Betreuungsnot! Wütende Erzieherin: „Wir gehen am Stock!“

Betreuungsnot

Foto: pixabay

Ihr Lieben, ich hab den Wutausbruch einer Mutter zur Betreuungsnot in der Kita gelesen und verstehe natürlich die Verzweiflung über die fehlende Planungssicherheit, aber… Habt ihr euch mal Gedanken gemacht, wieso es mittlerweile einen solchen einen Notstand unter uns Erzieherinnen und Erziehern gibt? 

Wir können nicht mehr!!! Wir sind ausgebrannt, ständig krank, sowohl körperlich als auch psychisch. Und wieso? Weil der Druck auf uns so enorm hoch ist und von uns nur noch verlangt wird, zu funktionieren – wie Maschinen.

„Die Kinder werden krank in die Kita geschickt“

Betreuungsnot

Mal ganz davon abgesehen, dass die Kinder ständig krank zu uns in die Einrichtung geschickt werden und wir uns dort dann anhören müssen, dass sie ja gar nicht krank seien. Was bleibt uns dann übrig, als den Eltern zu vertrauen, wenn sie das sagen!

Sie sagen das und zack – kotzt das Kind auf den Boden, der Eiter läuft aus den Augen oder das Fieberthermometer zeigt 39 Grad Fieber an – aber, ach Quatsch, das Kind ist nicht krank, grad war noch alles super!

Betreuungsnot, weil Erzieherinnen nicht mehr können

Und dann? Dann erkranken wir als Erzieher. Schleppen uns krank zur Arbeit, weil wir SOZIAL sind und an die Kinder denken. Aber irgendwann sagt halt auch unser Körper STOPP – es geht nicht mehr! Was sollen wir dann tun? Weiter arbeiten, um den Eltern ja keine Betreuungsengpässe zu bescheren? Über unsere körperlichen Grenzen hinausgehen, um ja die Einrichtung am Laufen zu halten? Kann das die Lösung sein?

Wir wollen alle nicht dauernd Fehlzeiten, aber da beißt sich die Katze in den Schwanz. Niemand kann dauerhaft über seine Kräfte gehen! Das Personal ist zu knapp bemessen, es funktioniert in Erkältungszeiten so einfach nicht.  Hier nur auf die ausfallenden und nicht verlässlichen ErzieherInnen zu schimpfen kann ich so einfach nicht stehen lassen.

Erzieherin: „Der Job macht keinen Spaß mehr!“

Betreuungsnot
Foto: pixabay

Denkt doch vielleicht beim nächsten gemütlichen Beisammensein in eurem Haus und mit eurer Familie daran, dass irgendwo da draußen, genau in diesem Moment, durch solche Aussagen und diesen Druck, Erzieher eine Berufsunfähigkeit in Anspruch nehmen müssen, weil sie einfach nicht mehr können (und damit vielleicht sogar alles verlieren). Wir sind am Limit angelangt!

Ich muss es sagen, wie es ist: Der Job macht keinen Spaß mehr und dazu tragen leider auch viele Eltern ihren Teil bei! Wir gehen dieser Arbeit trotz schlechter Bezahlung und Bedingungen nach, aber wenn wir dann noch wütende Eltern haben, die meinen, wir müssten nur nach ihren Bedürfnissen handeln, dann Tschö mit ö – da ist die Umschulung näher als sie gucken können. 

Mehr Anerkennung und Dankbarkeit für soziale Berufe

Denn was passiert, wenn wir als Erzieher keine Anerkennung oder Dankbarkeit mehr bekommen? Wir gehen! Und dann wird die Betreuungsnot noch größer, die Verlässlichkeit noch kleiner und das Problem vom Personalmangel verstärkt sich nur.

Und dann? Herzlichen Glückwunsch – werden die Eltern selbst den Job der staatlich anerkannten Erzieher und Erzieherinnen übernehmen müssen und die Betreuung eigenständig sichern. Wer möchte das niemand! Wir stecken alle drin in diesem Schlamassel und müssen da gemeinsam durch. Bitte vergesst nie: Es hinkt am System, nicht an den Leuten!

Gruß einer Erzieherin aus dem Krankenlager zu Hause

5a060ece91d549eb8f4501458a0f794c

Du magst vielleicht auch


50 comments

  1. Nach über 35 Jahren als Erzieherin, die ihren Beruf wirklich gerne gemacht hat, bin ich seit einem Jahr wegen Burnout und chronischer Schmerzen krank geschrieben.
    Das ist ein Resultat aus ständig körperlich und psychisch über Grenzen gehen und der ganzen Situation im ErzieherInnenalltag.

    Ich kann nicht mehr und musste mir dies tränenreich eingestehen…

    Und jetzt kann ich sehen, wo ich bleibe.

  2. Die ganze Misere fing mit der Bundesregierung und dem Rechtsanspruch ab einem Jahr an und steigerte sich durch das Kibiz, welches im Jahr 2008 in Kraft getreten ist. Ich habe damals mit Kolleginnen und Eltern in Düsseldorf dagegen protestiert. Wo waren all die Fachschulen, Praktikanten und Eltern?
    Es wurde damals nicht berücksichtigt, dass die nötigen Plätze fehlten und bis heute fehlen. Es wurde auch nicht berücksichtigt, dass die Gehälter steigen. Es wurde noch nichtmals berücksichtigt, dass Kinderpfleger/ innen in der Gruppenform III eigentlich fehl am Platze sind. Aber bei den Kleinen in I und Ii dürfen sie nicht eingesetzt werden.
    Es wurde jahrelang geschlafen! Dieser Beruf war einst ein Traumjob und er wurde kaputt gespart und mit Bürokratie überfrachtet. Es sind viele neue Aufgaben hinzu gekommen, für die jede Leitung, egal wie viele Gruppen, die Kita hat, komplett frei gestellt sein müsste.
    Mich regt das seit 2008 auf, mir tun die Kinder leide, die Eltern und die pädagogischen Fachkräfte. Denn die müssen aushalten, was Menschen, die nie in diesem Bereich gearbeitet haben, verbocken. Ich habe lange Jahre im Jugendamt gearbeitet u.a. weil ich etwas ändern wollte. Geht aber nicht, nicht die richtige Instanz. Deutschland wandelt immer in Althergebrachtem und bei angeblichen Innovationen wird es nur schwieriger.
    Das was unsere Kinder in den Kitas benötigen, sind keine bürokratischen Mittel. Sie brauchen Schutz, Spaß, Grenzen und Anregungungen sowie verlässliche Bezugspersonen. So einfach kann es sein, ist es aber nicht.

    1. Guten Abend,

      Sehr interessante Ansichten, die hier veröffentlicht werden, es wäre schön, wenn sich die „oberen Instanzen“ das mal durchlesen würden…ich bin Erzieherin. Als junge Frau habe ich als Rechtsanwaltsfachangestellte gearbeitet, bis ich Mutter wurde. Das war ich 20 Jahre. Nach meiner ziemlich bösen Scheidungsgeschichte und Burnout fing ich bei Null wieder an und habe die Chance bekommen, mit 45 noch einmal zur Schule zu gehen, mit 48 war ich ausgebildete Erzieherin mit staatlicher Anerkennung und bin jetzt 5 Jahre im Beruf. Ja, die Arbeitsbedingungen sind teilweisr Grotte! Die Ausbildung ist hoch anspruchsvoll…ich arbeite als Springerin in mehreren Häusern und fülle dort Lücken, die das Stammpersonal hinterlässt. Schlimm finde ich teilweise die „Hierarchie im Hühnerstall“…Liebe Kolleg/innen, es ist für alle nicht einfach! Liebe Eltern, wir tun, was wir können, es sind eure Kinder, und die sind es wert, und auch ihr steht „unter Strom“…Bitte lasst uns „Eziehungs- und Bildungspartnerschaft“ leben…ich habe in einer Kita wütende Eltern dabei unterstützt, sich an die übergeordneten Instanzen zu wenden, und zwar in der Gruppe, einer Gemeinschaft! Kinder reagieren heftig auf ständige Personalwechsel, Leid überträgt sich zwischenmenschlich, und was wird getan? Gegeneinander gekämpft…ich habe meinen Job in SH gekündigt, um nach NS zu gehen und dort in der Kita anzufangen, da meine Tante an Krebs erkrankt ist, und wurde von der Noch-Einrichtung, in der ich als Springerin bin, noch nicht einmal zur Weihnachtsfeier eingeladen…Verständnis hatten die Eltern! Es muss doch möglich sein, auf der sozialen Ebene sachlich und einander Wertschätzung zu kommunizieren…es klappt, auch wenn man, wie ich, leicht autistisch veranlagt bin…vielleicht liegt es daran, dass ich diesen Beruf, den ich sehr liebe, erst lernen und ausüben durfte, als mein Familienleben kollabiert. Vielleicht muss das System, wie es jetzt ist, erst zerstört sein, damit ein Neues entstehen kann, das auf gegenseitigem Verständnis, Mitgefühl und Perspektivwechselfähigkeit beruht. Erwachsene sind auch Menschen, und wie viele haben ihr Kindsein vergessen…das Liebhaben gehört den Familien!

  3. Liebe Nela, besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Wann hören wir endlich auf, uns für unsere unterschiedlichen Lebensentwürfe und Perspektiven zu zerfleischen? Die Mutter, die Kinder und die Anforderungen eines Berufslebens unter einen Hut bekommt verdient ebenso viel Respekt wie die, die für die Familie zuhause bleibt (ob selbst gewählt oder nicht) und wie die Erzieherin, die bei all den Belastungen durch Personalnot, Konflikte mit Eltern, herausfordernde Kinder, Pandemie, Unterbezahlung etc noch immer mit dem Anspruch zur Arbeit geht, Kindern eine wertvolle Zeit in der Kita zu schenken – ihr alle seid Heldinnen auf eure Art!!
    Wir alle können nichts für diese Situation, aber wenn wir etwas daran ändern wollen, sollten wir zusammenstehen und den Druck auf diejenigen erhöhen, die die Situation ändern können und müssen, nämlich die Politik -möglichst bevor das System Kita ganz kollabiert.

  4. Hallo, ich habe nun beide Berichte nebst fast aller Kommentare gelesen, bin selbst Mutter von 4 Kindern, die mittlerweile erwachsen sind, trotz „Anspruch“ gab es nur ein paar Stunden Betreuung, also war es Essig mit einer Berufstätigkeit, welche sowieso nicht möglich gewesen wäre, weil ich ein Schwerbehindertes Kind habe, bei den ganzen Diskussionen frage ich mich wo bleibt da eigentlich das Wohl des Kindes? Wie ist es für ein Kind mit einem Haufen anderer Kinder mehr als die normale Wochenarbeitszeit verbringen zu müssen? Weil das Kind hat ja keine Wahl oder? Und dann auch noch von vollkommen überlasteten Angestellten betreut zu werden oder ist es eher Verwahrung? Wo bleibt da das Kind? Also ehrlich gesagt würde man mich mit einem Haufen anderer Menschen bis zu 45 Stunden in der Woche einsperren, na danke. Wir haben hier in der Nähe mittlerweile drei große Kitas mit Krippen, alle voll belegt, mit den gleichen Problemen. Ehrlich gesagt bei dem Lärmpegel, bei dem Geschrei hätte ich meine Kinder rausgeholt, drei meiner Kinder hätten das nicht verkraften können. So gesehen kann ich ja froh sein, dass es damals mit einer längeren Betreuung nicht geklappt hat. Vergesst bei dem Ganzen einfach mal Erzieher vs. Eltern, sondern denkt an die Kinder. Und wer daran schuld ist, tja vielleicht sollte man auch mal die Wahlentscheidung überdenken, den Mandatsträger auf die Füße treten, ist alles möglich. Ich denke allerdings, dass das alles vergeblich sein wird, man sieht es an den Kindern, an den Alten, an den Kranken und an den Behinderten Menschen, übera wo es um sie geht hakt es gewaltig, das wird nicht besser werden. Es wurde oft das Argument „Geld“ angebracht, es geht auch mit wenig Geld, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, man muss verzichten, aber man weiß ja wofür.

  5. Noch ein Gedanke, der mich immer wieder antreibt als Mutter berufstätig zu sein und zu hoffen, dass eine vom Staat gesicherte qualitativ hochwertige Kinderbetreuung mein Dorf sein könnte: Ich möchte meinen Söhnen vorleben, dass meine beruflichen Qualifikationen, Erfahrungen und Kompetenzen wertvoll sind, mich auch ein Stück glücklich machen und ausmachen sowie gesellschaftlich relevant sind. Zudem möchte ich vorleben das Beruf, Care- und Hausarbeit Frauen- und Männersache sind, damit sie diese Ansicht vielleicht auch in ihr Welt- und Lebensbild einbringen. So könnten diese Werte in künftigen Generationen vielleicht selbstverständlicher sein. Leider gelingt und gelang uns das zu Hause (noch?) nicht immer, unsere eigenen Denkmuster, Vorgaben und Druck, seitens der Arbeitgeber sowie das Rollenverständnis unserer Herkunftsfamilien und mangelnde Betreuungsmöglichkeiten sind vermutlich die Ursachen. Natürlich sind externe Kinderbetreuungen kein Krankenbett für Kinder. Aber vielleicht treibt noch andere Mütter ebendiese Vorbildfunktion an (neben Finanzen, Absicherung und Selbstverwirklichung) verlässliche Kinderbetreuungen in Anspruch nehmen zu wollen?

  6. Ich bin nach vielen langen Jahren in wichtigen kaufmännischen Positionen, darunter lange Zeit auch i. Ausland, wo meine Kinder geboren wurden, in späteren Jahren nochmal in meinen Erzieherberuf zurückgekehrt, was mit Burnout endete, jedoch zum Glück kurz vor der Rente geschah. Ich war stets ein Mensch, der mehr gab, als verlangt wurde, aber in diesem Beruf wurde man nur ausgenommen. Die ersten Jahre unter einer Leitung, die an Geld sparte, so dass man Flur und Räume selber putzen musste, die tägliche Wäsche, das Geschirr, das Vorbereiten des Frühstücks und Nachmittagssnacks für das ganze Haus sowie Erwärmen des Mittagsessen, die Wege freifegen, Waschmaschine ausräumen, Müll rausbringen …das Alles kam noch dazu!!! Ab der Mittagszeit stand man mit seinen Kindern alleine da, die man alle frisch wickeln und wieder anziehen musste, im Winter eine Qual aufgrund der Kleidung, der Schweiß rannte herunter und die Zeit drängte, da die Gruppen zusammengelegt werden mussten, umso die restliche Hausarbeit zu erledigen, da hierfür einige Jahre lang keine Küchenkraft bezahlt wurde oder diese später nur stundenweise arbeitete. Als Ersatz für Erzieher kamen Hilfskräfte, die alles besser wussten und sich bei den Eltern von ihrer Schokoladenseite zeigten. In wichtigen Momenten konnte man aber nicht aus sie zählen, da eigentlich kein wahres Interesse an der Arbeit vorlag. Zuhause arbeitete ich an Dokumentationen, Vorbereitungen von Elternabenden, Entwicklungsgesprächen, Wochenplänen…unentgeltlich wie immer. Ich hoffe, dass eine Generation heranwächst, die nur ans Geld denkt und nur noch Dienst nach Vorschrift macht, denn mehr lohnt es sich nicht. Wenn man dann noch liest, wieviel Geld bei den Verantwortlichen in die Tasche gesteckt wurde… Liebe Mädels, lasst die Finger davon und wenn ihr Kinder habt, nehmt euch Zeit für sie. IHR müsst was ändern.

    1. Wir sind doch nur die Tanten die Kaffee trinken und spielen;)
      Allein diese Aussagen sind unglaublich. Ich bin momentan ebenfalls krank mit Gürtelrose und einer Grippe vom Kindi zum Arzt. Ich arbeite in einem guten Kinderhaus trotzdem kenne ich die Not und die teilweise anstrengenden Eltern die utopische Erwartungen haben und dann wird noch gefragt wie sie ist krank? Wann kommt sie denn wieder? Von den Verhaltensauffälligkeiten der Kinder wollen wir dabei gar nicht erst anfangen.

    2. Liebe S ,

      Das sind sehr schöne Gedanken die ich auch teile!!! , jedoch möchte ich dann auch dafür eintreten und Vorbild sein für meine Kinder, in ihren ersten 3 Jahren für Sie , die wichtigsten Menschen in meinem Leben da gewesen zu sein, Ihnen all meine Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt zu haben und mich der grossen Verantwortung Kinder zu haben, und sie in den mitunter prägensten Jahren begleitet zu haben, vollumfänglich gestellt zu haben. Und noch dazu hab ich im dieser Zeit keine Kita Erzieherin benötigt und somit auch keine Probleme mit Notbetreuungen etc verursacht/ gehabt. Wie gesagt ich bin unendlich dankbar für diese, meine ganz besondere innige , auch mitunter sehr, sehr anstrengende 🙂 Zeit mit meinen Kindern .

      vg

      1. Fantasia
        Arg überheblich? Es gibt Frauen, die in ihrem Job aufgehen. Ich brauche auch meine Arbeit, das Rauskommen. ( und könnte jetzt böse behaupten, daß Sie froh sind nicht mehr in die Arbeit zu müssen die garnicht ihrs ist).Und liebe Erzieherinnen, grundsätzlich gegen die Eltern zu sein kann nur schaden. Und mit dieser Ansicht ist man im verkehrten Beruf. Und nein die Notbetreung gab es nur für SEHR vereinzelte Berufe ( Verkäuferin z.B. nicht, aber Lebensmuttelmärkte sollten geöffnet sein…). Ausserdem ist es arrogant so zu tun als ob die ( meisten) Eltern ihre Kinder aus Langeweile abgeben. Nein wir sind berufstätig, teilweise alleinerziehend. Und nicht zuletzt gebe ich der frustrierten Mutter recht, dass ich für nicht erbrachte Leistung selbstverständlich auch nicht zahle! Kann sich sonst niemand erlauben also bitte nicht so scheinheilig. Klärt die Probleme an der Arbeit mit dem Vorgesetzten, Träger… an der richtigen Adresse! Dann nicht so feige sein!

  7. Das ist genau das was ich meine… gegeneinander! Die Erzieher jammern…
    Du schreibst zwar du hast nix gegen Erzieher, doch hab ich das Gefühl, dass du nicht weißt wie es ist in der heutigen Zeit in dem Beruf zu arbeiten.
    Ein Schlüssel 1 zu 6 wäre ja traumhaft, kenn ich bei uns gar nicht.
    Durch Freispiel lernen die Kinder sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, Meiner Meinung nach sehr wertvoll für die Entwicklung. Kitas sind Familien unterstützend da und haben nicht allein die Aufgabe Kinder auf die Schule vorzubereiten.
    Dein Beispiel Schleife binden oder feinmotorische Fähigkeiten zu erlernen funktioniert nur in Zusammenarbeit mit den Eltern.
    Deinen Frust oder auch Verzweiflung kann ich verstehen!Überstunden sind bei uns auch Normalität geworden, nur muss die Kinderzahl oder Öffnungszeiten reduziert werden, wenn die Aufsichtspflicht nicht mehr gewährleistet werden kann.
    Wie du schon schreibst betrifft es die Arbeitgeber und die Landespolitik und nicht das Personal vor Ort.

    1. Genau das meine ich, wir sollten uns wieder mehr Zeit nehmen dürfen für unsre Kinder!!! Und „ungestraft“ , also ohne blöde Kommentare , ohne Verzicht auf ein gutes Stück Rente und ohne Verzicht auf normales Leben mit normalen Lebenshaltungskosten einfach ein paar Jahre daheim bleiben dürfen. Weil , und das glaub ich einfach zutiefst, es schadet keinem Kind, die ersten drei Jahre bei der Mama oder auch dem Papa , also einem Elternteil, behütet und geborgen daheim erzogen zu werden, was ja nicht heißt das es zuhause auf Kontakte mit Gleichaltrigen verzichten muss oder nie einen Spielplatz mit andren Kindern sieht…lg

  8. Der Artikel spiegelt LEIDER genau das wieder, was ich seit 2 1/2 Jahren erlebe:
    von seiten der Erzieher wird gejammert und gegen die Eltern geschossen anstatt sich Mal die Situation der „Gegenseite“ anzuschauen.

    Die Erzieher möchten gerne mehr Gehalt und bessere Rahmenbedingungen. Da das von den Arbeitgebern nicht einfach so erfüllt wird, was macht die Gewerkschaft? Streiken. Und wer sind die Leidtragenden? Hauptsächlich die Kinder, die aus ihrem vertrauten Alltag gerissen werden. Statt Kita gibt’s improvisierte Beaufsichtigung, organisiert von Eltern, die nebenbei berufstätig sind. Und die berufstätigen Eltern leiden auch darunter, weil sie plötzlich 2 Jobs gleichzeitig machen sollen. Von keiner anderen Bevölkerungsgruppe erwartet man das.
    Nicht leiden tun die Arbeitgeber, die ein solcher Streik eigentlich treffen sollte.

    Viele Eltern sind selbst am Limit.
    Gerade Mütter bekommen den Druck von allen Seiten ab. Es wird Müttern latent unterstellt sie würden ihre eigenen Interessen, ihre Karriere über das Wohl ihrer Kinder stellen, im Berufsleben sagt man ihnen nach sie würden weniger leisten als Kinderlose, weil sie wg. der Kinder ständig fehlen. Und überhaupt sind Mütter an allem Schuld: ausgebrannte Erzieher/innen, kranke, verzogene Kinder, Fachkräftemangel, weil sie nur Teilzeit arbeiten oder ganz zu Hause sind.

    Dabei gehen viele Mütter nur arbeiten, weil die Familie das Einkommen braucht und/oder die Mütter für die Rente einzahlen müssen, damit sie nicht in der Altersarmut landen.
    Da krankt unser System: Beitragszahler werden besser gestellt, als Eltern, die die nächste Generation Beitragszahler großzieht.

    Vielleicht sollten wir Mal in unsere Geschichte schauen?
    In der DDR war es normal, dass Mütter die Wahl hatten arbeiten gehen zu können.
    Selbst auf den kleinen Dörfern gab es Krippen und Kindergärten.
    Große Betriebe hatten ihre Betriebskitas, damit es einfacher für ihre Angestellten war.
    Selbst Schichtarbeit war einfacher zu bewerkstelligen als es heute ist.
    Die Erzieherinnen haben ihre Tätigkeit damals auch nicht als Aufbewahren verstanden, sondern als Vorbereiter für Kindergarten bzw. Schule.

    Welches Kind lernt heute in der Kita noch Schleife binden? – Ich erlebe eher, dass Eltern dazu angehalten werden Schuhe mit Klettverschlüssen zu kaufen. Das Anziehen soll ja ganz schnell und einfach gehen.

    Verkehrserziehung kommt auch erst in der Grundschule dran.

    Gemeinsame Bastelarbeiten der Gruppe als Übung für Feinmotorik? Nur mit den Kindern, die es einfordern. Wer nicht will, macht halt freies Spiel. Und in der Grundschule zeigen sich die Folgen…

    Damit hier keine Missverständnisse entstehen:
    ich habe nichts gegen Erzieher/innen!!!

    Im Gegenteil: vor 2 1/2 Jahren, nach gescheiterter Rückkehr aus der Elternzeit ins Berufsleben (keine Teilzeitstellen in meiner Branche findbar, die mit Kitaöffnungszeiten kompatiblen waren), habe ich eine Umschulung zur Erzieherin bei der Arbeitsagentur angefragt. Denn es wurden auch damals händeringend Leute in dem Bereich gesucht. (Durch meine langjährigen Babysittererfahrungen, meine eigenen Kinder und Kontakte zu Leuten aus dem Berufsfeld war mir relativ klar, auf was ich mich da einlassen würde.)
    Ergebnis: abgelehnt, weil ich lt. Arbeitsagentur zu gut qualifiziert bin in meinem eigentlichen Beruf (Führungskraft für’s mittlere Management). Obwohl mir der Jobberater gleich beim 1. Gespräch sagte ich könnte es vergessen in meinem Bereich etwas in Teilzeit zu finden. Selbst nach einem 3/4 Jahr hatte er keine Angebote, die mit den Kitaöffnungszeiten vereinbar waren. In Vollzeit (40-Std.-Woche zzgl. zahlreicher Überstunden) dagegen wäre es kein Problem gewesen etwas Neues zu bekommen.

    Aktuell arbeite ich als befristete Elternzeitvertretung in Teilzeit. Wenn Hochsaison ist oder Kollegen krank sind, müssen wir alle ran.
    Selbst als Teilzeitkraft habe ich alleine in diesem Kalenderjahr schon fast so viele Überstunden angesammelt, dass ich so viele Gleittage wie Urlaubstage machen könnte.

    Da stößt es einen natürlich mächtig auf, wenn die Kita darum bittet die Kinder Ü3 zu Hause zu behalten, weil sie wg. Krankheitsausfällen nicht ihren Betreuungsschlüssel von 1:6 erfüllen können, sondern sich 2 Fachkräfte plussbggfls. Praktikanten um 18 Kinder (14 Regelkinder, 4 I-Kinder) kümmern sollen…

    1. Liebe B., ich muss sagen genau diese Zustände in der Kinderbetreuung sind es, warum ich mich bisher mit Händen und Füßen dagegen gewehrt habe in die „Alten Bundesländer“ zu gehen, obwohl das in meiner Branche für meine Karriere deutlich besser gewesen wäre. Ich bin echt dankbar, dass ich die Kita- Zeit meiner Kinder in den „neuen Bundesländern“ erlebt habe. Auch die Grundschulzeit, wo der Hort selbstverständlich der Schule angegliedert und kommunal mit sinnvollen Öffnungszeiten ist. Allerdings ist hier auch völlig normal, dass die Kinder diese Einrichtungen besuchen, weil hier traditionell beide Eltern Vollzeit/ vollzeitnah arbeiten, was sicherlich auch dem Gehaltsniveau hier geschuldet ist. Daher kenne ich mit den Kitas und Horten auch nur ein Miteinander und kein Gegeneinander. Wobei zur Zeit unser Hort durch eine massive Infektwelle auch gerade an seine Grenzen gerät. Aber zum Glück wird nur tageweise die Betreuung eingeschränkt. Naja und es gibt auch Verständnis auf allen Seiten. Allerdings hört man gerade überall im Alltag davon, dass Dienstleistungen usw. eingeschränkt werden, weil einfach gerade zu viele gleichzeitig krank sind. Wer da kein Verständnis füreinander hat, den verstehe ich nicht.

    2. Das ist genau das was ich meine… gegeneinander! Die Erzieher jammern…
      Du schreibst zwar du hast nix gegen Erzieher, doch hab ich das Gefühl, dass du nicht weißt wie es ist in der heutigen Zeit in dem Beruf zu arbeiten.
      Ein Schlüssel 1 zu 6 wäre ja traumhaft, kenn ich bei uns gar nicht.
      Durch Freispiel lernen die Kinder sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, Meiner Meinung nach sehr wertvoll für die Entwicklung. Kitas sind Familien unterstützend da und haben nicht allein die Aufgabe Kinder auf die Schule vorzubereiten.
      Dein Beispiel Schleife binden oder feinmotorische Fähigkeiten zu erlernen funktioniert nur in Zusammenarbeit mit den Eltern.
      Deinen Frust oder auch Verzweiflung kann ich verstehen!Überstunden sind bei uns auch Normalität geworden, nur muss die Kinderzahl oder Öffnungszeiten reduziert werden, wenn die Aufsichtspflicht nicht mehr gewährleistet werden kann.
      Wie du schon schreibst betrifft es die Arbeitgeber und die Landespolitik und nicht das Personal vor Ort.

    3. Genau mein Humor!Erzieher jammern?Viele haben gar nicht mehr die Kraft zum Jammern.
      Basteln mit Kindern die keine Lust haben? Da stehen doch gleich die Eltern auf der Matte, weil man den Sprössling zu einer Tätigkeit“gezwungen“hat,worauf er keine Lust hatte.
      Schleife binden? Schon mal 20-25 allein angezogen? Schaffen manche Eltern morgens mit einem Kind nicht.“Der/die…wollte sich heute morgen nicht anziehen,Sie glauben gar nicht was ich heute schon einen Stress hatte“. Die Erzieherin schafft das mit 20 Kindern, aber wehe der Schal ist mal nicht korrekt gebunden,wird sich sofort beschwert.
      Verkehrserziehung? Natürlich immer gerne! Am geplanten Spaziergang mit der Polizei nehmen an 2 Terminen für jeweils 10 Eltern mit Kindern einmal 5 Familien,einmal 3 Familien teil.
      Und wo bitte gibt es einen Betreuungsschlüssel von 1:6?Habe ich in über 30 Jahren nicht erlebt. Eine reguläre Gruppe 25 Kinder von 3-6 Jahren hat hier eine volle und eine Teilzeit Erzieherstelle, während eine Gruppe 2 -6 Jahre 20 Kinder mit 2 Erzieherstellen haben sollte. Aber oft ist man eben auch alleine in der Gruppe und kann sehen wie man alles gestemmt bekommt.
      Und ich glaube für viele Kolleginnen sprechen zu können,wenn ich sage,wir tun alles um die Kinder gut auf die Schule vorzubereiten, aber da muss schon auch was von den Eltern kommen. Und was passiert denn noch zu Hause wenn ein 2jähriges Kind von 7.00-16.00 in der Kita ist? Schläft das Kind am Mittag ein hören wir sehr oft:“Das ist aber gar nicht gut. Wie soll ich den/die denn jetzt gleich ins Bett kriegen?“Damit die Kinder,in den Augen der Eltern,das Tagespensum,dass das eines Erwachsenen oft übersteigt, aushalten,müssen sie ja früh schlafen. Das sieht dann so:16.00 abholen,einkaufen,17.00 zu Hause, Fernseh,Tabletten an, man braucht ja schließlich Zeit das Abendessen vorzubereiten,Essen, Fernseh,Tablet an,man braucht ja schließlich Zeit alles wieder aufzuräumen,bettfertig machen,18.30 eventuell 19.00 Tonibox an und dann hat das Kind zu schlafen,schließlich muss es ja um 6.15 Uhr aufstehen.
      Da passiert zu Hause nicht mehr viel und das merken dann auch die Erzieher in den Gruppen.
      Und ja,auch ich habe Kinder!Bin erst wieder Teilzeit in den Job eingestiegen als beide mit 3 in den Kiga gingen,es gab als Erziehungsgeld 6 Monate lang 300 Euro, das wars. Bereut habe ich das keine Sekunde. Erst neulich sagte der 18jährige:“Mama,es war toll,dass du immer da warst als wir klein waren. Erst mit Beginn der Grundschule habe ich meine Arbeitszeit angepasst und als der Große in die SEK II kam bin ich wieder Vollzeit gegangen. Und mit Altersarmut muss mir auch niemand kommen,nur weil man vielleicht 10 oder 15 Jahre seine Arbeitszeit reduziert.Schließlich geht man 45 Jahre arbeiten.

  9. Ich stimme der Autorin voll und ganz zu.
    Seid 12 Jahren bin ich Kita Leitung einer städtischen Einrichtung, habe 2 Kinder 4Jahre und 6 Jahre und bin alleinerziehend. Würde aber dem Team der Kita keine Vorwürfe machen, auch wenn oft Notbetreuung ist!
    Mir ist bewusst wie anstrengend keine Planungssicherheit ist und trotz allem funktioniert es, durch Freunde, Krankmeldung über die Kinder und Gesprächen mit der Kita.
    Ich liebe meine Arbeit, auch wenn diese sich seit Corona sehr verändert hat! Jeder ist sich selbst am wichtigsten, ohne Rücksicht auf Verluste.
    Meiner Meinung nach fehlt der Zusammenhalt, den es früher zwischen Eltern und Erziehern/innen gab und kaum noch vorhanden ist. Aber dies ist auch in der Gesellschaft zu sehen, was ich sehr erschreckend und traurig finde.
    Das Verständnis, dass wir als Kita, es auch furchtbar finden, ständige Notbetreuung anwenden zu müssen und wir am Limit gehen kommt bei den wenigsten Eltern an.
    Alles zu versuchen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, trotz fehlendem Personal, wird nicht wertgeschätzt. Zum Glück nicht von der ganzen Elternschaft.
    Zu meinen, dass wir finanziell gut dastehen ist auch ok, wenn dies für dich so ist.
    Als Chef/in eines Unternehmens, mit sehr viel Verantwortung, finde ich stimmt das Geld definitiv nicht. In meinem Freundeskreis, verdienen alle mehr als ich, ohne Chef/in zu sein.
    Wichtig wäre mir, dass Eltern begreifen, dass wir zusammenarbeiten müssen!
    In der Gesellschaft/Politik muss es sich ändern, da wir sonst wirklich in den nächsten Jahren ohne Erzieher/innen da stehen.
    Und bitte hört auf zu meinen und wissen, was die Wahrheit ist, sondern akzeptiert und versteht, dass jeder es anders empfindet.

  10. Hallo
    Wie wäre es , wenn wir eben
    alle wieder unsre Kinder länger daheim betreuen könnten? Ich war 6 Jahre ganz zuhause und habe daher keine Kita / Erzieher gebraucht. Mit 3 / fast 3 kamen. Sie in die Kita , ein Alter in dem sie z.b. gar nicht mehr sooo viel krank werden und nicht mehr so intensiv betreut werden müssen.

    Leider können sich viele das gerade in Grossräumen wie München ja nicht mehr leisten , da hier mit einem einzigen Einkommen kaum Miete/ ordentliches Leben bezahlt werden kann. Hier hat sich einfach insgesamt etwas zu Ungunsten aller Beteiligten verschoben finde ich.

    Wozu sind wir den alle Eltern geworden wenn wir unsre Kinder in den wichtigsten, prägenden Jahren schon fremdbetreuen lassen – müssen!!! Ich finde das so traurig und schade und bin froh und so dankbar , dass ich zu Hause die Zeit mit ihnen hatte, auch wenn es manchmal sehr nervig war und ich natürlich auch drauf verzichtet habe 2-3 im Jahr in Urlaub zu fahren, ständig neue Klamotten für mich zu kaufen, top Fingernägel / Frisur zu haben, ein super Auto zu fahren und in einem großen Haus zu wohnen etc.. Aber ich bin mir sicher, ich habe meinen Kindern dafür ganz viel anderes von mir gegeben.

    Also es würde schon alles auch anders gehen mit weniger Belastung für Erzieher und weniger Belastung durch die Arbeitgeber wenn erstens die Rahmenbedingungen anders wären und zweitens aber auch viele von uns andre. bzw. geringere Ansprüche an Kitas und Statussymbole hätten.

    vg

    1. Wie Sie bereits anmerkten, können es sich die wenigsten Paare leisten jahrelang von einem Gehalt zu leben. Das hat auch nix mit gehobenem Lebensstandard mit Luxusurlaub, Starfrisör ode Markenkleidung zu tun, sondern mit teuren Lebenshaltungskosten. Auch arbeiten die wenigsten Menschen von der Wiege bis zur Bahre bei einem sicheren Arbeitgeber. Arbeitslosigkeit ist heutzutage kein Makel mehr sondern trifft viele unverschuldet und unvorhersehbar. Wenn dann nur ein Gehalt da war, Gute Nacht. Ist für die Kinder jetzt auch nicht so lustig. Was ich nicht in die Rentenkasse einzahle weil ich jahrelang zu Hause bin, bringt mich noch näher Richtung Altersarmut. 60% weniger Rente erhält eine Frau als der Mann. Ein Mann ist keine Rentenversicherung. Es empfiehlt sich mal die eigene Rentenlücke auszurechnen. Außerdem gibt es zu Hauf gut ausgebildete Frauen die wichtige Funktion und Berufe ausüben. Die fehlen dann halt jahrelang, zB als Pfleger, Kassierer, Polizistin, Arzthelferin, Busfahrer oder Lehrer. Pflegeversicherung, Sozialversicherungen, überall fehlen die Einnahmen wenn viel mehr, meist Frauen, jahrelang zu Hause sind. Übrigens sind die Kinder keineswegs fremdbetreut. Sie kennen die Erzieher sehr gut, hatten ne lange Eingewöhnung und erfreuen sich über das berühmte Dorf dass es braucht um ein Kind groß zu ziehen.
      Ich vertraue den Erziehern die eine lange Ausbildung haben, Weiterbildungen machen und aus einer Berufung und Talent heraus mein Kind betreuen und fördern. Ich trage derweil meinen bescheidenen Teil dazu bei, dass Steuern gezahlt und in die Sozialsysteme eingezahlt wird. Statt zu fordern dass wir in die fünfziger Jahre zurück kehren, bin ich dafür endlich die Strukturen für eine funktionierende Zukunft zu stellen!

    2. @Fantasia: muss mal entschieden widersprechen: es geht nicht nur darum, ob man es sich leisten kann, zuhause zu bleiben (mir jedenfalls nicht), es geht auch darum, ob man es will.
      So viele falsche Unterstellungen, zum Beispiel auch die, man hätte keine Zeit für die Kinder, wenn sie in die Kita gehen. So ein Quark!! Ich verbringe jeden Tag von 15 Uhr bis abends mit meinen Kindern, jedes Wochenende und die kompletten Feiertage und Ferien.Und mal ehrlich, sind die Stunden zuhause denn immer besser oder wertvoller? In einer guten Kita gibt es leckeres Essen, Angebote, Spielkameraden. Ist doch oft viel besser und interessanter als zuhause. Aber diese Klischees werden immer und immer wieder heraufbeschworen. Bin so froh, dass ich im Osten sozialisiert wurde und hier lebe, während im Westen immer noch diese 50er Jahre Diskussionen geführt werden: ist es nicht besser, Mutti bleibt im Heim am Herd?

      1. Hallo,

        Also erstens meine ich genau das, die hohen Lebenshaltungskosten die man leider nur mehr mit 2 Einkommen bestreiten kann -das ist einfach eine extrem ungute Entwicklung, zweitens kenne ich meine Rentenlücke und tue was dagegen habe aber auch kein Problem damit später vielleicht nicht mehr soviel zu haben und drittens will ich nicht zurück in die 50er sondern plädiere nur dafür, dass es wieder möglich sein sollte , dass Mütter, Väter oder wer auch immer ohne weiteres längere Zeit zu Hause bleiben können, den es würde so manche hier angesprochene Problematik mit Betreuungsnotstand einfacher machen und vor allem: es schadet sicher keinem Kind. Zumindest keinem Kind, das wie man ja hofft, in einer liebevollen Familie aufwachsen darf. Andere Kinder und Freundschaft
        en kann man auch zu Hause pflegen. Quantität ist nämlich auch ganz schön was wert, aber durchaus auch sehr anstrengend … aber manchmal vielleicht auch mehr als die vielzitierte Quality-Time. Aber das mit dieser Quality Time fürs Kind haben wir Frauen uns von wem auch immer schon so sehr einreden lassen das wir es leider fast alle glauben… vg

        1. hallo Fantasia,
          im unteren Abschnitt Deiner Antwort auf mich schreibst Du wieder von „wir Frauen“ und das habe ich vor kurzem schon mal geschrieben, die gibt es nicht! „Wir Frauen“ oder „wir Mamas“ sind keine Einheit, das merke ich auch immer wieder, wenn ich die Kommentare und Beiträge hier lese. Ich glaube, die Unterschiede zwischen den Frauen, Müttern, Ost und West, sind sehr groß. Wer soll „uns“ denn was eingeredet haben, und was genau wurde „uns“ eingeredet? Ich finde viel eher, von vielen Frauen wird immer wieder (falsch) unterstellt, dass mindestens 3 Jahre zuhause bleiben für die Kinder ja doch irgendwie besser sei, nur leider können „wir“ es uns nicht (mehr) leisten, so wie früher. Hier im Osten war es aber schon früher nicht so und ich finde auch überhaupt nicht, dass es besser ist. Weder für Mutter noch für Kinder. Es sei denn, die Kitabetreuung ist wirklich schlecht, dann ist es natürlich Murks. Ansonsten ging es meinen 3 Kindern, die ich mit 9 Monaten, 18 Monaten und 2 Jahren in die Kita/Krippe gegeben habe, immer sehr gut dort.

  11. Bin leider auch vom Blog enttäuscht. Es ist eine Sache, zwei Perspektiven zu zeigen, aber auch ich fühle hier ein gewisses Ausspielen und es nervt ziemlich. Damit ist keinem geholfen!

    1. Ich bin seit kurzem leider berufsunfähig.Ich liebe die Arbeit, den Kontakt zu den Eltern und natürlich die Kinder.
      Aber ich konnte nach einigen Jahren, an denen ich meistens alleine für 25 Kinder zuständig war (eigene habe ich auch) einfach nicht mehr.
      Mir fehlen die Kinder aber und ich fühle mich schlecht deswegen.
      Meine Tochter ist im zweiten Ausbildungsjahr. Sie ist wie geschaffen. Aber sie verdient viel zu wenig, muss unglaublich viel lernen nach der Vollzeitstelle und auch sie berichtet von der Personalnot und jetzt ganz besonders von den vielen kranken Kindern.
      Die Kinder weinen, husten und haben zum Teil (ungelogen) 40 Fieber.
      Werden abgeholt und am nächsten Tag wieder gebracht
      Dann steckt sich das Personal an (Corona ging quer durch die Einrichtung) und Eltern klagen über schlechte Betreuung oder Personal schleppt sich zur Arbeit.
      Selbst meine Tochter hat Angst, sich krank schreiben zu lassen, wenn es ihr nicht gut geht.
      Ich liebe diesen Beruf. Aber um meine Tochter mache ich mir wirklich Gedanken. Wie soll das 50 Jahre erträglich sein?

      Und das ist kein Vorwurf an die Eltern.
      Die Politik muß handeln.

    2. Liebe Franzi ,

      Wenn du mir antwortest wir Frauen gibt es nicht, weil wir uns gegenseitig immer schlecht machen dann fange bitte bei Dir selbst an, denn jetzt mit deinem Kommentar unterstreicht Du ja auch nur wieder wie dumm du dass findest die ersten 3 Jahre zuhause zu bleiben. Lass es doch Mütter wie mich selber entscheiden. Ich glaube, ich bin nicht die einzige die so denkt. Und ja ich bin im „Westen“ groß geworden wenn wir schon damit anfangen wollen und weisst du wie schön ich es fand ,dass meine Mama daheim war, das ich Zeit hatte mit ihr und meinen Geschwistern zu spielen anstatt bis um 4 irgendwo anders zu sein, so schön dass wir alle bis heute ein sehr gutes Verhältnis haben , was leider, wenn ich mich so umschaue oft auch nicht mehr der Fall ist.

      Ich sage auch nicht, dass es den Kindern in den Kitas schlecht geht aber zu Hause in einer liebevollen Familie mehr Zeit zu verbringen bin ich der Meinung schadet eben auch nicht und es schadet auch nicht wenn man als Eltern diese Verantwortung in den ersten Jahren übernimmt, denn wozu hat man den Kinder? Um , wie weiter oben eine Dame schreibt zu zeigen ,dass unsre Arbeit und unsre Selbstverwirklichung wichtig sind und Vorbild zu sein im Berufsleben?? Ich finde eben ich bin lieber „da“ für meine Kinder, lebe ihnen lieber vor wie wichtig es ist für die wichtigsten Menschen in meinem Leben Zeit zu haben, für alles was sie bewegt. Deswegen bin ich aber noch lang keine langweilige Hausfrau gewesen und habe mich dabei vergessen , was ja dann auch immer gern unterstellt wird.

      Hier einfach noch mal in Großbuchstaben:

      ICH WAR GERNE ZUHAUSE!!!

      Und wäre es jetzt noch wenn wir es uns leisten könnten. Und bitte Mamas wo seid ihr die ihr ebenso denkt. Ich glaube nämlich schon das es mehrere von uns gibt . Nur leider haben wir heutzutage ja auch keine Wahl mehr, früher in den 50er Jahren mussten die Mamas daheim bleiben, das war auch nicht richtig, heutzutage müssen wir alle arbeiten gehen um über die Runden zu kommen als Normalverdiener. Und das kann eben auch nicht sein!!!

      Es ist die Wahlmöglichkeit , die fehlt und was mich so sehr stört, uns das das jeweils andere als schlecht verteufelt wird!!! Wir sind so gesehen überhaupt nicht viel freier als in den 50er Jahren , ist das nicht tragisch??

      lg und nix für ungut Franzi

      1. @fantasia Ja für meine Selbstverwirklichung und ja für mein Bemühen , selbständig, unabhängig und finanzkräftig zu sein. Und ja dazu, dass mir und meinem Mann unsere Kind lieb und wichtig sind. Nein zu Dir, denn Du bietest hier ernsthaft Dein induviduelles Erwerbs- und Familienmodell als Lösung an, zu einem Beitrag, in dem eine Erzieherin Ihre Überarbeitung schildert. Die Lösung wär dann die Kinder zuhause zu lassen? Das ist simplizistisch und ichbezogen. Es ist keine Lösung für das dargestellte Problem,sondern reine Selbstdarstellung.Ich arbeite z. B. in einem systemrelevanten Mangelberuf mit mindestens 8 Jahre Ausbildungszeit. Was kommt als nächstes, wenn alle Deiner Empfehlung folgen, Studienverbot für alle Frauen, da der Staat nicht mehr umsonst finanzieren will? Das ist schon ne Riesenanspruchshaltung, dass der Staat drei Jahre Herdprämie ausloben soll. Mach Dein Ding, das schadet Deinen Kindern bestimmt nicht. Hör bloß auf damit, dass als bestmögliches für alle anzupreisen, dann düftest Du auf mehr Verständnis stoßen. Toleranz und Offenheit lernen Kinder von ihren Bezugspersonen…

  12. Ich verstehe nicht, wie man sich als Erzieherin von dem Artikel der Mutter über den Betreuungsnotstand angegriffen fühlen kann. Da würde doch mit keiner Silbe den Erziehern die Schuld gegeben!
    Im übrigen werden Eltern auch krank durch die ganze Situation: meine Tochter muss ich um 12:30 Uhr abholen, weil sie keinen Tagesplatz bekommen hat. Dann schnell nach Hause, Essen machen, wieder zur Kita zurück hetzen, um meinen Sohn um 14:30 Uhr abzuholen. Früher abholen darf ich ihn nur in Ausnahmefällen und es passt dann auch gar nicht mit seinem Mittagsschlaf zusammen. Wegen der steigenden Spritpreise habe ich versucht, alle Wege zu Fuß zu gehen – mit dem Ergebnis, dass ich jetzt mit Lungenentzündung im Bett liege.
    Eine andere Mutter hat für ihren Sohn einen Platz bis 14:30 Uhr, aber überhaupt keinen für ihre Tochter. Also arbeitet sie ganz früh morgens im Home Office und wenn die Kleine Mittagsschlaf macht. Nicht gerade förderlich für die Gesundheit.
    Die Politik hat ist für die ganze Misere verantwortlich! Erzieher müssen besser bezahlt werden, die Arbeitsbedingungen müssen besser werden, da muss Geld in die Ausstattung gesteckt werden! Das fängt bei Kleinigkeiten an: In unserer Kita gab es wochenlang keine Seife, weil die Batterie vom Seifenspender alle war!!! Bis eine Mutter Batterien mitgebracht hat … Und die Hälfte der Spielsachen wurde gespendet.

    1. Danke! Ich hab auch überhaupt nicht verstanden, warum sich einzelne von dem Artikel angegriffen fühlten. Der war nicht gegen das Personal gerichtet, sondern gegen den Personalnotstand. Uns diesen haben weder die Eltern noch die Erzieher zu verantworten.

    2. @RM
      Du nennst meine Lösung simplizistisch: dazu nur ein Satz: oft sind die einfachsten Lösungen die Besten!:)

      Du sagst, es wäre keine Lösung für überforderte Erzieherinnen die Kinder wieder mehr daheim zu betreuen: doch, da weniger Kinder= weniger Arbeit, Anforderungen in den Kitas, weniger Kinder unter 3 Jahren = definitiv weniger zeitintensive, fordernde Arbeit in den Kitas

      Du sagst was würde passieren wenn es jeder / wieder mehrere so machen würden, ich glaube der Staat würde sich an die Mehrheit anpassen müssen so wie es jetzt eben auch ist, nur das jetzt alles sehr zum Vorteil der Wirtschaft, der Arbeitgeber gestaltet ist und eben nicht zum Vorteil von Familien und Kindern . Insofern haben viele hier schon recht: wir müssten alle wieder demonstrieren gehen und laut werden , dass sich was ändert, aber dazu fehlt so vielen glaub ich die Kraft und Energie weil sie genau, jetzt kommts: von der Doppelbelastung Beruf + Familie viel zu müde und beansprucht sind.

      vg

      1. @fantasia Ich versuch es jetzt auch mal simpel: Der Staat hat tatsächlich nicht unendlich Geld, das müsstest Du doch nachvollziehen können. Klar Emanzipation bedeutet, dass jede:r seine selbstgewählte Rolle einnehmen darf, im Familiengefüge. Emanzipation bedeutet aber auch, dass jede Person für sich selbst VERANTWORTLICH ist. Freiheiten ergeben auch Pflichten.

        Damit Du den in Deutschland gewöhnten Lebensstandard samt Infrastruktur (alles, was das öffentliche Leben betrifft) weiterhin genießen kannst, brauchen wir eine gewisse Bildungshöhe und Bildungsbreite. Dafür muss der Staat Geld aufwenden (zu wenig bisher, da sind wir uns alle einig) und zwar in alle Bildungseinrichtungen von der Krippe bis zum Umschulungswerk und alles dazwischen. Das kostet Geld, das wird logisch von denen erwirtschaftet, die dann profitierend von ihrer Bildung (sic!), einen möglichst wertvollen und hoffentlich erfüllenden Job ausfüllen können. Wenn Menschen von den Bildungseinrichtungen profitieren, die hinterher einfach mal dann nix tun, so ist das eine Investition in Charakterbildung und vielleicht profitieren deren Nachkommen, aber der Staat hat dann keine entsprechenden Einnahmen. Würden jetzt nach Deiner Vorstellung mal alle Frauen drei Jahre oder noch besser 6 für jedes Kind zuhause bleiben, so wäre es wohl an der Zeit, laut nachzudenken, wofür die denn studieren müssten… willkommen 1900, da waren wir auch schon.Denn wie soll wohl der Staat den Familien so lange Erwerbsausfälle finanzieren, wenn er gleichzeitig so viel Infrastruktur für Bildung vorhält, um hochgebildete Hausfrauen zu produzieren.
        Es gibt noch mehr Aspekte, die Deine Lösung absurd machen. Du lebst in Deiner Priviblase, es gibt genug Kinder aus bildungsfernen Familien, die es dadurch schwer haben, einen guten Bildungsabschluss zu erreichen. Bildungsfern auch dadurch, dass z. B. die Mütter nicht die deutsche Sprache ausreichend sprechen oder selbst keine Ausbildung haben und dadurch gezwungen sind – tadaaa zuhause zu bleiben. Ja klar, da können die Kinder locker 5 Jahre zuhause bleiben, aber ist das für alle Beteiligten gut?
        Nein fantasia: einfache Lösungen für komplexe Probleme sind wie Schwert und gordischer Knoten, das löst leider viele Fallen aus, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, etwas differenziert (aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Mitteln) zu betrachten. In einem bin ich mit Dir einig: wir müssen auf die Strasse! Zu arbeiten und Kinder aufzuziehen, sollte Eltern nicht erschöpfen. Das Arbeitsleben vieler muss familienfreundlicher umgestaltet werden. Aber wenn damit manche meinen, sie müssten 6 Jahre Lattetrinken im Spielcafe bezahlt bekommen, da bin ich raus.

  13. Auch ich bin Mutter eines 5 jährigen Kita Kindes. Unsere Erzieherinnen sind top. Aber mich macht es wütend, wenn richtig kranke Kinder in die Kita gebracht werden. Dadurch werden alle angesteckt, Erzieher, Kinder und Eltern. Es gibt Kind-Krank Tage. Sogar bei einigen privaten Krankenkassen. Ja, es ist stressig, das auf der Arbeit zu erklären und Eltern die zu Hause sind sollten ihre Kinder bitte pflegen. Kita ist schon anstrengend für gesunde Kinder, aber kranke gehören nicht dort hin.
    Wir selbst haben viele Krankheiten in den letzten Monaten gehabt. Aber ich lasse mein Kind zu Hause und teile mir die Betreuung mit dem Vater. Die meisten Arbeitgeber sind gar nicht so sauer, da sie Kind Krank Tage nicht zahlen müssen.

    1. Ja, kranke Kinder in die Kita zu geben ist ein heisses Eisen. Habe aber selber schon mein Kind putzmunter nachmittags abgeholt und zwei Stunden später weinerlich und mit Fieber ins Bett gebracht. Geht oft rasend schnell und kann genauso umgekehrt passieren (beim bringen noch fit und mittags so krank dass es abgeholt werden muss). Bei den meisten Virusinfektionen sind die Kinder und Eltern, die das Haus ja auch betreten, übrigens schon vor Auftreten von Symptomen ansteckend, nur mal nebenbei bemerkt. Das System der Kind krank Tage hinkt auch vorn und hinten! Die Anzahl der Tage ist begrenzt bzw. lächerlich wenig, der Lohnausgleich nicht voll, ich verstopfe für die Krankmeldung die Kinderarztpraxis und gilt übrigens nur für Kinder bis 12 Jahre. Auch wenn der AG nicht für den Lohnausfall aufkommen muss, so hat er doch spontan keine Arbeitskraft und ich als Eltern kann mich kümmern wie ich mein Tagespensum umverteilt und Termine verschoben bekomme. Während ich in Sorge um mein Kind bin und es tröste und pflege. Also ich finde das nicht so einfach und nebenher machbar wie manche das darstellen.

    2. Kleine Frage: wie definierst du krank?
      Bei einem meiner Kinder wurde mit 2 Jahren eine Krebserkrankung diagnostiziert. Nach erfolgreicher Therapie gilt man erst nach 5 Jahren ohne Rückfall als geheilt.
      Somit hätte mein Kind in seinem Leben nie einen Kindergarten besuchen dürfen…

    3. Liebe Community,

      ich bin Mama von 2 Kindern und ebenso im sozialen Bereich erwerbstätig. Momentan allerdings in Elternzeit.
      Die Probleme lassen sich meiner Meinung nach relativ gut zusammenfassen; es geht um Anerkennung von Care Arbeit, ob bezahlt (Kita/ Pflegeberufe/Hebammen/…)oder unbezahlt (Eltern). Und die meisten Menschen die diese Arbeit leisten sind Frauen. Mein Herz bricht, wenn ich lese dass Sich Frauen gegenseitig aus Wut und Überforderung angehen, dabei sitzen wir doch alle im selben Boot.
      Lasst uns doch mit Anerkennung auf beiden Seiten gegenübertreten und überlegen, wie wir es schaffen, diese Wertschätzung Anerkennung und Verdienst ins Gleichgewicht zu bringen. Ich glaube fest an uns!!

      1. Liebe Nela, besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Wann hören wir endlich auf, uns für unsere unterschiedlichen Lebensentwürfe und Perspektiven zu zerfleischen? Die Mutter, die Kinder und die Anforderungen eines Berufslebens unter einen Hut bekommt verdient ebenso viel Respekt wie die, die für die Familie zuhause bleibt (ob selbst gewählt oder nicht) und wie die Erzieherin, die bei all den Belastungen durch Personalnot, Konflikte mit Eltern, herausfordernde Kinder, Pandemie, Unterbezahlung etc noch immer mit dem Anspruch zur Arbeit geht, Kindern eine wertvolle Zeit in der Kita zu schenken – ihr alle seid Heldinnen auf eure Art!!
        Wir alle können nichts für diese Situation, aber wenn wir etwas daran ändern wollen, sollten wir zusammenstehen und den Druck auf diejenigen erhöhen, die die Situation ändern können und müssen, nämlich die Politik -möglichst bevor das System Kita ganz kollabiert.

  14. Hallo, ihr da alle!
    Ich selbst arbeite seit über 20 Jahren in einer Kita als Erzieherin und kann nur schreiben, dass ich dem Beitrag der Kollegin nur zustimmen kann! Ich muss gestehen, dass ich mich sehr über das Schreiben des Lehrer- Elternpaares bzw. der Mutter geändert und auch etwas geärgert habe. eigendlich müssten doch auch Lehrer wissen wie es läuft? Natürlich ist man als Elternteil nochmal in einer „anderen Funktion“ unterwegs…Aber wie die Kollegin richtig schreibt…es hinkt an anderer Stelle und nicht unbedingt an den Betreuungskräften in den Einrichtungen!
    In der Hoffnung, dass es doch noch mal besser wird….Viele Grüße an alle Interessierten!

  15. Hallo Ihr Lieben!
    Ich bin auch Erzieherin, aber nur noch bis Januar, dann geht meine Umschulung los. Zu den Gründen muss ich ja nichts mehr sagen. Ich finde es zum verzweifeln, dass Arbeitslosen Eltern ein 45 Stunden Platz für ihre Kinder sicher zur Verfügung steht und Berufstätige oft in die Röhre schauen. Wir haben einen sehr hohen Anteil von Eltern, die beide nicht Arbeiten gehen. Würden Arbeitslose eine Betreuung von 25 Stunden versichert, hätten wir viel mehr Kapazität. Dann gäbe es für die Erzieher früh, bzw, Mittelschicht. Aber das wäre natürlich total unsozial. Deswegen ruiniert man lieber schnell noch den funktionierenden Rest.
    Mich und viele andere hat dieser Beruf mit Freude wieder zur Berufsschule gejagt. Trotzdem bitte ich alle Eltern :werdet laut!

    1. Auch ich stimme mit der Antwort der Kollegin absolut überein -das möchte ich(vom Kranksein aus)zum Ausdruck bringen!Allein-nach mehr als 35Jahren als „Kindergärtnerin“(den Berufsnamen fand ich immer schöner,als an Kindern“zu ziehen“)hab ich nicht mehr den kleinsten Funken,dass sich etwas zum Besseren entwickelt!

  16. Es geht um das Wohl und die bestmögliche Förderung der Kinder und nicht um die Arbeitsfähigkeit der Eltern. Das muss in der Politik endlich mal ankommen. Aber wer sitzt denn in den Ämtern für Bildung und Familie?!?! Kinderlose Wirtschaftsexperten!!!
    Der Artikel beschreibt die alltägliche Situation sehr gut. Eltern und pädagogisches Personal müssen gemeinsam lauter) werden. Was soll sonst aus den Kindern werden??? Sie lernen doch jetzt, wie man mit Medikamenten vollgepumpt einen 10h Tag durchhält und maximale Leitung bringen soll. Und es gibt soviele tolle Pädagogen, die immer noch versuchen, jedes einzelne Kind bestmöglich zu begleiten und ihm so viel auf seinen Weg mitgeben.

    1. Da stimme ich voll und ganz zu! Aber nicht nur die Politik ist gefragt, auch die Arbeitgeber. Denn hier sitzen meist auch alte weiße Männer, entweder kinderlos oder mit Hausfrau daheim die sich seit ihrem Schulabschluss um Kind und Kegel kümmert. Kinder krank, Jonglieren mit Urlaubstagen, Schulferien, Hausaufgaben Betreuung, etc. Diese Schwierigkeiten kennen die alle nicht und zeigen wenig bis gar kein Verständnis oder stempeln vor allem Mütter deshalb als unzuverlässig oder halbherzige Arbeitnehmer ab. Kein Arbeitgeber interessiert sich für Wohl und Bildung der Kinder seiner Angestellten. Denen geht es um ihr Unternehmen und die Sicherung dessen Bestehen.

  17. Ich denke auch, dass der Großteil der Eltern nicht die Erzieher verantwortlich machen, sondern das System dahinter. Leider speichert unser Gedächtnis gern die Negativbeispiele und die positiven werden übersehen. Daher denke ich, dass die meisten Eltern mit euch mitfühlen und auch verantwortlich ihr krankes Kind daheim lassen. Mir geht es manchmal auch so, dass husten am Morgen schwer einschätzbar ist. Wenn ich bei jedem Husten nach dem Aufstehen das Kind daheim lasse, kann ich es gleich über die Wintermonate abmelden. Dann kommt Fieber oft auch schnell bei kleinen Kindern. Meiner war nachmittags nach dem Kindergarten fit, zwei Stunden später lag er mit Fieber im Bett. Also auch hier sind es wenige Ausnahmen unter den Eltern, die rücksichtslos sind. Die bleiben natürlich im Gedächtnis. Die 80 anderen Eltern nicht.
    Bei uns wurde am Elternabend auch schon angekündigt, dass evtl Öffnungszeiten für einen Zeitraum gekürzt werden müssen, was bisher noch nicht eingetroffen ist. Und das ist aus meiner Sicht ok, vor allem wenn es einigermaßen zeitnah kommuniziert wird. Ich habe aber auch Großeltern in der Nähe, die spontan einspringen können.
    Ich denke, wir sind uns einig, dass das System der arbeitenden Mutter so nicht funktioniert. Entweder muss sie sich noch ein gutes Dorf drum rum bauen oder entsprechend sehr wenig arbeiten. Was anderes geht meiner Meinung nach zu Lasten von irgendjemanden (Kinder, Mutter, etc.) es kann auch nicht sein, dass Weihnachtsgeld gekürzt wird, weil Mutter x Tage krank war, wie es eine Kommentatorin im anderen Beitrag geschildert hat. Da liegt doch der Hund begraben und müffelt vor sich hin!!! Nicht bei den Erziehern, beim Kindergarten, bei den Müttern. Wir sind alle Opfer.

    1. Ich verstehe den Ärger der Autorin hier zwar schon. Allerdings hat die Mutter in ihrem Text mit keiner Silbe die Schuld oder Verantwortlichkeit des pädagogischen Personals erwähnt. Sie hat lediglich ihren Frust über die nicht vorhandene Betreuungsplätze (bei vollen Betreuungskosten) rausgelassen.
      Während die Erzieherin hier ganz klar mit dem Finger auf die Eltern zeigt. Als würden alle reihenweise ihre kranken Kinder in die Kita bringen.

  18. Ich gebe der Kollegin Recht. Von allen Seiten hört man, dass das System der Kindertagesbetreuung irgendwann zusammen bricht. Das ist aber nicht so. Es ist schon lange zusammen gebrochen. Es wird nur noch durch die tägliche Reanimation der Kolleginnen und Kollegen in den Kindertagesstätten am Laufen gehalten. Und wechseln sie sich ab, weil sie irgendwann nicht mehr können und zusammen brechen.
    Und ja, es stimmt. Es werden sehr häufig Kinder gebraucht, die krank sind. Diese Kinder brechen dann am Vormittag selbst zusammen und müssen geholt werden. Sofern man die Eltern erreicht.
    Dieser Beruf, war und ist eigentlich einer der schönsten, die es gibt. Nur haben die verantwortlichen in der Politik viel dafür getan, dies zu ändern. Es ist ja einfach einen Betreuungsansoruch zu beschließen. Dann schreib man den. ins SGB 8 und die Kommen sind zuständig. Aber wer schreit diese Verantwortlichen an, weil Mal wieder kein Personal in der Kindertagesstätte ist. Keiner. Die Kollegen bekommen das ab.
    Aber es zeichnen sich ja Lösungen an. Größere Gruppen. Unterstützung von nicht ausgebildeten Personal. Das hilft. Den Eltern, weil die Beaufsichtigung gesichert ist. Der Politik, weil es weniger Unmut über die geschlossene Kita gibt. Nur nicht den Kindern.
    Den Kita bedeutet auch Bildung. Aber anscheinend ist Quantität die neue Qualität.
    Die Quittung dafür was gerade passiert, werden wir alle bekommen. Dann, wenn diese Kinder, die gerade in der Kita sind, in die Schule und den Beruf gehen und statt Bildung und Betreuung, Beaufsichtigung und überlastet Kollegen erlebt haben.
    Um es mit Goethe zu sagen. Denk ich an die Kinderbetreuung in der Nacht, bin ich um.meinen Schlaf gebracht.

  19. Also die städtischen Kitas bezahlen ziemlich gut, da kann von einer schlechten Bezahlung nicht ausgegangen werden!
    Zudem wird des öfteren gestreikt. In diesem Berufsfeld sind dann immer die Eltern die Leidtragenden. Was ich nicht richtig finde und ich habe/hatte noch kein Kind in einer Kita!
    In meiner Branche würde es z.B. keinem auffallen, wenn wir streiken! Wir würden also keinen damit erreichen und somit auf der Schiene auch keine Gehaltsanpassung bekommen! Ich muss mir meine Gehaltsanpassungen bei einem Gespräch mit guten Argumenten erkämpfen!
    Und in meinem Job ist auch nicht alles rosig!
    Ich finde mittlerweile jammern die Erzieher auf einem hohem Niveau! Die Krankenpfleger haben meiner Meinung nach viel mehr Anerkennung verdient!
    Es geht viel zu oft nur noch um die Erzieher!
    Erzieher machen einen super Job und ja es ist nicht immer einfach, aber in welchem Beruf ist es das schon!

    1. Liebe Alina, deine Aussage ist sehr interessant, dass städtische Kitas ziemlich gut bezahlen. Du hast dich offenbar gut informiert und kannst uns über das Gehaltsniveau Stadt vs Land ins Bilde setzen… es liest sicher jemand diesen Blog, der bei Trägern die Eingruppierungen macht. Ich hoffe, die-/derjenige kann hierzu einen Kommentar abgeben.
      Und nein, es geht nicht nur noch um die Erzieher*innen, sondern am Ende nur um die Kinder. Und wenn Erzieher*innen umschulen müssen, weil es nicht mehr geht, dann ist das für alle schrecklich. Der Beruf ist kein Job, den man lernt, weil man sonst nicht weiß, was man beruflich machen soll. Es ist eine Berufung. Und ja, die pflegenden Berufe haben genauso Anerkennung verdient. Davor verschließt sicher niemand hier die Augen.
      Liebe Autorin incl deiner Kolleginnen/Kollegen: Hut ab für eure Arbeit und meinen Respekt. Ich denke gerade darüber nach, wie ich eine öffentliche Diskussion anstoßen kann, in der jeder (Kita-Personal, Schüler mit entsprechendem Berufswunsch, Eltern, Kinder) zu Wort kommen kann. Allen voran geht es auch darum, Paaren mit Kinderwunsch im Voraus klar zu machen, dass sie vielleicht einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben, der aber ohne Personal nicht umsetzbar ist. Auf die Politik können wir uns alle nicht verlassen

    2. Wir müssen aufhören einen Beruf mit dem anderen auszuspielen, von wegen denen geht es noch schlechter.
      Erzieher ist ein Knochenjob, den man nur macht wen man ihn liebt und sehr stress- und Lautstärke resistent ist.
      Ich kenne als 2 fache Mutter ( Ärztin, Schichtdienst) und als Trainerin von 3-6 jährigen beide Seiten.

      Es geht ums Geld aber nicht nur, es geht darum das quasi jedes halbes Jahr zwangsweise ( je nach Kinderanzahl und Model) die Wochenstunden hoch oder runter gesetzt werden. Das die Gruppen zu groß sind und sobald jemand krank ist oder Urlaub nimmt Gruppen zusammen gelegt werden müssen.
      Das man ständig schlechtes Gewissen hat weil es kaum möglich ist wirklich emphatisch auf einzelne Kinder einzugehen, geschweige denn Bildung zu vermitteln. Das frustriert, und das jeden Tag aufs Neue!
      Außerdem eine 5 jährige Ausbildung die nur von einigen Trägern vergütet wird.

      Da muss man sich nicht fragen wieso wir Erziehermangel haben.

      Ein Job ist auch nicht mehr wert als der andere, wenn unsere Hausmeister, Putzteams, Küchenteams, Installateure, Medizintechniker nicht wären könnte, dass modernste top ausgestattete Krankenhaus mit super Ärztinnen, Pflegerinnen gar nichts bewegen!

  20. Was die Autorin des Artikels beschreibt, klingt furchtbar! Die Betreuungssituation ist mittlerweile offensichtlich so katastrophal, dass niemand der involvierten Personen damit zufrieden sein bzw so weitermachen kann.

    Allerdings kann ich ihren Ärger über den vorherigen Artikel nicht ganz nachvollziehen. Die Mutter, die sich dort über die Betreuungsproblematik aufregt und gerne demonstrieren/protestieren/sichtbar werden möchte, lasstet die Situation doch nicht den Erzieher*innen an.

    Wenn sich Eltern und Erzieher*innen als Gegner verstehen, ist damit doch auch niemandem geholfen. Wäre es nicht besser, sich zusammenzutun und für bessere Bedingungen zu kämpfen?

  21. Hallo, mich macht es etwas traurig und ich finde es auch überhaupt nicht zielführend, dass hier auf dem Blog eine Art Eltern vs. Erzieher*innen Diskussion ausbricht. Ich habe das schon ein Stück weit in den Kommentaren des Beitrages von der Mutter wahrgenommen und muss hier leider auch mal die Organisatorinnen des Blogs kritisieren, die beiden Beiträge so als „Gegeneinander“ gegenüberzustellen. Ich als Mutter leide auch unter dem Betreuungsmangel, käme aber niemals auf die Idee dafür die Erzieherinnen verantwortlich zu machen. Die Ursache liegt doch eindeutig in einer falschen Prioritätensetzung der Politik. Erzieher*innen und Eltern sind zusammen Leidtragende und sollten sich auch zusammentun. Bitte nicht Leidtragende gegeneinander stellen und darauf Energie verschwenden sondern die wahre Ursache erkennen!!! Leider gehöre ich zu den Eltern, die neben Job, Kindern (und zufällig auch Ehrenamt als Vorstand einer Elterninitiative-Kita ;)) kaum wissen wann sie mal Zeit für eine Dusche haben und sich nicht in der Lage fühlen einen Protest o.ä. zu organisieren. Ich fände es aber wahnsinnig sinnvoll und toll, wenn so etwas doch Mal zustande kommt!!!

    1. Ich kenne die Überlastung der Autorin gut und wünsche ihr schnell gute Wege für sich persönlich wieder Freude am Beruf oder eine gute Neuorientierung zu finden! Ich stimme total zu. Es hinkt am System und ebendies klagen doch einige Artikel der letzten Zeit an.
      Ich schließe mich den Kommentatorinnen an. Ich selbst arbeite als Lehrkraft am Limit (nee, ich hab in den Ferien übrigens nicht frei, sondern bereite Unterricht, interne Curricula, Förderpläne und -prognosen, Kooperationen, Prüfungen, Konferenzen, Klassenfahrten etc. vor
      und nach., meine Beobachtung ist, dass viele Lehrkräfte auch nur in den Ferien schaffen). Ebendieses Limit beobachtete ich bei Kolleginnen und Freundinnen die Erzieherinnen und Mütter sind natürlich auch. Ich finde es wenig zielführend und lösungsorientiert, das Problem mit Eltern- oder pädagogisches Personalbashing anzugehen. Ich empfinde die Kitaelternschaft bei meinem jüngsten Kind als durchaus dankbar, in Einzelfällen mag das anders sein. Mangelnde Verlässlichkeit und sinkende Qualität durch Personalmangel und -wechsel sind natürlich nicht Schuld der Fachkräfte, die im Dienst sind. Hat das jemand behauptet? Dennoch müssen solche Probleme bei Leitungen, Trägern, Verantwortlichen im Bezirk/Region/Land klar ausgedrückt werden. Wenn mir als Pädagogen Elternsorgen und -nöte angetragen werden, die ich auf strukturelle Probleme, wie Personalmangel oder mangelnde Personalqualifikation zurückführe, motiviere ich Eltern gerne sich an meine Leitung oder höhere Stellen zu wenden. Ich überlege schon, ob ich meine Arbeit gut genug mache, aber gewisse Standards kann ich nur unter gewissen Bedingungen erfüllen und wenn dazu noch die Erschöpfung kommt, dass die eigenen Kinder unregelmäßig in Betreuungen können, macht das mürbe und tatsache leidet meine Arbeitqualität und meine Gesundheit.
      Das ist super traurig. Persönlich nehme ich aus professioneller Perspektive die Elternwut nicht. Ich kenne übrigens auch viele Eltern, die ihre Kinder krank zu Hause lassen. Vielleicht ist in gesellschaftlich, besonders in der Arbeitswelt, die Definition von gesund und krank durcheinander gekommen? Als Arbeitskraft soll ich möglichst auch angeschlagen volle Leistung bringen, sonst gehen Boni verloren, Verträge werden nicht verlängert, öffentliche Anprangerungen der Leitungen oder Lästereien erfolgen etc., für Kindergesundheit sind Grenzen unklar. Unsere Kita hat dafür Regeln (ab wann ist Fieber etc. ) und wenn Symptome auftretenden, werden Kinder abgeholt. Wann sind Husten, Schnupfen, Grippe, Corona und Co Grund zum Krankenschein und wann nicht und ist das morgen doch wieder anders? Mein Kind mit chronischer Bronchitis durfte wochenlang nicht in die Kita, weil Husten ja ein Coronasymptom war. Ach könnte ich Romane schreiben… Wir sollten sensibel miteinander sein und die Missstände aufzeigen ohne es aneinander auszulassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert