Förderung statt Verurteilung: Meine Kinder sind nicht dumm

Förderung

Ihr Lieben, wir haben hier öfter Berichte und Interviews von Familien, die schwer kranke Kinder pflegen. Was die Eltern da leisten ist großartig, aber auch oft sehr sehr schwer. Unsere Leserin Karoline hat sich bei uns gemeldet und wollte uns von ihrer Familie erzählen. Ihre Kinder sind nicht schwer krank, sondern brauchen „nur“ spezielle Förderungen. Aber Karoline sagt: Auch solche „Kleinigkeiten“ können für eine Familie sehr belastend sein, denn die Kinder leiden darunter, dass sie nicht so sind wie andere Kinder, fühlen sich oft dumm und die ständigen Termine/Testungen/Therapien sind eine organisatorische Meisterleistung. „Ich habe das Gefühl, dass man uns Eltern schnell in die Helikopter-Schublade steckt und die Kinder als dumm abstempelt“, sagt Karoline. Sie wünscht sich mehr Empathie und Verständnis.

Liebe Karoline, sag doch erstmal, wer alles zu deiner Familie gehört.

Wir sind eine 6-köpfige Familie aus Bayern. Unsere Kinder sind: Sophie 11, Philipp 8, Felix 7 und Marlene 4. Mein Mann und ich sind beide 38 Jahre alt. Seit September geht unsere Große in die 5. Klasse Gymnasium, die Jungs sind 3. und 1. Klasse und die Kleine ist noch im Kindergarten. Ich arbeite in der Frühförderung und zudem zwei Vormittage die Woche im Unternehmen meines Vaters.

Drei deiner Kinder haben einen Förderbedarf. Um wen handelt es sich da und wo besteht der Förderbedarf?

Felix hatte eine starke Sprachverzögerung (weil er lange nicht richtig hören konnte), war bis jetzt sehr lange in Logopädie und hatte einen Integrationsplatz im Kindergarten, um seine Selbstsicherheit zu steigern. Nun geht er in die erste Klasse einer Regelschule. Man merkt, dass er noch nicht auf dem Stand von Gleichaltrigen ist, aber wir hoffen, dass er weiter aufholt.

Unsere große Tochter hat seit Schulstart eine Leseschwäche, aufgrund der sie seit einem Jahr in Therapie ist. Leider konnte diese Therapie erst in der 4. Klasse beginnen, weil es durch die Pandemie nicht früher ging. Sie ist sehr fleißig und wollte schon immer aufs Gymnasium.

Philipp wartet bereits seit 9 Monaten auf einen Ergotherapieplatz, weil er große Schwierigkeiten beim zügigen Schreiben und Stressumgang hat. Leider zeigen sich nun auch bei ihm deutliche Anzeichen für die Leseschwäche.

Du hast uns geschrieben, dass der Förderbedarf deiner Kinder auch was mit dir macht. Dass du manchmal an deinen Fähigkeiten zweifelst. Wie meinst du das genau?

Manchmal denke ich, dass wir daran schuld sind. Weil wir vier Kinder haben und damit vielleicht zu wenig Kapazität für jeden einzelnen. Ich frage mich: Warum machen zwei meiner Kinder diese Leseschwächen, was haben wir falsch gemacht?

Ich leide auch mit den Kindern. Letzte Woche kam Philipp total traurig von der Schule und hat gesagt, dass er nie wieder ein Buch lesen wird, weil die Lehrerin gesagt hat, dass er wirklich sehr schlecht lesen kann. Sowas zerreißt mir das Herz und ich werde soo wütend über solche demotivierenden Aussagen.

Ich frage mich, ob ich zu lasch war. Ich bin keine Mutter, die ihren Kindern vor der Einschulung schon lesen gelernt hat. Für mich müssen sie nirgends die Besten sein. Aber natürlich würde ich es für sie wünschen, dass es einfach mal läuft und sie nicht so viele Probleme haben.

Beruflich habe ich ja auch mit Kindern mit Förderbedarf zu tun. Ich weiß also, was das auch an Belastung für die Familie bedeuten kann. Wenn andere in der Freizeit Karten spielen oder kuscheln, müssen wir oft lesen üben. Das ist oft nervig, aber wir können das auch nicht nachnachlässigen.

Gab/Gibt es manchmal blöde Kommentare von Bekannten/Lehrern?

Ich habe ja eben schon von dieser einen demotivierenden Lehrerin erzählt. Von Bekannten habe ich schon mal gehört: Oh, deine Kinder haben ja echt alle irgendwas.

Zudem höre ich oft, dass ich froh sein kann, dass meine Kinder nichts Ernstes haben . Klar sind wir froh, dass unsere Kinder keine unheilbare Krankheit haben, aber ihre Einschränkungen sind für meine Kinder auch ernste Dinge. Denn sie haben Ziele, merken aber, dass diese deutlich schwerer zu erreichen sind, als für andere. Sie geben sich richtig Mühe und scheitern dann doch oft.

Was für Typen sind deine Kinder sonst?

Meine Kinder sind alle sehr fröhliche Kinder, sie haben Hobbys wie Reiten, spielen Instrumente und sind im Fußball-Verein. Alle haben Freunde und verstehen sich auch untereinander gut. Sie sind aber sehr unterschiedlich , Kind 1 und 3 eher ruhiger introvertierter und 2 und 4 lauter und präsenter . 

Was würdest du am liebsten SOFORT am deutschen Schulsystem ändern?

Mhhh, es geht mir gar nicht speziell ums Schulsystem, sondern darum wie man mit Kindern umgeht. Ich finde, dass viel zu oft ÜBER und nicht MIT den Kindern gesprochen wird. Kinder brauchen konstruktive Kritik und Anregung. Was lief gut wo ist Verbesserung nötig? Aber eben mit Respekt und auf Augenhöhe. Das wäre schon.

Was wünscht du dir für die Zukunft deiner Kinder?

Dass sie Freude bei dem haben, was sie tun und dass sie dabei auch Erfolgserlebnisse haben.

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11 comments

  1. Liebe Karoline, ich will Inklusion nicht abwerten aber meinem Sohn hat der geschützte Rahmen in der Sprachheilklasse/ Förderschwerpunkt Sprache bei “ normalem“ Lehrplan der Grundschulen (12 Kinder/ Klasse) gut getan. Die Grundschulzeit war automatisch mit der Logopädie im kompletten Unterrichtsgeschehen aufgebaut alle Kinder hatten das Problem. Heute ist es weg und er ist Gymnasiast. So war er kein Außenseiter unter “ Normalen“ sondern aufgehoben in einer in allen Bereichen darauf abgestimmten Schule.

  2. Liebe Karoline,
    vielen Dank, dass du deine Gedanken mit uns teilst. ich habe ebenfalls vier Kinder (2,6,11 und 15 Jahre alt). Meine 11-jährige Tochter hat im dritten Schuljshr ihre LRS- Diagnose erhalten. Wir waren damals froh und dankbar über die Diagnose. die Zeit der Ungewissheit und die vielen Misserfolgserlebnisse im Schulkontext vorher haben am Selbstbewusstsein unserer Tochter gekratzt. Sie hat sich gefragt, warum sie beim lesen und schreiben die Dinge nicht so umsetzten kann, wie die anderen Kinder und auch wir Eltern hatten permanent ein schlechtes Gewissen, ob es daran liegen könnte, dass wir beide berufstätig sind und damals mit drei Kindern zu wenig Zeit für unsere Tochter hatten. Heute blicke ich entspannt auf dieses Thema und weiß, dass LRS eine sogenannte „Teilleistungsstörung“ ist, die weder durch unsere mangelnde Förderung entstanden ist, noch mit zu wenig Ehrgeiz des Kindes begründet werden kann. Kinder mit LRS automatisieren die Lese- und Schreibinformationen nicht. Im Rahmen einer geeigneten Therapie bei einem/einer Lerntherpeut*in lernen die Kinder Strategien kennen, fehlende Automatisierungsprozesse durch Lese- und Schreibstrategien zu kompensieren. Die Lerntherapeut*innen sind Expert*innen für dieses Thema und gute Therapeut*innen sind in der Lage die Therapie für die Kinder abwechslungsreich, witzig und ansprechend zu gestalten. wir haben das Glück in einer Kommune zu leben, in der das Jugendamt die Therapie fördert, weil andauernde Misserfolgserlebnisse im Schulkontext zu einer „drohenden seelischen Behinderung“ führen können. Wenn man dann noch so unwissenden Pädagog*innen ausgeliefert ist, wie du es eindrücklich beschrieben hast, muss ein Kind ja irgendwann denken, dass es nicht ganz richtig ist. Vielmehr sollte sich die beschriebene Lehrer* in einmal in Ruhe mit dem Thema befassen und ihre pädagogische Haltung überdenken. Kinder mit LRS-Diagnose erhalten in den Schulen in der Regel einen „Nachteilsausgleich“. Das Problem ist, dass die Schulen den Nachteilsausgleich selbst festlegen können und deshalb hier eine enorme Spannbreite besteht. Als wir eine weiterführende Schule mit unserem Kind ausgesucht haben, habe ich darauf geachtet, dass die Pädagog*innen mit dem Thema LRS vertraut sind und der Nachteilsausgleich, den die Schule zur Verfügung stellt, das auch abbildet.
    Meine Tochter hatte eine tolle Zeit in der Therapie und sie hat es sichtlich genossen hier vorurteilsfrei betrachtet zu werden und während der Therapieatunde die Hauptperson zu sein. wir Eltern waren glücklich darüber das Thema an eine erfahrene Fachkraft abgeben zu können und die Zeit, die wir mit unserer Tochter haben wieder Familie sein zu können ohne Förderdruck zu empfinden. inzwischen liest unsere Tochter sehr gerne, leiht sich regelmäßig selbst Bücher in der Bibliothek aus und schreibt eigene kleine Geschichten. Nicht, weil sie das muss, sondern weil sie Spaß daran hat und weiß, dass sie genauso richtig ist, wie sie ist. Ich wünsche dir alles Gute für euren Weg und die Zuversicht, dass deine Kinder genauso perfekt sind, wie sie sind.
    LG Pamela

  3. Hallo Caroline, uns geht es hier ähnlich: vier Kinder zwischen 11 und 3. Zwei mit ADHS Diagnose, eine mit operierten Ohren (Paukenröhrchen+Mandeln) und Auge (intermittierender Strabismus) plus derzeitige Abklärung auf Dyskalkulie und ADHS. Zwei der Jungs waren late talker. Der Jüngste hat nen Zahnschmelzdefekt. Um ehrlich zu sein machen wir allerdings nicht so ein Probmbirium mit Therapieterminen. Klar, zwei Jungs hatten/haben eine VT und ich muss regelmäßig zu Facharztterminen, aber die sind nicht wöchentlich. Ginge hier auch gar nicht, da due Anfahrt meist schon ne Stunde dauert. Und um ganz ehrlich zu sein, haben wir Eltern gesundheitlich halt auch noch einige Baustellen, die wir bedienen müssen (angeborener Herzfehler bzw. mehrere Autoimmunerkrankungen + Lipödem+ ADHS +Hochbegabung). Wir haben nicht für alles die Kapazität noch die erreichbaren Förderangebote hier in der Peripherie – egal ob mit zwei oder vier Kindern. Allerdings lese ich bei dir auch unglaublich viel Druck raus, den ihr euch selbst macht. Gymnasium wäre mie z.B. scheißegal. Studieren kann man heutzutage auf so vielen Wegen, da quäle ich werder mein Kind noch mich durch ein Gymnasium. Mit reichen meine eigenen 10 Jahre an einem solchen vollkommen aus. Aber vielleicht bin ich da einfach arg pragmatisch. Nur habe ich erlebt wie andere auf der FOS/BOS das Abitur nachgeworfen bekamen im Vergleich zum Gymnasium. Ich wäge daher immer Kosten und Nutzen ab. Eine Therapie, die mehr Zeit/Stress/Nerven kostet ala sie maximal bringen kann, käme nicht in Frage. Es gibt so viel, was man rein theoretisch fördern könnte, ob das alles notwendig ist um unsere Kinder einmal zu glücklichen Menschen zu machen, glaube ich nicht.

    1. Amy
      Falls mein Kommentar missverständlich war, mein Sohn wollte aufs Gymnasium, ist dort weiterhin glücklich. Er war so stolz wie ich ihn noch nie gesehen habe nach dem Gespräch zur Bildungsempfehlung/ weiterführenden Schule! Und Förderung hat NICHTS mit der Schulform zu tun, sondern dass ich meinem Kind die besten Voraussetzungen für seinen Lebensweg mitgebe. Und diese Verantwortung habe ich bei jedem Kind das ich in die Welt setze, mich auch um diese Belange zu sorgen! Ja das waren mehrere Termine/ Woche die aber nötig waren (und erfolgreich). Unangebracht finde ich deinen Neid, nein unser Abitur ist Leistung und nicht nachgeworfen! Was soll das, Kindern den Erfolg zu vermiesen als Erwachsene? Du musst nicht rechtfertigen dass du Therapien nicht wolltest aber das dann durch Abwertung überspielen zu wollen? ( und entschuldige, aber wenn ich den Text lese- welche Hochbegabung?)

  4. hallo,
    das ein 3. Klässler noch nicht flüssig lesen kann, ist nicht ungewöhnlich…
    manchmal braucht es auch „nur“ das richtige Buch, damit die Kinder von sich aus üben. Bei unserem 9 jährigen (jetzt 4. KLasse) haben wir es im Sommer gefunden: „Luzifer Junior“. Nachdem ich es angefangen hatte, vorzulesen, konnte er nicht erwarten, wie es weitergeht- so dass er dann selbst gelesen hat. Inzwischen ist er in Band 5 angekommen- vor einem halben Jahr noch undenkbar. Vielleicht wäre das ja auch was für deinen Sohn.
    Auch bei unserer Großen (inzwischen 15) ist der Groschen erst in der dritten Klasse gefallen- bisschen überspitzt gesagt: heute trifft man sie eigentlich nur dann ohne Buch an, wenn sie gerade im Pferdestall ist

    Wenn dein Sohn vor allem noch mit dem Zusammenschleifen Probleme hat, wäre evt. auch „Intra-Akt“ hilfreich- da du selbst ja im förderbereich arbeitest, kennst du das vielleicht. das lässt sich gut im häuslichen Umfeld einführen.
    Viel Kraft und alles gute

  5. Ich habe Zwillinge, 8 Jahre alt. Junge und Mädchen.
    Der Junge hat ADS. Leider kam die Diagnose erst im 2. Schuljahr. Im Kindergarten musste ich immer für ihn kämpfen. Wir waren regelmäßig im SPZ. Auch Frühberatung und verschiedene Therapien. Er hinkt auch motorisch hinterher, da er einen sehr großen Kopf hat. Da ich wusste, an welche Stellen ich mich wenden kann war ich beim Kindergarten unten durch. Die wollten, dass man sich hilfesuchend an sie wendet. Durch Corona im letzten Kitajahr landete er in der Förderschule. Durch die Schulschließung war die Grundschule nicht in der Lage uns schon im April mitzuteilen, dass er eine Schulbegleitung benötigt. Dies passierte erst Ende Juni bei einem gemeinsamen Gespräch. Ende Juni für Anfang September eine Schulbegleitung zu beantragen uns zu finden ist utopisch.
    Das Mädchen hat eine Additive Wahrnehmungsstörung. Dadurch hat sie Schwierigkeiten v. a. in Deutsch. Immerwieder gibt es Tränen und auch sie muss in Logopädie.
    Schade, dass man mit solchen „kleinen“ Einschränkungen keine Unterstützung bekommt und alles alleine stemmen muss. Da wir nicht auf Großeltern zurück greifen können und mein Mann im Schichtdienst arbeitet bleibt alles an mir hängen.
    Klar sind es nur leichte Einschränkungen, aber es kostet trotzdem viel Zeit und Energie. Und im Gegensatz zu Kindern mit größeren Einschränkungen bekommen wir kein Pflegegeld von dem wir uns vielleicht auch mal eine Auszeit gönnen könnten. Das fehlt mir einfach. Und auch oft das Verständnis der anderen Menschen.
    Allen, denen es auch so ähnlich geht weiterhin gutes Durchhalten!

  6. Liebe Karoline,
    mich hat dein Bericht interessiert, weil ich beide Seiten kenne: Ich bin Grundschullehrerin und habe einen Dreijährigen, der sprachlich zurückhängt.
    Auch ich frage mich oft, wie viel ich ihn fördern muss und ob ich genug mache. Und da ist es für dich ganz wichtig zu wissen: eine richtige Leseschwäche ist genetisch bedingt und niemals die Schuld von zu wenig Üben. Ich finde, es wird heutzutage viel zu viel diagnostiziert und vielleicht auch therapiert. Sobald ein Kind etwas nicht kann, wird nach einem Grund gesucht, oder dem Ganzen ein Name gegeben. Einfach nur schlecht sein oder etwas nicht können geht nicht mehr. Die Kinder müssen immer optimiert werden. Es ist sehr wichtig, Schwächen zu erkennen, wenn das Kind darunter leidet, um ihm dann mit einer Therapie helfen zu können. Aber wenn das Kind unter dem Üben oder der Therapie leidet, ist das nicht der richtige Weg. Ich habe mich z.B. gefragt, ob Ergotherapie nötig ist, nur, weil dein Sohn nicht schnell schreiben kann (bei der Stressbewältigung kann das sinnvoll sein, aber da hilft vielleicht auch ein Sport). Allerdings kenne ich eure Situation natürlich nicht richtig und will nicht vorschnell urteilen.
    Beim Lesen spielt tatsächlich die Motivation eine große Rolle. Kennt ihr die Website „www.Antolin.de“? Da kann man zu sehr vielen Büchern Quizfragen beantworten. Meine Schüler motiviert das immer sehr zum Lesen.

    Ich kann gut verstehen, dass euch das viele Fördern und Üben belastet. Sucht euch Personen und Übungsmöglichkeiten, die euren Kindern gut tun. Und wenn euer Kind nicht selbst unter den Schwächen leidet, dann konzentriert euch auf die Stärken. Jeder kann irgendwas nicht, auch die anderen Eltern, die dumme Kommentare abgeben. Aber dafür sind deine Kinder in anderen Bereichen bestimmt ganz toll!
    Viel Kraft euch!
    Bianca

  7. Ich fühle mit dir. Das ist bestimmt sehr anstrengend und die Vorurteile geben den Rest. Wir haben auch vier Kinder und mein Mann durfte sich vor ein paar Tagen von einem kinderlosen Freund anhören, ob wir uns eigentlich bewusst sind, was wir mit vier Kindern für einen CO2 Fußabdruck hinterlassen… das hat mich sprachlos gemacht.
    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe!

  8. Hallo Karoline, ich finde jede Familie hat ihr eigenes Päckchen zu tragen das können andere manchmal gar nicht nachvollziehen. Die Aussage der Lehrerin finde ich eine Katastrophe. Ich hab manchmal echt Angst davor, was die Schule mit unseren Kindern machen wird. Ich kann nur aus der Erfahrung in der Familie berichten, ich habe mehrere Cousins mit LRS. Beides soll sich auch teilweise genetisch bedingt sein, soweit ich weiß? Ich finde zumindest, dass du die Schuld nicht bei euch als Eltern suchen musst. Ich finde es auch nicht normal, dass Kinder vor der Einschulung schon lesen können (sollen). Ich finde Kinder sollen in erster Linie Kinder sein dürfen! Die Schule macht heutzutage eh viel zu viel Druck und Stress. Meine Cousins haben übrigens mittlerweile alle ihre Wunschberufe ergriffen und sind dort erfolgreich. Der Weg durch die Schulzeit war teilweise sehr hart. Hier habe ich aber auch mitbekommen, dass das gang ganz stark von den Lehrkräften abhing. Im Zweifelsfall würde ich da lieber eine Klasse wiederholen lassen, wenn man dadurch evtl. furchtbare Lehrer*innen vermeiden kann und Druck rausnehmen kann. Ansonsten kann man im Alltag vielleicht noch das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Bei vielen Spielen muss man ja zB auch lesen können. Man muss nur aufpassen, dass man den Kindern dadurch nicht das Spielen vermiest denke ich 🙂 also mehr so beiläufig als Nebeneffekt dabei eben auch das Lesen üben. Es muss ja nicht gleich Scrabble sein 😉

    Ich wünsche euch viel Erfolg und vor allem gute und verständnisvollere Lehrer*innen!

    1. Hallo Anna,

      genau, Lese-Rechtschreib-Schwäche kann genetisch bedingt sein. Hatte mal einen Weiterbildung in Genetik und einer der Professoren hatte selber eine und so viele in seiner Familie auch, dass er das Gen, das es in seiner Familie verursacht hat, entschlüsseln konnte.
      Liebe Karoline, vielleicht entlastet dich diese Info ein bisschen? Falsch gemacht habt ihr bestimmt nichts und alle in dieser Familie, hat der Professor erzählt, haben auf unterschiedliche Weise ihren Weg gemacht, auch wenn er nicht immer einfach war, aus den Gründen, die du beschrieben hast

      1. Mein Sohn 14 J. hat LRS. Er geht aufs Gymnasium und kämpft im Alltag mit seinem seiner Leistungsstörung. Klar, er wird nicht auf die Rechtschreibung benotet und bekommt mehr Zeit in den Schulaufgaben, aber wärend des Unterrichts interessiert es keinen Lehrer ob er LRS hat und dadurch länger beim abschreiben benötigt oder Fließtexte einfach mit Absätzen aufbereitet damit der Text ihn nicht erschlägt. Das Schulsystem ist für diese Kinder nicht unterstützend. Für mich wäre es sinnvoll, wenn es zum Studium von Lehreren gehörte, wie man mit LRS umgeht. Ebenso wenn das es zu Seminaren kommt die Lehrer machen müssen. Wir wissen soviel über die unterschiedlichen Lerntypen und auch über LRS, aber letztlich im Unterricht interessiert es den Lehrer nicht, ausser er ist sehr engagiert und macht einen lebendigen Unterricht. Kinder mit LRS oder Dyskalkulie brauchen einfach ein bisserl anderen Unterricht, dies hat null mit ihrem IQ zu tun. Mein Sohn hat einen IQ von 128 … mündlich ist er immer um teilweise 2 Noten besser und man kann genau sehen, bei Lehrern die nur Frontalunterricht machen ist er generell nicht gut. Es kann nicht sein, dass alles an den Kindern selbst liegt sie müssen eh mit viele Hüreden kämpfen, Lehrer sollten in diese Richtung in die Verantwortung gezogen werden, sich zu dem Thema zu bilden.

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