wenn sein Papa noch bei uns wäre. Backenzähne – ich glaube, das reicht als Erklärung, oder?! Mein Sohn war von Anfang an ein sehr ruhiges ausgeglichenes Kind, bis zu den Zähnen. Wenn man es ruhig gewöhnt ist, kommt man schnell an seine Grenzen, wenn das Kind von jetzt auf gleich 5 Tage und Nächte am Stück meckert und nicht aufhört zu weinen. Wie hilft man denn diesen kleinen Wesen, wenn nichts hilft? Ich war so verzweifelt, dass ich stundenlang mit ihm in meinem Arm gemeinsam geweint hab.

Das Kuriose an den Zähnen war, dass sie immer nur bei mir rausgeschossen kamen, nicht, wenn er bei Papa war. Das hat mich am meisten herunter gezogen. Ich dachte wirklich, mein Kind hasst mich.

Vermutlich werde ich noch sehr oft an meine Grenzen kommen und mit großer Wahrscheinlichkeit das Alleinerziehende noch oft verfluchen. Aber das gehört ja auch dazu, oder? Keiner ist perfekt, auch ich nicht. Auch eine frisch getrennte Mama darf das Mama-Sein mal hassen. Irgendwann, so hoffe ich, ergibt das Ganze einen Sinn und wenn man durch sein Kind an seine Grenzen kommt, so ist es doch umso schöner, wenn es dir dann morgens ins Auge piekst um dich wach zu machen und mit strahlenden Augen zu empfangen.

Was ich damit sagen will: Alleinerziehende zu sein ist schwer, aber es lohnt sich, wenn man versucht, den Stress mit dem Ex beiseite zu schieben, denn man hat jeden Moment, jedes "1. Erlebnis", wie zB das Krabbeln, das Laufen, das Klatschen, das Winken, die ersten Wörter etc…, alles für sich und sein Kind. DAS ist das größte Glück, was ein Mensch nur für sich haben kann.

Somit hoffe ich, dass keine Mama ihren Mut verliert und immer die schönen Seiten der Alleinerziehung in sich trägt, auch wenn es manchmal verdammt schwer fällt….

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5 comments

  1. Hallo Katharina,

    Hallo Katharina,

    danke für Deinen Beitrag. Ich bin beeindruckt, wie Du das alles hinbekommst/-bekommen hast.

    Geschmunzelt habe ich beim Lesen der Vermutung, Dein Kind hasse Dich, weil die Zähne dann durchstoßen, während es bei Dir ist … es ist ja vielleicht auch andersherum: Bei Dir fühlt es sich vollends geborgen, weiß, dass es bei Dir sicher ist und auf Dich zählen kann! Da kann es sich fallenlassen und die Zahnerei durchstehen. Weil es weiß, Du bist immer für es da und fängst es auf.
    Ein großer Liebesbeweis! 🙂

    In diesem Sinne weiter so. Bin auch alleinerziehend und wünsche mir sehr, dass auch der Vater meines Sohnes irgendwann einlenkt.

    Alles Beste für Dich und das Kind:
    Leonie

  2. Was geht nur in dir vor Silke?
    Der Bericht von Kathrina ist einfach ungeschminkt. Das finde ich super! Nach monatelangem Liegen Zeug durch die Gegend zu werfen kann ich gut nachvollziehen 😉
    @Katharina: Schön, dass du (ihr) deinen (euren) Weg gefunden hast.
    @ Silke: Gratulation, du reife, allerbeste Supermama.

    LG Isa

  3. Wirklich?
    Das schöne am Dasein als Alleinerziehende soll sein, dass man die besonderen Momente im Leben des Kindes mit niemandem teilen muss? Im Ernst? Diese Einstellung finde ich so, so traurig.
    Wie auch der Rest dieses Berichts bei mir den Eindruck hinterlässt, das Katharina selbst noch ziemlich unreif ist. Mit Gegenständen schmeißen, täglich streiten und -schwupp – mal eben trennen, das Kind tagelang nicht angucken können, weil es dem Papa ähnlich sieht, stundenlang mit dem Baby auf dem Arm heulen, „ich glaube mein Kind hasst mich“ usw… Das klingt sehr nach Drama-Queen, wie man es eher bei einem Teenie erwarten würde. Für den Kleinen hoffe ich, dass seine Mutter mit ihrer Aufgabe reift und zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit findet.

    1. Traurig? Drama-Queen?
      Sorry, aber ich glaube du hast diesen kleinen Text null verstanden.

      Ich stehe mit meinen 23 Jahren fester im Mama Leben, als manch eine mit 35-40.
      Ich bin nicht automatisch eine Drama-Queen, weil ich mit Gegenständen in der SS geworfen habe. In dem Text steht nicht unsere komplette Geschichte. Du weißt weder, was der Grund dafür war, noch ob es heute immer so ist.
      Klar, heute packe ich mir an meinen Kopf, wenn ich an die SS denke und über was für banale Dinge ich und mein Ex uns gestritten haben, aber das kam ja nicht alleine von mir aus.
      Dass man sich trennt, wenn es täglich Streit gibt, anstatt dem Kind täglich diesen Stress auszusetzen, ist kein Stück „Teenie-Mäßig“, sondern ein hohes Stück Arbeit. Ich habe an die Zukunft gedacht. Was hätte es denn gebracht? Warum soll ich mein Kind unnötig unter Stress setzen, wenn wir getrennt entspannter und glücklicher miteinander umgehen konnten? Das ergibt keinen Sinn.
      Ich weiß nicht wie alt du bist, oder was du für eine Geschichte hast. Aber ich bin verdammt stolz auf das, was ich mit meinen 23 Jahren Leiste. Mit und ohne Papa.
      Und ich bin weder der Aufgabe nicht gewachsen, noch verhalte ich mich wie ein Teenie.

      Hast du nie mit deinem Kind geweint? Lag es jemals im KH und hat es Blut am Kopf abgenommen bekommen? Hat es Jemals 5 Tage und Nächte ohne Pause durchgeweint? Nein?! Dann Urteile nicht über die Aussage „ich habe stundenlang mit ihm geweint“. Das ist nicht unreif, nicht mal im entferntesten Sinne.
      Ich habe null Verständnis dafür, wie man soetwas in diesen Text reininterpretieren kann.
      Ein Mama darf mal am Ende sein. Egal, ob sie 23 oder 50 ist.
      Traurig ist, wenn du immer so tust, als wärst du die Stärkste und würdest Nie weinen.

    2. Unmögliche Reaktion
      Was ist denn das für eine Antwort auf diese sehr ehrliche Erzählung. Hast ru schon mal eine halbe Schwangerschaft liegen müssen? Eine ganze Jahreszeit verpasst? Ich schon, die Autorin ebenfalls. Dass man schreit und mit Dingen wirft, weil man jeden Tag Angst hat und sich lebendig begraben fühlt ist nicht schön, aber es passiert. Mit 23 und mit 34.

      Alleine erziehen kann ich mir nur als unfassbar anstrengend vorstellen und finde es völlig unangebracht an dieser Stelle Mütter- bashing vorzunehmen obwohl es doch alles so nachvollziehbar ist. Wenn man mal ganz ehrlich ist und nicht tut als wäre man eine Heilige. Ich habe auch schon Wut auf mein Baby empfunden. Wer sagt er hätte das nie, lügt.