Sparen im Winter! 2. Hand & Auto weg: Das sind eure Tipps

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Ihr Lieben, Herbst und Winter stehen bevor, die Energiekosten explodieren, die Inflation nimmt zu, die Lebensmittelpreise steigen. Das merken viele, viele Menschen und müssen sparen. Laut dem Paritätischen Armutsbericht 2022 hat die Armut in Deutschland mit einer Armutsquote von 16,6 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. 

Als armutsgefährdet gilt ein Mensch, wenn er oder sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2021 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1251 Euro im Monat), für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 31.520 Euro netto im Jahr (2627 Euro im Monat). 

Doch auch alle, die über dieser Grenze liegen, merken die steigenden Preise deutlich. Auch ich habe neulich lange mit den Kindern gesprochen, wo wir noch Energie einsparen können und ich habe auch bereits mein Einkaufsverhalten verändert.

Wir haben euch auf unserer Facebook-Seite gefragt, wie euch das Sparen im Alltag gelingt. Hier kommen eure Antworten:

Auswärts essen gehen ist aktuell nicht mehr drin. Es ist einfach so Vieles teurer geworden und irgendwo muss man ja anfangen zu sparen.

Wir sparen z.B. an Klamotten für uns. Ich nutze auch den Trockner nicht mehr. Nur den Strom nutzen, den wir auch brauchen. Heizung um 1 Grad runter gesenkt. Wir fahren weniger Auto, machen Foodsharing. Dennoch soll es uns und den Kindern gut gehen. Wir gehen trotzdem mal essen oder bestellen was.

Wir schalten nachts den WLAN-Router aus, das Nudelwasser wird im Wasserkocher erhitzt. Ich habe alle Abos gekündigt.

Kein Kino, Theater, Essen gehen oder Ausflüge. Wir sparen auch an Kleidung für uns Erwachsene und ich färbe meine Haare wieder selbst.

Ich verzichte auf fast alles für mich, damit es meiner kleinen Tochter an nichts fehlt. Also keine neue Kleidung, keine Kosmetikerin mehr. Unsere Hausverwaltung hat uns vorgewarnt, dass die Abrechnung 2023 sehr hoch sein wird. Deshalb habe ich die Heizung noch nicht angestellt.

Ich backe seit Anfang des Jahres Brot und Brötchen selber, weil es mir da schon zu teuer war. Fleisch und Butter werden nur noch reduziert oder im Angebot gekauft und dann eingefroren. Klamotten kaufen wir nur noch im Angebot oder Second Hand.

Ich habe mich lange geweigert, die Heizung anzuschalten, aber mit Kleinkind ist das jetzt nicht mehr möglich. Wir gehen allerdings immer zu zweit und nur kurz duschen.

Wir haben das Auto abgeschafft.

Wir fahren nicht in den Urlaub, schauen nach Angeboten beim Wocheneinkauf. Die Heizung bleibt noch aus.

Ich habe das Fitnessstudio und die Vereine gekündigt.

Wäsche kälter waschen, kürzer duschen und alle direkt nacheinander.

Wir kaufen Klamotten nur Second Hand, nutzen keinen Trockner mehr. Wir jammern und schimpfen trotzdem nicht. Niemand hungert oder friert. Und Urlaub ist sowieso Luxus. Alle, die immer laut rufen, wie schrecklich es in Deutschland ist, gehen mir tierisch auf die Nerven. Irgendwann geht’s halt nicht mehr „höher, schneller, weiter, mehr“ die Mentalität, nicht sparen zu müssen oder eher zu wollen, ist Kern des Problems.

Ich hab für die Umwelt schon immer versucht z.B. auch kleine Einkäufe oder Erledigungen mit dem Rad zu machen. Schlafzimmer lasse ich so lange wie möglich unbeheizt, 8⁰C war letzten Winter Minimum. Zwischen Wohn- und Esszimmer haben wir eine Decke aufgehangen, da die Tür nicht mehr existiert. Wärmflasche statt Heizkissen.

Heizung auslassen, einfach dicker anziehen und Licht aus und mehr Kerzen an.

Der Trockner bleibt weitestgehend aus, Wäsche wird (bis auf 60 Grad) im Energiesparprogramm gewaschen, geringere Schleuderzahl. Hände werden mit kaltem Wasser gewaschen, nur kurz und wenig duschen (machen wir aber schon länger so), mein Mann fährt, wann immer es geht, mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto zur Arbeit.

Wir kaufen wesentlich weniger Snacks und Co. Allerdings versuchen wir weiterhin fast ausschließlich Bio-Produkte zu kaufen. Äpfel und Birnen haben meine Eltern an Feldern gepflückt und es wurde davon einiges eingelagert. 

Für uns Eltern gibt es keine neuen Klamotten der Schrank ist eh voll.

Kaffee zuhause trinken, Bircher Müsli fürs Büro selbst machen, Couch von der Heizung weg, weniger Kleidung für mich, Licht aus, wenn’s nicht gebraucht wird, weniger Trockner nutzen, normalen Kaffee statt Nespresso, nach Angeboten kaufen, Fahrrad statt Bus und Bahn, Heizung weniger und niedrigere Temperatur.

Bei uns ist sehr viel nicht mehr drin, also Weihnachten wird wohl dieses Jahr mit Mini-Geschenken sein.

Ich bin sehr dankbar, dass eines meiner Kinder schon in die Schule geht und dort Mittagessen bekommt. Tatsächlich ist jeden Tag Schulbrot-Box machen momentan schon eine Herausforderung.

Wir ziehen in eine deutlich kleinere Wohnung (von 120qm auf 75qm)

Bin aus der Kirche ausgetreten.

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9 comments

  1. Wir haben 3 Kinder, einen großen Hund und Haus mit Garten. Wir wollen weder frieren noch hungern, müssen wir auch gort sei dank nicht. Jetzt wo ich in elternzeit bin fällt Auslandsurlaub flach und wir Schrauben uns allgemein etwas runter. Aber an gewissen Sachen wollen wir nicht sparen. Das sind Luxusprobleme und diesbezüglich werden sicher Kritik Kommentare kommen aber es betrifft die markenklamotten des großen und die Privatschule. Auch unsere beiden Autos werden bleiben. Jedoch werden wir uns nächstes Jahr selber Lebensmittel anpflanzen, Gewächshaus haben wir schon. Die Preise sind enorm gestiegen das ist echt erschreckend

    1. Hallo Sybille, bei uns ist es auch so , ich möchte weder auf bestimmte Lebensmittel verzichten noch mit Jacke und Decke im Wohnzimmer sitzen. Auch auf Vereinsleben und Auto wollen wir nicht verzichten. Wir haben das Glück, dass wir es auch nicht müssen. Natürlich trifft uns die Inflation auch und wir überlegen uns einzelne Anschaffungen oder Ausflüge mit der Familie zweimal, aber quasi vorsorglich extrem einschränken möchten wir uns nicht.

  2. Wir sind zu sechst und ich seh leider keine Tipp, den wir nicht schon vorher umgesetzt hätten. Uns geht es nicht schlecht, aber ich wüsste ehrlich nicht, wo wir noch groß einsparen könnten. Unser größter „Luxus“ ist die Privatschule der Kinder. Aber eher hungere ich als meine Kinder zurück in die Regelschule zu schicken, die unseren Großen beinah emotional kaputt gemacht hat und wo alle durch ihre ADHS schlicht durch alle Raster fallen würden. Inklusion besteht im ländlichen Bayern halt auch nur auf dem Papier😓

  3. Sparsam sein mussten wir mit 6 Personen sowieso schon immer sein, jetzt ist nur noch ein Kind im Studium, danach wird es leichter, vielleicht, eventuell, man weiß ja nicht was kommt.

    Viele Spartipps sind schon genannt worden, was ich wichtig finde ist eine genaue Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben, kostet Zeit, aber danach hat man einen genauen Überblick, auch wenn man manchmal erschrocken darüber ist wie viel die kleinen Ausgaben ausmachen. Ansonsten in loser Reihenfolge:Versicherungen auf den Prüfstand stellen, durchaus auch mal bei der Versicherung anrufen und nach günstigeren Tarifen fragen, auf jährliche Zahlung umstellen, Statt Heizung angemessene Kleidung, Türen schließen, damit die Wärme im Raum bleibt. Nicht auf Kipp lüften, sondern ein paar Mal am Tag Querlüftung für ein paar Minuten, je kälter desto kürzer. Nicht ohne Einkaufszettel einkaufen gehen, Wochenplan, Speiseplan vorher erstellen, Angebote nutzen, auch auf Vorrat kaufen. Wenn man den Backofen anschmeißt dann gleich mehrere Gerichte, Kuchen backen, vieles kann portionsweise eingefroren werden. Kettenkochen, heute Stampfkartoffeln, morgen Bratkartoffeln, mehr Pasta kochen für ein Pasta Gericht plus für den nächsten Tag Nudelsalat oder Nudel Pfanne, einmal die Woche Reste essen oder Rumfortpfanne auf den Plan setzen. Keine Lebensmittel entsorgen, die man noch essen kann, mit ein bißchen Nachdenken kann man aus wenig durchaus eine Mahlzeit herstellen. Hat man eine Spülmaschine ein halber Tab tut es auch und da reichen die günstigen Tabs durchaus aus. Für die Wäsche reichen 20 bis 30 g Waschpulver aus. Es gibt soviel was man machen kann, man muss hakt ein wenig nachdenken und ausgetretene Pfade verlassen. Wir schaffen das!

  4. Wir bilden Fahrgemeinschaften zur Schule und zurück..Kleidung kaufe ich für die Kinder nur gebraucht. Hier und da bei ebay stöbern. Trockner bleibt aus. einkaufen nicht mit Hunger und Preise vergleichen.

  5. Sehr coole Tipps! Vieles davon machen wir eh schon lange. Allein aus Nachhaltigkeits-Gründen.

    Vielleicht noch ein Mini Tipp: Leitungswasser trinken (mit oder ohne Kohlensäure).

  6. Das sind schon sehr viele Tipps. Trockner habe ich bisher eh nur im Winter genutzt, wenn es wirklich tagelang nur feucht und kalt war und es nicht anders ging. Und auch sonst schauen wir, nur dort Energie zu verbrauchen, wo es nötig ist. Und wir haben das Glück alle Alltagswege (Schule und beide Arbeitsstätten) zu Fuß und mit dem Fahrrad machen zu können. Was ich aber ganz schlimm finde, ist die Aussage, dass einer alle Vereine gekündigt hat. Denn ich finde für Kinder ist Sport und die Gemeinschaft schon sehr wichtig. Außerdem gibt es genau dafür auch staatliche Förderung. Das zu lesen macht mich echt traurig.

  7. Der letzte Punkt ist der Hammer! Werde ich auch machen, wenn auch vor allem aus anderen Gründen.
    Kleidung kaufe ich schon länger fast nur noch Second Hand, auch der Nachhaltigkeit wegen.

    Ehrlich gesagt finde ich es gut, dass wir quasi gezwungen werden, auf einen Teil unseres Luxus‘ zu verzichten. Leider trifft es natürlich am härtesten die, die ohnehin schon keinen Luxus haben, bzw wo es gerade so zum Leben reicht, da muss der Staat meiner Meinung nach wirklich noch nachbessern und endlich mal fair umverteilen!

    Ich kann die Seite ’smarticular.de‘ empfehlen, da gibt’s ganz viele Tipps rund um Nachhaltigkeit, durch die man meist automatisch auch viel Geld sparen kann.

    An Weihnachten wichteln wir mit der Familie (also meinen Eltern und Geschwistern mit Partnern) seit mehreren Jahren, dh. jeder bekommt ein Geschenk im Wert von 20 Euro von einer anderen Person. Das finden wir super, man braucht sich keinen Stress machen, bekommt nur das, was man sich wirklich wünscht, und muss keine Unsummen ausgeben. Außerdem ist es immer eine schöne Überraschung zu erfahren, wer der jeweilige Wichtel war.

    Unser 3-Jähriger bekommt zum Geburtstag und zu Weihnachten von uns oft gebrauchte Sachen geschenkt. Momentan ist es für ihn ja noch irrelevant, ob das Laufrad oder die Holzeisenbahn nun neu oder gebraucht sind und ich finde es auch nachhaltiger, als immer neu zu kaufen.

    Ansonsten essen wir fast ausschließlich vegetarisch, damit ist das Essen schon mal günstiger als mit viel Fleisch.

    Auch wenn wir Vieles also ohnehin schon machen ist auch bei uns noch Sparpotenzial, daher vielen Dank für die Tipps!

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