NEIN.
Das habe ich so noch nirgendwo gelesen. Wahrscheinlich, weil es ein Tabu ist, über solche Gefühle zu sprechen. Wahrscheinlich aber auch, weil sich Frauen eine solche Reue nicht einmal selbst eingestehen. Es lässt mich jedenfalls nicht kalt, wenn ich das lese. Auch wenn die Frauen in der Studie betonen, dass sie nicht das Leben ihrer Kinder, sondern ausschließlich das Korsett der Mutterschaft bereuen.
Auszug aus dem SZ-Text:
"Eine Mutter, die Negatives über ihre Mutterrolle äußert, gilt eben nach wie vor als Tabu. Muttersein soll toll sein. Das reine Glück. So will es die Norm, alles andere wird schnell als unnatürlich abgestempelt. Kaum eine Mutter wagt es, offen auch über die anderen Seiten ihrer Rolle zu sprechen: über die Überforderung, den Schlafmangel, die teils irreversible Veränderung des eigenen Körpers, den Druck der Verantwortung, den Verlust von Selbstbestimmung und Freiheit, die Trauer darüber, das alte Leben aufgegeben zu haben."
Das Thema haben auch viele andere unter dem hashtag #regrettingmotherhood aufgegriffen. Zum Beispiel die Störenfriedas in ihrem Text "Leben im Käfig", in dem es heißt:
"Ich habe mich freiwillig für die Mutterschaft entschieden und ich bereue nicht, mein Kind bekommen zu haben. Dennoch erlebe ich Mutterschaft als einen Käfig, aus dem ich frühestens in 15 Jahren ausbrechen kann. Nicht selten male ich mir aus, wie es dann sein wird. Wenn ich endlich wieder ganz allein über mein Leben bestimmen kann."
Das Herzgespinst schreibt über die Ambivalenz des Mutterseins:
"Das Konzept der Mutterschaft selbst ist, stelle ich nach knapp sieben Jahren fest, nicht meins. Ich bin jemand, der das Alleinsein braucht wie die Luft zum Atmen. Ich hasse es, mich unfrei zu fühlen oder gar unfrei zu sein, Rechenschaft ablegen zu müssen, mich sklavisch an Termine halten zu müssen. Ich bin nicht besonders gut organisiert, eine totale Nachteule und meine Stimmung schwankt manchmal wie die eines pubertierenden Teenagers. Ich bin von Natur aus eher faul als fleißig, außer, eine Tätigkeit begeistert mich."
Und mutterseelenalleinerziehend, die in der 12. Klasse schwanger wurde, äußert sich in ihrem Artikel "Sehnsucht nach Freiheit. Manchmal" so:
"Ich bin gern Mutter und ich liebe meinen Sohn sehr. Aber manchmal fühle ich mich ein bisschen wie die kleine Meerjungfrau, die aus dem Wasser die Menschen beobachtet und sich aus ihrer Vorstellung heraus ein Leben wünscht, das sie eigentlich gar nicht kennt. Auf diese Weise beäuge ich schon ab und zu das scheinbar freie Leben meine Kommiliton*innen, die etwas haben, was ich nicht kenne: Eine Zeit als erwachsene, kinderlose Menschen."
Bei den Phoenix-Frauen heißt es im Text "Mutter-Un-Glück. Ein Geständnis":
"Eins vorweg: ich liebe meine Kinder. Aber es gibt Momente, wo ich mir mein Leben ohne Kinder zurückwünsche und zwar aus vollem Herzen. Ich bin eine späte Mutter, konnte also ein Leben ohne Kinder 34 Jahre lang erleben. Ich habe mir auch nie wirklich ganz intensiv Kinder gewünscht oder mir das als wichtigen Lebensinhalt vorgestellt und erträumt und ich habe das auch nicht wirklich geplant. Sie sind so in mein Leben hineingeschlittert. Ich bin glücklich, dass sie da sind. Ich habe vieles gelernt über das Leben und über mich selbst. Aber ich kann mir durchaus nach wie vor ein Leben ohne Kinder vorstellen und es gibt Momente, wo ich wutentbrannt “im nächsten Leben keine Kinder” in mich hineinschnaube."
Und Mama arbeitet hat einen schönen Text über das Küssen und Kinderkriegen geschrieben, was sie eigentlich beides nie wollte und worauf sie dann doch irgendwann zu neugierig wurde:
"Mutterschaft musste ich lernen, es war mir nicht gegeben. Vielleicht stimmte irgendetwas mit meinem Oxytocinhaushalt nicht, vielleicht war ich zu verkopft, ich weiß es nicht. Aber als ich mit meinem ersten Kind nach Hause fuhr aus dem Krankenhaus in Hamburg, da hatte ich eher das Gefühl, es wohne jetzt noch jemand bei dem Mann und mir, um den ich mich kümmern müsse, als dass ich tiefe Muttergefühle gehegt hätte."
Jessika von Herz und Liebe schreibt im Text "Regretting Motherhood – Die Sehnsucht nach der Unabhängigkeit":
"Ich hatte immer dieses weichgezeichnete Bild vom Muttersein in meinem Kopf. Ich hatte 9 Monate Zeit, mich irgendwie darauf vorzubereiten. Ich wollte das unbedingt und glaubte, dass ich das Kind schon schaukeln werde. Und dann traf es mich wie der Schlag. Ich war nicht vorbereitet, auf das, was kam. Mir war nicht klar, wie sehr sich mein Leben verändert. Schon gar nicht, wie sehr ich mich verändere. Diese unbändige Hilflosigkeit vermischte sich mit Liebe und diese mit Angst und Sorgen. Mir wurde erst nachdem ich Mutter wurde wirklich klar, dass dieser winzige Mensch von mir abhängig ist und ich aus dieser Nummer nicht mehr rauskomme."
Zu guter Letzt schreibt Essential Unfairness im Artikel "Regretting Motherhood?":
"Mir fiel schon oft auf, dass Mütter nicht einfach mal sagen dürfen: “Ich bin grad total angekotzt und hab’ echt keinen Bock mehr. Den Mist kann hier gern mal zwei Wochen ein anderer Trottel machen!” Sollten sie es dennoch verwegen wagen, dann hängen sie gleich etwas wie Folgendes an: “Ich liebe meine Kinder aber sehr. Sie sind das Beste in meinem Leben. Ich würde alles für sie tun.” Und genau im letzten Satz liegt die Crux. Genau das ist ein falscher und ein kurzsichtiger Ansatz. Wenn ich jemandem mein letztes Hemd gebe, dann friere ich. Während ich mit den Zähnen klappere bin ich niemandem eine Hilfe. Wenn ich mir den letzten Nerv rauben lasse, statt eine im Grunde nötige Grenze direkt zu ziehen, dann brülle ich irgendwann wütend vor mich hin. Wem nützt das?"
Was für ein aufwühlendes Thema, das sich da auftut! Ich habe wie schon oben beschrieben, kaum je darüber nachgedacht, dass eine Mutter ihre Mutterschaft irgendwann bereuen könnte. Doch, vielleicht. Es gibt eine Freundin, deren Mutter immer recht negativ über die ersten Jahre erzählt und ihre Tochter warnt, selbst Kinder zu bekommen. Das hat mich immer verwundert und irgendwie auch vor den Kopf gestoßen. Weil ich dachte: Was? Und froh war, nicht selbst in dieser vermutlich schrecklichen emotionalen Lage zu sein, die eigene Mutterschaft zu bereuen. Für mich konnte ich mir einfach noch nie ein Leben ohne Kinder vorstellen, deswegen brauche und brauchte ich über dieses Lebensmodell nie wirklich grübeln. Ich würde mich gern einmal mit einer Mutter unterhalten, die in dieser Lage steckt.
Im SZ-Artikel, der den Anstoß zu dieser Diskussion gab, heißt es auch:
"Es ist die Gesellschaft, die entscheidet, dass Frauen Kinder wollen, wollen sollen – oder irgendwann, früher oder später in ihrem Leben, wollen werden." Da frage ich jetzt einfach mal in die Runde: Ist das so?
51 comments
Jeder Tag erscheint oft wie ein Kampf
Ich gehöre wohl zu den Müttern, die in dem Artikel beleuchtet wurde . Bisher habe auch ich mich noch nie öffentlich zu meiner bereuten Mutterschaft geäußert. wehe wenn. Man kriegt ja gleich von allen Seiten auf den Deckel, warum man denn überhaupt Kinder kriegt. Lediglich mein Mann weiß, dass ich derzeit nicht wirklich glücklich bin. Ob er die Tragweite meiner Gefühle kennt, weiß ich nicht.
Ich habe immer Kinder gewollt. Zwei sollten es sein. Wie meine Eltern und so viele in meinem Dunstkreis. Als ich Kinder bekam, hatten meine Freunde noch keine. Ich hatte nie enge Berührungspunkte mit jungen Familien zu der Zeit. Die Schwangerschaft war total schön. Ich empfand es als ein Wunder und habe jeden Tag gebrütet und mich gefreut. Dann war es endlich so weit und meine Tochter war auf der Welt. Schon in den ersten 2 Wochen spürte ich das Ausmaß meiner Entscheidung. Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt. Heulen war an der Tagesordnung.
Das ganze legte sich dann aber ich empfand das erste Jahr als Horror. Den ganzen Tag zu Hause hocken und Kind bespassen, welches im Minutentakt quengelte und gelangweilt nach mehr Tütellei verlangte. Ich war froh, wenn ich endlich nicht mehr allein war weil ich eine Verabredung hatte, einen Babykurs besuchte oder mein Mann da war.
Zu dem Zeitpunkt war für mich klar, ein zweites kommt nicht in Frage. 4 Jahre vergingen und immer wieder kamen die Fragen, ob es denn ein zweites Kind geben würde. Mein Mann und ich sind beide mit Geschwistern groß geworden. Ich genieße die Zeit heute mit meinem Bruder. Es ist toll zu wissen, dass da noch jemand ist. Irgendwie wollte ich dieses Gefühl auch für meine Tochter. Also entschieden wir uns doch noch für ein zweites Kind. Der Zukunft wegen. So schlimm würde es schon nicht werden. Und jetzt geht es mir seit 2,5 Jahren eher schlecht als gut. Jeder Tag erscheint gleich morgens wie ein Kampf. Jeden Tag um 6 aufstehen weil die große zur Schule muss. Jedes Wochenende um 6 aufstehen, weil der kleine nicht mehr schlafen will. 14 Stunden am Tag „Mama, doch, nein, ich will, ich möchte, kannst du mal“. Es macht mir keine Freude. Ich hasse Spielplätze und Kinder 190 mal auf der Schaukel anzuschubsen. Ich mag keine Rollenspiele in denen mir ein Kleinkind sagt, was ich jetzt sagen und tun soll. Ich hasse es nach jeder Mahlzeit zu wischen und Wäsche zu waschen, weil keines dieser wundervollen Geschöpfe kleckerfrei essen kann. und ganz vorne die typischen Situationen im Supermarkt oder sonst wo, wenn der süße kleine bockend und schreiend auf der Erde liegt, weil er nicht die 19. Schokolade in den Korb legen darf und jetzt an die Kasse soll.
Natürlich gibt es auch Situationen und Tage an denen es gut läuft und wir viel lachen. Aber der Alltag sieht irgendwie anders aus. Jedenfalls für mich.
Ich werde es sicher bald mehr genießen können, wenn der kleine auch endlich einigermaßen selbstständig ist. Der Käfig wird aber erst mal noch bleiben und ich hoffe nur, dass ich es schaffe, mich immer und immer wieder aufzuraffen, den Tag überstehe um totmüde abends nach Job und Kids ins Bett zu fallen.
Ja ich liebe meine Kinder aber alles was dazu gehört entspricht für mich leider nicht den heuchelnden Sprüchen, die man immer wieder bei Facebook Und im WhatsApp Status der Freundin ließt.
Dennoch freue ich mich darauf, mit meinen Kindern mal vernünftige Gespräche zu führen, auch mal zu diskutieren und ihnen den Weg zu zeigen, wie sie ein guter Mensch sein können. All das wird sicher toll. Solange endlich das Kleinkindalter vorbei ist…
Genau DAS
Hallo, mein Name ist Corinna, ich bin 25 Jahre jung, bin Kfz Meisterin und bin gerade im 9. Monat schwanger und kämpfe seit Juni mit genau diesen Gefühlen.
Allerdings sollte ich wohl die ganze Situation erklären.
Ich bin seit Jänner mit meinem Freund zusammen. Er ist toll und wir passen zusammen wie die Faust aufs Auge.
Ich muss dazu sagen, ich nahm die Pille, weil ich eben keine Kinder wollte.
Da ich zu Ostern dann leider schon eine Woche im Verzug war, machte ich einen Test, der leider positiv ausfiel. Nach meinem Besuch bei der Ärztin, die bestätigte, dass ich bereits in der 7. SSW war, hatte ich Panik.
Ich war weder betrunken gewesen, noch krank oder sonst irgendwas.
Mein Körper hatte einfach beschlossen, die Pille nicht mehr anzunehmen.
Als der Moment der Offenbarung dann kam, und ich ihm davon erzählte, hatte ich Angst, dass sich etwas zwischen uns verändern würde. Er hat positiv reagiert, aber seine Worte dazu waren „eine Abtreibung ist ein Trennungsgrund für mich“.
Ich hatte Angst, den Mann meines Lebens zu verlieren und hab deswegen, ohne mir der Konsequenzen wirklich bewusst zu sein, mein eigenes Leben weggeschmissen.
Das würde mir aber erst nach und nach klar, als es für eine Abtreibung bereits zu spät war. Nachdem ich nichtmehr in mein Motorradleder hineingepasst hab, meinen Kasten sau teuer neu bestücken musste, und nicht mehr in Ruhe ohne Beschwerden leben konnte.
Und ich hab sie alle bekommen.
Alle Beschwerden, die in einer gesunden Schwangerschaft auftreten können.
Mein Bauch hat Risse, obwohl ich viel geschmiert hab, ich bin fett wie ein Walross obwohl ich nicht mehr esse als sonst, ich habe Hämorrhoiden, ich leide unter Kurzatmigkeit und wohne im 2.Sock ohne Lift, ich habe Sodbrennen, dass ich die Magensäure teilweise ausspucken kann. Meine Haare sind Stumpf, meine Nägel brechen weg. Ich habe Rückenschmerzen wie ein alter Mensch. Ich habe Schlafstörungen, weil der Balg ständig tritt. Ich habe Hauptprobleme und bekomme ständig Pilzinfektionen, obwohl ich auf Hygiene sehr achte. Ich kann mich nichtmehr Rasieren, und aus dem Auto ein und aussteigen ist auch fast nicht mehr ohne Hilfe möglich.
Mein Sexleben gibt es nicht mehr, da mein Freund mich nicht angreift, ob es an meinem Äußeren oder am Kind liegt, will er nicht ehrlich zugeben.
Ich habe deswegen solche Komplexe, dass ich Angst habe, er wird mich mit einer hübschen, engen und beweglichen Frau betrügen. Und ich habe Angst vor der Geburt. Vorm Dehnen, vorm Aufreißen, vor den Schmerzen,davor, komplett entstellt zu sein.
Der einzige Grund, warum ich mich auf die Geburt freue, ist, dass ich meinen Körper wieder für mich allein habe, und die übrig gebliebenen Scherben zusammen sammeln kann, damit ich meinen Körper vielleicht wieder schön machen kann.
Ich hasse meinen Zustand und bereue sehr, dass ich damals nicht vernünftig nachgedacht habe.
Ich bin so unglücklich, dass es kaum in Worte zu fassen ist.
Ich habe Freundinnen verloren. Ich habe meine Unabhängigkeit verloren. Ich habe meine Freiheit verloren.
Ich weiß, dass das Kind nichts dafür kann, und ich gebe dem Kind auch keinerlei Schuld daran, aber es macht mich kaputt.
Und leider kann ich mit niemandem in meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis bzw Familie darüber sprechen, weil alle von diesem Kotzbrockenbild geprägt sind, dass eine Frau Kinder bekommen muss und sich darüber freuen muss.
Alles andere ist ja nicht normal und wird mit Unverständnis abgewunken bzw wird abgetan mit den Worten „wart mal bis das Kind da ist, dann ist alles vergessen“.
Wie könnte ich jemals meine Freiheit vergessen?!?!
Ich wäre sehr dankbar, wenns hier vielleicht Mütter gibt, oder Frauen, die mich verstehen und mir vielleicht helfen könnten. Ich bin sehr verzweifelt und weiß einfach nichtmehr was ich tun soll.
Lg.
Liebe Corinna
Liebe Corinna,
ich habe deinen Eintrag leider erst heute gelesen. Ist das Baby schon da und wie geht es dir?
Mutterschaft und Wissenschaft
MÜTTER GESUCHT!
Hallo an alle!
Bisher gibt es kaum wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema „mütterliche Ambivalenz“. Deswegen beschäftige mich im Rahmen meiner Masterarbeitin Psychologie mit diesem Thema, also vor allem mit dem individuellem Erleben der Mutterschaft. Ich versuche einen Fragebogen zu entwickeln, der ambivalente Gefühle zur Mutterschaft erfassen kann. Darüber hinaus untersuche ich, ob ein bewusstes Erleben von Ambivalenz in Bezug auf die Mutterschaft eine Ressource darstellen kann, da es dazu führt sich abseits von gängigen Rollenklischees bewusst mit dem eigenen Erleben auseinanderzusetzen und kreative Möglichkeiten zu finden, um das eigene Wohlbefinden zu steigern. Ich hoffe mit meiner Studie zu einer erhöhten Sensibilität in der Wissenschaft und auch in der Praxis von PsychotherpeutInnen und SozialarbeiterInnen für das Thema beitragen zu können.
Damit das klappt bin ich auf Ihre Unterstützung angewiesen. Ich suche Mütter von Kindern bis 10 Jahren, die sich 10-15 Minuten Zeit nehmen können um anonym meinen online-Fragebogen auszufüllen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn die eine oder andere teilnehmen könnte. Das Thema verdient es gesehen zu werden!
Hier der Link zum Fragebogen >> https://www.soscisurvey.de/muetter2019/
Mütter die ihre Mutterschaft bereuen – Interview
Ihr lieben Mütter,
ich habe mich gerade durch eure Beiträge gelesen und möchte euch für eure ehrlichen Worte ein großes Kompliment aussprechen. Ich selbst bin keine Mutter, obwohl meine biologische Uhr schon so ziemlich laut tickt (bin mittlerweile 35) und es natürlich von der Familienseite auch schon den einen oder auch anderen Hinweis gegeben hat. Jedoch möchte ich euch gar nicht mit meinen Herausforderungen langweilen 🙂
Ich finde das Thema „Regretting Motherhood“ wahnsinnig spannend und habe mir zum Ziel gesetzt eine Hausarbeit zu diesem Thema zu schreiben. Ich habe relativ spät nochmal angefangen zu studieren (Psychologie) und stehe kurz vor dem Masterabschluss. Zu dem Vorhaben: ich und ein weiterer Student sind auf der Suche nach einer Mutter, die aktiv ihre Mutterschaft bereut und bereit wäre ein Interview mit uns zu führen. Die Idee dahinter ist es ggf. Ursachen und Bedingungen zu identifizieren und eine Einzelfallanalyse durchzuführen. Im Anschluss soll dieses Interview quasi ausgewertet werden und Kernelement einer Hausarbeit werden. Da wir mit der Planung noch ganz am Anfang stehen, kann ich leider noch keine genaueren Informationen beschreiben, wollte mich aber trotzdem schon einmal auf die Suche nach einer geeigneten Interview-Partnerin begeben. Ich selbst komme aus Berlin, jedoch könnte ich mir auch vorstellen ein Interview via Skype oder auch Telefon zu führen. Je nachdem welches Medium der Betroffenen am besten gefällt.
Welchen Nutzen hat dieses Interview?
Zum einen erfolgt die Falldarstellung natürlich völlig anonymisiert – d.h. es kann absolut gar kein Rückschluss auf die Person gezogen werden.
Zum anderen erhält die Teilnehmerin eine vollständige Analyse der „Interview-Daten“ und eine psychologische Rückmeldung. Weiterhin führen Gespräche mit großer Sicherheit immer zu einer Entlastung, da der ganze Ballast einmal abgeworfen werden kann. Also nur Mut 🙂
Hätte denn tendenziell jemand von Euch Lust und Interesse unser Vorhaben zu unterstützen? Sollten sich mehrere Teilnehmerinnen melden, könnten wir ggf. natürlich auch mehrere Interviews führen. Ich würde mich freuen, wenn sich Interessierte einfach erstmal hier melden.
PS: Falls dieser Eintrag nicht erwünscht sein sollte, bitte einfach löschen oder ignorieren.
Herzliche Grüße und ich hoffe bis bald,
Jana
Regretting motherhood
Ich dachte immer, ich möchte unbedingt ein Kind. Dann bin ich im Gegensatz zu allen anderen lange nicht schwanger geworden. Dann war ich es endlich – ganze 4 Tage war es der Himmel auf Erden. Dann bekam ich Blutungen. Bettruhe. Schüttelfrost, starke Übelkeit, wieder mehrmals Blutigen, Krankenhaus, Verdachtsdiagnose Trisomie 18, ständig Kreislaufzusammenbrüche. Am Ende stand eine 60 stündige Geburt mit Abschluss Saugglocke und ein Wahnsinns Schnitt und weitere Verletzungen. Das Kind war quittegelb, wir sollten nach drei Tagen zufüttern. Das Stillen konnten wir trotz langem Üben nicht mehr lernen.
Jetzt ist sie 4 Monate. Gesund. Wunderschön und klug. Aber ich habe überhaupt keine Kraft mehr. Ich glaube ich habe seit der ersten Blutung nie wieder richtig gelacht. Ich sitze weiterhin auf 10 Kilo Übergewicht. Jeder Tag ist gleich. Ich fühle mich so müde und lustlos, so fett und hässlich. Manchmal kann ich kaum aufstehen, aber das Baby schreit und was muss, das muss. Wir haben niemanden vor Ort, der uns helfen kann, da mein Mann aus den USA kommt, seine Familie dort wohnt und meine auch weiter weg. Ich möchte mal wieder mit jemandem sprechen. Mal nicht nur die Spielzeuge reichen und Milch abpumpen. Ich möchte mal wieder glücklich sein. Aber ich weiß nicht, wann das passieren soll mit Kind. Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, den größten Fehler meines Lebens gemacht zu haben. Ich finde mein Kind toll, aber ich wünschte es wäre nicht meins. Es sollte eine tolle Mutter haben. Ich tauge nicht zum Muttersein, es gefällt mir nicht. Es hat alles an mir zerstört, was mal gut war. Ich muss jeden Tag die Zähne zusammen beißen und freue mich, wenn wieder ein Tag geschafft ist. Ich werde auf keinen Fall ein zweites Kind bekommen. Eine weitere Schwangerschaft würde ich abtreiben. Ich vermisse meinen Mann, er hat auch keine Kraft mehr für mich übrig. Früher hat er mich oft massiert, heute muss ich froh sein, wenn er überhaupt guten Morgen sagt. Er hat nur noch Augen für das Kind und eben seine Bedürfnisse. Er ist langsam genervt von mir, weil ich mich nicht wie andere Frauen von der Schwangerschaft und Geburt erholen kann. Ich möchte es gerne, aber ich weiß nicht wie. Am liebsten möchte ich manchmal einfach weggehen oder einfach sterben. Es ist alles so sinnlos. Gucciguccigu, fein, prima, prima machst du das, sag mal Mama – ich hatte mal ein Gehirn früher. Jetzt rede ich nur noch so. Ich habe das Gefühl, mein IQ sinkt täglich um 5 Prozent. Ich will das alles nicht mehr. Ich will wieder die Alte sein und mein Kind sollte eine andere, geeignetere Mutter haben.
Ich war da und es wird besser!
Liebe Sabine. Ich war an dem selben Punkt wie du, und als meine Kleine 8 Monate alt war bin ich in der Klapse gelandet. Dort war ich mit ihr 2 Monate und mittlerweile geht es mir sooo viel besser. Das erste Dreivierteljahr ist das Härteste, dann fängt man langsam an sich einzugrooven. Schlafen lässt sie mich immer noch nicht wirklich aber alles andere geht bergauf. Halte durch!
Ich finde es absolut
Ich finde es absolut nachvollziehbar, was Du schreibst. Ich denke auch, dass Deine schwere Schwangerschaft und Geburt ein ziemliches Trauma erzeugt haben, was es Dir zusätzlich schwer macht Dich in Deine Mutterrolle einzufinden.
Ich habe großen Respekt davor wie gut Du es dennoch schaffst für Deine Tochter da zu sein, trotz Deiner psychischen Verfassung. Ich finde wenn man sein Kind so liebt, dass man ihm nur das Beste wünscht (wie zum Beispiel das Kind ist so toll, es hat etwas besseres als mich verdient), dann zeugt das doch davon, dass man Mutter ist und es auch sein sollte. Eventuell sehe ich es auch zu naiv, denn ich selber habe kein eigenes Kind und weiß auch nicht, ob ich eins bekommen werde, da nur ich den Kinderwunsch in unserer Beziehung habe. Mein Mann ist geschieden, hat zwei Kinder und für sich enrschieden keine weiteren Kinder mehr zu wollen. Ich selber habe seine Kinder mit großgezogen und wusste nicht, dass mein Wunsch größer werden könnte, mal ein eigenes Kind zu haben.
Es gibt immer zwei Seiten der Medaillie, das ist mir jetzt nach dem Lesen einiger Kommentare umso bewusster geworden. Ich werde mich irgendwann entscheiden müssen, was mir wichtiger ist – aber möchte es nicht bereuen, sondern dann mit meiner Entscheidung leben können, egal wie schwer es dann auch wird.
Ich wünsche Dir und auch allen anderen in so einer Lage sehr, dass es leichter wird und ihr eure innere Stärke wieder erlangt. Alles Gute
Kopf Hoch
Liebe Sabine ! bitte lass dich nicht entmutigen.. das was du da beschreibst , kann ich sehr gut nachvollziehen.. so kurz nach der Geburt scheint alles wie ein unüberwindbarer Berg! Ich selbst bin Mama von einem 2 Jahre altem Sohn und der Start ins Mama sein war alles andere als leicht… Ich habe bei der Geburt sehr viel Blut verloren und hatte danach 3 Monate mit ständigen Brustentzündungen zu tun weshalb ich sogar lang im Krankenhaus war und auch operiert wurde.. ich kenne das Gefühl der Erschöpfung und Überforderung.. was leider sehr todgeschwiegen wird ist die Möglichkeit einer Kindsbettdepression die auch übers Wochenbett hinaus mitgeschleppt wird.. vl hilft es dir wenn du das an dem Kontext auch mit einer Kriseninterventionsstelle ansprichtst… man darf nicht vergessen dass wir bei der Geburt und in der Schwangerschaft durch eine Welle der Hormone überrollt werden und das diese in manchen Fällen auch negative Auswirkungen haben.. besonders weil du wirklich eine heftige Zeit hast!! Mir hat das reden mit einer unbeteiligten Person sehr geholfen und da durfte ich auch meinen Sohn mitnehmen…
Wegen dem Gefühl dass dein Hirn nicht mehr so richtig funktioniert.. keine Sorge auch das kann ganz normal sein… legt sich aber nach und nach wieder… spätestens nach der Stillperiode ( Ich konnte nach einem Jahr erst wieder Kuchen und Kaffee zusammen rechnen … aber jetzt ist alles wieder beim Alten und ich bin sogar viel belastbarer als vorher.. ) btw ich stille trotz der vielen Probleme am Anfang und der scheinbaren Aussichtstlosigleit sogar noch.. und ich bin jetzt richtig gern Mama.. damit will ich sagen .. dieses dunkle Loch wird bestimmt wieder vergehen… gib dir Zeit.. es wird sich einspielen da bin ich mir sicher! VL hilft es dir wie mir damals zu versuchen daran zu denken dass es eine Phase ist die mit der Zeit vergehen wird und dass es leichter werden wird…
mir kommt es mittlerweile ewig her vor dass alles so aussichtslos war und auch wenn es Tage gibt wo ich total erschöpft bin und ich vieles nachvollziehen kann was andere hier schreiben… ( diese Momente kenne ich nur zu gut!) denke ich dass wo du geschrieben hast dass du dir immer ein Kind gewünscht hast dass du dich sicher nicht in dem getäuscht hast! manchmal ist die Momentaufnahme sehr schmerzhaft aber glaub mir es kommen bestimmt bessere Zeiten!
vl hilft es dir auch wenn du einfach mal für 1 -2 h einen Babysitter besorgst und mit dir alleine oder einer Freundin auf einen Kaffee oder einen Spaziergang oder eine Massage gehst..
ich wünsche dir das beste!!! Kopf Hoch! es ist wirklich ok sich Unterstützung zu suchen!
Im Gegenteil…
Ich finde es herrscht eher die gegenteilige Meinung vor, jedes Mal wenn ich äußere, dass ich auch so gern Kinder hätte, heißt es “das willst du dir antun? Du weißt gar nicht, was da auf dich zu kommt, das ist alles sooo anstrengend..warte doch noch ab und genieße dein jetziges Leben..blablabla“ von Leuten, die natürlich schon Kinder haben.
Bitte löscht die Werbung…
… hier in den letzten Kommentaren. Vielen lieben Dank.
Unglücklich
Hallo Eva,
die authentischere Wahl wäre gewesen, das Kind nicht zu bekommen auch wenn der Mann Deiner Träume Dich dann verlässt. Aber dann hättest Du auf Dich und Deine innere Stimme gehört. So hast Du Dich ein bisschen selbst betrogen und Dir selbst was vorgemacht.
Ich würde jetzt zu diesen Gefühlen Deinem Kind gegenüber stehen und sie nicht verdrängen oder verleugnen. Auch würde ich diese Gefühle Deinem Mann klar so kommunizieren. Dass es eine Fehlentscheidung war und Du jetzt unglücklich damit bist. So könnt Ihr dann als Paar entscheiden, was jetzt zu tun ist, damit Du von Deiner Mutterrolle ein Stück weit entlastet wirst. Ihr könntet Euch die Kinderbetreuung gerecht 50% aufteilen. Er könnte im Job reduzieren und sich mehr um Eure Tochter kümmern. Während Du Dich wieder verstärkt anderen Dingen in Deinem Leben widmest, die Du jetzt vernachlässigst. So etwas nennt man generell die Kinderfalle und was Dein Mann gemacht hat, Dich zu einem Kind zu überreden finde ich ziemlich mies.
Ich fühle mich als würde ich fallen und es hört nicht mehr auf..
Ich bin momentan echt am verzweifeln.
Ich habe meinen Mann mit 16 kennengelernt. Er wollte schon immer Kinder – ich war mir da nie so sicher…
Als wir alter wurden haben wir irgendwann geheiratet und ich hatte immer Angst davor später wirklich keine Kinder zu wollen und was dann?
Er ist die Liebe meines Lebens, aber hält eine Beziehung so etwas aus – einen unerfüllten Kinderwunsch?
Zum „Glück“ dachte ich mir dann mit 28, dass doch ein Leben als Familie echt schön sein kann wir bekamen eine wundervolle Tochter. Das erste Jahr war zwar eine echte Umstellung, aber ich war glücklich – noch. Immer mehr habe ich mich eingeengt gefühlt und wollte einfach frei sein. Einfach raus gehen wenn es mir passt. Einfach irgendwo alleine hin gehen – ohne Kind. Meine Tochter wird jetzt 2 Jahre alt und fühle mich so unglücklich wie noch nie zuvor.
Ich liebe mein Kind, aber nicht das Leben mit Kind.
Mein Mann ist glücklich so wie es ist, aber er merkt auch, dass ich es nicht bin und das macht ihn traurig.
Ich habe gerade wirklich Angst davor wie es weiter gehen soll.
Das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass es keinen Weg zurück gibt und dass es mir das Herz brechen würde wenn meine kleine Maus irgendwann mitbekommen sollte, dass ich bereue Mutter geworden zu sein.
Wie lange kann man wohl unglücklich leben und wird es irgendwann besser werden?????
Krass
Echt krass für mich… werde ich noch viel drüber nachdenken – über dieses Bereuen. Ich habe auch nicht nur Liebesgefühle wenn ich an meine Mutterschaft denke. Aber bereuen?? Wo kommt das her? Wieso kann das passieren? Was mir mit zuerst dazu einfällt, ist, dass die Entscheidung für Kinder so konträr zum restlichen heutigen Leben ist: Kinder hast du immer, du kannst sie nicht wechseln bzw. Abgeben wie Hobbys, den Job, den Partner,… vielleicht ist das so schwierig, sich dahinein zu finden, demütig zu werden, sich selbst von ganz anderen Seiten kennenzulernen, diese Herausforderungen anzunehmen, daraus unheimlich viel zu lernen und letztlich die Mutterschaft als Weg zu sich selbst zu erkennen. Ich habe auch ein halbes Jahr mit mir gehadert, bis ich wirklich bereit war, meinen vor mir liegenden Weg anzunehmen. Aber das ist auch der große Sinn für mich geworden – trotz aller Sorgen, allem Ärger, Streitereien der Kinder (Achso – ich habe 4), nichterfüllten Harmoniebedürfnissen, wenig Zeit für mich allein,… usw., immer wieder den Blick für das Gute zu finden, die Freude voll auszukosten, alles so gut – und nicht so perfekt – wie möglich zu gestalten, an mir selbst zu arbeiten, so dass ich immer wieder aufschauen kann und beim Ummichblicken sagen kann: Ich bin glücklich mit mir und meinem Leben und ich bereue nichts. Ein Leben mit Kindern erscheint mir wie eine Bergbesteigung – es ist oft anstrengend und manchmal weiß man nicht wie und wo es weitergeht… aber dann gibt es herrliche Ausblicke, sprudelnde Quellen und ungeahnte Pausen auf der Wiese unterwegs. Und letztlich will man ganz hoch auf den Berg für den besten Ausblick und dann auch noch auf den nächsten und den nächsten, weil ich weiß, dass es sich lohnt. ..Ohne Kinder ist das Leben vielleicht wie der Bergrundweg im Tal. Das kann auch anstrengend sein und es gibt herrliche Natur zu bewundern… jeder sollte sich auf den weg begeben, den er möchte. Er muss nur wissen, dass der Weg bergauf unumkehrbar ist, wenn er einmal eingeschlagen ist. Da hilft kein Jammern und Bereuen und beneiden der Spaziergänger auf dem Talweg. Das gehört zwar mal dazu, aber dann muss man wieder auf seinen Weg schauen und sich selbst und gegenseitig mit den anderen Bergsteigern Mut machen, die Augen für das Schöne auf dem eigenen Weg öffnen und daraus Kraft zum fröhlichen Weitergehen ziehen. So ergeht es mir.
Und würde ich jetzt nach zwei
Und würde ich jetzt nach zwei Kindern ungeplant schwanger werden trotz Spirale, dann würde ich es abtreiben. Das klingt zwar hart, aber da habe ich mittlerweile jegliche Emotionalität verloren. Früher dachte ich oft, oh wie schrecklich abtreiben etc. Jetzt bin ich gottfroh, dass es diese medizinische Möglichkeit gibt und keine Frau mehr ein Kind austragen muss wenn sie es nicht möchte! Ein Baby assoziiere ich nicht mehr mit etwas Süssem und Knuddligen mehr sondern ich sehe es nur noch als ein Wesen, das nur fordert und fordert und nimmt und nimmt und mir meine Freiheit raubt. Ich möchte auch mittlerweile keine Babies von Verwandten oder Freunden auf den Arm nehmen sondern bin froh, wenn man mich damit verschont…
Ich bereue es Mutter zu sein
Tja, bin 3fache Mutter und liebe meine Kinder. Zumindest 2 davon. Hört sich hart an, aber mein ältester hat sich wegen Liebeskummer das Leben genommen. Daraufhin ist die 2. zur Alkoholikerin geworden und ich ziehe jetzt ihre Kinder groß. Mein Jüngster war ein Schreikind und ist schwer zu bändeln.
Fazit: Hätte ich mir alles ersparen können, wenn ich keine Kinder hätte.
Habe jahrelang nicht mehr richtig geschlafen, habe Pubertätsphasen mitgemacht, die grenzwertig waren.
Kinder haben leider keinen Respekt mehr, sie fordern nur. Das wird schon im Kindergarten gefördert. Alle Kinder kennen ihre Rechte, aber die wenigsten ihre Pflichten.
ja auch fuer mich ist das
ja auch fuer mich ist das Mamasein nichts fuer mich. Schwangerschaft und Geburt traumatisch, dann postnatale Depressionen n jedem Kind. Und selbst jetzt nach fast 8 Jahren nachdem ich mit diesem Kinderprojekt begonnen habe ist die Mutterschaft fuer mich wie eine eklige, enge und kratzige Wolldecke die ich liebend gern ablegen wuerde.
Nie wieder…
würde ich mir aus heutiger Sicht ein Kind anschaffen! Definitiv nicht! Ich liebe mein Kind, ja…aber das ist auch ein Teil des Problems. Als ich mit 28 schwanger wurde, dachte ich ausschließlich an das Gute des Mutterdarseins…kriegen millionen andere ja schließlich auch hin… Sämtliche Eventualitäten waren komplett ausgeblendet…vermutlich auch von der Natur so gewollt. Dann aber mit dem Tag der Entbindung änderte sich auf einmal alles schlagartig… und zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich empfand mein Kind regelrecht als Terror-Balg…ständig das Geschrei, die schlaflosen Nächte, das ständige parat stehen müssen, die folgenden mindestens 12 – 14 Jahre… und dann kommt der nächste Akt der Anstrengung: die Pubertät… einfach nur zum K…..! Schule und Ausbildung wird ausnahmsweise gut durchgezogen, die Entwicklung ausgesprochen positiv, ab Alter 20 wird auch das pubertäre Verhalten endlich weniger. Nun gehen sie ihren Weg…. Akt Nr. 3: die ständige Sorge…..Kind bleibt Kind, egal wie alt. Gem. des Gesetzes sind sie mit 18 zwar erwachsen, aber im Kopf noch lange nicht. Sicher, sie müssen ihre Erfahrungen machen und daraus lernen, dafür mussten wir auch früher mal auf die „Schnauze“ fallen.
Wenn ich aber sehe, was HEUTE in unserer Gesellschaft und generell auf der Welt so abgeht (Umwelt u. Kriege), möchte ich meinen Kindern selbiges nicht mehr zumuten wollen und sage selbst meiner Tochter, dass sie sich das wirklich sehr gut überlegen soll, ob sie mal Kinder möchte, was ich ja – leider – nicht getan habe. Und mal davon abgesehen: niemand wird danach gefragt, ob er überhaupt geboren werden möchte oder nicht. Ich wäre es gerne nicht!
Hallo,
Hallo,
mir geht es ähnlich, dass ich erst im Nachhinein festgestellt habe, dass mir das Muttersein nicht sehr liegt und keinen Spass macht und ich die Kinder eher wie eine Belagerung empfinde, die man eben überstehen muss bis sie dann endlich mal ausziehen. Meine Kinder sind aber noch klein und brauchen viel Aufmerksamkeit. Vielleicht wird das Ganze besser wenn sie grösser und selbständiger sind. Ich stelle nur fest, dass es mir nicht gut geht, wenn sie um mich sind. Sie nerven mich oft und ich bin froh um die Ganztagsbetreuungsangebote von Schule und Kindergarten. Die Kinder sind eine Woche beim Vater und eine Woche bei mir, somit bin ich 50% alleinerziehend. Ich möchte keine Mutter mehr sein und ich frage mich immer, wo der Undo-Knopf ist. Es tut mir leid für meine Kinder mit so einer Mutter aufzuwachsen aber ich kann diese Gedanken nicht abstellen und hoffe, dass die Umgebung mein Defizit ausgleichen kann und wird….
Danke, für diesen Beitrag
Ich bin 26 Jahre alt und ja, ich habe eine Schwiegermutter die nur ein s will. Einen Enkel! So viel zu meiner psyche:) das ist wirklich sehr belastend, weil sie nicht weiß, dass ich keine Kinder will.
Die Aufklärung im Internet ist zum Glück so gut und ehrlich, dass mir die Lust auf eine Schwangerschaft regelrecht vergangen ist. Auf die Geburt habe ich schon 2 mal keine Lust.
Das Leben danach? Schon gar nicht meins.
Mich stört der Satz: Kind oder Karriere! Ich mache sicherlich keine Karriere in meinem Job.
Dafür in meinem Leben. Der Verzicht auf: 2mal in der Woche Klettern, im Sommer Volleyball spielen, oder 1 mal tanzen zu gehen. Einsam sein, ja auch das muss man mal. Einfach frei sein, als Mensch.
Einkaufen zu fahren wann ich will. Reisen, egal wohin!
Vor allem möchte ich weiterhin eine Beziehung mit meinem Freund, keine „Partnerschaft“.
Ich glaube mein Glück mit ihm, würde eine Familiengründung einfach zerstören.
Das alles ist, für mich mein SINN DES LEBENS
Die einen sagen: du bist doch im Alter ganz allein, und dass man egoistisch sei. Aber ist es nicht egoistischer Kinder zu bekommen, damit man im Alter nicht alleine ist?
Ich bewundere alle Mütter, und wünsche ihen nur das Beste, vor allem das Beste für sich selbst.
Sie kennen diese wahrhaft bedingungslose Liebe zu ihren Kindern, von denen Eltern reden, aber was ich nicht kenne, kann ich ebenso auch nicht vermissen.
Ich habe mir nie über die
Ich habe mir nie über die Kinderfrage Gedanken gemacht. Für mich war immer klar, dass es doch „normal“ ist um die 30 Mutter zu werden. Ich wurde es. Ungeplant. Beide Male trotz Verhütung. Das 2. Mal sogar mit Spirale. Nach außen sind wir also die Musterfamilie. Freunde beneiden uns um unsere wirklich glückliche Beziehung. Das Ideal großer Bruder, kleine Schwester tut sein Übriges dazu. Soweit so gut. Nur fühle ich mich unsagbar undankbar, denn glücklich bin ich nicht. Die Kinder empfinde ich im Wesentlichen als Belastung und mein Leben als den besagten Käfig. Seit mein Sohn da ist, gehören stressbedingte Kopfschmerzen, schlechte Laune und das Gefühl von Überforderung JEDEN Tag zu mir. Vorher war das ganz anders. Meine Freiheit war immer mein ein und alles. Ich bin immer sehr ehrgeizig und zielstrebig gewesen und glaubte gerade deswegen: die Kinder on top-das schaffe ich. Ich tue es nicht. Ich funktioniere. Die letzten 2 Semester meines Studiums habe ich gar keine CP’s geschafft obwohl ich immer zu den Besten gehörte. Anstatt mich auf die Inhalte von Büchern zu konzentrieren sitze ich da und weine völlig übermüdet vor mich hin. Das so zu sagen, wird nirgendwo gerne gehört. Nicht bei Kommilitoninnen, nicht bei Freunden, nicht bei den eigenen Eltern und letztlich auch nicht beim Partner. Mein Mann versucht mich zu trösten. Aber auf die Frage, wie ich das noch 20 Jahre aushalten soll hat er auch keine Antwort. Mutter sein ist so garnicht mein Glück. Und das weiß ich leider erst seitdem es zu spät ist. Also gebe ich mein Bestes und mache mich dabei selbst vollkommen fertig. Meine Kinder tun mir sehr leid. Niemals könnte mir egal sein, was mein Gemütszustand mit ihren Seelen macht. Und um es auf den Punkt zu bringen: wenn ich nochmal entscheiden könnte. Ich würde mich dagegen entscheiden, in unserer aller Sinne.
Danke..
.. Für deine ehrlichen Worte!
Ich kann dich vollkommen verstehen, denn mir geht’s ebenso!
Hallo, ich kenne diese
Hallo, ich kenne diese Gedanken und das bittere Gefühl der Reue auch und ich denke, man sollte sich dann als Mutter erlauben, die Kinder beim Mann zu lassen (der ja scheinbar noch Kraft hat) und erstmal zu sich selbst zu finden, was man denn überhaupt will und im Stande ist zu leisten…also sprich: ABHAUEN!
Wenn ich das so lese könnte
Wenn ich das so lese könnte ich es auch geschrieben haben mir geht es leider genau so und mir tun meine beiden Kinder so leid (4&1)
Kinderwunsch
P.S. Und ganz ehrlich: ich muss auch nicht unbedingt „Oma“ werden! Meine Mutter empfand es als noch toller als das Mutter-Dasein. Sie meinte auch, sie hätte einige Fehler in ihrem Leben gemacht, aber uns Kinder hätte sie nie bereut. Schön! Bei mir aber alles leider genau umgekehrt.
Kinderwunsch
Ich wollte IMMER Kinder haben. So bekam ich eines recht jung, das andere als Spätgebärende. Und ich kann aus heutiger Sicht nur sagen: im nächsten Leben würde ich KEIN Kind mehr bekommen. Ich liebe meine Kinder, klar. Aber vieles, was ich in den letzten Jahren erlebt habe führt mich dahin, dass ich aus heutiger Sicht am liebsten keine Kinder gehabt hätte. Gut, gerade, wenn die Kinder so weit auseinander sind, ist man eben sehr lange an das Muttersein gebunden und beim 2. Kind werde ich es aus div. Gründen (es hat eine bestimmte Diagnose) ohnehin noch länger sein… Ich möchte so gern mal wieder das machen, was ICH möchte. Wirklich möchte. Früher konnte ich 1-2 Freundinnen, die keine Kinder haben wollten, nie verstehen!! Heute kann ich denen nur gratulieren, denn ich selbst habe das Gefühl von den Geschehnissen der letzten Jahre aufgefressen zu werden. Ich lebe nicht MEIN Leben, sondern fremdbestimmt. Trotzdem liebe ich meine Kinder, aber andererseits könnte ich echt gut und gern auf Kinder verzichten. Ich habe erst nach deren Geburten feststellt, dass ich nicht zum Mutter-Dasein geboren bin. Mögen manche nicht verstehen, aber all das spricht mir so aus dem Herzen… Es ist ja ohnehin schon hart, sich das selbst einzugestehen, aber… es ist eben wirklich ein Tabuthema, öffentlich darüber sprechen kommt nicht gut an, denke ich.
Ich bin früh, und sehr naiv,
Ich bin früh, und sehr naiv, zum ersten Mal Mutter geworden. Genauso naiv bekam ich mein zweites Kind, da war ich schon mit dem Vater meiner Kinder verheiratet. Nur 1 Jahr später trennte ich mich von ihm, das war 1991. Heute bin ich 52, meine älteste Tochter wird bald 30 und „die Kleine“ 26 Jahre…
Zeit vergeht.
Ich habe meinen Schritt damals niemals bereut, habe alle Konsequenzen getragen, habe u.a. Weiterbildungsmaßnahmen vom Arbeitsamt genutzt inclusive Kinderbetreuung (damals gab es das noch) und immer mein Bestes gegeben (mit Fehlern, ja, ich war neben Mutter auch ein Mensch).
Es waren schwere Jahre, ja.
Auch wenn ich manchmal einen männlichen Part (Freund) an meiner Seite hatte, so war ich letzendlich doch ganz allein für die „Belange“ meiner Töchter verantwortlich.
Aber ich habe diese Verantwortlichkeit getragen, sie ernst genommen…
Aus Liebe, einfach nur aus Liebe
zu diesen zwei Menschen, die ich geboren habe.
Damals ( 😉 ) gab es noch kein Internet, es gab…
nix.
Es zählte nur der reine Instinkt,
friss oder stirb
ganz hart gesagt.
Wir haben überlebt.
Heute hat „die Kleine“ zwei wunderbare Jungs und „die Große“ ihre Karriere, die es ihr ermöglicht, ein Umfeld zu schaffen für ihr Baby,
das sie sich sehr wünscht…
Life goes on,
egal, was die Gesellschaft sagt!
Es werden immer Kinder geboren werden,
ob die Gesellschaft es nun will oder nicht.
Kinder
das sind wir.
Kinder bedeuten Leben.
Und das Leben ist so schön mit Kindern.
@Katharina
Danke…da ich den Blog regelmäßig lese, kenne ich den Artikel. Er wird immer polarisieren und immer aktuell bleiben.
Ich für meinen Teil muss mich wohl einfach entscheiden 😉
Mama sein ist…
ganz oft der Himmel, aber manchmal auch die Hoelle :O)
weiter gedacht…
Ich für meinen Teil bereue meine Mutterschaft nur zum Teil. Mein erster Sohn war mehr als nur gewollt, sogar sehnlichst erwünscht!
Bei meinem zweiten sah das schon anders aus, es passierte und wir überlegten lange ob oder ob nicht. Wir haben uns für ihn entschieden. Ich liebe ihn und möchte ihn nie mehr missen, aber ich muss zugeben, dass er bei weitem anstrengender ist als der Große. Und es mich, vor allem beruflich so sehr eingeschränkt, dass meine Beförderung wohl in sehr sehr weite ferne gerückt ist. Ich auch zu verklärt überlegt habe, ich die erneute Einschränkung nicht so schwierig für mich eingeschätzt habe (der große ist bereits 7). Und was ich zu Bedenken geben möchte ist die Wirkung dieser Gedanken auf unsere Kinder. Die Gedanken bestimmen ja bekanntlich unser Handeln. Und ich spüre, wie ich ihm gegenüber manchmal nicht so geduldig bin wie dem Großen. Und zu guter letzt, wie werden sich unsere Kinder wohl fühlen, wenn sie irgendwann erfahren, dass wir etwas im Zusammenhang mit Ihnen bereuen? …
und ja…
ich empfinde es so, dass man zumindest beäugt wird, wenn man sich offen gegen eigene Kinder ausspricht. Es wird gleichgesetzt mit „Karrierefrau“ / „mag keine Kinder“ , was wiederum als egoistisch verstanden wird. Es ist aber in den meisten Fällen komplizierter.
Ich verstehe es, bereue aber nicht…
Viele oben aufgeführen Zitate kann ich nachvollziehen, ja sogar nachfühlen. Ohne jedoch zu bereuen ein Kind bekommen zu haben.
Elternschaft schränkt ein. Jeder weiß das, so ganz rational. Was es aber exakt bedeutet oder wie es sich anfühlt, das konnte ich tatsächlich erst erahnen als ich Mutter wurde. Es ist eine wahnsinnig machenende Mischung aus unbändiger Liebe und dem gelegnetlichen Bedürfnis auszubrechen. Die erste Nacht habe ich nur geheult, weil mir schlagartig klar wurde, das es jemanden gibt, den ich mein Leben lang lieben werde und selber dran kaputt gehen werde, wenn dieser kleinen Person was passiert. Emotionale Unfreiheit gepaart mit tatsächlicher Unfreiheit was die eigene Lebensführung angeht war für mich die ersten Wochen, eventuell Monate, ein quälender Gedanke. Es hat sich gelegt.Vorallem weil die Mutter-Kind-Beziehung dynamischer geworden ist. Aber auch weil wir flexibler und etwas freier sind, nun da unser Sohn fast sechs ist. Und jetzt will mein Mann ein zweites……. und ich….bin mehr als unschlüssig.
Ich war mir so mit 15/16 ganz
Ich war mir so mit 15/16 ganz, ganz sicher Kinder haben zu wollen, konnte es mir ein paar Jahre später dann überhaupt nicht mehr vorstellen! So viel Verantwortung für ein Menschenwesen, unfassbar! Mit 26 habe ich dann so ein diffuses Gefühl verspürt, ich weiß nicht, was mich dazu bewogen hat, ich wollte ein Kind und das unbedingt! Es hat dann auch gleich im ersten Anklauf geklappt ;-)Mittlerweile sind es drei, die mich abwechselnd in den Wahnsinn treiben oder mir da Herz verzücken! Ich genieße es ab und zu wirklich total, auch mal kinderfrei zu haben und mal wieder stundenlang Löcher in die Luft gucken zu können. Aber nie im Leben würde ich die Entscheidung für ein Kind, für Kinder wieder rücggängig machen wollen. Kinder haben meinem Leben einen Sinn gegeben, einen wirklichen Sinn – für mich greifbar. Mich dafür vorübergehend ein stückweit aufzuopfern, das mache ich sehr gerne und bereue nichts!
schön ausgedrückt
Was du beschreibst, kann ich nur bestätigen. Ich wollte schon immer Kinder haben. Ich habe früh angefangen und war entsprechend naiv, um alle Folgen zu überblicken. Was aber auch hilfreich sein kann. Ich habe fünf Kinder (alle erwachsen) bekommen und inzwischen vier Enkelkinder. Es hält jung und bringt Spaß. Und ich bereue nichts. Ich bin aber auch nicht der Karrieretyp. Ich habe mich gerne für meine Kinder aufgeopfert, und der Lohn ist, dass alle mit ihrem Leben zurecht kommen.
Ich verurteile aber keinen, der keine Kinder möchte. Ich habe drei Freundinnen, die keine Kinder haben. Haltet durch Mütter, es lohnt sich.
Großeltern zu sein ist der Lohn, die eigenen Kinder ausgehalten zu haben.
Mir geht’s auch so
Ich muss ehrlich sagen: Ja ich bereue es MUTTER zu sein, ich würde nicht soweit gehen zu sagen mit heutigem Wissen würde ich es nie wieder tun, aber wenn ich nicht die Möglichkeit hätte auch etwas anderes in der Mutterrolle zu erleben, dann würde ich auf Kinder verzichten.
Der angesprochene Käfig kommt mir so bekannt vor, ich kann mich selbst nicht mehr hören, wenn ich Freundinnen sage: Ich komme dann später erst muss mein Kind ins Bett etc. oder Verabredungen zum 10000. mal verschiebe mit den Worten: mein Kind ist krank, kann nicht schlafen etc:/
Meine Tochter ist 5 ich hab sie nach meiner Ausbildung zur Sozialassistentin bekommen, nach 1 1/2 Jahren bin ich mit der Erzieherausbildung angefangen, Vollzeit.
Nun arbeite ich Teilzeit, nicht als Erzieherin obwohl ich suche, aber iwo haperts immer:/ (durchaus auch durch mich selbst)
Ich fühle mich wirklich eingeengt, hab in der Schwangerschaft immer gedacht, die Zufriedenheit stellt sich schon ein, ich könnte leichter Gewohnheiten und auch Wesenszüge ändern und ablegen und das vor allem viel leichter akzeptieren. Tja, man merkt halt erst was man vermisst wenn es weg ist!
Also wie gesagt könnte ich 6 Jahre zurück, wüsste was ich heute weiß und das es genauso laufen MUSS bei mir, ohne die Möglichkeit die ein oder andere Stellschraube anzuziehen oder zu lockern, würde ich Kinderlose Erzieherin werden.
Nein, ich hab es nie bereut…
…KEINE KINDER bekommen zu haben. Eher wundere ich mich, wie viele Frauen noch „einfach so“ mal eben Mutter werden!
Mir reichte das Beispiel meiner Eltern, um zu erkennen, was Kinder bedeuten: ständige Sorgen, totale Gebundenheit – und ernsthfte Beziehungskrisen müssen unter die Decke gekehrt werden.
Auch emotional empfand ich während meiner gesamten gebärfähigen Jahrzehnte niemals einen Kinderwunsch. Eine Schwangerschaftsvermutung mit 15 erlebte ich als Horrorvorstellung (ein Alien wächst in mir!!!!) Hat sich zúm Glück nicht bewahrheitet.
Ich nehme an, Kinder hätten es bei mir nicht so gut gehabt wie bei den heutigen Müttern, die ihre Kinder zum Lebensinhalt machen (müssen).
Meinen Beitrag zur Gesellschaft leiste ich auf andere Weise, ein schlechtes Gewissen plagt mich da nicht (zu vielem kommen Mütter und Väter ja rein zeitlich gar nicht mehr, was die Welt durchaus dringend braucht!)
Kurzzeitig sind Kids unter 7 ja schon ziemlich süß, wenn auch nervig – aber 24/7??? Da bin ich einfach froh, dass dieser Kelch an mir vorüber gegangen ist (auch meine jüngere Schwester, die es anders gehalten hat, bestätigt diesen Eindruck nochmal ganz direkt).
Das Zentrum eines Kinderlebens sollte in einer idealien Welt nicht die Kleinfamilie sein, die damit total überfordert ist, sondern von Eltern, Erziehern, Lehrern und Nachbarn gestaltete und mitbestimmte Kinderhäuser. So als eine moderne Form von „es braucht ein ganzes Dorf, um Kinder aufzuziehen…“.
Entscheidung…
Kinder – ja oder nein? Ein Glück haben wir heute die Wahl. Wir können entscheiden. Ich glaube aber nicht, dass eine von uns (und zwar egal ob sie ein Kind möchte – oder nicht möchte) zum Zeitpunkt der Entscheidung in der Lage war/ist, das Ausmaß der Entscheidung wirklich zu überblicken. Natürlich siehst du die Augenringe deiner Freundinnen, siehst, wie sie sich verändern, was das Baby mit ihnen macht. Du hast vielleicht jüngere Geschwister, die du gefüttert und bespaßt hast. Aber du weißt trotzdem nicht im Geringsten, was das für DICH bedeutet, Mutter zu sein. Du weißt nicht, ob du ein glückliches Muttertier mit großem Herz wirst oder ein ausgemergeltes Nervenbündel, das nur noch rummeckert. Ähnlich wird es den gewollt kinderlosen Frauen (ich unterstelle jetzt mal, dass das die wenigsten sind) gehen. Wie wollen sie sich sicher sein, diese Entscheidung mit Mitte 60 nicht zu bereuen? Sie werden sich vermutlich nie sicher sein. Und genau darum geht es in diesen Texten: Die Entscheidung, die dein Leben so sehr verändert – und die du – natürlich – in manchen Momenten (klammheimlich und jetzt nicht mehr heimlich) bereuen wirst. Ich finde, der einzige Weg ist, Stellen/Institutionen/Menschen zu schaffen, die Frauen in diesen Momenten auffangen. Die kinderlosen Frauen Mut machen, ihr anderes Leben zu leben. Die Müttern Kraft geben, den Wahnsinn durchzuhalten. Die nichts entzaubern und nichts verschleiern.
Ach ja, Fazit: Ich bin auch
Ach ja, Fazit: Ich bin auch heute nicht der Kinder-Typ, wenn es um andere Kinder geht, aber sehr wohl (zum eigenen Erstaunen) Kinder-Typ, wenn es um meinen Sohn geht! Ich finde ihn toll und freue mich, dass er mein Leben und meine Persönlichkeit bereichert hat. Ich sehe viele Dinge anders als Vorher, muss disziplinierter sein, habe Verantwortung … und und und. UND ich darf diesen tollen kleinen Menschen haben (und trotzdem manchmal meckern)!!! 🙂
Studie
Also ich habe den Artikel in der SZ gelesen und wenn ich mich recht erinnere, wurde eine Gruppe von 23 Müttern in Tel Aviv durchgeführt. Es wird auch auf den gesellschaftlichen Wandel und die Probleme in dieser Region hingwiesen. Ich kenne mich da nicht genug aus, um adäquat die Lage zu beurteilen, dennoch finde ich es schwierig, diese spezielle Situation auf die Lage der Frau in Deutschland bzw. dem Rest der Welt zu übertragen. Denn Israel liegt in einer umkämpften Region, ist selbst umkämpft, und ich nehme mal an, dass das gesellschaftliche Leben dort anderen Spielregeln folgt als hier. So müssen ja auch Frauen dort Dienst bei der Armee leisten. Ich höre aus meinem privaten Umfeld von jungen Israelinnen (richtig?), dass dort oft noch ein sehr konservatives Rollenbild herrscht und frau mit dem Eintritt in Ehe oder Mutterschaft oft in eine klassische Mutterrolle gedrängt wird.Dass es unglaublich schwierig für Alleinerziehende ist (noch schwieriger als hier). Wie gesagt, ich kenne das nur aus Gesprächen und nicht persönlich. Ich bezweifle wie gesagt dennoch, dass man eine so kleine Studie aus so einem spezifischen sozialen Umfeld auf die hiesigen Mütter beziehen kann.
Insgesamt haben die Frauen einfach noch nicht so lange die Wahl, ob sie Mütter sein wollen oder nicht; daher kann man es in den Augen vieler einfach nicht recht machen. Ist man keine Mutter, ist man egoistisch. Hat man Kinder, ist man selber schuld.Bin gespannt, wann solche Fragen mal Männern gestellt werden.
Ich hab zwei Kinder, zu wenig Schlaf, bin oft schlecht gelaunt, aber auch oft superglücklich. Und froh, die Wahl gehabt zu haben.
Ich war nie der Kinder-Typ,
Ich war nie der Kinder-Typ, 33 Jahre lang. Kinder anderer Leute interessierten mich nie groß, meine Stimme wurde nie hysterisch oder meine Augen feucht wenn ich Babys gesehen habe. Dann entschied ich mich aber für so ein kleines halsloses Ungeheuer 😉 Ich wollte wissen, wie das ist, schwanger zu sein, selbst mit dem eigenen Körper einen Menschen zu produzieren – hat geklappt! Letztes Jahr kam mein Sohn zur Welt und mit ihm Gefühle und Instinkte, die ich bis dahin nicht kannte und allenfalls müde belächelt habe.
Klar, das Leben bzw. der Tagesablauf jetzt ist anders als vorher. Gerade der Anfang war hart, aber jetzt sind wir ein eingespieltes Team. Meckern ist trotzdem ein fester Bestandteil, mal mehr mal weniger, je nach Stimmung. Eine gut gelaunte Mama hebt auch die Laune des Kindes.
Sicher kommen auch die Gedanken an „das alte Leben“ hin und wieder, das ist doch nur menschlich. Irgendjemand in deiner Umgebung hat es immer gerade besser als man selbst und man möchte immer das, was man gerade nicht hat, so ist das eben. Aber das Leben ist kein Pony schlecken 😉 Was es einfacher macht, finde ich, ist, wenn man nicht zu viel grübelt. Das ist oft nicht einfach, es macht es aber einfacher.
Es stimmt mich sehr
Es stimmt mich sehr nachdenklich.
Ich denke aber das sich unsere Gesellschaft erstmal daran gewöhnen muss, das Frauen die Möglichkeit haben sich zu entscheiden, für oder gegen Kinder. Vor nicht allzu langer Zeit hatte frau ja gar nicht die Wahl.Es ist (finde ich) immer noch eine Selbstverständlichkeit das Frauen einfach irgendwann Kinder haben/wollen, davon muss man sich einfach mal frei machen.
Achso ich habe selber zwei Kinder und bin gerne Mutter, ich kann aber auch verstehen wenn es Frauen und auch Männer gibt die lieber Kinderlos bleiben.
mmh
nein,das ist definitiv nicht so. Wäre das so, wären wir denke ich schon längst mit viel viel weniger Kindern gesegnet oder gar ausgestorben. Es legt nun mal in der Natur der Sache dass die Frauen die Kinder kriegen. Heute kann man sich doch mehr denn je dafür oder dagegen entscheiden. Natürlich muss man, bei einer Entscheidung dagegen öfter mit mehr Gegenwind rechnen aber wenn man sich sicher in seinen Entscheidungen ist,sollte das ja nun kein Problem sein. Ich für meinen Teil wusste immer dass ich kinder wollte am liebsten schon mit 15, aber die Vernunft siegte damals aber war ja nur verschoben. Trotzdem kenne ich diese Gefühle auf die eine oder andere Art, die diese Frauen äuSsern und thematisiere die auch häufig mit meinen Freundinnen. Ich dachte eigentlich sie seien normal, finde sie sogar gut und wichtig,damit man auch noch der andere Mensch bleibt und nicht nur Mama. Ich finde daran auch nichts verwerflich nur finde ich es arg übertrieben. Entweder ist es überspitzt dargestellt oder aber diese Frauen wären auch ohne Kinder in ihrem Leben nicht zufrieden.
Naja es ist schon so, dass es
Naja es ist schon so, dass es in der heutigen Zeit eine Menge Mut braucht, sich öffentlich gegen ein Kind oder Kinderwunsch zu bekennen. Dann wird man mit Fragen bombardiert, ob das nicht egoistisch ist oder ob man nicht den richtigen Mann gefunden hat…
Ich finde, jede Frau sollte das Recht haben sich für oder gegen Kinder zu entscheiden. Weil man entscheidet sich ja dann für länger.
Ich selbst habe mich für ein Leben mit Kindern entschieden und musste dabei einige schwierige Hürden bewältigen. Aber ich würde mich immer wieder dafür entscheiden. Auch wenn es manchmal nervig ist und mir das Ausschlafen fehlt.