Damit nicht nur die Zwillinge was geschenkt bekommen…

birthday

 

Ihr Lieben,

heute um 8.21 Uhr bekam ich eine Nachricht von Lisa. „Gaaaaaaanz komisches Geburtstagsgefühl heute. Buhhhh. Wehmütig“, schrieb sie. Kann ich verstehen, können wir alle. Um dieses Gefühl zu verscheuchen, schreibe ich nun ein bisschen was aus dem Nähkästchen, was zum Schmunzeln – und direkt an Lisa adressiert. Los geht’s.

Liebe Lisa,

6 Jahre Zwillingsmama – das ist schon eine Leistung. Und wer Deine Jungs kennt, weiß erst recht, was Du da jeden Tag vollbringst. Denn: Die Jungs sind zuckersüß – und sagen wir mal vorsichtig – lebendig. Ja, für mich sind die beiden der Inbegriff von Lebensfreude, Quirligkeit und dem berühmten Schalk im Nacken. Aber lass uns die Zeit mal ein bisschen zurück schrauben (in meinem Anfangspost hatte ich es ja schon angerissen, jetzt führe ich es ein bisschen aus, HIHI).

Es war ein sonniger Tag, als ich mich entschloss, Lisa und ihre circa drei Wochen Zwillinge erstmals zu besuchen. Unser gemeinsamer Freund H. schloß sich an, ich fuhr vorher in den Blumenladen und in eine besonders gute Bäckerei. Mir schwebte ein Kaffeeklatsch bei Dir zu Hause vor, gemütlich mit Babygucken.

Als Du uns die Tür öffnetest,  war klar, dass es etwas anders kommen würde. In deiner Küche fand ich keine Vase. Nicht, weil Du keine gehabt hättest. Sondern weil es in Deiner Küche aussah, als hätte jemand eine Bombe reingeschmissen. Als wir gerade Kaffee trinken wollten, kam deine Große und schüttete die Milch quer über den Tisch. Du konntest nicht reagieren – wie auch, mit zwei Babys auf dem Arm. Und H. und ich ? Wir – total babyunerfahren – saßen da und glotzten blöd, sagten wahrscheinlich dumme Sachen und versuchten, ganz locker zu sein. Du im Gegensatz warst wirklich locker. Beseelt, würde ich sagen. Als ich dich fragte, ob Du vielleicht nicht eine Haushaltshilfe bekommen könntest, damit Dir jemand sauber macht, sagtest Du: „Doch , doch, die ist gerade erst gegangen.“ Spätestens da fiel mir die Kinnlade völlig runter. Als H. und ich Deine Wohnung verließen, waren wir uns einig: So schnell kommen uns keine Kinder ins Haus. Tja Lisa, was waren wir blöd. Wir sahen zwar das Küchen-Chaos, die Krümel auf einem Sofa und die Berge von Wäsche – aber die Liebe, die in Dein Leben gekommen war, die sahen wir damals nicht.

Etwa vier Jahre später, waren wir zusammen im Prenzlauer Berg unterwegs – ich schob mein Baby, deine Drei tollten vor uns her. Auf einmal kam einer Deiner Jungs zu uns, guckte mich an und nahm ganz plötzlich meine Hand. Und hielt sie, den ganze Weg fest gedrückt. Einfach so. Da wusste ich: Diese Kinder sind besonders. Und weißt Du auch, warum sie das sind? Weil Du so besonders bist. Und Dein Mann auch. Ihr als Familie seid besonders. Besonders wundervoll.

In diesem Sinne, meine Liebe: Hoch sollst Du leben! Deine Freundin Katharina

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5 comments

  1. Toll!
    Sehr schön geschrieben, Katharina! Rührend und lustig zugleich 🙂 Auch von mir alles Gute für die Zwillinge und die ganze Family!