So bringst du deinem Kind bei, gerecht zu anderen Kindern zu sein

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Kinder sind eigentlich von Natur aus gerecht. Studien haben gezeigt, dass Kinder schon in sehr jungen Jahren Ungerechtigkeiten empfinden können. Verteilt man beispielsweise Gummibärchen unter Kindern, werden diese versuchen, die Süßigkeiten gerecht untereinander aufzuteilen. Kinder finden es nicht fair, wenn ein Kind mehr oder weniger, als ein anderes bekommt. Schon Kinder unter drei Jahren haben das Bedürfnis, dass niemand benachteiligt oder bevorzugt wird.

Aber wie gehen Kinder damit um, wenn sich die Gummibärchen in dem Versuch nicht gleichmäßig aufteilen lassen? Dann stehen sie vor der Frage, nach welchen Kriterien man dann die Gummibärchen verteilen kann. Ist es gerecht, dass jemand mehr bekommt? Hat vielleicht ein Kind beim letzten Mal weniger gehabt? Kinder müssen diese Erfahrungen machen und lernen miteinander zu reden, um Lösungen zu finden.

4 Möglichkeiten wie du dein Kind dabei unterstützen kannst:

  1. Vorbild sein! Es ist wichtig, dass du dich selbst auch gerecht verhältst und nicht abwertend oder herabschauend über andere Menschen redest. Bewerte beispielsweise niemandem nach dem Aussehen. Das gilt besonders für Minderheiten – Arme Menschen, Obdachlose, Menschen anderer Herkunft oder Menschen mit Behinderung.
  2. Die Perspektive wechseln. Wenn dein Kind schlecht über andere Menschen redet, kannst du es dazu ermutigen, sich in die Lage des Anderen zu versetzen. So kann dein Kind spielerisch herausfinden, wie sich der/die andere fühlt.
  3. Die Vielfalt suchen. Gehe mit deinem Kind in eine Kindergruppe oder Spielgruppe, in der viele verschiedene Kinder aufeinandertreffen. So können Fremde zu Freunden werden und Vielfalt kann spielerisch entdeckt werden.
  4. Vielfältige Kinderbücher. Schaut euch gemeinsam vielfältige Kinderbücher an und sprecht über die vielen Dinge, die uns von anderen unterscheiden können, warum dies wichtig und jeder Mensch einzigartig ist. Mit Kinderbüchern kann man großartig ins Gespräch kommen.

Gerechtigkeit ist Übungssache. Jedes Kind ist wahrscheinlich auch mal ungerecht. Auch uns Eltern kann es mal passieren ungerechte Entscheidungen zu treffen. Dein Kind kann mit deiner Unterstützung üben sich gerecht zu verhalten und zu erfahren, was Fairness und Zivilcourage bedeutet.

5 Buch-Tipps mit denen Kinder mehr Gerechtigkeit lernen:

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Ich bin anders als du – Ich bin wie du, für Kinder von 3 – 6 Jahren

Das Bilderbuch ist super für jüngere Kinder geeignet. Es zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kindern. Es ist kreativ, humorvoll und transportiert das Thema Vielfalt mit einer angenehmen Leichtigkeit.

Bestimmer sein: Wie Elvis die Demokratie erfand; für Kinder von 4 – 6 Jahren

Dieses Buch erklärt Kindern, wie sie Lösungen finden können und zeigt, dass es normal ist, dass verschiedene Meinungen im Leben immer aufeinandertreffen können. So geht es auch den Tieren im Dschungel. Sie streiten sich, wer Anführer*in im Dschungel sein soll. Die zündende Idee hat das Erdmännchen Elvis.

Im Dschungel wird gewählt: So funktioniert Demokratie; für Kinder von 6 – 8 Jahren

Kindern wird in diesem Buch erklärt, wie eine Wahl funktioniert. Der Löwe, König des Dschungels, denkt nur an sich. Die anderen Tiere protestieren und fordern eine Wahl. Schnell werden demokratische Regeln aufgestellt, Kommitees gebildet und Wahlkampagnen vorbereitet. Es wird eine tierische Wahl mit Sticheleien, leeren Versprechen und einem Wahlsieger – wie im echten Leben!

Was WÜRDEst du tun?; für Kinder von 6 – 8 Jahren

In diesem Buch werden Kinder ermutigt sich in andere hineinzuversetzen und mitzufühlen. Auf den Bildern sind Menschen in verschiedenen Lebenslagen abgebildet: ein Mann, der Pfandflaschen aus den Abfalleimern sammelt, ein Mädchen, dass ein Foto im Bikini postet, ein ärmlich gekleideter Mann, der im Restaurant lange auf eine Bedienung wartet. Daneben steht immer die Frage, was würdest du tun?

Rosa Parks: Little People, Big Dreams; für Kinder von 6 – 10 Jahren

Dieses Buch kann Kinder inspirieren, sich selbst für Gerechtigkeit einzusetzen. Rosa Parks war eine Bürgerrechtsaktivistin in den USA. Sie wuchs in Alabama auf, als dort noch Rassentrennung herrschte. Ihre Weigerung, ihren Sitzplatz im Bus an einen weißen Mann abzugeben, führte zur Abschaffung der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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Über die Autorin: Sarah Seeliger ist Gründerin der gemeinnützigen Organisation Librileo, einem Bildungsprogramm für die Frühförderung von Kindern. Sie setzt sich für Kinder aus sozial schwachen und finanziell schwierigen Lebenslagen ein und bietet ihnen im Alter von null bis sieben Jahren, Zugang zu Büchern und Bildung. Mehr Infos unter: www.librileo.de

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Sarah Foto

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7 comments

  1. Vielen Dank für die tollen Tipps und die Bücherinspirationen. Hat mir wirklich gut gefallen, weil ich immer auf der Suche nach Lesestoff bin, erstrecht wenn es um so ein wichtiges Thema geht.

  2. Ich finde, das sind alles gute Reminder und einfach umsetzbare Ratschläge. Die wichtigste Botschaft ist doch: Man muss etwas dafür tun, damit der natürliche Gerechtigkeitssinn bei Kindern erhalten bleibt. Das scheint kein Selbstläufer. Denn wir spüren Tag für Tag, dass Erwachsene häufig alles andere als gerecht sind. Dass es sogar Bücher dazu gibt, um das zu üben, finde ich grandios. Danke für den Beitrag!

  3. Die Überschrift ist vielleicht nicht soo treffend gewählt, und die Tipps sind natürlich banal, aber die Buchempfehlungen klingen interessant! Danke und liebe Grüße

  4. Habt ihr eventuell vergessen, diesen „Artikel“ als ANZEIGE zu deklarieren?
    Ich finde den Informationsgehalt leider sehr überschaubar und der Text passt überhaupt nicht zur vielversprechenden Überschrift.

    Aus meiner Sicht leider nicht gut gelungen…

    1. Liebe Eva, als „Anzeige“ müssen Beiträge gekennzeichnet werden, für die wir einen Gegenwert bekommen haben – also einen Sachwert oder Bezahlung. Dies ist hier nicht der Fall, daher ist alles richtig so.

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