Du chillst am schönsten! Warum all unsere Kinder ganz besonders besonders sind

kinder muessen nicht funktionieren

Vielleicht ist der Alltag einfach nicht ihre Kernkompetenz. Vielleicht kommt das tatsächlich erst später oder nie und sie müssen nur wissen, wo sie dann Hilfe finden können? Vielleicht können sie dafür andere Dinge supergut?

Ist ein nicht aufgeräumtes Zimmer etwas, nach dem wir unsere Kinder in ihrer Gänze bewerten sollten? Eine nicht erledigte Hausaufgabe?

Jeder Mensch hat Qualitäten. Einige können sich besonders gut fallen lassen, selbst wenn großer Stress herrscht. Andere sind ganz ruhig, tun einem Gruppenklima aber unglaublich gut.

Wieder andere haben lauter gute Ideen und suchen sich einfach Menschen, die sie dann für sie umsetzen können, weil sie selbst kaum handwerkliche Fähigkeiten haben. Dafür leben wir in Gemeinschaften. Dafür sind wir nicht allein. Wir funktionieren zusammen, im Gefüge – was wenn jeder einfach das liefert, das er kann?

Ich möchte keine Kinder, die später denken, sie seien Versager, weil sie es nicht geschafft haben, so zu funktionieren, wie andere es von ihnen erwartet haben. Und damit meine ich nicht, dass jeder jeden verletzen darf, es gibt Regeln, an die sich alle zu halten haben.

Aber wenn es nur drum geht, sagen, wir, zu essen, ohne zu krümeln? Wenn also wirklich niemand zu Schaden kommt? Oder sagen wir etwas, das nicht ganz so banal ist. Schönschrift.

Jede(r) LehrerIn) freut sich über SchülerInnen, die schön und gut leserlich schreiben. Nicht jede(r) kann das. Manche lernen es spät, andere nie so richtig. Ist das schlimm?! Sollte sich ein Kind oder Mensch deswegen minderwertig fühlen? Sollten wir es danach beurteilen?

Oder sollten wir lieber auf die Dinge schauen, die ihm besser gelingen? Vielleicht kann es besonders gut mit Tieren umgehen! Das ist keine Leistung, für die es gute Noten bekommt, aber wer sagt eigentlich, dass wir unser Selbstbewusstsein nur daraus ziehen sollten?

Ein Fußballspieler auf der Ersatzbank kann genauso wichtig fürs Team sein wie der Torwart, weil er vom Rand anfeuert, weil er in der Kabine Späße macht, weil er gut trösten kann, wenn sein Mannschaftskamerad einen Elfer verschossen hat.

Wer sagt eigentlich, wonach wir Menschen bewerten sollten? Lasst uns doch bitte einfach eigene Kategorien ausdenken.

Vielleicht kann meine Schwägerin mit Down-Syndrom am allerbesten von allen zuhören, wenn ich etwas zu erzählen habe? Vielleicht kann mein Kind am besten Stühle umwerfen und wild sein? Oder Orangensaft-Wackelpudding-Smoothies erfinden und Kissenschlachten veranstalten? Vielleicht kann es am lautesten lachen, am treusten Freundschaften halten, am schönsten singen, lachen, spielen?

Sagt ihm das einfach mal: „Weißt du was, Schatz! Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so gemütlich chillen kann wie Du!“ Und dann schaut euch mal sein Gesicht an. Ich wette mit euch, Ihr erntet ein fragend-stolzes Grinsen.

Lasst uns die Schubladen weg tun, die Kategorien sprengen und unsere Kinder mit den Augen anschauen, die ihre Sonnenseite beleuchten. Denn sie sind da! Auch wenn sie vielleicht nicht in gesellschaftliche Normen passen… weil jeder Mensch eben auf seine ganz eigene Art einzigartig ist! Wir müssen einfach nur genau hinschauen…

Foto: pixabay.de

 

 

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3 comments

  1. Danke
    Danke für den tollen Text!

    Leider passiert es im Alltagstrubel immer wieder, dass man genau in diesen Schubladen denkt.

    Dein Text hat mich wieder daran erinnert die Schubladen zu schließen und meine Kids so zu bewundern wie sie sind.

    Sonnige Grüße, Nina

  2. Danke!
    Genau so ist es!
    Und wir Eltern müssen hinter unseren Kindern stehen. Wer soll es sonst tun?
    Egal was Lehrer oder sonst wer sagen.

  3. Wie wahr! Ich ertappe mich
    Wie wahr! Ich ertappe mich auch oft beim Schubladendenken, aber der Text hat mich mal wieder zum denken angeregt. Schön geschrieben!

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