Anlässlich des neuen Mietspiegels: Fünf Tipps für Wohnen mit Kind in der Stadt

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Hey Lisa,

ich weiß ja nicht was aufm Land so los ist, aber in Berlin sind aller in heller Aufregung wegen des neuen Mietspiegels. Im Radio diskutieren Politiker und Experten und auch die Zeitungen sind natürlich voll davon. Nun, was das Fazit ist, wirst Du fragen. Kurzum Berlin liegt zwar immernoch unter dem Bundesdurchschnitt bei den Wohnungspreisen, die Mieten sind allerdings um 3,2 Prozent gestiegen und viele Leute sind sauer, weil sie rein rechnerisch zuviel bezahlen, alte Mieter müssen ihre Wohnungen aufgrund von Luxussanierungen verlassen und an den Stadtrand ziehen, es fehlt an Sozialwohnungen.

Es ist schon ein bisschen verrückt, das alles zu lesen, wenn ich bedenke wie ich vor fünf Jahren nach Berlin kam. Und da war hier alles noch sowas von anders. Ich bin mit meinem Ex-Freund und heutigen besten Freund in diese wunderschöne Stadt gezogen. Nach Kreuzberg. Da hatte er im Internet bei Immobilienscout24 was Günstiges-Großes gefunden. Nähe Bergmannstraße, ein bisschen feucht die Wohnung, kein Balkon, aber sonst super.

Und jetzt stell‘ Dir das vor, Lisa: Der Vermieter suchte damals so verzweifelt nach Mietern, dass er uns zwei Kaltmieten und…jetzt kommt der Hammer…einen Ikea-Gutschein für 250 Euro schenkte. Ist das nicht krass? Gut, das ganze Haus war schon ein bisschen schräg. 30 Parteien wohnten in dem Haus. Unter anderem eine illegale Thai-Schneiderei, die immer nur nachts arbeitete, der man aber löcherige Sachen zum Nähen bringen konnte. Und nicht zu vergessen der Typ, der Betreiber eines Kreuzberger Nachtclubs war, immer high, dicht oder beides und sich die 40-Quadratmeter-Wohnung mit seinem nicht kastrierten Kater teilte, den er an einer Leine zum Supermarkt ausführte. Ach und nicht zu vergessen auch der Schreihals vom dritten Stock, der sich Tag und Nacht mit seiner Freundin stritt, sie als respektlose Schxxxxx titulierte, um dann später zur Versöhnung…Du
ahnst es, Lisa. Wie auch immer. Wir mochten das. Es war laut, schräg uns so Berlin wie sich zwei Zugezogene das vorgestellt hatten.

Ja, und heute Klischee, Klischee wohne ich mit Mann und Kind im Familienbezirk Prenzlauer Berg. Aber bevor hier böse Vorurteile entstehen. Meinen Anwohnerparkplatz habe ich dem Friseur von nebenan geschenkt und zu meiner letzten Geburtstagsparty kam natürlich auch die Polizei gratulieren. Daran hat sich trotz Familiensituation (leider) nichts geändert. Vielleicht hat meine Vergangenheit mich auch komplett lärmunempfindlich gemacht, wer weiß…

Wie auch immer. Auf jeden Fall lese und höre ich immer wieder im Internet und in meinem Freundeskreis, dass viele Probleme haben, eine gute Wohnung für sich und ihre Familie zu finden. Und da dachte ich, bevor ich immer wieder diesselben Tipps gebe, schreibe ich sie heute am Mietspiegeltag einfach mal auf:

  • Wir wohnen zum Beispiel in Prenzlauer Berg in einer Wohnung, die megaschwer zu kriegen war, weil Dachgeschoss, nicht teuer und sehr beliebt. Ein junges Paar wohnt nur eine Straße weiter und sie zahlen sogar die Hälfte, ach nicht mal und beide sind Musiker, sprich Freiberufler. Ich will nicht beschönigen, weil Wohnungssuche in Berlin verrückt-schwer ist, aber ich empfehle Geduld. Ich habe mir damals als im sechsten Monat war, ein Profil bei Immobilienscout24 mit meinen Preisvorstellungen und so angelegt und mich dann sozusagen auf die Lauer gelegt und in der Woche vom Büro aus ein zwei Mails an die Vermieter dort geschrieben. Und was ist passiert? Nichts! Sechs Monate lang. Und dann rief unsere Hausverwaltung plötzlich an. Nach sechs Monaten. Ein sicher geglaubter Mieter sei abgesprungen, ob ich noch interessiert sei. Die total genervt und ich spontan. So kann’s laufen…
  • Auch wichtig: Bereits bei der ersten Besichtigung darauf achten, ob da Kinderwagen im Treppenhaus stehen. Nicht mal, dass die Studenten über Dir zu laut sein könnten, viel schlimmer sind Nachbarn, die sich chronische Kinderhasser entpuppen, ich habe das selbst in Bonn als Kind erlebt, da sollte man so gut es eben geht, vorher mal die anderen Parteien abchecken.
  • Zumal: Man braucht seine Nachbarn. Das ist der Vorteil der Stadt. Was wäre ich ohne sie. Ohne die Blinis meiner russischen Nachbarin Alma, die immer zu  viele macht und Max und mich nähren. Was wären wir ohne Jule, deren Garten neben Ihrem Parkplatz wir von Zeit zu Zeit mitnutzen können… und überhaupt: Wer würde mal fünf Minuten aufpassen, wenn ich nebenan Milch hole. Nachbarn und Stadt sind einfach cool!
  • Auch ein wichtiger Tipp: Leider die Sicherheit. Ich persönlich könnte mir nie vorstellen mit Kind in einer Parterrewohnung zu leben, auch wenn einige sogar kleine Vorgärten im Hinterhof haben. Die Einbruchzahlen steigen neben den Mietkosten leider auch in Berlin. Und ich bin was nachts alleine schlafen angeht echt ein Angsthase…
  • Was auch viele meiner Nachbarn machen ist auch neben Datschen und Wochenendgärten: Manche Häuser haben ein Parkhaus und, was viele nicht wissen ist, wenn man den Parkplatz in dem Haus mietet, hat man auch Anspruch auf den Garten, wo oftmals auch ein Sandkasten steht. Nicht unklug ist also sich für ein bisschen Grün mit anderen Familien zusammenzuschließen und so seinen privaten Sandkasten zu haben… Habe ich übrigens nicht, aber vielleicht wäre das ja mal eine Maßnahme…

Schönen Tag Dir, Lischen und Euch allen!

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5 comments

  1. Karma
    Ich bin ja recht lang Buddha, aber sorry ihr beiden, geht euch das bashing von dummen, underfuckten, frustrierten Puten nicht schon langsam auf den Senkel? Ich les euch wirklich gerne, bin aber kein Mensch der einfach mal so schnell verurteilt, oder bösartig wird, nur weils eh anonym ist. Ich finde es großartig von euch, eure Mühen, vorallem das ihr diesen Blog noch immer betreibt, ich an eurer Stelle wäre jetzt echt schon langsam abgenervt. Ich kenne euch natürlich privat nicht, aber oft ists so, Neid muss man sich auch erstmal erarbeiten. So, das musste ich jetzt mal loswerden. Ständig diese Meckereien.

  2. Ach?!
    … „Es ist schon ein bisschen verrückt, das alles zu lesen, wenn ich bedenke wie ich vor fünf Jahren nach Berlin kam. Und da war hier alles noch sowas von anders.“…

    Oh ja, das war es.

  3. Mmmh…
    …danke Jana! Ja, schuldig: Ich habe verlinkt, aber die haben mir halt zweimal super geholfen. Das sage ich dann halt auch gerne… Und zugegeben: Ist sehr Berlin…würde aber auch in meiner Heimatstadt Bonn funktionieren, finde ich…
    Auf jeden Fall wünsche ich Euch beiden ein tolles WE!!! Caro xxx

  4. ….geht das schon wieder los?
    Nix brauchbares sagen aber mal spontan ironisch kommentieren. ..
    Ich finde die Tipps nett auch wenn sie sehr speziell auf Berlin ausgerichtet sind.
    Anderswo helfen diese Tipps eventuell nicht wirklich. Es kommt einfach auch sehr darauf an wie viel Geld einem zur Verfügung steht.

  5. Öhhmmm…
    …fehlt an diesem Artikel nicht ein Hinweis „Sponsored Post“ oder so?

    LG, die Liese