Von 80 auf 100 Prozent: Soll ich im Job aufstocken?

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Ihr Lieben, mein Name ist Julia, ich habe eine Job-Frage. Ich habe zwei Kinder (13 und 10 Jahre alt) und arbeite in der Marketingabteilung eines großen Unternehmens. Offiziell arbeite ich 80 Prozent, aber in Wahrheit habe ich eigentlich eine Vollzeitstelle. Ganz einfach, weil ich abends doch nochmal meine Mails mache oder ich doch noch etwas länger im Büro bleibe, weil ich meine Arbeit sonst nicht schaffe.

Soll ich im Job aufstocken?

Jetzt überlege ich also, ob ich die 100 Prozent auch offiziell mache – denn ich finde: wenn ich eh schon eigentlich Vollzeit arbeite, dann kann ich auch ein Vollzeit-Gehalt bekommen. Die einzige Sache, die mich abhält ist, dass ich den 80 Prozent Joker im Notfall nicht mehr ziehen kann, wenn doch mal was ist und ich dringend weg muss.

Daher meine Frage an alle, die Vollzeit oder nahezu Vollzeit arbeiten: Wo seht ihr die Vor- und wo die Nachteile? Und an alle, die Vollzeit arbeiten: Wie klappt das mit den Kids? Ich freue mich über Austausch.


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16 comments

  1. Hä wenn du für deine 80% Aufgaben 100% Zeit brauchst dann wirst du für deine 100% Aufgaben 120% Zeit brauchen…..und kriegst weiterhin zu wenig für die Arbeit die du leistest.
    Was den Jocker betrifft kommt es wohl auf eure Regelungen an, bei meinen beiden letzten Arbeitgebern war es kein Problem auch mal früher zu gehen und nachzuarbeiten wenn wichtige Termine anstehen.
    Vollzeit ist auch nicht gleich Vollzeit…35h sind was anderes als 40h.

  2. Ich arbeite derzeit 25 Stunden und will schon seit einiger Zeit auf 30 Stunden aufstocken weil ich diese 30 Stunden sowieso arbeite. Wahrscheinlich sind es dann 35 Stunden tatsächliche Arbeit bei 30 bezahlten Stunden. Aber auch wir haben eine gute Zeiterfassung bei der nichts verloren geht.
    Jetzt allerdings blockiert mein Arbeitgeber die Erhöhung. Das ginge angeblich nicht und kann nicht argumentiert werden. Das ist sehr blöd und ich sitze zwischen allen Stühlen weil ich auf der einen Seite beweisen möchte dass ich mehr kann und möchte aber auf der anderen Seite möchte ich mich nicht ausnutzen lassen und dann auch nur stur die 25 Stunden arbeiten für die ich bezahlt werde. Ein bisschen kann ich noch abwarten. Es gibt immer mal wieder Chancen aber dauerhaft möchte und muss ich echt mehr arbeiten. Bin schon über 20 Jahre da und deswegen fällt mir ein Wechsel auch schwer. Die anderen Bedingungen sind echt top!

  3. Ich arbeite zwar weniger als 80%, habe aber in den letzten Jahren zweimal aus ähnlichen Gründen aufgestockt. Zunächst habe ich fast jeden Tag länger gearbeitet und habe daraufhin meinen Chef gefragt, ob ich das dann nicht auch offiziell mit dem entsprechenden Gehalt machen kann. Und im letzten Jahr hat es sich dann durch die Einschulung unserer Tochter ergeben, dass ich meist früher angefangen habe, aber nicht eher gegangen bin. Daher habe ich dann noch einmal aufgestockt. Allerdings gibt es bei uns keine Überstunden und Homeoffice nur in Ausnahmefällen. Daher würde ich in der aktuellen Situation auch nicht weiter aufstocken.

    Ich würde noch bedenken, wie Du Deine Zeit dann einteilen kannst. Kannst Du weiterhin auch mal abends arbeiten oder würde die zusätzliche Zeit am Tag anfallen, käme da also eine andere Planung zum Tragen. Wenn Du da genauso frei wie bisher bist, würde ich aufstocken, denn dann macht es ja eigentlich keinen Unterschied – außer ein Mehr auf dem Konto. Allerdings sollten dann auch keine weiteren Aufgaben dazu kommen, so dass noch mehr Arbeitszeit anfällt.

    1. Hallo,
      bei mir war das ähnlich. Bei mir ist es so, dass ich meine Arbeitszeiten relativ flexibel einteilen kann, Homeoffice akzeptiert ist und, ich auch mit meiner jetzt 100 % Stelle oft früher gehe, weil ich die Kinder abhole oder Termine mit denen habe. Es kontrolliert bei mir aber auch niemand, wann ich arbeite. Wenn meine Arbeit fertig ist, ist sie fertig und ich muss nicht eine bestimmte Anzahl an Stunden irgendwo im Büro sitzen. Ich kann Deine Gedanken total nachvollziehen, allerdings, gibt es ja bei egal welchem Stundenumfang immer mal Außerplanmäßige Termine mit Kindern, die man unterbringen muss, was hoffentlich jede:r Arbeitgeber:in akzeptiert.

  4. Vielleicht hilft dir die Überlegung, wie oft du in den letzten Jahren tatsächlich die 80-Prozent- Karte ziehen müsstest. Und wie oft du dann Zuhause nach Feierabend doch weitergearbeitet hast.
    Und noch etwas: sieht dein Arbeitgeber, was du außerhalb der bezahlten Arbeitszeit für ihn leistet oder ist es eher so, dass keiner es dir dankt?

  5. Hallo,
    Es ist schwer von außen das zu beurteilen. Es kommt ja auf das Unternehmen, deinen Chef und deine Kollegen an. Kannst du auch mit Vollzeit Überstunden nehmen und mal einen freien Tag oder ein paar Stunden weniger arbeiten?
    Ich arbeite schon immer Vollzeit mit einem Kind, jetzt 7 Jahre alt. Ich habe aber flexibele Arbeitszeit, kann Home Office machen und Überstunden nehmen, wenn es im Team passt.
    Das volle Gehalt ist auch ein Gewinn für deine Rente..
    Ich denke, du solltest das Thema mit deiner Familie und deiner Firma besprechen.

  6. Hallo Julia, ich bin der gleichen Situation. Meine Kinder sind 8 und 11 Jahre. Ich habe mich jetzt entschieden aufzustocken. Allerdings habe ich mit meinen Chef vereinbart das ich dennoch oft um 14:00 nach Hause gehe und wie bisher mich ab und zu Abends nochmal hinsetzen bzw. Nachmittags telefonieren. auf Geschäftsreisen hole ich die Zeit ja eh rein. Ich hätte auch Bammel den Joker nichtmehr ziehen zu können…mal sehen wie es läuft. Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal probieren. Du kannst ja jederzeit wieder reduzieren.

    1. @Bettina: krass, mit Vollzeit um 14 Uhr gehen? Wann fängst du denn an? Ich arbeite mit 50 % immer bis mindestens 14 Uhr…
      Total spannend, wie unterschiedlich das ist. von daher ist es ,glaube ich echt schwierig Julia hier einen sinnvollen Rat zu geben, wenn man die genauen Umstände nicht kennt.

  7. Ich stelle mir hier die Frage, ob Volkzeitkräfte in dem Unternehmen nicht auch Überstunden machen?
    Dann würden 100% ja nochmal mehr bedeuten. Oder liegt es wirklich daran, dass du mit 80% die Aufgaben einer Vollzeitstelle hast? Oder würdest du mit 100% womöglich noch mehr Aufgaben bekommen?

    1. Hallo Julia,
      meine Kinder sind deutlich jünger, ich kann deine Gedanken aber sehr gut nachvollziehen. Viele gute Punkte wurden bereits genannt. Ich habe eine Weile meine geleisteten Stunden nur für mich selbst ehrlich aufgeschrieben, dann noch Zeiten, in denen ich auf Abruf war und schließlich meine Anzahl Projekte mit der meiner Arbeitskollegen verglichen. Es ist nie einfach, das ist leider so. Ich bin mit mir selbst nun dennoch im Reinen und fühle mich nach einer Erhöhung nicht mehr ausgenutzt. Ich denke, wenn meine Kinder älter sind, gehe ich auch wieder in Vollzeit. Alle gehen mal früher, das wird vermutlich in deinem Arbeitsumfeld nicht anders sein.
      Ganz liebe Grüße
      Annika

  8. Liebe Julia,
    ich kann dir auch nur raten, auf 100 % aufzustocken. Wie oft würdest du den 80% Joker denn überhaupt ziehen, es hört sich bei dir ja eher andersrum an: Du ziehst den unbezahlten 100% Joker.
    In meinem Job stellt sich die Frage gar nicht nach diversen Teilungen, ich arbeite im Musiksektor und da bist du froh, wenn du Vollzeit überhaupt beschäftigt bist. Ich habe drei Kinder( 2, 7 und 10 ) und es ist ohne Zweifel zeitlich anspruchsvoll, zumal meine Arbeit hauptsächlich im Nachmittags/ Abendbereich stattfindet. Aber ich muss auch sagen, dass es gut Schaffner ist, wenn man sich nicht immerzu mit Modellen/ Familien vergleicht, wo es anders verläuft und vielleicht nur eine Person arbeitet. Du wirst vermutlich gar nicht so einen großen Unterschied merken und du kannst dann auch Abends beruhigt keine Mails mehr checken. Ich kann dir nur dazu raten. Alles Gute und liebe Grüße

  9. Ich würde an deiner Stelle auf Vollzeit aufstocken.
    Du schreibst ja selber, dass du eigentlich sowieso die Stunden leistet, d.h. du bekommst weniger Gehalt (und somit auch Rente) obwohl du stundenmäßig das Gleiche leistest, wie andere die Vollzeit arbeiten.
    Deine Jungs sind groß und werden immer selbstständiger, das gibt dir neue Freiräume.

    Ich arbeite selbst 80%, damit ich die Schulzeiten meines Sohnes abdecken kann. Er wird nächstes Jahr neun. Ich werde aber, sobald möglich, auf Vollzeit gehen. Es sind bei mir nur wenige Stunden mehr, in Summe 8 Stunden pro Woche. Das Geld werde ich für mich investieren, in meine Weiterbildung oder ggf. ein berufsbegleitenden Studium, oder in eine Unterstützung z.B. eine Reinigungshilfe im Haushalt.
    Alles Gute für dich- PS: Vielleicht nicht unwichtig: das Thema Aufstiegschancen. Es ist leider immer wieder bitter ,dass man für Weiterbildungen/spannende Projekte/ Beförderungen weniger berücksichtigt wird, nur weil man Teilzeit arbeitet, oder so wie du eigentlich Vollzeit aber mit Teilzeitgehalt.

    1. Ich habe drei Kinder und arbeite 35 Stunden, was ich ideal finde. Ich habe ein halbes Jahr lang 40 Stunden versucht, fand das aber sehr anstrengend. Und zwar gab es immer Situationen, wo ich mal früher weg musste und deswegen dann an anderen Tagen 10 Stunden arbeiten musste, nur im auf die 40 Stunden zu kommen. Das tat mir gar nicht gut. Das klappt mit 35 Stunden besser. Ich arbeite aber nie am Abend oder Wochenende. Mein Mann macht auch 35 Stunden, so können wir die Kinderbetreuung super vereinbaren.

  10. Hallo Julia,

    ich arbeite offiziell 75%, aber in Wahrheit oft auch 100%. Ich finde das eigentlich praktisch, da ich nicht auf den „Joker“ verzichten möchte, mal früher wegzukönmen. Ich achte aber auch sehr darauf, meine Überstunden abzubauen und nicht verfallen zu lassen und decke so zumindest einen Teil der Ferien ab. Denn in den Ferien finde ich es auch mit größeren Kinder schwierig, wenn ich den ganzen Tag arbeite. So ist die Bezahlung dann ja auch fair.
    Könnte ich das mit den Überstunden nicht so machen, würde ich definitiv aufstocken, um eine faire Bezahlung zu bekommen, oder konsequent nach meinen Stunden den Stift fallen lassen.

    Liebe Grüße
    Christine

  11. Hallo Julia, ich arbeite ähnlich, wie Du und meine Kinder sind im gleichen Alter. Durch die Zeiterfassung bei uns kann ich meine Mehrarbeit in Form von Gleitzeittagen nutzen, was mir ehrlich gesagt sehr gut gefällt, da ich dadurch Arzttermine/ Ferientage/ oder auch mal Zeit für mich gut einrichten kann. Allerdings passen bei mir die 80% auch gut ins familiäre Finanzkonzept. Eine Freundin von mir hat nicht die Möglichkeit so frei die Gleitzeit zu nutzen, sie hat deswegen auf Vollzeit erhöht und lässt sich nun ihre Arbeit auch voll bezahlen. Vielleicht helfen Dir diese Überlegungen…

  12. Hallo Julia,
    ich arbeite zur Zeit noch Vollzeit aber ab Januar 80%.
    Meiner Meinung solltest du unbedingt auf 100% aufstocken, da du auch die Vergütung bekommen solltest, wenn du die Arbeit leistest. Oder du hörst konsequent nach deinen 80% auf zu arbeiten.
    Ich selber habe zwei Kinder (3j und 5j) und ich habe die Vollzeit bisher geschafft, weil ich sehr früh anfange (6 Uhr) so dass ich die Kinder pünktlich holen kann. Mein Mann kümmert sich morgens um die Kinder.

    Dadurch dass ich es als sehr stressig empfinde Kindern und Job gerecht zu werden, reduziere ich ab Januar. Bei uns gibt es jedoch eine Zeiterfassung, so dass ich zu viel geleistete Stunden nächstes Jahr auch abfeiern kann.

    Liebe Grüße

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