Welcome to the Club of Motherhood

bauchi
Hey, Ihr seid ja wahrscheinlich alle schon Mitglieder. Es ist wie ein Geheimclub, zu dem man nur mit Bauch Zutritt bekommt. Der Club of Motherhood.
Mit den zwei Strichen auf dem Plastikstäbchen eröffnet sich plötzlich eine Welt, von der man vorher noch nicht wusste. Es öffnen sich Türen, die die Schwangere in die Arme der Frauen weht, die schon Kinder haben. Das soll hier kein Gedicht werden, aber kennt Ihr das nicht auch von Euch?
Ich habe eine Freundin, mit der ich in meinen wildesten Zeiten im selben Haus wohnte, mit der ich Abende lang gequatscht, gefeiert und getanzt habe. Wir waren uns eine selbst gewählte Familie. Wir fühlten uns geborgen und verstanden und aufgehoben. Und dann wurde ich schwanger. Und diese Schwangerschaft katapultierte mich raus aus ihrer Welt.

Ich weiß noch, wie ich auf ihrem Sofa saß und nicht wusste, wie ich ihr jetzt davon erzählen sollte. Dass ich schwanger bin. Dass wir jetzt erstmal nicht mehr von einem Nachtclub zum nächsten tingeln. Ich glaube, wir haben uns anderthalb Stunden unterhalten, bevor ich mich traute, zu sagen, was bei mir Sache ist. Sie hat sich dann riesig gefreut. Und mich gedrückt. Und dann ist sie weiter in Clubs gegangen und ich zur Entbindung.

Ich bin früh Mutter geworden und es haben in dem Alter noch nicht so viele mitgemacht aus meinem Freundeskreis. Ich habe zu einigen Nicht-Clubmitgliedern den Kontakt gehalten, auch wenn er rarer wurde, andere Bekanntschaften verflüchtigten sich und viele kamen hinzu. Denn ich brauchte den Austausch mit anderen, die auch schwanger waren oder grad Mutter.

Und jetzt bin ich in einem Alter, in dem die meisten erst anfangen mit der Familienplanung und wenn mir meine früheren Wahlfamilien-Mädels dann plötzlich am Telefon eröffnen, dass sie schwanger sind, dann brech ich fast zusammen vor Freude. Denn dann spazieren sie rein, zu mir, in den Club of Motherhood. Den Club mit den anderen Prioritäten und den anderen Themen und dem besserem Verständnis.

Und da ist plötzlich diese Verbindung von früher wieder da, dieses geteilte Schicksal, diese Gemeinsamkeit. Und dieses wunderbare Au-weia-Entschuldigung-JETZT-verstehe-ich-erst-warum-du-das-damals-nie-gechafft-hast-mit-dem-duschen-vor-zwölf – Gefühl. Und diese Wie-schaffst-du-das-nur-mit-drei-Kindern-wo-ich-doch-schon-mit-einem-überfordert-bin – Fragerei, von der auch Katharina gestern schrieb. Hereinspaziert in unsere Welt! Ich liebe das. Kennt Ihr das auch?

Und wo ich jetzt schon aus dem Blickwinkel der Alteingesessenen im Club of Motherhood schreibe, möchte ich Euch noch diesen Text von Katja ans Herz legen, die eben gerade erst eingetreten ist in den Club und das in vollen Zügen genießt.

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6 comments

  1. Ich hatte auch eine beste
    Ich hatte auch eine beste Freundin!! Auch ich habe zwei Stunden gebraucht um ihr von meiner Schwangerschaft zu erzählen- sie hat sich zwar gefreut, aber ich musste weinen weil ich wußte sie wird nie Kinder haben und unsere Freundschaft wird sich verändern…. Leider kam es schlimmer- sie wollte gar nicht mehr mit mir befreundet sein und ich vermisse sie seit neun Jahren gaaaanz schrecklich und muss auch noch oft deswegen weinen.

  2. kinderlos=Karrierefreundin?
    Bin über die Bezeichnung kinderlose Karrierefreundin gestolpert.
    Toll, dass du dich mit ihr wohler fühlst, aber wie findet sie, dass du sie So nennst?
    Gedanken einer späten Mama, die sich noch gut an die kinderlose Zeit erinnert.

  3. Kinderlose Karrierefreundin
    Ich finde den Aspekt, den Anni reingebracht hat, auch super spannend, da auch mich eher die umgekehrte Situation belastet hat, dass beste Freundinnen zwar auch im Club sind aber dann in höchsten Tönen schwärmen, wie unkompliziert das mit den Kindern sei, wie locker sie das alles hinkriegen etc. und ich mich dann mit meinen beiden wilden Hilden irgendwie ausgegrenzt fühle..
    Danke Anni, für diese Gedanken..

  4. Eher anders rum
    Ich habe einige Mama-Freundinnen mit denen ich seit sie Kinder haben nicht mehr so gerne zusammentreffen weil sie mir immer und immer wieder vorbeten wie entspannt es bei ihnen nit Kind/oder auch zwei Kindern ist. Dass die Kinder so gut schlafen, so ruhig, so lieb, allzeit gesellschaftskompatibel seien und noch dazu liebend gerne 13h im Auto in den Urlaub fahren. Und meine Kinder werden unterschwellig als schwierig dargestellt weil sie Autofahren hassen, als Babys schlecht schliefen und gerne mal Bocken vom Feinsten. Da kriege ich so schlechte Laune. Da ist mir meine kinderlose Karrierefreundin 1000mal lieber. Die hört zu und hat vielleicht sogar Verständnis, aber ohne zu bewerten.

  5. Ich habe meine beste Freundin
    Ich habe meine beste Freundin deswegen leider verloren. Ich bin dem Club beigetreten, sie nicht und unsere Welten waren plötzlich von Grund auf verschieden. Leider war es aber so, dass sie mich und meine Welt überhaupt nicht verstehen und so zerbrach unsere Freundschaft. Ich bedauere das heute noch, aber was soll man machen. Vielleicht ändert sich es noch einmal, wenn sie selbst schwanger wird und wir finden dann wieder zueinander.

    Ganz liebe Grüße
    Nina
    http://ninaitwanina.blogspot.co.at/

  6. Oh ja, das kenn ich auch!
    Der Mütterclub – der manchmal uncoolste Club der Welt, ha ha! Möglichst viel schlafen, keine Parties mehr (wenn, dann ab 15.00) und „Schatz, hast du gegessen? Zieh dir bitte noch ein Jäckchen über“… (ich zitiere mich hier selbst)
    Im Ernst, ich hatte 3 Jahre lang kaum mehr Kontakt mit meiner ehemals besten Freundin, weil unsere Welten im Affentempo auseinander drifteten. Aber schwupps, seit 6 Monaten wohnen wir wieder in derselben Welt und haben endlich wieder die gleichen Sorgen und Problemchen … und ich hab sie endlich wieder!

    Liebe Grüße von Sue (heldenmamas.blogspot.com)