Mein Spiegel-Interview als bräsige Prenzlauer-Berg-Mutter

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Hey Lisa, hey Ihr Lieben!

Schönen Sonntag Euch allen und lasst mich schnell, wenn Ihr mögt, das kleine Interview mit Euch teilen, dass ich dem SPIEGEL gegeben habe und die sehr irre Anekdote erzählt wie ich vor Kurzem Bekanntschaft mit gleich drei (!) Polzeibeamten machen musste…

Alles Liebe,

Caro xxx

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Wieso ist Ihr Kinderwagen für die Polizei interessant, Frau Rosales? Caroline Rosales, 30, Mutter aus Berlin-Prenzlauer Berg und Bloggerin der Seite „Stadt Land Mama“, über den Kinderwagen-Krieg in ihrem Viertel.

SPIEGEL: Frau Rosales, Sie wurden neulich von der Polizei angesprochen…

ROSALES: Ja, das war in meinem Lieblingslokal am Kollwitzplatz. Ich hatte eine Kleinanzeige bei Ebay aufgegeben, weil ich meinen Bugaboo-Kinderwagen verkaufen wollte. Die Frau, die sich als Interessentin ausgab, zeigte mir dann ihren Dienstausweis und fragte mich nach der Rechnung für den Wagen. SPIEGEL: Warum?

ROSALES: Im Stadtteil werden schon seit längerer Zeit Kinderwagen geklaut, neulich ist das auch einer von Freundin von mir passiert. Nun sucht die Polizei die Täter wie die Nadel im Heuhaufen.

SPIEGEL: Warum klauen die gerade bei Ihnen im Stadtteil?

ROSALES: Weil die ganzen reichen und hippen Eltern mit den teuren Kinderwagen hier leben. So ein Bugaboo-Modell kostet um 1000 Euro, das bringt ein gutes Geschäft.

SPIEGEL: Das klingt verschärft.

ROSALES: Ja, aber verschärft ist hier vieles. Hier leben eben so viele Eltern und Kinder auf so engem Raum. Um einen Kita-Platz zu bekommen, musst Du 80 Mails schreiben, Du musst Dich persönlich bewerben und hörst Dich dann Sätze sagen, wie: ,Ich kann einen Hasenstall bauen.’ Auf den Spielplätzen diskutieren Eltern darüber, welches Kind die Schaukel nun schon zu lange blockiert.

SPIEGEL: Klingt, als würde das typische Prenzlauer-Berg-Klischee stimmen.

ROSALES: Absolut. Die Mütter hier sind Übermuttis, gestylt und bräsig.

SPIEGEL: In ihrem Blog und auch in ihrem Buch* versuchen sie eine Art Gegenbewegung. ROSALES: Ja, weil das Leben nicht so ist, für niemanden. Den Blog mache ich mit einer anderen Mutter, sie hat drei Kinder und hat neulich ein Foto gepostet, auf dem sie total verweint ist, weil sie zeigen wollte, dass der Alltag oft anders ist. Sie hat den Eintrag „Arschloch-Tag“ genannt.

SPIEGEL: Wie ging ihr Tag mit den Polizisten weiter?

ROSALES: Ich musste erst noch lachen, aber dann drohten die Beamten mir, dass sie meinen Kinderwagen auch auf der Stelle konfiszieren könnten. Einer der Beamten begleitete mich dann nach Hause, wo ich glücklicherweise zumindest noch die Rechnung über ein Ersatzteil hatte.

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19 comments

  1. Also…
    ich fand den Artikel im Spiegel interessant, hab dann beim googeln euren Blog gefunden. Aber so einige Kommentare hier haben mich stark an die „Disapproval Matrix“ (siehe link: http://bit.ly/10QTQGo) erinnert.

  2. klischee
    Hallo,
    Caro möchte ja angeblich nicht in dieses Prenzlauer-Berg-Mutter klischee gesteckt werden, aber steckt sich doch oft selbst hinein. Warum man nun unbedingt nen Kinderwagen für 1000 € braucht ist mir wirklich ein Rätsel und sich diesen zur Geburt des eigenen Kindes vom Partner schenken zu lassen, sehr materiell. Ist das Kind nicht eigentlich Geschenk genug?!

    In Prenzlauer Berg möchten die Muttis damit doch nur angeben . . . es ist nichts weiter als ein Protzsymbol. Ich wette der Kinderwagen hält soviel aus wie einer der 500 € kostet . . .

    Am Ende muss jeder selbst wissen was er tut und kauft. Ich möchte auch niemanden angreifen, wollte nur meine Sicht schildern.

    1. zum „Klischee“
      Wollt noch zufügen, möchte Caro damit auch nicht angreifen. Das sind einfach Fragen in meinem Kopf 🙂 Die mich sowas nicht verstehen lassen 🙂

  3. Okay, okay
    Vielleicht habe ich auch ein bisschen überreagiert, weil ich aus einer extremen Krankenhaussituation mit gleich zwei seit drei vor Schmerzen schreienden Kindern etwas überempfindlich bin grad. Ich hatte große Sorgen um meine Kinder und dannn schau ich hier rein und uns wird vorgeworfen langweilig zu sein. Das passte gerade nicht in meine häsuliche Extremsituation in der LANGEWEILE wirklich ein Fremdwort ist. Wir investieren hier eine Menge Zeit und dafür dann Ätz-Kommentare zu kriegen fühlt sich schon doof an. Zumal: Was können WIR dafür, wenn sich der SPIEGEL dafür interessiert! Und dass Ihr nicht GLAUBT, dass sich der Spiegel dafür interessiert, naja, es wurde halt gedruckt, also scheint es die Redaktion in irgendeiner Weise interessiert zu haben. So, und jetzt genug der Stänkerei. Einen schönen Wochenbeginn Euch allen, den Kritikern und den Befürwortern!

  4. Eure Kommentare, liebe Blogleser
    Liebe Blogleser, ich habe bereits schon einmal einen Kommentar zu diesem Thema hinterlassen. Jetzt sind wir wieder an einem sehr ähnlichen Punkt angelangt. Ich finde, Land-Mama Lisa hat vollkommen Recht. Wenn Ihr etwas langweilig findet, klickt weg. So mache ich es ebenfalls. Nicht alle Themen auf diesem Blog (den ich aber sehr liebe), treffen auf mich zu oder interessieren mich – dann lese ich eben nicht weiter. Fertig. Auf mich treffen beispielsweise die Caro-Themen mehr zu, als die Lisa-Themen, weil ich ebenfalls in der Stadt lebe. Aber von diesem Kontrast lebt doch dieser Blog!
    Bei uns fahren abertausende Bugaboos durch die Gegend. Man spricht automatisch oft über diese Marke. Deshalb bekommt aber keiner von uns Geld dafür….
    Ihr Lieben, die zwei geben sich viel Mühe mit dem Blog und tun das vor allem für uns. Eine kritische Auseinandersetzung ist ja Okay und sicherlich auch gewünscht, aber nicht diese abfälligen Bemerkungen. So, jetzt reicht´s dann auch wieder, lasst uns einfach weitermachen! Alles Liebe wünscht Euch Anke

  5. Puh
    Also, ich finde Caro´s Beitrag sehr interessant.
    Ausserdem ist es ein typischer Artikel für die Rubrik „Szene/ Gesellschaft“ und kein Füllmaterial für ein eventuelles Sommerloch.
    Wer die Rubrik der Print-Ausgabe noch nicht kennt – es gibt tolle Abo-Prämien (z.B. gegen geringe Zuzahlung einen Stokke Tripp Trapp).

    Alles Liebe und schönen Sonntag noch,

    Steffi
    (weder verwandt noch verschwägert mit Caro und keine Mitarbeiterin des SPIEGEL) 🙂

  6. Einen Kommentar von mir!
    Ihr Lieben,

    danke für Eure Kommentare! Auf zwei Anmerkungen/Nachträge lege ich wert:
    1. Ich finde meine Geschichte deshalb so unfassbar, weil in der letzten Woche in Berlin schrecklicherweise zwei tote Babys aufgefunden wurden, immer wieder hört man von schlimmen Missbrauchsfällen in den benachbarten Stadtteilen und pardon, aber die Polizei hat nichts bessers zu tun als geklaute Kinderwagen (Sachwerte!) zu suchen. Ich finde das skandalös und deshalb habe ich dieses Interview sehr gerne gegeben.
    2. Ich werde weder von Bugaboo, noch von irgendjemand anderem gesponsort. Das ist Lisa und mir auf unserem Blog sehr wichtig und wir lehnen jeden Tag wirklich auch sehr lukrative Angebote, die Blogger so kriegen ab.

    Schönen Sonntagabend Euch!

  7. Nee
    Ich spreche für mich allein, die anderen hier kenne ich nicht. Man könnte aber mal darüber nachdenken warum ich nicht allein mit meiner Meinung hier stehe…
    Im Übrigen mag ich euren Blog sehr gerne, den Spiegel auch und weiß daher nicht warum ich das Lesen einstellen soll, wenn ich hier mal einen Post von Caro seltsam finde…

  8. Jetzt mal im Ernst
    DAS ist doch keine Geschichte für den Spiegel!? Bei allem Respekt und Anerkennung für euren Blog, aber ich kann einfach nicht glauben, dass sich DESWEGEN der Spiegel bei Caro gemeldet hat… und zum Thema „abfällig“: ICH finde Caros Antworten teilweise abfällig (ohne selbst Berlinerin zu sein und mich dadurch angegriffen fühlen zu können)! Wisst ihr, wer austeilt, muss eben auch einstecken können. „Die Mütter hier sind Übermuttis, gestylt und bräsig.“ Meint ihr das lesen eure Prezel Berg-Nachbarinnen gern? Oder habe ich jetzt einfach die Ironie verpasst???

  9. Ich werde das Gefühl…
    … nicht los, dass hier unter diesem Artikel eine einzige Person unter verschiedenen Namen ihre Langeweile-Kommentare schreibt… Kann das sein? Und wenn ja: Schreib Caro doch einfach persönlich, dann könnt Ihr Euch mal austauschen. Vielleicht liegt hier ja auch ein großes Missverständnis vor.

  10. Langeweile-Frust?
    Ich möchte mich doch mal kurz verwundert über einige Kommentare hier äußern. Falls Ihr Euch langweilt hier im Blog, dann seid doch bitte so lieb und klickt ihn einfach weg statt Euch hier abfällig über Caro zu äußern. Ich finde ein Aufgebot von drei Polizisten vor meiner Nase jedenfalls nicht alltäglich und das sieht der Spiegel ja scheinbar auch so. Ihr braucht weder den Spiegel lesen noch uns. Wenn Ihr es aber eben doch tut, dann tut uns doch bitte den Gefallen und haltet zumindest die Regeln des Respekts ein. Wir schreiben hier nicht für uns, sondern für Euch. Danke.

  11. Bu Bu Bugaboo
    Wow, das ist dir wirklich passiert?

    Ach schade, es gäbe so spannende Themen über die man bloggen kann.
    Schau doch mal über deinen Mikrokosmos hinaus!

  12. Ich glaub´s nicht. . .
    Ja, ja und die Polizisten sind nun die ganze Zeit in Prenzel Berg unterwegs und halten jede Mutti mit diesem besagten Kindewagen an und diese wiederum laufen alle schnell nach Hause und suchen die Rechnung….

  13. Jaja…
    Wären euch 3 Polizeibeamte wegen eures Kinderwagens auf die Pelle gerückt, würdet ihr ja sicher auch nicht eine einzige Bemerkung dazu fallen lassen, weil es euch absolut nicht beeindrucken und soooooo laaaaangweilen würde? BEEEESTIMMT.

  14. Ich finde es auch sehr
    Ich finde es auch sehr merkwürdig, dass der Spiegel sich dafür interessiert. Wenn das Thermometer nichts anderes anzeigen würde, würde ich vom “Sommerloch“ ausgehen. Und es schleicht sich langsam der Gedanke bei mir ein, dass Caro von Bugaboo gesponsert wird. Laaaaaangweilig