Oh, du wunderschöne Weihnachtszeit, ich halte mal ganz kurz inne. NICHT

advent mit sekt

Oh, du wunderschöne Weihnachtszeit, ich halte mal ganz kurz inne, weil mein innerer Mentaltrainer mir sagte, ich solle das jetzt auch einfach mal alles geniiiießen und einaaaaaatmen und…

warte kurz, ich muss nur noch eben diese Bestellung aufgeben, klick, klick und ah, Moment, die Schwiegermutter ruft kurz an. „Doch nicht dieses Geschenke? Hm.. ähäm.. Gut… Was dann? …Ich kümmer mich, tschüssi…“. Zurück zur to-do-Liste.

Fotogeschenke bestellen. Butter kaufen für die Plätzchen. Ist der Rührer eigentlich wieder aufgetaucht. Eieie, dem Chef hatte ich ja auch noch versprochen, etwas für die Abteilung zu besorgen. Aber eins nach dem anderen. Was sagt eigentlich der Timer für heute?

Zahnarzt, grrrrh, da komm ich zu spät. Toootal vergessen. Hin da. Wartezimmer. Endlich Ruhe. Der Puls geht runter. Oh, du besinnliche Weihnachtszeit. Da ist ja sogar Deko. Herrlich. Auf dem Zahnarztstuhl noch schnell die Geschenkelisten durchgehen. Hab ich alles?

Oh nee, was machen wir denn mit der Tante? Gleich erstmal dem Mann whatsappen, ob er eine Idee hat. Ach, und war nicht heut Nachmittag noch das Adventsbasteln. Atmen nicht vergessen. Ommm. So eine Autofahrt kann ja auch sehr entspannend sein, wenn man kein Kind an Bord hat.

Ach, aber Sport wäre eigentlich auch dran. Nicht nur wegen der vielen Christstollen-Konfekte, sondern auch fürs Immunsystem, die Kinder bringen ja gleich wieder diese ganzen Viren mit nach Hause. Und der Mentaltrainer in meinem Kopf sagt ja schließlich auch, dass mir das gut tut. Passt das denn noch in den Zeitplan?

Ja, muss halt. Los! Lauf schnell. Oh. Das war jetzt zu schnell. Mir ist total schwindelig. Erstmal liegen. Dann duschen. Oh je, die To-do-Liste ist ja immer noch nicht kürzer. Bluthochdruck. Verdammt, gleich kommen ja die Kinder schon wieder aus der Schule. Kann ich denen jetzt echt eine Dose Ravioli aufmachen?

Nun, ich war halt noch nicht einkaufen. Oh, du besinnliche Weihnachtszeit, zumindest die Kerzen vom Adventskranz kannst du während der Ravioli-Verköstigung anmachen. Mathe lernen? Was? Wieso schreibt ihr eigentlich sämtliche Klassenarbeiten in der Woche vor Weihnachten? Ravioli abräumen.

Whatsapp des Mannes mit Tantengeschenkideen beantworten. Nein, das können wir nicht besorgen, das machst bitte du. Bruchrechnung. Maaamaaa, ich hab noch Hunger. Apfelschnitze. Macht jetzt Hausaufgaben, wir müssen doch gleich zum Adventsbasteln. Neiiiiiiiin. Was nein? Ich mach keine Aufgaben! Ich geh auch nicht basteln! Huch, hab ich das jetzt geschrien? Egal, weiter lernen.

Kaffee. Au ja. Der hilft bestimmt gegen die Mittagsmüdigkeit. Spiel nicht mit den Kerzen! Ey. Hier brennt gleich die Hütte. Ach so, tut sie ja schon. Oh no, jetzt klingelt auch noch der DHL-Bote. Vielen Dank, schönen Tag noch. Maaaamaaaaa, was war da drin? Äh, also, hm, schauen wir später. Neiiiin, jetzt. Verdammt, da hat bestimmt das Christkind.. äh. Maaamaaa, arbeitet das Christkind im Internet???

Naja, nun.. also, wir müssen looohoooooos. Basteln. Kleine Stühle. Winzige Tässchen Kaffee. Weihnachtsglockenmusik. Wie bitte? Waaass? Stress? Nee, alles super bei uns, total besinnlich, bei euch? Was sagst du? Mal zum Kaffee treffen? Klar!! Gerne.

In hundert Jahren dann.

Oh, du Fröhliche!

adventszeit

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4 comments

  1. Nur kurz weil Stress: Euer
    Nur kurz weil Stress: Euer Text hat mich gerade zwischen Tür und Angel sehr zum Schmunzeln gebracht! Vielen Dank dafür und trotz allem Frohes Fest!

  2. Advent und Weihnachten
    Ich habe letzte Woche mit drei Müttern gesprochen, dir alle nur sagten: Puh, ist Advent stressig. Ich finde das einfach schade. Wir haben dann zusammen im Gespräch festgestellt, dass wir uns trotzdem freuen wollen. Frei nach dem Motto: Stellt euch vor, wir würden ohne soziales Netzwerk und Familie einsam vor uns hin leben und würden uns danach sehnen, dass wir gebraucht werden bzw Termine haben. Und seitdem versuche ich das von der Seite zu betrachten. ( Ich bin aber auch oft gestresst….) Bei uns kommt dazu, dass ich die Anderen um ihren “ normalen“ Adventsstress beneide ( auch dies wieder nicht als Angriff zu sehen), denn wir sind eine Pfarrfamilie. Da geht es bei uns rund, maximal eine Stunde für die Familie an Heiligabend, rauf und runter Gottesdienste, Krippenspielproben, Chorleitung, die Feiertage Programm und dann wieder um Neujahr. Und mittendrin mein Geburtstag und zwei kleine Kinder. Dann denke ich manchmal, wie schön es ist, die normalen Termine zu haben – bei uns steht das ja auch an in Kindergärten und Schule.
    Das sollte jetzt auf keinen Fall jammerig klingen oder so, ich habe mir diesen Beruf ja ausgesucht .

  3. So isses…
    Das kenne ich nur zu gut. Erst am 1. Weihnachtsfeiertag kehrt endlich Ruhe ein. Dann kann man sowieso nichts mehr ändern. 😉
    In diesem Jahr haben wir ein bisschen Entschleunigung: unser Mitte November geborenes Adventsengelchen.
    Der große Engel Bengel hält uns aber als Schulkind weiterhin auf Trab. Ich wünsche Euch allen Fröhliche Weihnachten!!!

  4. hehe
    Mich hat letzte Woche eine Mama ganz entgeistern angesehen, als ich meinte, die Kids könnten sich doch nachmittags zum Spielen treffen. Offensichtlich war sie auch im Weihnachtsstress… Ich selbst merke davon eigentlich nicht viel, sondern genieße es tatsächlich. Gestern Abend habe ich meinen ersten Striezel gebacken und bin sehr stolz drauf. 🙂 In die Weihnachtsferien geht es erst am Sonntag, sodass wir am Samstag noch in Ruhe packen können.
    Hohoho, genieße die Zeit. Weniger Sport, weniger Plätzchen, mehr Kaffee mit Freunden.

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