Warum wir uns als Eltern manchmal eine Vorspultaste wünschen

Schulwechsel

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Ihr Lieben, ihr kennt sie doch bestimmt auch, diese Schwellenphasen. Wenn etwas Wichtiges oder Einschneidendes ansteht, etwas, das einen nervös macht – und man zwar so mutig war, den Schritt zu wagen, sich dann, wenn er ansteht, aber wünscht, man könne schon mal zwei Wochen vorspulen. Um zu wissen, dass alles gut gegangen ist.

Unsere Söhne zum Beispiel haben nach den Sommerferien die Schule gewechselt. Ich war aufgeregt deswegen, als Mama wünschte ich mir, sie mögen schnell Freunde finden, sie mögen sich gut zurechtfinden, mögen mit den Lehrern klarkommen. Wir hatten uns gemeinsam für den Schritt entschieden, aber als der erste Schultag anstand, ging uns schon allen die Düse.

Wenn man doch ab und zu in die Zukunft schauen könnte…

Wie sehr wünschte ich mich in dieser Übergangszeit einfach schon zwei Wochen weiter. Dann wären die ersten Tage geschafft. Dann gäbe es eine erste Einschätzung zum neuen Umfeld…. Und jipppieh, alles ist so gekommen, wie wir es uns gewünscht hatten, alle sind gut angekommen und glücklich. Hätte ich am ersten Schultag kurz ins Heute schauen können, ich hätte nicht geglaubt, wie gut es werden würde.  

Oder jetzt, da wir unsere Große für ein Halbjahr ins Ausland verabschiedet haben…. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie nervös ich war, als wir sie in den Flieger setzten. Hach, wie ich mir da wünschte, wir wären schon zwei Wochen weiter und sie wäre gut angekommen und hätte erste Kontakte geknüpft.

Schwellenphasen: Wenn Neues ansteht

Oder wenn eine OP ansteht. Oder als ich mir meinen Daumen so verletzte mit Kochenmarksödemen (ob das wieder gut werden würde?). Oder als ich einen neuen Job begann. Oder als wir grad frisch umgezogen waren von Berlin ins Bergische. Oder bei der Kita-Eingewöhnung oder in den ersten Wochen nach der Einschulung. Diese Schwellenphasen im Leben sind herausfordernd. Immer flimmert etwas Unsicherheit wie ein kleiner Nebel durchs Gehirn, dauerhaft da, und am Nervenkostüm säbelnd. Und da braucht es – leider! – Geduld.

Denn nur wegen dieser etwas herausfordernderen Phasen einfach gar keine neuen Schritte zu wagen, wäre ja auch absoluter Quatsch. Wir bleiben mutig. Wir wagen weiter Veränderungen. Und wir ertragen weiter, dass es manchmal am Anfang ruckelt und dafür nachher umso schöner wird. Und wenn nicht, dann gibt´s halt ne Planänderung. Und es steht wieder Neues an, ein weiterer Schritt ins Ungewisse….

Welche Schwellenphase habt ihr zuletzt hinter euch? In welcher Situation habt ihr euch zuletzt eine Vorspultaste in eurem Leben als Familie gewünscht? Ich bin gespannt.

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3 comments

  1. Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe nach 9 Jahren Karenzzeit wieder zu arbeiten begonnen. Zeitgleich hat der mittlere Sohn in der Schule und der Jüngste im Kindergarten begonnen.

    Es geht mir noch nicht gut und wie oft wünsche ich mir die Zeit vordrehen zu können.
    Dabei bedarf es, wie du beschrieben hast, Geduld und auch meinerseits positive Gedanken damit wir alle die großen Veränderungen schaffen werden. Ich arbeite daran. LG Claudia

  2. Ich wünschte, ich könnte gerade zwei Wochen in die Zukunft schauen. Ich bin mit meiner zweiten Tochter schwanger und fünf Tage über dem errechneten ET. Ich würde zu gerne wissen, wie und wann es endlich los geht. Wie die Geburt verlaufen wird, ob es ohne Einleitung klappen wird. Wie es ist, im Krankenhaus zu sein, ohne das mich meine drei jährige Tochter besuchen darf und natürlich, wie finden wir uns zu viert neu zusammen. Ach, könnte ich doch nur kurz in die nahe Zukunft spitzeln.

  3. Das große Kind mit Autismus hat nach 10 Jahren Förderschule in die Berufsschule gewechselt um im BVJ seinen Hauptschulabschluss nachzuholen. Eine riesige Umstellung für Alle und vorallem die ersten Tage war ich wohl aufgeregt als er obbund wie er das hinbekommt mit den neuen Herausforderungen. Und bis auf das zeitige Aufstehen klappt es nach zwei Wochen doch besser als gedacht

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