Weltfrühgeborenentag: „Frühchen Emma kämpft sich ins Leben“

Weltfrühgeborenentag

Ihr Lieben, zum Weltfrühgeborenentag hat sich unsere Leserin Katrin bei uns gemeldet. Sie wollte gern ihre Geschichte erzählen, die Geschichte von ihrem Frühchen Emma. Am Ende flossen die Buchstaben nur so aus ihr raus und sie sagt:

„Es war nicht ganz einfach, das Wichtigste zusammenzufassen. Es gäbe noch tausende Aspekte, die ich beleuchten wollte, die aber einfach den Rahmen sprengen, etwa, dass du dein Kind nicht einfach halten kannst, sondern wochenlang jemanden von Außen zur Hilfe brauchst. Oder wie es ist, ein Kind mit gefühlt tausend Kabeln und Sonden im Wärmebett zu wickeln, ganz klein und zerbrechlich. Aber wo fängt man an und wo hört man auf? Ich hoffe, es ist mir gelungen, das grundsätzliche Gefühl transparent zu machen.“

Unsere Geschichte zum Weltfrühgeborenentag 2022

Und oh ja, das ist es ihr. Sie bedankte sich dann noch für diese Möglichkeit hier: „Auch wenn ich nie mit der Frühgeburt gehadert habe und es auch heute nicht tue, ist es etwas, was immer zu unserer Geschichte gehören wird. Nicht auf eine traurige Art und Weise, einfach als Teil unserer Historie.“ Lest selbst:

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Das erste Mal, dass Katrin Emma nach 24 Stunden auf dem Arm halten durfte.

„Der 17. Januar 2019 wird mir immer in Erinnerung bleiben. Es war einer der Tage, an denen du merkst, wie von einer auf die andere Sekunde alles anders werden kann. An diesem Tag hatte ich meinen letzten großen Ultraschall vor der Geburt meiner Tochter Ende März. Mein Mann war dabei und auch unser dreijähriger Sohn.

Frühgeburt?! Der erste Schock beim Ultrsachall

Ein Familienerlebnis, wir freuten uns alle so sehr. Doch meine Frauenärztin war ungewöhnlich still. Beunruhigend, angsteinflößend still. Und durch das freudige Gebrabbel meines Sohnes sagte sie: „Es ist nicht alles in Ordnung. Ihre Tochter ist viel zu klein, sie ist kaum gewachsen. Sie sollte viel weiter sein. Sie wird eine Frühgeburt werden. Wenn wir noch zwei Wochen schaffen, wäre ich schon zufrieden.“

Und da war dann diese Angst. Alle Bilder, die ich jemals von Frühchen gesehen hatten, kamen mir in den Kopf. Das Wissen um lange Krankenhausaufenthalte, kleine, schwache und kranke Kinder, Beatmungen, Schläuche. Die Frage, ob mein Kind schwer krank und gezeichnet sein wird, ob es ein normales Leben führen kann, ob sie überhaupt leben wird.

Frühchen: Wie würde alles werden? Würde alles gut gehen?

Sind wir dann noch die Familie, die wir sein wollten? Wie wird mein Sohn das alles aufnehmen, wenn wir lange im Krankenhaus sind? Wird unser Leben „normal“ sein? Es war eine Flut an Gedanken und Gefühlen, die sehr schwer einzuordnen waren. Vor allem aber wusste ich, dass ich jetzt nicht schwach werden darf. Ich wusste: Jetzt beginnt eine Zeit des Durchhaltens, des Hoffens, des Starkseins. Es würden jetzt bange Wochen, ja sogar Monate vor uns liegen.

Ab diesem Tag war meine Schwangerschaft nicht mehr schön. Ich musste jeden Tag zum Doppler, zum CTG, zu Untersuchungen. Oft lag ich stundenlang in Untersuchungen. Ich bekam die Lungenreifespritzen. Noch hielt sich unsere Tochter tapfer. Im Krankenhaus sagten sie, sie würde gut wachsen. Meine Frauenärztin, die parallel dazu kontrollierte, sagte nein. Sie überwies mich dann in die nahe gelegene Uniklinik zum Abklären. Denn von ihrem Gewicht hing auch ab, ob ich in meinem Heimatort würde entbinden können oder nicht. Ich wollte um jeden Preis vermeiden, dass sie dann verlegt werden musste, ich aber nicht mitkonnte.

„Unsere Tochter war sehr zart“

In der Uniklinik bewahrheitete sich dann die Aussage meiner Frauenärztin. Unsere Tochter war sehr zart, viel zu klein. Ich hatte eine singuläre Nabelschnurarterie, weswegen sie unterversorgt war. Ansonsten schien alles gut zu sein. Ich fühlte mich selten so allein und voller Angst, wie an diesem Tag in der Uniklinik. Ich las vor der Ultraschall-Feindiagnostik im Aufklärungsbogen, was alles sein könnte, was alles an Diagnosen kommen könnte. Es las sich wie ein Horrorbuch.

Mein Mann war bei unserem Sohn, was gut so war. Er hatte in dieser Woche die Eingewöhnung im Kindergarten gestartet. Wir hatten lange überlegt, ob wir das überhaupt machen sollten. Aber er hatte so darauf hingefiebert und wir wollten ihm nicht die Freude nehmen. Es lenkte ihn auch ab, denn er merkte ja auch, dass etwas nicht stimmt. Wir hatten ihm alles so gut es ging erklärt. Aber trotzdem war seine Mutter plötzlich nicht mehr da, weil sie dauernd beim Arzt war. Mein schlechtes Gewissen war furchtbar.

Unsere wundervolle Tochter kommt als Frühgeburt zur Welt

Ich wurde dann direkt stationär aufgenommen. Ich musste jeden Tag bis zu fünf Mal zum CTG, auch nachts. Nach drei Tagen begann ein sogenanntes Brainsplitting, d.h. das Gehirn fing an, nicht mehr genug mit Sauerstoff versorgt zu werden. Somit war klar, dass unsere Tochter am nächsten Tag per Kaiserschnitt zur Welt kommen würde. Für eine natürliche Geburt war sie zu schwach. Und obwohl ich mit dem Notkaiserschnitt bei unserem Sohn keine guten Erfahrungen gemacht hatte, war ich froh, dass ich diese zusätzliche Kraft nicht auch noch aufbringen musste.

Am Freitag, den 08. Februar 2019 wurde unsere wundervolle und starke Tochter Emma dann geboren. In der 33. Schwangerschaftswoche, mit 1350 Gramm, 41 cm Körperlänge. Meine Löwin und ich hatten uns noch drei unfassbar wichtige Wochen erkämpft. Mit der Unterstützung meines Mannes, meines Sohnes, unserer Eltern. Emma ging es gut. Sie hatte nur kurzzeitig für ein paar Stunden eine Atemunterstützung und schaffte es dann schnell selbstständig zu atmen.

Unser Frühchen Emma: Ein „zartes“ Kind

Sie war ein sehr „zartes“ Kind, wie die Ärzte und das Pflegepersonal es immer nannten. Ich mochte den Begriff, er klang soviel freundlicher und zuversichtlicher als klein, schwach, dünn – obwohl es letztendlich dasselbe bedeutete. Man sah jede Blutader in ihrem Körper. Es begannen nun viele Wochen des Wartens, des Bangens und des Hoffens.

Aber: Wir hatten eine sehr viel bessere Ausgangsposition als viele andere Frühcheneltern. Dadurch, dass wir es vorher wussten, konnten wir uns vorbereiten, mental und auch, was die Betreuung unseres Sohnes betraf. Emma ging es gut: Die Ärzte und das Pflegpersonal sagten immer, sie sei so stark, sie macht es so gut. Sehr schnell konnten nach und nach alle Medikamente runtergefahren und ausgeschlichen werden, sie brauchte nur das Wärmebett, viel körperliche Nähe und Milch.

Auf der Neo-Intensiv ging es Emma mit am besten

Auch das Pump-Stillen funktionierte sehr schnell sehr gut. Nach zwei Wochen konnte ich sie immer häufiger anlegen, auch wenn es mehr der Nähe wegen war, wie wegen des Sattwerdens. Die Magensonde begleitete uns noch viele Wochen. Ich fand sie schrecklich. Natürlich war sie überlebensnotwendig, doch machte es das manchmal sehr schwierig.

Für alle „da Draußen“ hatte ich ein Kind auf der Neo-Intensiv. Aber mit vielen Müttern auf der Station traute ich mich kaum, mich auszutauschen: Viele Babies waren sehr krank, kamen mit weniger als 700 Gramm zur Welt, hatten OPs und andauernd ging der Alarm an einem der Bettchen los: Atemstillstand.

Bangen, Hoffen, Warten: Frühcheneltern vergessen das nie

Emma ging es gut, sie musste „nur“ Gewicht zulegen, wachsen, Kraft tanken – ich hatte das Gefühl, mich nicht beklagen zu können. Trotzdem verfolgen mich noch heute die verschiedenen Geräusche: Medikamente in den automatischen Zufuhren klang anders als Sauerstoffabfall und ganz anders als Atemstillstand. Grün, gelb rot – ein enormer Unterschied, welche Farbe dein Bildschirm hatte.

Einmal hatte Emma ein rotes Signal und diesen eindringlichen Alarm. Sofort kamen Schwestern gerannt, intervenierten – ich werde dieses Gefühl, diese Situation nie vergessen. Am schlimmsten fand ich es immer, wenn Leute sagten, es sei doch „heutzutage nicht mehr schlimm, ein Frühchen zu bekommen“, „nach der 30. Woche passiert sowieso nichts mehr“ oder sie „kennen eines, dem geht’s heute richtig gut“.

Frühchen müssen sich erstmal ins Leben kämpfen

Es mag sein, dass sich das geändert hat. Nichtsdestotrotz müssen diese Kinder sich ins Leben kämpfen, mehr als mancher Erwachsener sein ganzes Leben. Die Eltern, die Geschwister, die Familien bangen, hoffen, halten aus und sich zusammen, jeden einzelnen Tag. Denn auch wenn alles gut ist, kann es jeden Tag anders werden. Auch deswegen treffen viele Ärzte keine Aussagen darüber, wie die Prognose ist oder wann man heim darf. Verständlicherweise. Auch Emma musste kurz vor der Entlassung noch operiert werden, was uns die letzten Kräfte raubte.

Zum Weltfrühchentag stellen wir euch die Geschichte von Katrin und ihrer Emma vor. Sie kam in der 33. Woche mit 1350 Gramm zur Welt.
Emma heute. Im Urlaub im Sommer.

An ihrem eigentlichen Entbindungstermin, dem 28.03.2019 wurde Emma dann entlassen. Heute ist sie ein gesundes, lebensfrohes, quirliges Kind, ein Sonnenschein. Wir sind jeden Tag dankbar, dass es so ist. Ich habe den tiefsten Respekt vor ihrer Stärke, der Stärke aller Frühchen, ihrer Mütter, Väter und Familien.

Deswegen vergesst bitte nie im Umgang mit Frühcheneltern: Diese Eltern, diese Kinder sind Löwen und mussten schon Kräfte aufbringen, die fast unmöglich sind. Immer wenn ich andere Frühchenmütter zufällig kennenlerne, dann ist da dieser Moment. Dieser Moment, in dem man sich wissend zulächelt in der Gewissheit, dass die andere genau versteht, was man durchgemacht hat. Und wenn ich mit meiner Geschichte nur ein bisschen dieses Verständnisses transportieren kann, dann bin ich froh, sie erzählt zu haben.“

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15 comments

  1. mein sohn kam in SSW 36+6 auf die welt. er hatte alle komplikationen die ein spätes frühchen haben kann: atemaussetzter, gelbsucht, trinkschwäche,…
    er war 12 tage auf der intensivstation. es war die hölle für uns. ich hatte schon schwere zeiten in meiner kindheit und jugend aber das war mit abstand das schwerste was ich bisher durchlebt habe.
    und nach den 12 tagen war es ja nicht vorbei. er war ein schreibaby, high need baby, ich / wir haben 3 monate gekämpft bis das stillen endlich einfach so geklappt hat. flasche oder schnuller hat er nicht akzeptiert. hat nur an mir geklebt weil er sonst unheimliche verlustängste hatte.
    es ist also meist nicht mit nur der zeit auf der intensivstation. auch wenn von außen alles ok ist, können sich die nachwirkungen ein paar jahre noch ziehen.
    und ich fand und finde es auch immer wieder schade das man so abgetan wird, nur weil das kind nicht zehn wochen oder so zu früh kam sondern „nur“ quasi 1 tag. das wäre dann doch nicht so schlimm.
    und man darf nicht vergessen das auch jedes elternteil einfach anders damit umgehen kann. die einen kommen damit
    besser klar, die anderen weniger.

  2. Also ich bin eine Schwester von Frühchen. Mein Bruder ist 1987 geboren und nach 35 Tagen verstorben.
    Er ist Ende des 8. Monats auf die Welt gekommen. Zuerst ging es ihm gut dann bekam er auf einmal eine Lungenentzündung von der er sich leider nicht mehr erholt hat. Ich war damals 10 Jahre alt und habe dadurch schon viel mitbekommen.
    Ca 1 Jahr später war meine Mama wieder Schwanger und da sie aufgrund der letzten Schwangerschaft als Risikoschwangere galt, hatte sie auch engmaschige Untersuchungen. Meine kleine Schwester wurde dann aufgrund ihrer „Zierlichkeit“ im 6 Monat auf die Welt geholt. Sie war wesentlich kleiner als mein verstorbener Bruder, aber sie hat es geschafft. Sie hat von Anfang an die Schwestern auf Trab gehalten wenn wir nicht da waren. Sie ist dann ca. zu ihrem errechneten Geburtstermin nach Hause gekommen und hält uns so seit fast 34 Jahren auf Trab. Wir sind dankbar, dass wenigstens für sie sich alles zum Guten gewendet hat, obwohl wir an dem Verlust fast als Familie zerbrochen wären.

  3. Danke für den Beitrag! Und wie eine Kommentatorin schrieb, kein Leben ist ohne Kampf, nicht von der Fassade täuschen lassen. Wir sind ALLE Löweneltern für unsere Kinder ( egal wann und unter welchenBedingungen geboren)!

  4. Danke für den berührenden Beitrag! Auch unsere Tochter ist zu früh geboren, völlig unerwartet in der 32. Woche, mit 1480 g. Die Wochen danach waren die schlimmsten und sorgenvollsten meines Lebens. Es war furchtbar. Ich habe auch schon oft überlegt, die Erfahrungen aufzuschreiben. Aber ich habe das Gefühl, dass ich dafür gar nicht die richtigen Worte finden kann, die all das zum Ausdruck bringen können, was mich bewegt hat und heute noch beschäftigt. Auch unsere Tochter musste „nur zunehmen“. Eigentlich hatten wir Glück. Sie ist heute mit 4 Jahren total normal entwickelt, sehr schlau, fröhlich und liebenswert. Geblieben ist ihr zartes Äußeres. Ich musste auch oft von anderen hören, dass ja alles halb so schlimm sei, weil sie sich ja so toll entwickelt hat. Ja. Stimmt. Dafür bin ich heute auch sehr dankbar. Aber trotzdem ist da ein starkes Gefühl von Trauer in mir. Darüber, dass wir so einen schwierigen Start hatten, dass wir am Anfang getrennt voneinander waren, dass ich sie nicht immer bei mir haben konnte, dass sie an Maschinen angeschlossen und verkabelt alleine in diesem Inkubator liegen musste…und so viel mehr… Es ist eine ganz besondere Verbindung zwischen uns. Und es gibt nur sehr wenige Menschen, die das tatsächlich spüren und nachvollziehen können.

    1. Liebe Sarah. auch wenn du vielleicht (noch) keine Worte dafür findest, sei dir sicher, es gibt Menschen, die dich verstehen. Ohne, dass du etwas sagen musst. Und vermutlich fühlen viele dasselbe! Du bist nicht alleine damit.
      Liebe Grüße,
      Katrin

  5. Vielen Dank für den Text und den Einblick in diese Lebenserfahrung.
    Dieses „mehr kämpfen als manch Erwachsener sein ganzes Leben lang“ geht mir im Kopf rum. Ich mein von den meisten Menschen sieht man auf den ersten Blick nur schöne Fassaden, aber ich glaube irgendwie nicht mehr daran, dass es Leben ohne gravierende Schwierigkeiten und Kämpfe gibt. Nur die Erfahrung, in der es erlebt wird, variiert.

  6. Hallo,
    vielen Dank, dass du einen so reflektierten Beitrag geschrieben hast. Unser Frühchen ist mit 500g in der 24SSW geboren worden.
    Und es ist auch 10 Jahre später nicht alles gut, auch wenn vieles viel besser als erwartet ist. Oft wird nur über die „gesunden“ Frühchen geschrieben und die anderen sieht man in Spendenaktionen. Unser Frühchen hat viel aufgeholt, ist sehr liebenswert und doch ein wenig anderes. Es geht mit oft sehr nahe, dass es trotz der Anstrengung um Normalität oft ausgeschlossen wird und keine richtigen Freunde findet. Ein bisschen anderes reicht halt dafür. Zum Glück ist es so Lebensfroh und Lebensbejahend, dass es aus allem das Beste macht.

  7. Liebe Katrin,

    Vielen, vielen Dank für deinen Beitrag! Dieses Jahr im April sind unsere Zwillingstöchter sieben Wochen zu früh mit 1.800g geboren worden und mussten in den vier Wochen Krankenhaus „nur“ zunehmen. Die Zeit war sehr anstrengend für mich und ich erwische mich im Nachhinein dabei, es herunter zu spielen nach dem Motto ‚Sie mussten ja nur zunehmen‘ oder ‚andere haben es viel schwerer‘. Durch deine Worte ist mir das wieder klar geworden, was wir geleistet haben und wie sich unsere Töchter ins Leben gekämpft und dann großartig entwickelt haben.
    Und an Tina: Deine Hilfe anbieten und auch fragen, was ihnen konkret helfen würde. Ich habe mir häufig Essen bzw. kleine Snacks mitbringen lassen. Meine Freundin hat mir richtig schöne, selbstgemachte Energieriegel vorbeigebracht. Und auch ganz normal fragen, wie es einem geht. Mit Zeit und der Bereitschaft, Tränen zu sehen oder zu hören.

    Viola

  8. Sehr schön geschrieben und formuliert! Unser Frühchen wog unter 500g und musste wie eure Emma aber im Prinzip „nur“ an Gewicht zunehmen. Es ist Wahnsinn, was Frühchen und auch die Familien dazu stemmen! Oft verstehen es wirklich nur andere Frühcheneltern, was da eigentlich hintersteckt … Alles Gute für euch! Michaela

    1. 1994 kam mein Sohn in der 32. SW zur Welt. Vor seiner Geburt lag ich schon 3 Monate mit Vorwehen in der Klinik. Ich bekam die Lungenreife und musste viel liegen. Als dann noch eine Schwangerschaftsvergiftung dazu kam, musste alles sehr schnell gehen und er kam per Kaiserschnitt zur Welt. Er wog 1.600 g und war 40 cm groß. Als ich ihn das erste Mal sah dachte ich, oh man, den bekommst Du nie groß. Obwohl auf der Station bedeutend leichtere Kinder waren. Im ersten Lebensjahr hatte er zwei Lungenentzündungen, die jeweils mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden waren und er benötigte viel Physiotherapie für seine Muskeln. Die ersten Lebensjahre hinkte er mit Größe und Gewicht seinen Altersgenossen hinterher. Nun, 28 Jahre später ist er ein Mann und ich bin so glücklich, dass damals alles gut gegangen ist. Übrigens kam 3 Jahre später seine Schwester zur Welt, sogar 9 Tage über dem Termin und es war eine normale Geburt.

  9. Hallo an alle Frühcheneltern,

    als Außenstehende wusste ich manchmal nicht, was ich sagen soll. Gratulieren sollte man ja trotzdem, denn es ist ein Baby auf die Welt gekommen. Oder? Soll man viel Kraft wünschen oder dem Baby die Daumen drücken? Ich möchte in keinen Fettnapf treten, aber ich glaube, für die Eltern ist es auch nicht schön, wenn das Umfeld einfach nichts sagt. Welchen Umgang hättet ihr euch gewünscht?

    Liebe Grüße

    1. Hallo Tina,

      uns hat am meisten geholfen, wenn wir gefragt wurden: „Was braucht ihr? Können wir euch unterstützen? Meldet euch, wenn ihr wollt.“ Dann wussten wir, wir können kommen, wenn wir wollen, müssen aber nicht, wenn wir nicht können.

  10. Auch bei uns so viele Parallelen und eine grosse Dankbarkeit im Alltag mit unserem gar nicht mehr so kleinen, quirligen (inzwischen 4jährigen) Sohn, der täglich grosse Schritte macht.

  11. Ich schreibe sonst fast nie einen Kommentar aber die Parallelen sind hier wirklich enorm- es könnte fast unsere Geschichte sein.
    Ich wünsche Ihnen unbekannterweise alles Gute. Unsere kleine zarte Emma, geboren in der 33. SSW ist mittlerweile stolze Zweitklässlerin, zwar immer noch eher klein, aber nur optisch. Für uns ist sie (zusammen mit ihrem Bruder- der es auch nicht immer einfach hat) das Größte!

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