Leserfrage: Ich möchte meiner Cousine mit einer Eizell-Spende zum zweiten Kind verhelfen

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Ihr Lieben, ich habe mich entschlossen, meiner direkten Cousine zu helfen, sich den tiefen Wunsch nach einem zweiten Kind zu erfüllen – und zwar durch eine Eizellspende.

Ich weiß, dass das kein gewöhnliches „Geschenk“ ist und würde trotzdem gern wissen, ob andere hier das schon mal gemacht haben und wie die Erfahrungen sind. Ich finde zu diesem Thema kaum Informationen, weil es einfach noch zu stark tabuisiert ist.

Nochmal zu mir und meiner Cousine: Wir hatten uns lange aus den Augen verloren und sind uns dann nach ca. 18 Jahren zufällig wieder im Ausland (ich bin mit meiner Familie ausgewandert) über den Weg gelaufen.

Wir wurden beide kurz nach einander schwanger. Bei mir war das ganz überraschend und bei ihr ein lang ersehnter Wunsch. Schließlich kam erst mein und dann ihr Baby zur Welt. Und obwohl wir in Vielem so unterschiedlich ticken, sind wir uns in dieser Zeit sehr nahegekommen.

Wir haben viel miteinander unternommen, unsere Kinder lieben sich sehr. Bald wurde ich wieder schwanger – sie aber nicht.
Der Wunsch war riesig, aber es klappte einfach nicht. Nach mehreren IVF-Runden in der Kinderwunschklinik und einer Fehlgeburt in der 18. Schwangerschaftswoche, wurde ihr schließlich gesagt, dass ihre Eizellen aufgrund ihres Alters keine gute Qualität mehr hätten.

Das hat sie mit alles in einem Skype-Telefonat erzählt, denn leider sind sie vor zwei Jahren zurück nach Deutschland gezogen, was uns sehr schwerfällt, da wir uns sehr vermissen. Ich habe ihr dann in diesem Gespräch total spontan und ohne Nachdenken angeboten, ihr Eizellen von mir zu geben.

Dabei kam raus, dass sie auch schon darüber nachgedacht hatten, aber nicht gewusst hatten, wie sie mich fragen sollen…
Meiner Cousine geht es durch die vielen Fehlversuche und Enttäuschungen mental nicht sehr gut. Sie ist sehr unglücklich. Und so war mein spontanes Angebot zu helfen, wenn ich kann, irgendwie ganz selbstverständlich.

Nach unserem Gespräch hab ich gleich recherchiert und auch mit meinem Partner gesprochen. Ich muss sagen, er war aus ethischen Gründen nicht direkt begeistert von der ganzen Sache. Und klar, es ist ja auch irgendwie eine verrückte Sache und ein großer Eingriff. Doch wenn ich jemanden helfen kann, dann helfe ich gern – vor allem, wenn es meine Familie betrifft. Wenn es klappen sollte, dann weiß ich, dass das Kleine in eine liebevolle Umgebung geboren und wunderbare Eltern haben wird, die nur das Beste wollen.

Auch mein Mann akzeptiert das mittlerweile und unterstützt uns. Wie wir es unseren Kindern sagen werden, weiß ich noch nicht, aber wir werden auf alle Fälle darüber sprechen.

Das Gespräch war im August. Nun sind wir soweit, dass jetzt im Februar alles beginnen soll. Für vier ganze Wochen kommen sie uns besuchen. Wir haben schon alle Termine festgezurrt und einen Zeitplan bekommen. Ich hatte bereits einen Termin mit einer Psychologin und dann werden wir, wenn sie hier sind, alle gemeinsam noch ein Gespräch haben. Ich werde mir zehn Tage Hormone spritzen müssen und dann findet die Entnahme statt. Das geht ganz ohne Vollnarkose und ich kann auch schon am gleichen Tag wieder nach Hause gehen.

Das ist alles sehr spannend und aufregend für uns.

Deshalb wollte ich einfach mal über euch und anonym hören, ob andere so etwas auch schon mal gemacht haben und wie deren Erfahrungen waren. Gerade in Bezug auf die Behandlung, auf die Reaktion der eigenen Kinder und auf das Kind, das durch eine solche Spende entsteht.
DANKE.

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