Maya Dähne über Traumväter und ihr Verständnis von Elternschaft # Teil 6 unserer Serie „Wir lieben Elternsein“

daehne1

Die Berliner Journalistin Maya Dähne hat – und das verbindet uns – im letzten Jahr ihr erstes Buch veröffentlicht. Es heißt „Deutschland sucht den Krippenplatz„, es hat eine schöne Facebookseite und wir fänden es eine ziemlich gute Idee mal eine gemeinsame Lesung mit ihrem und unserem Debüt zu veranstalten… Wie sieht es aus, Maya? Hier schenkt sie uns jedenfalls schon einmal eine Einblick in ihr Buch. Einen, der sich drei Vätern und ihrem Blick auf das Elternsein widmet. Wenn es Euch gefällt, dann überlegen wir das wirklich mal, mit der Lesung…

Papalapap oder neue Väter braucht das Land

Es wird derzeit viel gejammert in Deutschland über eine neue Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann und darüber, wie das Kinderkriegen und Kinderhaben  mit der Karriere unter einen Hut gebracht werden könnte. Jahrzehntelang war das vermaledeite Vereinbarkeitsproblem ja vor allem ein Mütterproblem. Jetzt sind die Väter dran.

Klar sind Papas heute viel mehr für ihre Kinder da als annodazumal. Der moderne Mann hat nicht nur einen einträglichen Job, sondern auch ein Herz für Kinder und Spaß am Hausmann-Dasein. Spülmaschinen-, Staubsauger- und Spielplatzkompetenz dringend erwünscht. Tapfer nimmt inzwischen immerhin schon jeder vierte Vater Elternzeit und Vätermonate. Die neuen Papas kennen sich bestens aus mit Kinderwagenmodellen, Scootern und Skateboards. Sie sind Meister im Puzzeln und Pricken – und kriegen trotzdem immer wieder zu hören, dass sie zu Hause zu wenig anpacken – zurecht! Neun von zehn Vätern arbeiten Vollzeit, fast jeder zweite Papa unter 35 hilft wenig bis gar nicht im Haushalt. Und Zeit mit den Kindern? Pustekuchen! Nach einer Forsa-Studie finden zwar acht von zehn Vätern, dass sich ein guter Papa Zeit nimmt für seine Kinder. Tatsächlich verbringt ein berufstätiger Vater aber gerade mal 37 Minuten pro Tag mit seinen Kindern. Grund genug also zu jammern!

Aber Moment mal, liebe Mamas: Man muss sie zwar manchmal ein bisschen suchen, aber es gibt sie schon, die Traumväter. Hier und heute, beim Kinderschwimmen, beim Elternsprechtag, an der Kasse im Drogeriemarkt – mit der XXL Pamperspackung im Wagen und Baby vorm Bauch. Zum Beispiel Oliver:

 „Manchmal vermisse es, mal wieder einen Baum zu fällen“, sagt Oliver, der  einen Master-Abschluss in Forstwissenschaft hat. Er ist Vater von zwei Kindern und Hausmann. Mit Bäumen hat er nur noch beim sonntäglichen Waldspaziergang zu tun. „Es ist für mich okay, Hausmann zu sein, ich hab keinen Komplex, weil nur meine Frau arbeitet“, sagt Oliver. Jobs in seiner Brache sind nun mal rar. Also kümmert er sich seit drei Jahren ausschließlich um die Kinder. „Das hat sich einfach so ergeben.“ Seine Frau arbeitet als Lehrerin. Wenn sie morgens zur Schule fährt, bringt er die Kinder weg, danach wäscht, putzt und kocht er. Er geht mit den Kindern zum Zahnarzt, flicht die Zöpfe seiner Tochter und hilft ehrenamtlich bei der Gartengestaltung in der Kita. Die meisten Mütter (und von denen trifft er jeden Tag viele) bewundern ihn. Viele Väter finden großartig, was er leistet – aber nachmachen will es kaum einer. Warum eigentlich nicht?

Stefan ist gelernter Wirtschaftsjurist, ein echter Überflieger, ein High Potential mit Master Abschluss einer renommierten Universität. Mit 25 ist er bei einer internationalen Wirtschaftsprüfergesellschaft eingestiegen. Eigentlich hätte das der Beginn einer wunderbaren, steilen Karriere werden können. Aber dann kommt sein Sohn auf die Welt. „Als ich zwei Monate Elternzeit genommen habe, hat mein Chef zwar nicht gemeckert, aber Hurra geschrien hat er natürlich auch nicht. Ich war der Allererste in der Abteilung, der das gemacht hat.“

Die zwei Monate mit dem Winzling zu Hause sind viel zu schnell vorbei. Zurück im Büro steckt Stefan plötzlich schnell in der berühmten Vereinbarkeitsfalle, eingeklemmt zwischen Kind und Karriere. Stefan will mehr Bauklotztürme und weniger Betriebsprüfungen, also fragt er seinen Chef, ob er einmal die Woche von zu Hause aus arbeiten darf. Er darf und für eine Weile ist alles gut. Aber die Arbeit wird nicht weniger. Stefan muss immer öfter am Wochenende und nachts arbeiten, um sein Pensum zu schaffen. In der Welt seines Chefs ist es selbstverständlich, dass Arbeit abends oder am Sonntag erledigt wird. Dafür gibt’s schließlich ein gutes Gehalt und satte Bonuszahlungen als Schmerzensgeld obendrauf. In der Welt von Stefan ist es selbstverständlich, am Wochenende Zeit für sich und seine Familie zu haben. „Ich habe für mich festgestellt: So geht es dauerhaft nicht weiter, und ich habe mich anderweitig umgeschaut.“ An Stellenangeboten bei renommierten Unternehmen herrscht kein Mangel. Aber statt im Konzernrechnungswesen landet er schließlich – in einer Kita, als Finanzmanager.  

Einige seiner ehemaligen Kollegen haben ihn belächelt, andere finden seine Entscheidung toll. „Wenn ich sage, ich arbeite in einer Kita, denken die Leute manchmal ich bin Erzieher oder Putzkraft. Aber das ist mir egal. Früher in der Kanzlei habe ich mich mit anderen gemessen. Aber das ist für mich inzwischen völlig bedeutungslos. Ich habe meine Entscheidung nie bereut, keine Sekunde.“ Stefan hat jetzt sehr viel Zeit für seinen Sohn, der in der gleichen Kita spielt, in der er arbeitet. Er sitzt zwar nicht mit den Kindern in der Bau-Ecke, kann aber jederzeit aus seinem Büro in den Gruppenraum schlendern und sein Kind aufwachsen sehen.

Auch Georg ist von Anfang an hautnah beim Kinderkriegen und Kinder großziehen dabei. Es geht gar nicht anders. Seine Familiengeschichte klingt ein bisschen nach Hollywood – kein Wunder, denn genau da fängt sie auch an. „Meine Frau Abby und ich konnten nicht schwanger werden. Deshalb haben wir es mit in vitro Fertilisation versucht. Zig Beratungsgespräche, Untersuchungen, Hormonspritzen und dann endlich der Anruf aus der Klinik: Wir sind schwanger – und zwar nicht zu knapp. Aus unserem Wunschbaby waren Vierlinge geworden, zwei Mal eineiige Zwillinge.“

Die Freude ist riesengroß, der Schock ebenfalls. Die Vierlinge kommen auf die Welt, viel zu früh in der 28. Woche, per Kaiserschnitt. Die Krankenhauskosten sind schwindelerregend: Jeder Tag im Krankenhaus kostet 11.000 Dollar pro Kind. Als nach Wochen endlich alle zu Hause sind, geht der Wahnsinn erst richtig los. „Allein die Logistik haut dich um: die Mengen von Windeln, die du verbrauchst, 30 pro Tag, die Strampler, die gewaschen werden müssen, das Milchpulver, ein Vierlingskinderwagen, vier Autositze und, und, und.“

Georg kann nicht mehr arbeiten, weil er sich rund um die Uhr um vier Babys kümmern muss und den Rest der Zeit einfach schläft. Das größte Problem ist das Geld. Georg, der beim Film arbeitet, lässt seine sechs Monate alten Babys bei Fernsehproduktionen mitspielen. „Es gibt strenge Vorgaben, wonach ein Baby nur sehr begrenzte Zeit vor der Kamera ‚stehen‘ darf. Deshalb sind Mehrlingsbabys sehr gefragt, denn da hast du ähnlich aussehende Kinder, die du abwechselnd einsetzen kannst. Wenn ein Baby in einer Filmszene essen soll, aber gerade keine Lust hat, dann bringst du eben das nächste Baby, das vielleicht grade Hunger hat.“ Die Kinder verdienen gut als Hollywoodbabys, aber eine Dauerlösung ist das nicht. Als Georg ein Jobangebot in Deutschland bekommt, zieht die Familie von L.A. nach Berlin. Allein für den Schulbesuch in den USA hätten sie zwischen 800 und 2000 Dollar pro Kind bezahlen müssen – monatlich!

„Inzwischen funktioniert unser Leben wie eine gut geölte Familien-Maschine. Vermisse ich irgendwas? Klar will man manchmal ganz weit wegrennen. Aber die Zeit mit den Kindern ist so schnell vorbei. Gestern waren die Vier noch in Windeln, jetzt sind sie neun und die Vorpubertät fängt schon an. In ein paar Jahren sind sie aus dem Haus. Wenn ich irgendetwas gelernt habe als Vater von Vierlingen – abgesehen davon, dass das  Leben verrückt ist – dann das: Man muss sich genau aussuchen, wofür man seine Energie verwendet. Und bei uns gingen und gehen die Kinder immer vor.“daehne2

 

2e739b44cf38456a907663a0a8dc8da1

Du magst vielleicht auch


8 comments

  1. Haut mich…
    aber der gesellschaftliche Respekt für eine Mama, die die ersten 2-3 Jahre zuhause bleibt…fehlt auch total (oder ich habe ihn jedenfalls noch nie erlebt). Man ist dann entweder etwas „dumm“ oder kann nicht loslassen oder…
    Ich finde das auch sehr schade. Es wäre schöner, wenn wirklich ALLES toleriert und respektiert würde.

  2. SuperPapas
    Ich habe auch so einen. So einen SuperPapa. Seit der Geburt unseres ersten Kindes zu hause (inzwischen sind es zwei) und er macht das wirklich prima: die Kinder und den Haushalt und das ganze drum herum. Und ich bin immer sehr früh wieder arbeiten gegangen. Es war unsere gemeinsame Entscheidung und es war auch unsere gemeinsame Entscheidung, dass wir die Rollen wieder tauschen – weil ich nur ca. 30 Minuten am Tag mit meinen Kindern verbracht habe un das vor geraumer Zeit einfach nicht mehr wollte!
    Ich habe also vollsten Respekt vor jedem Papa, der zu hause bleibt und sich dieser Aufgabe stellt (ich weiss, wie dann teilweise im Umfeld reagiert wird und was das für eine Umgewöhnung ist). Ich habe aber auch vollsten Respekt vor allen Papas, die weiter voll arbeiten gehen und der Mama die Kinder überlassen, denn es ist auch nicht leicht mit dem Gefühl der einzige Brötchenverdiener zu sein im Berufsleben zu stehen – vom schlechten Gewissen und der Sehnsucht nach den Kleinen zu hause ganz zu schweigen. Und ich habe auch Respekt vor allen anderen Lösungen – von Teilzeit über freiberuflich, Home Office oder sonstigen Lösungen die mir gerade nicht einfallen.
    Ich denke allerdings, dass jedem eine eigene Lösung zusteht, die zur Familie passt – egal ob es gerade „in“ ist oder politisch korrekt. Daher denke ich nicht, dass wir eine neue Generation von Vätern brauchen, sondern einfach haufenweise Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensmodellen, so dass sich jeder „trauen“ kann seinen Weg zu gehen und vielleicht auch den aktuellen zu überdenken, wenn er nicht so klappt wie geplant.

    LG

  3. Antwort
    Ich finde es sehr gut, dass Stephi fragt und sagt: „Ist es nicht normal, dass sich Väter um ihre Kinder (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) kümmern? (…) Ich weiß nicht, warum das immer so explizit herausgestellt werden muß.“ Da kann ich dir nur zustimmen, dass es schade ist, dass das so nötig ist, das so hervorzuheben.
    Aber wie du und andere hier ja auch schreiben, es ist offentlich so, dass meistens dann doch die Frauen zuhause bleiben. Das wird dann gerne mit dem Geld begründet (wobei hier keine(r) danach schaut, wie viel Geld die Frauen verlieren, wenn sie Teilzeit arbeiten und Auszeit nehmen und wie viel weniger Rente sie dann z.B. bekommen. In stiftung warentest 5/2013 hab ich gerade heute gelesen, dass das bei einer Normalverdienerin (mit Ausbildung, ohne Studium) nach 3 Jahren Auszeit und dann 3 Jahre Teilzeit immerhin 190 000 Euro ausmacht. Frauen die lange ausgestiegen sind haben ein ernsthaftes Risiko im Alter nur noch die Grundsicherung zu bekommen, wenn sie z.B. bis dahin keinen Mann mehr haben. Das sind unbequeme Wahrheiten, die meiner Meinung nach bei der Frage wer von den beiden Partnern beruflich mehr Auszeit nimmt oft nicht berücksichtigt werden)
    Ich glaube also nicht wirklich, dass es tatsächlich etwas mit der finanziellen Frage zu tun hat, sondern eben dann doch mit unseren Wahrnehmung und Vorstellungen von „Männlichkeit“ zu tun hat. Nämlich dass es sonderbar sein könnte, wenn ein Vater einfach plötzlich sagen würde „ich arbeite jetzt nur noch 60% und den rest der Zeit passe ich, wie meine Partnerin auf mein Kind auf“, weil nämlich dieser Vater dann wirklich ausbricht aus dem was state-of-the-art ist. Und dann ist man wieder bei der Frage warum so wenig Väter das machen? Weil sie (heimlich) wissen, dass ihnen die Kohle flöten geht – nein, das wollen wir ihnen nicht unterstellen, ich auch nicht. Aber vielleicht deshalb, weil es verdammt schwer ist sich gegen gesellschaftliche Normen zu stellen/“wehren“. Dazu braucht es verdammt viel Mumm und darum habe ich vor diesen (wenigen) Teilzeitvätern echt Respekt (und muss hier halt nochmal eine Lanze für sie brechen 🙂 )
    Viele Grüße
    Tintenteufelchen

  4. Schöne Geschickten…
    obwohl das wirklich sehr krasse Beispiele sind! Aber ich find´s toll, dass es solche Väter gibt! Danke, Maya!
    Andererseits… ich finde, es kommt immer auch drauf an, was die jeweiligen Mütter wollen und zulassen. Mein Mann arbeitet 39 Stunden die Woche, ist aber, wie ich finde, ein ganz toller Teilzeitvater – der bei den Kinderarztterminen dabei ist, wenn er die Mäglichkeit hat, mal 1 Stunde auf Arbeit zu fehlen, und der auch ganz viel spielt, windelt, vorliest… Im Haushalt macht er auch mit – er ist bei uns für die Wäsche und das Geschirr zuständig. So hat sich das bei uns eingespielt, als wir noch kein Kind hatten 🙂 Ich musste letztens zum allerersten mal Spülmaschinensalz kaufen, und stand ganz verunsichert in der Drogerie, weil ich nicht wusste, wo ich das suchen soll :))
    Ich find´s toll, aber – wenn mein Mann eines Tages nach Hause kommen und sagen würde: „Du, jetzt bist du mit der Karriere dran, ich kündige und bleib zuhause“ – wüsste ich gar nicht, wie ich reagieren soll! Ich bin zur Zeit sehr gern mit unserem Sohn zuhause, und nach der Elternzeit werd ich sehr gerne in Teilzeit arbeiten gehen, wenn das klappt. Und wenn dann irgendwann das Zweite kommt – will ich wieder die Zeit mit dem Kind verbringen, auch wenn ich meinen Job vernachlässige!
    Vielleicht ticke ich da etwas anders, als viele anderen Frauen, aber manchmal bin ich persönlich echt froh, dass Kindererziehung immer noch zum großeren Teil Frauen- als Männersache ist – weil ich das so sehr genieße!
    LG,
    Lucy

  5. @Tintenteufelchen
    Natürlich wäre es schön, wenn mehr Väter teilzeit arbeiten könnten und würden, von daher finde ich die Idee von Frau Schwesig auch nicht schlecht, aber mal abgesehen von den Schwierigkeiten für die Unternehmen und möglichen „Anfeindungen“ ist das doch meist auch eine finanzielle Frage. Oftmals ist bei der Frage, wer weiter (Vollzeit) arbeitet doch das Entscheidende das Geld und Männer verdienen nun einmal bei uns meistens mehr. Von daher finde ich es toll, wenn es andere Modelle gibt. Allerdings finde ich auch diese „Traumväter“- und „Vaterhelden“-Sache einfach doof. Ist es nicht normal, dass sich Väter um ihre Kinder (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) kümmern? Und genauso zurückstecken wie Mütter? Und ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie länger arbeiten müssen? Ich weiß nicht, warum das immer so explizit herausgestellt werden muß. Das ist doch dasselbe wie die „Diskriminierung“ von Hausfrauen oder die Beschimpfung von berufstätigen Rabenmüttern. Kann man das nicht alles einfach hinnehmen und jeden in seinem System glücklich sein lassen.
    Sorry, es ist gerade über mich gekommen…

    LG Stephi

  6. Ach ja
    Ich muss mich da anschließen, alles ein wenig „over the top“. Ein „High potential“ als Finanzmanager in der Kita? Vor allem, welche Kita hat einen Finanzmanager?
    Fangt doch mal bei den normalen Leuten an. Bei dem Papa, der mir jeden Mittag nach der mit seiner Tochter entgegen kommt. Bei dem Papa in der Turngruppe, der als Polizist ein Jahr Elternzeit nimmt. Bei meinen Mann, der freiberuflich arbeitet und sich die Zeit nimmt.
    Ich bin für das wahre Leben – und sind es noch zu wenige, aber es werden mehr.

  7. ja…
    nette Geschichten… ABER in jeder Geschichte wird auch irgendwie klar, dass das ganz besondere Situationen bzw. ganz besondere Typen sind. Ich finde es bewundernswert wenn sich Männer oder Frauen (ja, es ist mir egal welches Geschlecht) in bestimmten Lebenssituationen harte Entscheidungen treffen und/oder sich voll und ganz dafür einsetzt das zu tun, was er/sie wichtig im Leben findet.
    Aber wo sind all die Teilzeitväter? Für mich sind das ebenso Helden. Nämlich die die sich das mit dem Kinder-Haushalts-Ding wirklich aufteilen mit ihrer Partnerin. Warum arbeiten so wenig Männer 60/70/80%? Wären sie dann nicht fast genauso oft auf Spielplätzen oder mit der Windelpackung im Einkaufswagen oder mit der Kleinen beim Zahnarzt unterwegs wie die Mütter und wären sie dann nicht auch „Traumväter“? Ich stelle mal die steile These auf, dass es für die meisten Männer MINDESTENS genauso schwer ist, bei ihrer Arbeit einzufordern dass sie über einen längeren (!) Zeitraum weniger arbeiten möchten, als es Kraft und Energie kostet seine Stelle zu kündigen und sich ein vermeindlich „kinderfreundliches“ Umfeld zu suchen. Das wären für mich die echten Vaterhelden, die das einfordern und umsetzten und sich tagtäglich gegenüber ihre Chefs und Kollegen behaupten. Als tolle Mitarbeiter (respektive „berufliche Selbstverwirklicher“) UND tolle Väter. Wo sind die nur? Ich kenne keinen einzigen..