Eine Mutter kämpft gegen Behörden-und Schulwahnsinn und für ihren Pflegesohn

Pflegesohn

Ihr Lieben, immer wieder berichten wir hier über Eltern, die ein besonderes Päckchen tragen müssen. Von außen sieht man es oft gar nicht, daher ist es umso wichtiger, ihnen eine Stimme zu geben. Heute erzählt uns Ulrike, die Mama von zwei Pflegesöhnen ist, vom steinigen Schulweg ihres älteren Pflegesohnes. Jahrelang hat sie das sehr viel Kraft gekostet, nun scheint endlich Ruhe einzukehren….

„Mein Name ist Ulrike und ich erzähle euch heute unsere Geschichte. Im Jahr 2013 sind wir gleich zweimal Eltern geworden. Im März zog unser erstes Pflegekind Sandro bei uns ein, er war zu dem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Im Oktober folgte sein Halbbruder Rico, kam gleich nach seiner Geburt zu uns.

Sandro hat die ersten Monate seines Lebens mit seinen zwei anderen Geschwistern bei seiner Mutter verbracht. Diese Zeit war definitiv nicht wie aus dem Bilderbuch. Wir wissen nicht alles, aber bekannt ist, dass die sehr junge Mutter die Kinder vernachlässigt hat und oft stundenlang, manchmal sogar einen ganzen Tag nicht zu Hause war, so dass sie Kinder stark sich selbst überlassen waren.

Sandro war sozial auffällig

Sandro hat einige Auffälligkeiten, die darauf schließen lassen, dass die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat. So wurde uns bereits im Kindergarten geraten, zu einer Kindertherapeutin zu gehen, die ihn mit Blick auf sein Sozialverhalten und seine Konzentrationsfähigkeit, unterstützen sollte. Wir waren sehr unbedarft, haben uns, was die Wahl der Therapeutin betraf, auf die Empfehlung des Jungendamtes, verlassen und haben zwei Jahre lang Termine bei dieser Frau wahrgenommen. Es gab zwar immer wieder kritische Diskussionen, weil die Dame nicht mit unserer Einstellung / Lebensweise einverstanden war (wir sind beide berufstätig…), aber da Sandro gerne zu ihr ging, sind wir dran geblieben.

Auf Empfehlung des Kindergartens ließen wir Sandro ein Jahr länger im Kindergarten und als es dann soweit war, haben wir schon sehr früh Kontakt zur Grundschule aufgenommen, um zu klären, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.

Immer wieder war auch das Thema Förderschule im Gespräch, aber unterm Strich waren sich alle einig, dass eine normale Grundschule das Richtige für Sandro ist. Um ihm den Einstieg zu erleichtern haben wir aber versucht, eine Integrations-Assistenz für ihn zu bekommen. Das war das erste Mal, dass wir an der Bürokratie gescheitert sind.

Ohne Gutachten kein Schulbegleiter

Die Therapeutin hat sich geweigert, uns ein entsprechendes Gutachten zu schreiben. Sie war der Meinung, Schulbegleiter taugen nichts und sorgen eher dafür, dass Kinder ausgegrenzt werden. Sowohl wir als Eltern als auch die Erzieherinnen aus dem Kindergarten konnten nichts an ihrer Meinung ändern.

Das Jugendamt sagte: Ohne Gutachten kein Schulbegleiter. Es war vollkommen egal, dass die Erzieherinnen, die unser Kind vier Jahre begleitet hatten, sich dafür ausgesprochen haben.

Wir sind trotzdem mit viel Hoffnung und positiver Einstellung in Sandros Schulkarriere gestartet und haben unser Bestes gegeben, um ihn zu unterstützen. Aber es wurde schnell klar, dass wir an unsere Grenzen stoßen. Dabei war nicht das Problem, dass er den Stoff nicht verstand oder konnte. Seine Klassenlehrerin sagte immer, dass er soviel weiter sein könnte, wenn er jemanden hätte, der ihn zwischendurch anstupst und gemeinsam mit ihm Strategien entwickelt, die ihm das Lernen erleichtern.

Sie als Klassenlehrerin von 22 Kindern konnte das nicht leisten, was wir absolut nachvollziehen konnten. Uns so waren wir schnell in einem Teufelskreis. Sandro hatte null Konzentration, konnte sich nicht strukturieren und keine Ordnung halten. Er wurde zunehmenden frustriert, weil er merkte, dass er so nicht mitkommt- was wiederum zu Aggressionen führte und ihn auch im Bereich Sozialverhalten schlecht einstufte.

Während der Corona-Pandemie haben wir uns auf privatem Weg einen Schulbegleiter gesucht, der sich fast täglich mit Sandro hingesetzt und die Aufgaben erledigt hat. Parallel dazu sind wir immer wieder neuen Ideen nachgegangen, wie wir es doch noch schaffen, auch regulär jemanden zu finden. 

Vom Jugendamt alleingelassen

So sind wir in einem Lernstudio gelandet. Sie konnten Sandro zwar auch nicht direkt in ihrem Programm aufnehmen, gaben uns aber viele wertvolle Tipps, mit deren Umsetzung wir die Chancen auf einen Schulbegleiter deutlich erhöhen sollten.

Wir sind heute noch so dankbar dafür und fragen uns gleichzeitig, warum einem das Jugend- oder auch Schulamt hier nicht weiterhelfe konnte. Sollten diese Fachleute nicht Erfahrung haben und Eltern in Situationen wie unserer unterstützen?

Wir sind bei einem Kinderpsychologen untergekommen, der durch viele Tests, Analysen und Gespräche herausgefunden hat, dass die Diagnose für Sandro ADHS lautet. Mit Anfang der 4. Klasse haben wir es endlich geschafft, eine Schulbegleitung für Sandro zu kriegen und – man höre und staune – seine Leistungen, das Sozialverhalten und die Ordnung haben sich von Grund auf verbessert. Wie es wohl gelaufen wäre, wenn er direkt zu Beginn seiner Schulzeit Hilfe gehabt hätte? 

Dann stand der Wechsel auf die weiterführende Schule an. Wir haben uns sehr früh über die möglichen Schulen informiert und hörten natürlich auf die Empfehlungen der Grundschullehrerin. Diese riet uns zu einer Realschule bzw. Gesamtschule. Die Realschule bei uns in der Nähe hat aber einen sehr schlechten Ruf, also entschieden wir und für die Gesamtschule. Dort gab es für unser Empfinden auch alles, was für uns wichtig war. Integrative Klassen, Unterstützung für Kinder mit Förderbedarf, die aktuelle Schulbegleitung wäre sogar mitgegangen. Wir haben also alle Unterlagen rangeschafft, Sandro hat unzählige Tests beim Psychologen hinter sich gebracht, das sogenannte AOSF Verfahren durchlaufen, wir hatten den „grünen Schein“ von der Schule, der besagt, dass wir Anspruch auf eine integrativen Platz haben, etc.

Eine Ablehnung von der Wunschschule

Womit wir nicht gerechnet haben war, dass ein Losverfahren über die Vergabe der Schulplätze entscheiden kann. Das durften wir im Ablehnungsbescheid lesen „leider hat das Los gegen ihren Sohn entschieden“. Das war ein Schock! Zumal alle alternativen Schulen entweder das Anmeldeverfahren abgeschlossen hatten oder aber rein von der Entfernung her nur im absoluten Notfall in Frage kamen.

Mit Erhalt des Ablehnungsbescheides fing der Krimi erst so richtig an. Welche Schule kommt nun in Frage? Wie lauten die Anmeldeformularien? Gibt es Integrationsplätze? Ist man katholisch, verheiratet oder hat man irgendwelche Makel, durch die der Ausschluss schon klar ist? Ist das Kind pflegeleicht, hat es die Kreuzchen an der richtigen Stelle? Wohnt man im richtigen Bezirk/Einzugsgebiet?

Die erste Kontaktaufnahme lief immer per Mail bzw. über die Anmeldeformulare, oft kam einfach gar keine Reaktion. Oder eine sehr nett und freundlich formulierte Absage. Manchmal durften wir uns persönlich vorstellen. Letzteres war zugleich Hoffnung und ein ungutes Gefühl, denn wie erklärt man einem kleinen Kind, dass man sich zwar jetzt erneut vorstellen darf – am Ende aber vermutlich wieder eine Absage kommt. Was macht das alles mit diesen kleinen Wesen?

Insgesamt hatten wir Kontakt zu 21 Schulen. In diesem ganzen Wahnsinn haben wir erstmals auch wieder auf Unterstützung vom Jugendamt und vom Vormund der Kids gehofft, damit wir parallel zur Sucher einer Alternative alle Hebel an unserer Wunschschule in Bewegung setzen.

Wieder eine Absage der Schulbegleitung

Irgendwann wurde auch diesen beiden Stellen klar, in welcher Situation wir uns befinden und wie es uns damit ging. Wir erhielten Kontaktdaten für Ansprechpartner, der Vormund ging sogar zur ablehnenden Gesamtschule und sprach dort nochmal vor. Leider ohne Ergebnis….

Dann kam die nächste Hürde. Die Schulbegleitung sagte uns, dass die anderen Schulen für sie keine Option sind – sie wäre uns nur auf die Gesamtschule gefolgt. Als wir das dem Jugendamt sagten und anmerkten, dass wir dann eine neue Begleitung bräuchten, hieß es, wir müssten erstmal warten, welche Schule es wird und könnten uns erst dann um eine neue Begleitung kümmern. Alles klar, kein Thema, so ein Begleiter ist ja auch von heute auf morgen gefunden…

Die Achterbahn der Gefühle, die durch das alles ausgelöst wurde, hat sich mächtig auf unser Privatleben, aber auch auf meine Stimmung im Job ausgewirkt. Ich war entweder am Heulen, am Poltern, gereizt oder damit beschäftigt, mit Schulen zu telefonieren. Irgendwann haben wir aber eingesehen, dass uns nichts übrig bleibt, als die Anmeldung auf der „no go Schule“.

Nach einem Telefonat mit dem Sekretariat war klar, dass noch Plätze frei sind, auch integrative. Was waren wir erleichtert. Wie sich die Dinge doch wandeln können und plötzlich selbst ein „geht gar nicht“ zu einem Lichtblick wird. Als die Zusage kam habe ich wieder geweint. Diesmal vor Erleichterung. Wir hatten einen Schulplatz für unser Kind!

Zu wenig qualifiziertes Personal

Im Laufe der Zeit haben wir von vielen ähnlichen Geschichten gehört. Wie kann das sein? Jedes Kind hat das Recht auf Bildung? Warum gibt es dann nicht genügend Schulplätze, qualifizierte Lehrer, Unterstützung für Kinder mit Förderbedarf? Was macht das alles mit den Kindern und den Eltern? Warum werden Eltern bei allem so alleine gelassen? Es ist ja schon fast ein Studium für sich, um alle Regularien, die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Schulen, Timelines und Termine zu verstehen.

Wie es mit Sandro weiterging? Das erzähle ich gerne.

Mit dem Tag der Zusage haben wir uns bemüht, das Ganze für Sandro so positiv wie möglich zu gestalten. Das große Glück war, dass zwei seiner Mitschüler ebenfalls nur Ablehnungen erhielten und nun mit ihm zusammen auf die Realschule kamen. Wir waren zusammen einkaufen, haben alles neu besorgt. Diesmal mehr im coolen Style 🙂 Auch die Einschulung an sich haben wir gefeiert. Es ist uns tatsächlich sogar gelungen, auf den letzten Drücker eine Schulbegleitung zu finden.

Die ADHS Diagnose steht

Die ersten Wochen liefen aber nicht wirklich gut. Durch Sandros Defizite kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen mit Mitschülern, die Schulbegleitung erwies sich als „nicht passend“, weil sie noch keinerlei Erfahrung mit ADHS Kindern hatte. So waren wir recht schnell wieder auf uns alleine gestellt. Glücklicherweise gibt es eine sehr engagierte Förderlehrerin und auch die Klassenlehrerin ist prima. Wir stehen in ständigem Kontakt.

Ich habe mir selber einen Tritt verpasst und der Schule eine Chance gegeben. So stand ich mittlerweile schon in der Cafeteria und habe Kuchen verkauft, habe alle Lehrer beim Elternsprechtag kennengelernt. Das war wichtig, denn sonst hätte ich immer mit einem faden Beigeschmack von Sandros Schulleben erzählt. Mittlerweile haben wir Strategien entwickelt, wie wir auch zu Hause und zusammen lernen. Die ersten wirklich guten Noten waren eine tolle Belohnung. Und seit einigen Wochen haben wir endlich einen neuen Schulbegleiter.

Unser Sohn wächst über sich hinaus

Das tollste Erlebnis für uns: Nach einem erneuten Vorfall mit Streit zwischen den Kids hat uns Sandro weinend erklärt, dass die anderen schon alle wissen, welche Knöpfe sie bei ihm drücken müssen. Er würde sich aber jetzt vor die Klasse stellen und darum bitten, dass sie aufhören sollen, ihn zu provozieren. Ich habe der Förderlehrerin von dem Vorhaben erzählt, damit sie ihn bei Bedarf unterstützen kann, aber sie erzählte, dass er es komplett alleine durchgezogen hat. Wow – was waren wir stolz! Seitdem ist Ruhe eingekehrt.

Es waren heftige, anstrengende Jahre – und ich bin überglücklich, dass gerade ENDLICH mal alle Daumen nach oben zeigen…

Foto: Symbolbild Pixabay

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15 comments

  1. Mich wundert, dass in diesem Bericht kein einziges Mal ein Verdacht auf FAS auftaucht. Wir haben selbst ein Pflegekind mit ADHS/ FAS und ähnliche Erfahrungen gemacht.

  2. Hallo Ulrike,

    Wieso geht Ihr mit den ganzen Kram übers Jugendamt/ Schulamt.
    Ich hab das alles übers Sozialamt gestellt innerhalb von 2 Monaten hatte ich einen I-Platz in der Kita,den Status hab ich dann „überschreiben“ lassen auf die Grundschule und die Oberstufe wird ähnlich gehandhabt.

    Ich hab mit erschrecken gelesen was du über die Schule und das Losverfahren geschrieben hast.Das entfällt aber sobald er ein I-Kind ist. Er wird dann von der List gestrichen und hat einen besonderen Status.Außerdem verändert sich auch die Klassenstärke z.B von 28 auf 25 Kinder.

    Das Jugendamt hat immer nur die große Klappe und wenn du tatsächlich Hilfe brauchst sind se nicht da. Versuch mal Kontakt zum Sozialamt aufzubauen.

  3. Liebe Ulrike,
    was für ein Bericht über diese ständigen Kämpfe! Es kostet sehr viel Kraft!
    Ich habe 3 Jungs, in meinem Fall leibliche. Der Älteste ist Asperger-Autist, der nächste hat eine ADHS-Diagnose, mein Grundschulkind, das zum neuen Schuljahr auf die weiterführende Schule kommt, ist im Sozial-Emotionalen auch eigen, aber nicht diagnostiziert. Er hat eine Sprachstörung, war bis zur Hälfte der 2. Klasse auf der Sprachheilschule. Aktuell gehen wir eine Testung auf Hochbegabung an, die uns die Lehrer seit 3 Jahren anraten. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass keine Hochbegabung vorliegt. Oder vielleicht sagt mir eher mein Herz, dass keine vorliegt?
    Denn so ein Hin und Her, solche Kämpfe mit überlasteten Ämtern haben wir seit jetzt 12 Jahren. Darauf möchte ich bei Kind 3 verzichten!
    Die Mitarbeiter sind meist kompetent und freundlich, aber komplett überlastet. So gehen Informationen verloren, Anträge ebenso, lang geplante Termine werden verschoben. Ich könnte Romane schreiben!
    Seit mein Mittlerer in der Schule ist (9 Jahre), verbringe ich durchschnittlich 10 h pro Woche mit Bürokratiegerenne. Eingeschlossen sind dabei nicht der normale Alltag mit speziellen Kindern, Arzttermine, Haushalt. Kurz und knapp gesagt: Ich finde es zum Heulen!
    Viel Kraft weiterhin!
    Annette

  4. Hallo Ulrike, tolle Geschichte, konnte nicht aufhören, sie zu lesen. der Wahnsinn! Mein Mann und ich, haben 2 Jahre auf ein Pflegekind gewartet.. weil das Jugendamt nicht das richtige Kind fand und nun sind wir in einer Lage, wo das Jugendamt nicht tätig wird. dass sie uns mit einer Umgangspflegerin nicht zur Seite stehen können. Was ist das für ein Rechtsstaat, wo wir doch alle wissen, dass sie vom Land unterstützt werden ….
    an alle Pflegefamilien, lasst Euch nicht unterkriegen!!!

    1. Das klingt jetzt ein bisschen so, als ob das eine Serviceleistung zu sein hat, die ein Jugendamt zu bringen hat, wenn man sich als Pflegeeltern zu Verfügung stellt. Da muss doch nicht ein „Kind gefunden“ werden, sondern ein Kind braucht eine Pflegefamilie aus tragischen Gründen und es wird eine passende Familie gesucht.

      1. RM
        Haben Sie den Beitrag gelesen und verstanden? Statt sich an 1(!) Wort aufzuhängen, ja ein Pflegekind braucht Hilfe, es muss aber auch menschlich passen! Sonst leidet zuallererst das Kind.
        Und was genau hatte diese Äußerung jetzt aber mit dem Hauptthema des Beitrages zu tun?

  5. Ihr habt so toll für ihn gekämpft und er selbst ja zuletzt auch. Vielleicht hat er das von euch gelernt 🙂 Es ist wirklich traurig, dass man als Eltern eines „besonderen“ Kindes so oft auf sich selbst gestellt ist und die eigenen Ressourcen (finanziell und psychisch) verbrauchen muss. Ich werde heute auch mal wieder einen Widerspruch an die Krankenkasse schreiben, die einen Pflegegrad für unseren Sohn mit Asperger-Syndrom abgelehnt hat. Wir haben aber wie ihr total Glück mit einer tollen Grundschule, engagierten Lehrern und auch vom Verband Autismus Deutschland haben wir super Hilfe bekommen. Unser Kind ist glücklich und das ist ja das wichtigste. Alles Gute für Euch!

  6. Beim Lesen ist mir wirklich gar nicht gut geworden. Tragisch wie der Staat absolut nicht in der Lage ist sich um seine Bürger zu kümmern auf Kosten der aller schwächsten. Ich bin im öffentlichen Dienst tätig und kann sagen, hier sind mehr Kosten entstanden, als im Endeffekt wirklich bezahlt wurden. Sind wir auch beim Thema Integration. Lieber zeigt man dann aber später mit dem Finger auf einen und sagt klar, war ja ein Pflegekind. Hammer wie sehr du kämpfst.Weiterhin viel Kraft!!!

  7. Respekt 👏 👏 👏 Super gemacht ❤️ Ich habe 3 Bauchkinder und 5 Herzenkinder also eigentlich 8 💖 es kommt mir bekannt vor, leider ❣️ Unsere Kinder sind mittlerweile Erwachsene glückliche Menschen ❣️der jüngste ist 16 der sollte Ritalin bekommen 😱, habe mich so gewährt. Gestern Noten bekommen zwei 1,und eine 2in Mathe, er ist ein Glückskind inzwischen ❣️Gott sei Dank habe ich nicht auf die Lehrer gehört und schon gar nicht auf Kinderarzt Psychologen, der war beides ❣️ich wünsche dir für die Zukunft 🥰 alles Gute und Liebe 🥰

    1. Da bin ich auch gerade mittendrin. einen Schulplatz zu finden, für meine Pflegetochter mit FAS. Nachdem ich schon fast alle meine Kraft und Nerven bei der Suche nach einem Kiga Platz verloren habe, scheiterte ich zuerst an der Ablehnung von Seiten des Kigas für eine Individual Begleitung. Nachdem meine Tochter dann angefangen hat den Kopf vor lauter Überreizung an die Wand zu schlagen, wurde es mir dann doch erlaubt. Hilfe hatte ich mir bei der Kinder U Jugendpsychiatrie erhofft, um mir das Krankheitsbild näher zu bringen. Leider ist nicht mehr passiert als einige Untersuchungen ähnlich den Vorsorge Untersuchungen wie beim Kinderarzt. Egal wer U wo (Kinderarzt, Kinderpsychiatrie, Frühförderstellen, Kindergarten, Jugendamt) keinen hat wohl bisher ein Kind mit FAS gesehen U hat eine Ahnung vom Krankheitsbild.Der Antrag auf eine Schulbegleitung für das kommende Jahr soll bald gestellt werden, da die Bearbeitung dauert U natürlich auch keiner da ist, der den Job machen möchte,kann aber erst zu gestellt werden wenn die Schule klar benannt werden kann. Zusage oder Absage für einen Schulplatz bekommt man aber erst Anfang August. Eine Schulbegleitung finde ich da dann wohl nicht mehr U wenn eine Absage für den Schulplatz kommt, braucht es noch Plan B oder C oder…ach ja, Kinder mit Behinderungen sind das nur von Schulbeginn bis Schulschluss. danach gibt es keine Begleitung für z.b.Hort. nach Schulschluss sind sie plötzlich ganz
      normal entwickelte Kinder.ohne besonderen Unterstützungsbedarf. und mein Arbeitgeber wartet natürlich auch gerne bis August um ihm zu sagen ob ich im September überhaupt noch arbeiten gehen kann, ich kann nur den Kopf schütteln, das ist Inklusion im Jahr 2023!

      1. Vielen Dank für die vielen Kommentare, Schilderungen eurer Situationen und dem Mut machen. Es ist gut zu lesen, dass man nicht alleine ist, aber genauso ist es erschreckend, wieviele Probleme es scheinbar im System gibt, die nicht behoben werden und wieviel Kraft und Energie bei dem ständigen Kampf draufgehen.
        In einem Kommentar stand, dass die Ansprechpartner in der Regel sehr nett sind. Das ist bei uns auch so. Aber leider sind sie halt auch oft nicht die die entscheiden bzw. die Dinge bewegen können.
        FAS sagt mir gar nichts, davon war bei uns noch nie die Rede.

  8. Ach herrje!

    Wir sind Mitte letzten Jahres in die Bubble „pflegende Eltern und besondere Kinder“ gerutscht. ( Baby mit Herzfehler und Schlaganfall).
    Wir stehen noch ganz am Anfang des Behörden-Wahnsinns und warten gerade auf die Zu- oder Absage des KiTa Platzes mit Integrationskraft.
    Wenn ich das lese, dann schaue ich direkt in meine Zukunft und mir wird schlecht.

    Ich bin total ergriffen, wie du für Sandro kämpfst! ❤️

    LG aus Mettmann!
    Claudia

    1. Liebe Claudia, auch wenn man sich manchmal ganz woanders hin wünscht und alles hinwerfen will, geht es immer weiter und man tut alles, um die Kids zu unterstützen.
      Ich wünsche euch ganz viel Kraft und drücke die Daumen, dass der Weg nicht steinig wird.
      Alles Liebe Ulrike

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