Lockdown-Trauma?: „Ich fürchte mich als Mama irgendwie vor den Sommerferien“

Teenager

Symbolbild: pixabay

Ihr Lieben, manchmal erreichen uns Gastbeiträge, bei denen wir denken: Yay! Hier spricht jemand ehrlich und aus dem Herzen und natürlich kennen wir solche Gefühle auch manchmal. So war´s auch, als sich Vierfach-Mama Pauline bei uns meldete. Sie sorgt sich etwas um die kommenden Wochen, weil sie ihre vier Kinder dann wieder rund um die Uhr um sich hat – und dabei irgendwie diese Lockdown-Gefühle wieder hochkommen… hier kommt ihr Beitrag:

Haltet mich für verrückt, aber: Wenn ich an die sechseinhalb bevorstehenden Sommerferien-Wochen denke, zieht sich mir mein Magen zusammen. So richtig körperlich! Und weil ich das nicht kenne, habe ich das Gefühl, dass dieser Kontrollverlust aus der Lockdown-Zeit immer noch ganz schön tief sitzt, sich irgendwie als Schatten auf meine Seele und meine Nerven gelegt hat.

Ganz tief drinnen ist da auch die Frage, ob die Schulen danach überhaupt wieder aufmachen? Die Corona-Zahlen steigen wieder, viele werden verschobene Urlaube nachholen wollen. Was, wenn dann die große Welle wieder losgeht?

Sorge vor weiteren Schulschließungen nach den Sommerferien

Rein rational halte ich weitere Schulschließungen nicht für möglich, aber ich hatte auch das, was in den letzten zwei Jahren so um uns herum geschah, nicht für möglich gehalten, also habe ich es auch jetzt schwer, Vertrauen zu fassen.

Und selbst wenn nach den Sommerferien der Schulbetrieb wieder normal weitergehen sollte, wie werden wohl die vielen Tagen und Wochen jetzt werden, in denen ich selbst nur zwei Wochen Urlaub nehmen konnte… und die Kinder aber wieder 24/7 um mich herum sein werden? In denen keine äußere Struktur ihren Rhythmus vorgibt? Meine Kinder sind 16, 15, 14 und 11.

Party, Konkurrenz und „Chill mal deine Base“

Der Große hat in diesem Jahr das Partymachen für sich entdeckt, er wird vermutlich tagsüber schlafen, nachts unterwegs sein, nicht nur am Wochenende wie jetzt, sondern immer. Mit Mixgetränken und Freunden, die Aussicht finde ich jetzt auch erstmal eher semigesund.

Die 14- und die 15-Jährige liegen eh grad nur im Klinsch, sie streiten um die kleinsten Nichtigkeiten und die Jüngere zieht die Ältere damit auf, dass sie jetzt vier Zentimeter größer ist und auch die besseren Noten schreibt. Die 15-Jährige reagiert mit Rückzug, liegt viel im Zimmer und lenkt sich mit Netflix ab. Nicht ohne „Du hast halt keine Freunde“-Spruch der jüngeren Schwester, sie kann es nicht lassen.

Ständiger Geschwisterstreit aus Langeweile?

Der 11-Jährige versucht da ab und zu zu schlichten, ärgert sich dann übers Nicht-Ernstgenommenwerden. Bei ihm haben wir ganz andere Baustellen, eine leichte ADHS-Tendenz und zwei Schulfächer, die nach der Pandemie nackenbrechend werden könnten. Da muss also ein Intensiv-Nachhilfe-Programm gefahren werden in den Ferien, das nicht auf Gegenliebe stößt, auch das macht mir Bauchschmerzen und tut mir leid. Denn natürlich könnten wir ihn die Schule wechseln lassen, aber es sind ja nur zwei Fächer, da wollen wir jetzt nochmal einen Versuch wagen.

Ich werde wieder früh aufstehen und versuchen, in den Morgenstunden die meiste Arbeit zu leisten. Ich werde Streit schlichten, motivieren, Wäsche waschen, Schokopapiere von Sofas und Chipsreste aus Zimmern entfernen. Oder dazu auffordern, es selbst zu tun. Hundert Mal. Bis ich es dann doch selbst mache. Ich werde 80mal am Tag die Kühlschranktür auf- und zugehen hören, weil alle immerzu Hunger haben in diesem Alter.

Mal was Schönes unternehmen?: Ein Kampf gegen Windmühlen

Sie werden sich nicht austoben, weil die Hobbys nicht stattfinden. Niemand wird Lust auf Ausflüge haben. Oder nur einzelne. Und wenn man dann fährt, fährt das schlechte Gewissen mit, dass die Zuhausegebliebenen doch wieder nur an den Medien rumhängen. Der Mixgetränk-Kater des 16jährigen wird die Gesamt-Laune vermutlich an den meisten Tagen auch nicht verbessern.

Und das soll jetzt auch gar nicht wie Gejammer rüberkommen, aber mit vier Kindern in einem Alter, in dem Abgrenzung wichtig ist, so viel Zeit zu verbringen, lässt das eigene Selbstbild dann schon auch mal wackeln als Mutter.

Es wird kaum Ausgleich oder Auszeiten zwischen Arbeit und Kinderversorgen für mich geben und die Leute, mit denen ich rund um die Uhr zusammen bin, stellen dabei recht häufig meine Existenz in Frage und finden mich abwechselnd peinlich, nervig oder ich soll mal meine Base chillen. Auch das Gefühl, die Einzige zu sein, die auch noch arbeiten muss, während alle anderen ihre Zeit mit Nichtstun füllen – irgendwie doof. (Edit: Der Papa hat auch nur zwei Wochen frei, kann aber nicht im Homeoffice arbeiten, so dass ich also allein das Vergnügen der häuslichen Vereinbarkeit haben werde)

Vielleicht wird alles viel besser als gedacht

Aber dadurch, dass ich diese Ängste und Sorgen jetzt einfach mal ausgesprochen habe, hoffe, ich, dass es nur halb so schlimm werden wird. Dass wir dann doch auch alle zusammen als Familie ein paar unbeschwerte Momente erleben dürfen. Vermutlich genau dann, wenn ich es gar nicht erwarte. Wenn ihr mögt, erzähle ich euch dann in einem Gastbeitrag nach den Sommerferien noch einmal davon! Ihr kennt doch solche Sorgen auch, oder? Zumindest im Kleinen vielleicht? Oder bin ich die einzige Bekloppte, was das angeht?

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43 comments

  1. Liebe Pauline,
    wow! Vier Kinder durch die Lockdowns (-und alle bisherigen Jahre-) gebracht. Anerkennung und Respekt für Sie. Das ist toll. Sagen Sie sich das selbst auch ab und zu (?)
    Ihre Sorge vor den Sommerferien kann ich nachvollziehen. Die Lockdowns waren prägend für alle, für Sie und Ihren Mann, und sicher auch für Ihre Kinder.
    Ich bin (-Vollzeit alleinerziehende Mutter einer fast 9-Jährigen; also 24/7) Lehrerin an einer Sekundarschule und habe seit mehreren Jahren fast täglich mit Jugendlichen zu tun. Ein Stück weit ist das Ich-bezogene Verhalten einfach normal und jugendlich. Da passiert ja ganz viel (im Gehirn, in der Entwicklung, große Fragen tun sich auf: Wer bin ich? Was will ich? Wo ist mein Platz? etc., Interessen verschieben sich, man muss sich neu definieren, etc.) Aber auch Jugendliche können (kleine und große) Beiträge im gemeinsamen Miteinanderleben leisten… Mein erste Frage an Sie: wissen Ihre Kinder wie es Ihnen geht? Haben Sie ihnen das in einem gemeinsamen Gespräch (vorwurfsfrei, evtl nach GFK-Prinzipien) in ruhigem Ton gesagt? Wissen Ihre Kinder welche Bedenken, Gedanken Sie umtreiben? Und Sie, wissen Sie wie es Ihren Kindern geht? Wissen Ihre Kinder untereinander wie es den anderen geht? Oft hilft schon ein offener Austausch und ein wenig Einfühlen in die Person gegenüber in einer guten, entspannten Atmosphäre. Sie können dabei einander Zeit lassen, den anderen zu hören. Ihre Kinder zuhören lassen und auch sich selbst hören lassen. Es geht in erster Linie nur ums Zuhören, Austauschen von Perspektiven, – möglichst wertungs- und vorwurfsfrei (betonen Sie das vor dem Gespräch und halten sich dran, bzw. weisen Sie darauf hin). Sie könnten einige Punkte, die Ihnen auf dem Herzen liegen in Form von „So geht es mir mit …/ So fühle ich mich mit…/ Das beobachte ich …/ Ich sehe, dass .. / Ich wünsche mir … “ notieren, um vorbereitet ins Gespräch zu gehen. Kündigen Sie das Gespräch und das Thema vielleicht ein, zwei Tage vorher an, sodass auch Ihre Kinder sich darauf einstellen können und schon ein paar Gedanken machen können. (Sie können auch erst mit nur einem Kind ein solches Gespräch suchen und es ausprobieren. Entscheiden Sie, was in Ihrer Familie gelingen könnte.)
    *(z.B. Ich sehe, dass ihr eure Zeit für euch braucht. Wünsche mir aber auch ein wenig Zeit mit euch zu verbringen. Und wünsche mir, dass ihr eure Sachen zeitnah wegräumt. In eurem Alter könnt ihr das. Das ist eine Form der Unterstützung, die ihr für mich leisten könnt.)
    Bedürfnisse (die eigenen und die der Anderen) äußern und anerkennen, Wünsche äußern, gemeinsam mit den jugendlichen Kindern (!) nach Lösungen suchen, sind zentrale Punkte, die mir dazu einfallen. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen für die Situation(en). Das ist wichtig. Das schafft Verbindlichkeit. Zugleich fühlen sich Ihre Kinder wertgeschätzt und wichtig. Sie können teilhaben und werden erst genommen.

    Jugendliche sind in der herausfordernden Phase zwischen Kind- und Erwachsensein. Noch kindliche Verhaltensweisen (alles Stehen- und Liegenlassen) vs. erwachsene Privilegien („Ich bestimme selbst.“). Aber fordern Sie auch ein, dass die gemeinsam erarbeiteten Lösungen(z.B. begrenzte Medienzeit, mit Medienzeitvertrag + Konsequenzen bei Nichteinhaltung) eingehalten bzw. überarbeitet werden (-wenn sich Stolpersteine auftun bei der Umsetzung, z.B. bei Vereinbarungen zur Beteiligung im Haushalt.)

    Aus meiner Erfahrung reagieren Jugendliche positiv auf ein demokratisches Miteinander (-das kann zu Beginn auch überfordern, wenn sie es nicht gewohnt sind-). Sie reagieren positiv auf die Möglichkeit auf Beteiligung, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet, ihnen Vertrauen („Ich vertraue dir. Du wirst das richtig entscheiden.“) entgegenbringt, sie spiegelt (ganz wichtig vorwurfsfrei, um einen Angriff auf den/die Gesprächspartner*in zu vermeiden; -die Selbst- und die Fremdwahrnehmung divergieren manchmal stark), denn das Reflektieren der eigenen Person und Handlungen und deren Auswirkungen gelingt manchen Jugendlichen noch nicht gut (-kann ich aber aus der aktuellen Perspektive in Ihrem Fall nicht einschätzen; aber Sie können das ;). Zeigen Sie Ihren Kindern Wertschätzung für geleistete Unterstützung (z.B: Danke, dass du deinen Teil der Vereinbarung eingehalten und den Geschirrspüler ausgeräumt hast. Da freue ich mich.) Vereinbaren Sie einige, wenige, ganz klare Regeln. (Sie könnten vorher mit Ihrem Mann überlegen, welche wären die 3-5 wichtigsten Regeln für Sie und Ihre Familie?) Wenn Sie können machen Sie Ihren Kindern auch Zugeständnisse, im demokratischen Sinne. Finden Sie gemeinsam Kompromisse. (Nach meiner Erfahrung zeigt dies den Jugendlichen, dass sie wahrgenommen werden.)

    Haben Sie Mut, gehen Sie in ein offenes, positives Gespräch mit Ihren Jugendlichen. Der Wechsel vom Kind zum Jugendlichen zum Erwachsenen ist nicht nur für die Kinder eine Herausforderung, sondern auch für Eltern.
    Überlegen Sie gemeinsam wie die Sommerferien für alle schön werden können. Welche Bedürfnisse gibt es? Welche Notwendigkeit gibt es (für das lange, enge Miteinander)?
    Sehen Sie es als Versuch. Sollte er gelingen: wunderbar! Sollte er teilweise gelingen, ist schon Einiges geschafft. Sollte er schief gehen: das passiert. (Das Miteinander mit meiner Tochter – oder auch mit meinen jugendlichen Schüler*innen- läuft auch nicht immer nach Plan.) Überlegen Sie aber, wie es klappen könnte. Was bräuchten Sie, wenn Sie Jugendliche wären?
    Viele Grüße und eine gute, (hoffentlich) entspannte Sommerferienzeit, wünsche ich Ihnen, liebe Pauline.

    PS: Vielleicht wussten Sie das auch alles schon. Vielleicht ist doch der ein oder andere Gedanke dabei, der Ihnen eine Anregung bietet. Es sind nur Vorschläge und basieren auf meinen Erfahrungen. Beste Grüße

  2. In den Kommemtaren ist zu erkennen wer Teenager zu Hause hat oder wer kleine Kinder hat. Die Coronazeit hat die Kinder ausgebremst. Mir kommt es manchmal so vor als ob mir zwei Jahre gestohlen worden sind. Plötzlich sind meine Kinder nicht mehr klein sondern Jugendliche. Ich rege meine Kinder dazu an sich mit anderen zu treffen und etwas zu unternehmen. Aber manchmal hab ich den Eindruck durch die zwei Jahren Corona kommen sie garnicht auf die Idee etwas mit anderen zu Unternehmen. Und den Kleinkindmamas sei gesagt auch um Jugendliche muss man sich kümmern. Sie brauchen ebenfalls die Eltern, anders als wenn sie klein sind,aber trozdem muss man ein offenes Ohr und Herz für sie haben. Und es freuen sich meine Kinder auch wenn ich mit Ihnen einen Ausflug mache oder in den Urlaub fahre.

    1. Guten Morgen, also ich freue mich auf die Sommerferien. Meine Kinder sind 15 und 19 und wir leben in einer Patchwork – Wechselmodell-Familie. Die Zeit mit den Kindern ist also eh begrenzt. Einen Teil fahren sie mit dem Vater weg, einen kleinen Teil mit uns (da sie zuhause bleiben wollten). Da nehmen wir die Freundin der Jüngeren mit. Dann sind wir auch nicht so langweilig ;). Ansonsten wollten sie ausschlafen, Freunde sehen, jobben. Es hat eh jeder seine Aufgaben im Haushalt. Aber das beste ist : keinen muffeligen Teenie mehr morgens aus dem Bett „prügeln“ müssen, nicht die Böse sein, die abends an den nächsten Morgen erinnert, und wenn uns meine Tochter schon ständig Vorträge über Bio-vegetarisches Essen hält, kann sie auch 1x die Woche kochen. Und Spätdiensttag bei mir heißt Dönertag. Ich habe auch vor, mal mit dem Flixbus nach HH zu fahren…. Oder sie fahren mit dem 9 EUR Ticket zur Oma. Ja, es gab auch schulische Einbrüche durch den Lockdown. Diese beheben wir aber nicht in den Ferien. Die Pandemie hat uns leider auch gezeigt, wie schnell das Leben vorbei sein könnte und wir ziehen einfach das Beste daraus und genießen die Zeit, die wir haben . Ach so : noch etwas Positives durch den Lockdown :das Netflixen konnte ich nicht verhindern, aber der Deal war „dann nur auf English“. Jetzt hat sie ne glatte eins, gibt Nachhilfe in Englisch.

    2. Nun ,jede Familie ,jeder Mensch ,jeder Alltag ist anders.
      Ich fürchte mich nicht, weil meine Kinder (3hab ich schon durch Pupertät ohne Schaden gebracht)zuhause neben der Schule ihre Aufgaben haben und sie engagieren sich bei Feuerwehr,DLRG .
      Wir haben Tiere zuhause und gehören versorgt.Nicht allein von mir ,auch von den Kindern.
      Irgendeine hat geschrieben (hoffe ich gebe es richtig wieder)das Kinder sind nicht dazu da ,den Haushalt zu machen wenn Mutter auf Arbeit.
      Ähmm, ich weiß nicht , ich bin nicht da um Sklave zu sein für meine Kinder.
      Von zuhause aus (wir waren 10 Kinder)habe ich gelernt das wir als Familie MITEINNADER nicht nur spielen, spazierngehn, Friede Freude Eierkuchen haben ,sondern auch miteinnander Aufgaben.Nämlich dafür zu sorgen das Tiere,Garten versorgt werden müssen.Das das Chaos im Haus in Grenzen sich hält .Jeder hilft mit.Den was uns und auch meine Kinder WICHTIG war/ist : das Mutter ZEIT FÜR KINDER hatte.
      Bei uns ist nicht alles perfekt deswegen.
      Ich habe natürlich den Vorteil auf meiner Seite, das wir trotz Corona nicht eingsperrt waren.Kinder und Enkel haben einen Spielplatz bei mir.Wir konnten uns sehn , Freunde nur bedingt.Wir helfen uns untereinnander aus .Meine Jüngsten sind mit Enkel nicht weit auseinander.
      Ich versteh trotzdem Ihre Ängste und es nicht leicht da großartig Vorschläge bringen.
      Aber vielleicht können Sie das eine oder andre von den Kommentaren doch irgendwie für ihre Familie gebrauchen. Reden Sie auch mit ihren Kindern (Entschuldigung ,ich weiß jetzt nicht mehr ,aber haben Sie ein Mann?Der sollte auch mit reden)
      Versuchen Sie ruhig zu bleiben ,Ihre Ängste kein Raum zu geben.Ich weiß es hört sich leichter an als es ist, aber ich habe einiges hinter mir und Lehrgeld gelassen.
      Sie schaffen es ,Sie und ihre Familie.Evtl guggen Sie mal was für Angebote gibt, an denen ihre Kinder teilnehmen würden.

    3. S.K.
      Sie verstehen einige Aussagen hier ( absichtlich? ) falsch. Allen ist klar, dass auch größere Kinder ihre Eltern brauchen! Wichtig ist aber auch, gerade nach der Verunsicherung durch die Lockdowns und die Anfeindungen von älteren Erwachsenen wenn doch mal Kinder/ Jugendliche zu mehreren draußen unterwegs waren, jetzt wieder LIEBEVOLL zu eigenständiger Aktivität und Sozialleben zu ermuntern. Und dieses, eigentlich normale, Lösen von den Eltern wieder mit zu fördern. Da auch diese Normalität durch die C- Maßnahmen unterdrückt wurde. Das ist wieder ein Lernprozess für beide Seiten, bedeutet aber doch nicht das ich ( oder Andere) mein Kind loswerden oder abschieben will??? Und wie pauschal und vorurteilsbehaftet sind Sie selbst ( die Kleinkindeltern…).

  3. Ein spannender Text!!
    Unsere Kids (7,6,5,3,2 und ET im August) sind noch klein, da sind alle noch voller Begeisterung bei Familienausflügen dabei. Ich freue mich sehr auf die Ferien, ohne Termine und Verpflichtungen und einfach viel viel QualityTime mit den Kindern. Wir genießen jeden Tag, denn Geschichten wie deine zeigen dass es in 10Jahren vermutlich nicht mehr ganz so harmonisch und easy laufen wird/könnte.
    Alles Gute!! Und wie du schon sagt, wenn man seine Ängste ausspricht wird es vermutlich gar nicht so schlimm. 🙂

  4. Ich kann die Sorgen verstehen, hier sind die Kinder 9 und 11, es ist oft ein Krampf den Ort mit ihnen zu wechseln, Ausflüge zu machen etc… ich gehe dann einfach los mit der Ansage wer mit will, kommt jetzt mit. Meist kommen sie mit, dann ist es schön. Erst gestern wieder ein Nervenzusammenbruch, weil der Große in die Bibliothek gehen wollte, ich auch, die Kleine aber nicht. War 2 Std. vorher angekündigt, die Kleine kam dann heulend mit, dann war’s schön. Jetzt wollen wir in unseren Kleingarten gehen, in den Pool etc., Freunde wollen kommen, aber die lieben Kinder sitzen zu Hause fest… ich habe jetzt in Ruhe geduscht, etwas herum geräumt und relaxt. Dann werde ich los gehen, sie kommen bestimmt mit, am Abend wollen sie dann wieder nicht nach Hause. Wahrscheinlich gibt es irgendein Programm in ihnen, was Ortswechsel einfach total sabotiert… deshalb fahren wir auch schon seit Jahren in den Ferien mit Freunden Hausboot, deren Kinder sind genau so. Da wechselt einfach der Ort mit allen Passagieren… darüber freuen wir Großen uns und die kleinen Passagiere können rum hängen. Dann kommen sie sogar manchmal gerne mit auf einen Ausflug, weil sie endlich mal genug an einem Ort herum gehangen haben… was ich damit sagen will, grenze Dich ab, mache Dir es schön, sie kommen mit oder hängen eben rum…

  5. meine kinder sind erst 6 und 4 jahre alt. aber ich zeige ihnen auch schon meine grenzen bzw. erkläre ihnen warum ich hier nicht allen anderen bewohnern unseres hauses ( also meinem mann und ihnen) alles hinterher räumen kann. und ich bin auch kein dauer-animateur. war ich nie und werde ich auch nicht machen wenn sie größer werden.
    deine kinder sind doch im teenie alter. wir mussten da auch aufgaben im haushalt übernehmen ( spülmaschine, saugen, müll etc.) und wurden in den ferien nicht bespasst. wir sind 2-3 wochen in urlaub gefahren. wir mussten auch selbst mit zug, bus und fahrrad zur schule und hobbies, konnten uns also auch selbstständig außerhalb des hauses bewegen.
    ich fand im nachhinein nicht alles toll davon.
    aber ich finde du hast das recht und kannst es spätestens im alter deiner kinder erwarten und verlangen das du nicht ihr animateur und hauswirtschafterin sein musst. zumal wenn du noch arbeitest! da würde ich klare aussagen machen , zb das du von 8-12 uhr nicht gestört wirst außer das haus brennt an oder es gibt ernsthafte verletzungen oder so. mittagessen nur brot / müsli, jeder muss siebt hinter sich aufräumen nach dem essen.
    aber auch verbindliche absprachen wann du für die kinder da bist oder was ihr für ausflüge zb macht.
    einfach mit ihnen reden und auch hören wie sie es sich vorstellen oder was sie gerne machen möchten.
    und ganz klar auch den vater oder den anderen erziehungsberechtigten einbinden.
    der kann abends kochen oder auch beschäftigung übernehmen etc. das ist doch nicht allein. deine sache alles nur weil du im home office bist!!

  6. Das wirklich Schlimme ist doch die Tatsache, dass das mit den Schulschließungen und Co zusammenhängt. Ich bin heilfroh, dass wir beide außer Haus arbeiten (müssen) und durch die Notbetreuung schnell eine akzeptable Art von Alltag entstehen konnte. So sind wir bisher ganz gut gefahren und ich hoffe einfach, dass wir in unserem Leben keine Schulschließungen mehr erleben müssen.
    Viel Kraft für alle gestressten Familien!

  7. Kinderversorgen klingt, als ob die Kinder alle unter 10 Jahre alt wären. Mein Sohn ist erst 3, ich habe aber im Freundeskreis bei den Eltern älterer Kinder oft den Eindruck, dass diese (vor allem die Mütter) sich sehr stressen, um den Kindern am Wochenende und in den Ferien „Programm zu machen“.
    Ich selbst bin ab dem Sommer nach der zweiten Klasse mit meiner besten Freundin allein im Freibad gewesen. Wenn wir dort nicht waren, sind wir im Reitstall abgehangen. Oder haben in der Nachbarschaft mit mehr oder weniger großen Gruppen anderer Kinder gespielt – wie es hier andere auch schon geschrieben haben.
    Die Kinder und Jugendlichen von heute kommen mir sehr wenig eigenständig – und sehr antriebslos vor.

  8. Liebe Pauline, wie wäre es, die Kernpunkte dieses Textes mal ganz offen Ihren Kindern zu erzählen? Oder den Text zum lesen zu geben ;-). Meine Schwester und ich hatten als Teenager mal Streit mit unserer Mutter wegen einer aus meiner damaligen Teenager-Sicht absoluten Bagatelle. Und meine Mutter konnte heftig streiten! Aber ein Mal hat sie einen für sie damals eher untypischen Weg gewählt und erzählt, wie es ihr geht mit der allgemeinen Situation damals, Also unserem augenrollenden Teenagerverhalten und dass sie sich etwas umgwöhnen muss, dass wir viel weniger mit ihr zusammen machen möchten, und dass das nicht so leicht ist für sie. Nicht falsch verstehen, es war nicht vorwurfsvoll, es war nicht mitleidheischend, es war klar, dass das alles normal ist und wir nicht die Bösen sind, weil wir uns abnabeln. Aber es war einfach so ehrlich! Und ich habe -überspitzt gesagt – in meiner Teenagerblase plötzlich gesehen, dass meine Mutter auch nur ein Mensch ist, der mit Veränderungen und manchen Situationen auch mal zu kämpfen hat. Talking about Perspektivwechsel, haha!
    Ich wünsche dir und deiner Familie nur das Beste!

  9. Moin,
    das Vergnügen der häuslichen Vereinbarkeit existiert nicht, solange man sich nicht in der Mitte teilen kann und je eine Hälfte einen Part übernimmt.
    Ich seh da eine Unmöglichkeit in der Erwartung, es ginge unter einen Hut zu kriegen. (Ich nehme mal an, es ist ironisch gemeint. Aber wo der Versuch ist, ist auch eine Hoffnung auf‘s funktionieren.)
    LG Anne

  10. Entschuldige mal bitte, aber deine Kids sind Teenager, keine Kleinkinder, die Rundumdieuhrbetreuung brauchen. Lass sie draußen unterwegs sein, mit Freunden, Fahrrädern, was auch immer. Meine Nichte ist 10 und darf in den Ferien mit ihren Freunden alleine losziehen, zum Spielplatz, in den Park, zur Eisdiele o.ä. Die 14 und 15 Jährigen sollten auch in der Lage sein, Bus und Bahn zu fahren und verabredete Zeiten einzuhalten. Du musst doch bei Teenies nicht den Helikopter spielen, die sind alt genug zu verstehen, wann du arbeitest und wann di frei hast, um etwas mit ihnen zu unternehmen.

    1. Im Zweifelsfall ist es so, dass Teenager den Sommer über kein Licht sehen. Die hängen viel zu Hause ab, im Bett, chillen, lesen, daddeln und ja sind heutzutage teilweise auch etwas unfähig sich zu verabreden obwohl sie die ganze Zeit am Handy hängen. Leider kenne ich es auch so. Fahrradfahren oder Schwimmen gehen wär schön ganz toll. Im Idealfall schaffen sie es maximal sich zu einem Shoppingtour zu verabreden. Ich kenne Teenies die verbringen ihre Ferien mit Netflix. Wenn man das verhindern will oder zumindest etwas Ausgleich schaffen, ist das verständlich, aber definitiv eine Herausforderung 😉

  11. Nur mal so eine Frage am Rande, aber wieso schafft man sich 4 Kinder an, wenn man dann mit der Betreuung über die Schulferien überfordert ist?

    1. Liebe_r M,
      Sie besitzen die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen an Lebenspunkten, an denen man folgenreiche Entscheidungen treffen muss? Falls das irgendwie erlern- oder erwerbbar ist, würde ich mich freuen, wenn Sie mich in das Geheimnis einweihen.
      LG Anne

      1. Liebe/r Anne,
        ich nenne das gesunden Menschenverstand. Ich wollte früher immer drei Kinder. Jetzt, nach anderthalb Jahren Elternzeit mit 24/7 Betreuung eines Babys / Kleinkindes und anschließend einem halben Jahr Home Office in Teilzeit weiß ich, dass ich zwar mit einem Kind alles gut organisiert bekomme, mein Mann und ich das aber definitiv nicht mal drei möchten. So etwas bemerkt man nicht erst, wenn die Kinder Teenager sind…

        1. Menschen sind verschieden, Kinder auch, Lebensumstände auch, zudem verändert sich einiges mit den Jahren.
          Gesunder Menschenverstand bedeutet für mich vor allem weniger vergleichen, was nicht vergleichbar ist, und weniger beurteilen, vor allem wenn man nur einen kleinen Ausschnitt kennt.

          1. Ich kann das voll nachvollziehen! Bei uns ist es anders, aber ähnlich! Mir graut es teilweise schon vor den Wochenenden, weil selbst gemeinsame Mahlzeiten schwierig werden. Einer steht früh auf und will direkt frühstücken, der nächste hat keinen Hunger, der eine mag dieses nicht, der andere hat darauf keinen Bock. Ich stehe immer dazwischen und versuche jedem seine Freiräume zu lassen, aber doch alles in geregelten Bahnen zu halten! Ich bin am Streitschlichten, Essen Ranschaffen, kompensieren, Pläne machen und Ideen vorschlagen und am Ende bin ich wieder die Dumme und frustriert. Ich wäre also an einem Update oder einem Resümee nach den Sommerferien unbedingt interessiert!
            Gute Nerven und LG!

      2. Also ich kann diese Ängste nicht ganz nachvollziehen. Mein Sohn ist13 ,meine Tochter 2. Mein Sohn bekommt Aufgaben wenn ich außer Haus bin. Sind diese nicht erledigt wenn ich nach Hause komme WLAN und Mobile Daten aus. Ja natürlich gibt das ein Tara ohne gleichen mir aber egal. Das WLAN etc bleibt bis zum folgenden Tag aus bis alle Aufgaben auch die vom folgenden Tag erledigt sind. Dazu gehört auch das er jeden Tag 30min für die Schule lernen muss. Von nichts kommt nichts. Natürlich gibt das Streit und Knatsch und ich denke in vierfacher Ausführung ist das noch schlimmer aber meine und andere Eltern haben das auch überlebt. Dann frage ich mich wo bekommt der 16 jährige das Geld für Party machen her? Ich hab bei Ausschweifungen kein Geld mehr bekommen und irgendwann haben auch die Freunde keinen Lust mehr einen mit durch zu füttern. Mit meiner kleinen Tochter habe ich mir ein Netz aufbauen müssen falls mal was ist. Ja ich weiß diese Optionen hat nicht jeder. Ich weiß auch wie schwer, nervig und kräftezehrend das alles ist. Ich bin Alleinerziehend und beide Väter helfen mir die Woche über kaum da beide eine 40 bis 50 Stunden Woche haben. Ich gehe auf Teilzeit. Von beiden kommt überwiegend finanzielle Unterstützung außer an den Wochenenden. da sind die Kinder immer bei ihren Vätern und ich kann mal durchatmen. Lange Rede kurzer Sinn wir alle haben Ängste und Probleme aber man kann immer irgendetwas dagegen tun. Es gibt immer eine Lösung auch wenn man dafür mal von den Kindern gehasst wird.

    2. Lieber M,
      ich vermute,dass Sie ein Mann sind, denn so eine Aussage kann eigentlich nur ein Mann treffen.
      Kinder schafft man sich nicht an wie ein neues Möbelstück oder einen Hund.
      Und wenn Sie mit Ihren hellseherischen Fähigkeiten tatsächlich 15 Jahre in die Zukunft blicken können, dann staune ich auch nicht mehr, wenn Sie, sollten Sie sich selbst „ein Kind angeschafft haben“, sicher schon im Kindergarten gewusst haben, dass Ihr Kind mit einem Abi Schnitt von 1,1 studieren, promovieren und ein Jahr später Mutter wird…oder Vater…Nein, dann staune ich nicht mehr…aber so halte ich die Aussage schon fast für respektlos.

  12. Liebe Pauline,

    ich kann verstehen, dass der Gedanke dir Unbehagen bereitet, alle so lange auf einem Haufen zu haben. Aber deine Kinder sind nicht mehr klein. Ich würde an deiner Stelle dringend versuchen, mich von dem Gedanken frei zu machen, 6 Wochen Entertainment- und Wohlfühlprogramm organisieren zu müssen. Und ich finde es traurig, dass die Verantwortung des Vaters hier nur in Klammern vorkommt. Wenn ich es richtig verstanden habe, kannst du halt im Homeoffice arbeiten und er nicht. Trotzdem musst du doch während deiner Arbeitszeit auch arbeiten, kannst genauso wenig ausschlafen, musst To Do’s in den Feierabend schieben. Ich würde den Kindern klar machen, dass ich während meiner Arbeitszeit nur in Notfällen ansprechbar bin. Und mit dem Mann verbindlich klären, wie man die Belastung durch Mehraufwand im Haushalt, den erhöhten Förderbedarf des Jüngsten, Schlichtung potenzieller Konflikte etc. gerecht auf mehrere Schultern verteilen kann. Das kann doch nicht dein alleiniges Problem sein.

    1. Hmmm, also ich empfinde die Ferien immer eher als entschleunigend… endlich mal keine Fahrdienste zu irgendwelchen vereinen…. Natürlich muss der Kleinere, wenn ich arbeite betreut werden, aber er hat ja schließlich auch nen Vater.
      Der Große ist 13, und lebt dann son bisschen durch den Tag, schläft lang, chillt mit freunden, aber dafür sind die Ferien doch da…

  13. Liebe Pauline,

    *SILVIA, sparen Sie sich bitte Ihre Meinung zum Gastbeitrag.

    Deine Kinder sind in einem Alter, wo deine Sorgen eigentlich unbegründet sein sollten. Ich würde meinen Kindern den Ar*** aufreißen wenn sie ihr Zeug nicht selber weg räumen. Wenn du von der Arbeit kommst, ist die Wohnung/das Haus sauber und aufgeräumt. JEDER fässt mit an und bekommt seine Aufgaben. Und das machst du ihnen klar, und du wirst dabei am Tisch stehen und dich nicht wie die anderen setzen. Stichwort Familienkonferenz. Und wenn das nicht klappt, dann gibt es Strafen. Handy 24h, Sohn hat kein Ausgang mit Kumpels,…etc. Das dein Sohn überhaupt mit 16 Mixgetränke trinken darf…wie sehen das die Eltern seiner Kumpels, hast du Kontakt zu denen? Was ist mit den Großeltern? Wären deine Kinder jetzt 6,5 4 und 1 würdest du mir leid tun aber halloooo deine Kinder sind 16,15,14 und 11!! Da wird auf den Tisch gehauen und Punkt. Ich denke hier ist in der Erziehung was schief gegangen, da hast du was verpasst. Was mir sicher auch passiert wäre in den kurzen altersabständen. Da ist man ja einfach nur froh wenn der Tag vorbei ist wenn sie so klein sind. Liebe Grüße setz dich durch

    1. Liebe Pauline, meine Eltern waren genauso wie sie sich selbst beschreiben. Es gab Konferenzen, wir hatten klare Aufgaben, es gab keine Wiederworte und wenn sie nach Hause kamen war alles sauber. Lief etwas nicht gab es Strafen.
      Wir sind drei Mädchen und meine Eltern haben nichts von uns gewusst. Nichts. Wir durften nicht rauchen und trinken , natürlich. Haben wir heimlich gemacht. Sex und Jungs natürlich genauso. Wir hatten unsere Wege. Meine Schwester musste abtreiben als sie 16 war, das haben wir Mädchen alleine durchgestanden. Nie im Leben hätten wir unseren Eltern davon erzählt. Als das passiert ist war ich 13 Jahre alt. Ich kann nicht sagen wie sehr mich dies bis heute traumatisiert. Meine Eltern kennen uns nicht. Aber wir waren brav das ist natürlich richtig. Sie haben oft anderen Eltern davon berichtet wie toll es funktioniert auf den Tisch zu hauen. Ich kann darüber heute zumindest ein wenig schmunzeln.
      Mein Teenager wird vermutlich furchtbar anstrengend sein, davon bin ich überzeugt. Irgendwo muss man lernen wie Kommunikation funktioniert , das Hirn muss reifen, der Körper wachsen. Es gibt sehr gute Literatur warum oppositionelles Verhalten normal und wichtig sind. Ich hoffe aber sehr ich bleibe dafür Bezugsperson. Und darf mich auch mit anderen austauschen ohne mit Pauschalurteilen abgespeist zu werden.

      1. Nun kommt bestimmt bald der Vorschlag, ich höte es schon, Kinder gehören auch in den Ferien in die Schule. Dazu ist doch die Schule da, Eltern brauchen sich nicht um ihren eigenen Nachwuchs zu kümmern. Das muss auf andere abgewälzt werden.

        Im letzten Beitrag saßen die Eltern mit allen bei Regen den ganzen Tag im Campingwagen fest, Langeweile, Stress, Nerven am Ende.
        Ja, dann unternimmt man was mit Auto, Bus oder Bahn….in Regenkleidung und mit Schirm und Gummistiefel. Ja Kinderbetreuung sollte man als Mutti schon organisieren und strukturieren können, wenn man sich Kinder wünscht.

    2. Liebe Linda,
      ich finde es erschreckend, dass Sie einerseits Silvia für ihre oft heftigen Kommentare angehen. Andererseits aber sind Sie mit diesem Kommentar hier nicht besonders einfühlsam. Zu unterstellen, dass „bei der Erziehung“ etwas schief gelaufen ist, weil die Kinder nicht mithelfen wollen ist doch ziemlich arrogant. Zumindest bei den beiden jüngeren Kindern denke ich schon, dass sie ab und an Hilfe brauchen. Außerdem ist es nicht Aufgabe der Kinder den Haushalt für die Eltern zu schmeißen, während die Arbeiten gehen. Helfen ist etwas anderes. Aber bei Teenies ist es nicht leicht sie zum mithelfen zu überreden, je nach Temperament und Laune.
      Im Text wird ja auch erwähnt, dass das jüngste Kind wegen ADHS zusätzlichen Betreuungsbedarf und Lernbedarf hat. Das kann einiges ändern.

      Gruß,
      Jam

      1. Liebe/r Jam,
        tut mir leid, ich sehe das anders. Das ist für mich eine Frage der Erziehung. Ich habe 3 Kinder. Einen Jungen und 2 Mädels. Und von denen kennt jeder seine Aufgabe. Der Junge geht eher dem Papa draußen zur Hand, aber die Mädels haben schon im kleinen Alter einen Lappen in die Hand bekommen. Wenn Ferien sind, und ich abends ins Bett gehe ist meine Küche picobello. Komme ich von der Arbeit nach Hause haben die Kids sich versorgt und die Küche ist wieder plitzeblank. Das ist für mich eine klare Sache der Erziehung. Bitte keinen falschen Eindruck bekommen, meine Kinder sind nicht meine Putzfrauen. Sie kennen es einfach nicht anders, sie räumen auf und putzen mit, ganz selbstverständlich.

        1. „ Der Junge geht eher dem Papa draußen zur Hand, aber die Mädels haben schon im kleinen Alter einen Lappen in die Hand bekommen. “

          Ohne Worte.

    3. Also ich bin, seitdem ich 14 war, ohne meine Eltern in Urlaub gefahren. Mit Jugendgruppen, Kirchengemeinde, Ponyhof etc. Fast immer mit ein paar Freunden oder meinen Geschwistern dabei. Sowas muss es doch heutzutage auch noch geben? Möchte die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, nicht missen, und viele dieser Veranstaltungen sollten auch einigermaßen erschwinglich sein? Wenn meine Kids mal so weit sind, werde ich sie in der Richtung auf jeden Fall ermutigen – heißt natürlich nicht, dass es klappt und sie auch wollen 😉 Aber 6 1/2 Wochen nur zu Hause rumgammeln und sich bedienen lassen würde ich nicht tolerieren. Sie könnten sich ja z.B. auch einen kleinen Ferienjob suchen?

      1. Liebe Pauline. Ich verstehe deine Ängste. Mir geht es ähnlich. Mann möchte nicht das die Kinder ständig vor den elektronischen Geräten hängen, aber durch Corona scheinen sie verlernt zu haben wie man Spaß hat mit Freunden. Meine Kinder sind 17,15, und 7 Jahre alt
        Es tut mir leid das du von einigen Müttern hier scharf kritisiert, ja in meinen Augen angegriffen wurdest. Du wolltest ja nur über deine Ängste sprechen. Das haben einige wohl überlesen.
        Mit unserer Kindheit früher kann man es auch nicht vergleichen, oder hattet ihr da schon Smartphones und Tablets und Corona Lockdown??? Es ist nicht einfach in der heutigen Zeit Kinder groß zu ziehen, es sollte aber erlaubt sein über Ängste zu reden ohne niedergemacht zu werden. Ich wünsche dir und deiner Familie schöne Ferien.

        1. Ganz genau. Meine Kindheit/Jugend auf dem Dorf war auch komplett anders als die Kindheit/Jugend heute, noch dazu in der Stadt, mit Handy Netflix und Co! Wir sind jetzt 30 oder 40Jahre weiter und die Zweite hat sich geandert.

          1. Hier ist es ähnlich: gerade 17, bald 15 und 8. Die Älteren wurden ausgebremst als sie gerade anfingen sich abzunabeln. Freundschaften gingen kaputt- auch wegen unterschiedlichem Verhalten im Lockdown. Von meiner fast 15 jährigen ist ein großer Teil des Freundeskreises abgerutscht- trinken, rauchen, abhängen, schlechte Noten. Sie hat den Dreh bekommen- aber stand ohne Freunde da. Die Älteste hatte einen Schulwechsel. Ein schwieriges Kennenlernen… jetzt sind die Ferien sozusagen zu früh zum Planen gekommen- jetzt wären sie soweit.
            Es ist einfach zu sagen : es gibt ja Freizeiten.
            So was zu wagen fängt klein an, mit Übernachtungen, Klassenfahrten, Ausflügen….. und das gab es so lange kaum.
            Meine Große hat : eine Sprachreise ( ohne Eltern), einen Schüleraustausch, eine Skireise und ihre Abschlussklassenfahrt nicht machen können!) Den Schalter einfach umklappen geht eben nicht…
            Es fehlt ihnen einfach auch viel Unbeschwertheit und daran haben sie keine Schuld.
            Dennoch würde ich mir einfach auch wünschen, dass sie ein oder zwei Wochen mit einer Jugendgruppe weg wären, ich muss gar nicht alles wissen was sie machen – Hauptsache sie kommen wenn was ist. Und ich wäre auch froh nicht immer motivieren zu müssen…

  14. Liebe Pauline, gibt es denn bei euch keine Angebote bezügl. Kinder-/ Jugendfreizeiten, Zeltlager, Fahrten etc. ? Hier wird seitens der Gemeinden und auch von anderen Anbietern (Naturschutzorganisationen, Jugendzentren, Reiterhöfen, Sportcamps,…) regional einiges angeboten, um die Ferien zu versüßen und für die Eltern zu erleichtern. Ist auch meistens ganz ordentlich bezuschusst und damit echt erschwinglich ( gibt auch Rabatte für Geschwister- Kinder). Ok, vieles ist bis max. 13/ 14 Jahre, aber wenn man etwas sucht, findens sich auch Angebote für ältere Teenies. Meine Jungs sind/kommen auch gerade in die Pubertät und sind da schon seit Jahren nach wie vor begeistert dabei. Zum Glück ist das ja nach der Corona- Pause wieder möglich! Für mich persönlich wäre das damals allerdings nix gewesen. Ich habe die Sommerferien als große Frei-Zeit empfunden und geliebt, ohne Termine, herrlich! Ich war gefühlt fast nur mit den Kindern aus der Nachbarschaft draußen, wir haben im Garten gezeltet, sind baden gegangen oder einfach durch die Natur gestromert. Herrlich! Geht natürlich auf dem Land eher, aber bei uns auch heute noch. Meine Kinder sind auch gerne mit einer ganzen Gruppe Freunden durchs Dorf gezogen und machen das bis heute. Aber natürlich muss das Umfeld passen und natürlich müssen auch unverplante Kinder vor Ort sein, woran es leider meistens scheitert. Ist aber mMn. immens wichtig für die Selbstständigkeit und liefert mitunter die schönsten Kindheitserinnerungen 😁.

  15. Ohje, das macht ja Hoffnung. Ich dachte, wenn die Kinder älter sind, wird alles besser und ruhiger und weniger anstrengend… Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Meine Kinder sind noch im Kindergarten und Grundschule, das heißt, nur ein Kind ist ganze 6,5 Wochen daheim. Das macht es natürlich einfacher, weil dazwischen die Geschwister im Kindergarten sind und somit die Streiterei weniger ist.
    Ich glaube, das Problem heute ist, dass die Kinder nicht mehr diese Zeit haben, in der sie in Kindergruppen ohne Erwachsene um die Häuser ziehen. Ich habe immer auf dem Land gewohnt, von dem her kann ich nicht sagen, wie es in der Stadt ist/war. Wir sind ab dem Grundschulalter frei im Ort rumgelaufen, es waren verschiedene Altersklassen zusammen, die Größeren haben ein bisschen nach den Kleineren geschaut, die Kleineren mussten lernen sich unterzuordnen, usw. Diese Zeit fehlt heute. Hier bei uns sieht man keine Kindergruppen mehr laufen. Mein Sohn spielt mit den beiden Nachbarskinder, aber sie trauen sich noch nicht, z.B. mal außerhalb vom Ort neue Wege zu erkunden. Da fehlen die älteren Kinder, die sie mitziehen. Stattdessen „lungern“ sie in den Gärten rum und wissen nichts mit sich anzufangen. Keine Ahnung, was die anderen Kinder bei uns im Wohngebiet den ganzen Nachmittag machen. Oft ist es von den Eltern nicht gewünscht, dass sie alleine rumlaufen (obwohl schon in der 3. oder 4. Klasse) oder sie haben wegen all den Hobbys keine Zeit. Und ich glaube, da ist dann später das Problem: Wenn sich diese Freundschaften und Cliquen nicht bilden, hängen die Kinder im frühen Teenageralter nur daheim rum, weil man nicht einfach nur vor die Tür muss und seine Freunde antrifft, sondern man sich immer explizit mit jemanden verabreden muss, was ja wieder mit Aufwand verbunden ist.
    Wenn ich so zurückdenke, hatte meine Mutter wenig Arbeit in den Sommerferien mit uns (wir waren zu dritt). Wir sind einfach rausgegangen, da waren dann all die anderen Kinder und haben den ganzen Tag gespielt oder sonst irgendwelche Sachen in Fahrradreichweite erlebt. Und mit dem Alter dann natürlich nicht mehr gespielt, aber dann am Badesee abgehängt (ja, auch mal was getrunken).
    Was gemeinsame Ausflüge angeht, naja, mit 16 hatte ich auch keine Lust mehr mit meiner Mutter ins Freibad zu gehen. Können die da nicht alleine hin? Also zumindest die Großen und du schnappst dir das jüngste Kind und ihr macht zu zweit was? Ich denke, diese Zeit mit gemeinsamen Ausflügen ist einfach vorbei, bzw. dann halt nur mit dem 11 jährigen und vielleicht der 14 jährige.
    Ich finde den Vorschlag von Kirsche gut mit der Familienkonferenz, wobei ich aber nicht weiß, inwieweit das mit deinen drei Teenagern funktioniert. Ansonsten, ganz ehrlich, du bist nicht die Putzfrau und das Mädchen für alles. Schokopapier auf meinem Sofa würde mich nerven, aber Chipstüten in deren Zimmern sind nicht mein Problem. Tür zu, dann seh ich es nicht, wenn das Zimmer langsam zur Messibude wird. Spätestens wenn Ameisen rumkrabbeln wird er/sie schon aufräumen. Ihre Wäsche vielleicht auch einfach mal liegen lassen, wenn sie nicht bereit sind, ihren Beitrag in der Familie zu leisten. Du hast genug um die Ohren und deine Kinder haben ein Alter, wo man auch gewisse Dinge von ihnen erwarten kann und wer das nicht macht, kriegt halt von dir auch nur noch das Mindestpaket. Vielleicht ist das ein Ansatz? Ich kann, wie gesagt, nicht richtig mitreden, weil ich noch keine Teenagerkinder habe. Mir persönlich ist es wichtig, dass meine Kinder in mir nicht das Mädchen für alles sehen, auch heute schon. Da würde ich versuchen, dass du da rauskommst. Auch wenn du damit ein verdrecktes Zimmer, noch mehr Geschrei etc. in Kauf nehmen musst. Das Gute an Kindern in dem Alter ist doch, du kannst auch einfach aus der Streitsituation rausgehen, oder? Also im Sinne, mir ist das jetzt zu viel, leckt mich am Arsch, ich geh jetzt ne Runde laufen und die Kinder können auch mal eine Stunde allein daheim bleiben.
    Ich wünsche dir viel Mut und Kraft! 🙂

  16. Ich lese interessiert mit.
    Eine Frage an Kirsche: Du scheinst Erfahrungen mit “Familienkonferenzen“ zu haben. Wie würde das so ablaufen? Habt ihr Regeln, was währenddessen angesprochen werden darf und was nicht? Macht ihr dieses Meeting regelmäßig? Ich hab an so etwas wie ein Familientreffen auch schon Mal gedacht, aber bisher das Fass für uns noch nicht aufgemacht.

  17. Liebe Gastautorin,

    Deine Worte sprechen mir voll und ganz aus der Seele! Auch ich verspüre ein geradezu körperliches Unwohlsein beim Gedanken an sechs Wochen Sommerferien (plus mehr oder weniger keine Schule in der letzten Woche vor den Ferien), fast schon eine leise Panik keimt auf. Auch ich habe das Gefühl, dass der Lockdown noch tief sitzt und in mir arbeitet. Auch ich habe nur zwei Wochen Ferien (denn Ostern, Pfingsten, Herbst, Weihnachten wollen ja auch abgedeckt sein), auch ich habe zT Kinder, die noch viel Betreuung brauchen, aber schulisch keinen Hort etc mehr haben, weil sie aus der Grundschule raus sind.

    Gleichzeitig liebe ich es, Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können (nach der Arbeit) und freue ich mich sehr auf die Zeit ohne Schule, keine Pausenbrote schmieren, keine Hausaufgaben nachmittags usw.

    Was ich mir vorgenommen habe:
    Regelmäßige Auszeiten, zB Abends lange Spaziergänge
    Schulstoff nur begrenzt, wenn überhaupt (wir haben ähnliche Themen wie Dein Jüngster) – oder auslagern an Nachhilfeinstitut, wenn finanziell machbar
    Öfter Fünfe gerade sein lassen Nachmittags/Abends mit Kindern ins Freibad und Stullen schmieren

    Mit Teenies ist es nochmal anders fordernd, stelle ich mir vor.
    Es ruft bei mir alles nach Familienkonferenz bei Euch vor den Ferien und während der Ferien regelmäßig. Könnte das helfen?

    Solidarische Grüße

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