Mama auf Reisen: Mein Island-Trip machte aus unserer Tochter ein Papakind

Mama auf Reisen

Ihr Lieben, ich bin Monika aus der Schweiz und bin Mama von zwei wunderbaren Kindern. Im Februar 2022 habe ich mich ohne meinen Mann und die Kinder auf einen Trip nach Island getraut, der mich als Mensch veränderte, aber auch uns als Familie. Warum ich erst haderte, eine Mama auf Reisen zu werden und wie dann dadurch aus meiner Mama-Tochter ein Papakind wurde…

„Ich träumte schon lange von Island…“

Mama auf Reisen

Als im Oktober 2015 unser Sohn geboren wurde, habe ich mich entschieden, meinen Job als HR Specialist an den Nagel zu hängen und fortan für unsere Kinder da zu sein. 2017 wurde unsere Tochter – ein richtiges Mama-Kind – geboren. Sie begann schon zu weinen, wenn sie mich nicht mehr sah.

Das war auch im Winter 2022 noch so, als ich zu meinem Mann sagte: „Schau mal, diese Reise zu Sibylle in ihr Haus in Island würde ich gerne einmal machen, aber in diesem Februar ist es zu früh“.  

Mein Mann ermutigte mich zur Reise

„Mach doch diese Reise, es würde passen, ich hätte gerade Urlaub“ – antwortete mir mein Mann daraufhin. „Das kannst du nicht ernst meinen. Ich kann doch nicht einfach nach Island, die Kinder brauchen mich. Das geht nicht, das schaffst du nie mit der Kleinen, du weißt ja, wie sie reagiert, wenn sie dich am Morgen vor mir sieht – der Tag ist im Eimer.“

„Doch, ich will, dass du gehst. Wir schaffen das schon. Du hast es verdient. Du bist immer für die Kinder da – jetzt bist du dran.”

Durfte ich das? Gehörte ich als Mama nicht zu den Kindern?

Island, der Polarkreis und die Nordlichter waren zum Greifen nah. Ich musste nur noch den Flug buchen und mir diese Reise erlauben… 

Eine Stimme in mir sagte: Du gehörst zu den Kindern. Eine Mama verreist nicht einfach so alleine, jedenfalls nicht bei uns hier auf dem Land. Dann noch Island! Mit dem Flugzeug. Uiiiii was ist, wenn ein Vulkan wieder alle Flieger auf den Boden bringt? Was ist, wenn Zuhause etwas passiert und ich nicht da bin? Nein, eine Mama gehört zu den Kindern. Und dann das Gerede der anderen. Was die wohl wieder denken, wenn ich sowas mache…

Ich stellte mir auf der Reise alles so schön vor

Mama auf Reisen

Ich schloss einen Moment die Augen und stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich in Island bin. Ich habe mich gesehen, wie ich Island erlebe mit all meinen Sinnen. Ich hörte das Knirschen des Schnees unter meinen Füßen, spürte den kalten Wind in meinem Gesicht, schaute fasziniert den tanzenden Polarlichtern zu, und in mir machte sich ein Gefühl von Ruhe und Glückseligkeit breit und ich wusste: Island ich komme… Ich buchte den Flug und begann, darüber zu sprechen. 

Ich habe den Kindern gesagt, dass ich nach Island gehe. „Ist schon gut, Mama, du bist ja am Abend wieder zurück…“ „Ööööhm, nein, ich bleibe länger weg. Ich fliege mit dem Flugzeug.“ „Aha, was ist denn in Island?“ „In Island gibt es Trolle.“ „Mama, gibt es dort auch Einhörner?“ „Vielleicht, soll ich schauen, ob ich welche sehe?“ „Ja, Mama, unbedingt.“ 

Noch vier Wochen bis zum Abflug

Die Zeit bis zum Abflug verging sehr schnell und doch zog sie sich in die Länge. Es gab in diesen vier Wochen sehr viel zu organisieren. 

Der Abschied von den Kindern war das Schlimmste – zum Glück mussten sie zum Kindergarten. Fragen wie „Mama, holst du uns am Mittag ab?“ oder „Mama, ich liebe nur dich – Papa mag ich nicht“ zerrissen mir das Herz und ich zweifelte wieder an meiner Entscheidung.

Mama auf Reisen: Abschied am Bahnhof

Mama auf Reisen

Mein Mann begleitete mich schließlich zum Bahnhof. Worte brauchte es keine mehr. Eine innige Umarmung, ein flüchtiger Kuss und weg war ich.  

Zwei Stunden später war ich am Flughafen und fragte mich, warum es mir eigentlich so schwergefallen ist. Es macht ja richtig Spaß, wieder alleine unterwegs zu sein, so wie früher. Aber darf ich das auch genießen? Hell, yes! Und wie. Die Kinder sind beim Papa bestens aufgehoben und ich erlaube mir eine Woche lang frei zu sein und zu genießen! 

Auf der Reise fühlte ich mich wieder wie 18

Ich habe in Island alles an Wetter erlebt, was es gibt. Durch einen großen Wintersturm wurden viele Flugverbindungen annulliert. Ich blieb ruhig und gelassen und genoss einfach die Zeit. Zuhause lief alles wie am Schnürchen. Wir tauschten uns mit Sprachnachrichten, Videos und Bildern aus. Sie teilten mir mit, was ihnen wichtig war und ich zeigte ihnen, was ich erlebte.

Als ich am vorletzten Tag mit meinem Gepäck auf dem Rücken bei Regen und Wind eine Stunde durch Schnee und Eis zum Auto lief, dachte ich: Ich bin jetzt 41, fühle mich gerade wie 18 und das so zu erleben, macht mich zum glücklichsten Menschen dieser Erde.

Das Wiedersehen: Zurück zu Hause

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Genau so emotional und tränenreich wie der Abschied stellte ich mir unser Wiedersehen am Flughafen auch vor – doch so war es nicht, jedenfalls nicht für die Kinder. „Mama, kannst du mir bitte den Schuh binden“, war das Erste, was ich von meiner Tochter hörte… Keine Umarmung. Keine Träne. Kein Kuss.   

Meine Auszeit in Island ist nun ein Jahr her. Diese Reise hat mich, aber auch uns als Familie verändert. Wir sind durch meine Abwesenheit viel mehr zu einer Familie zusammengewachsen und Papa kann endlich für die Kinder da sein, auch wenn ich zu Hause bin. Aus meiner Mama-Tochter ist auch eine Papa-Tochter geworden!

Auszeiten für Mamas: Wenn es möglich ist!

Auszeiten vom Alltag sind wichtig, auch wenn es nur fünf Minuten sind. Um Auszeiten auch anderen Mamas zu ermöglichen, begleite ich sie als Mama-Coach durch ihre Zweifel und bringe sie sich selbst und ihren persönlichen Bedürfnissen wieder näher, damit sie als Mama genug Energie haben, um für ihre Familie da zu sein.

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30 comments

  1. es ist ja toll das so viele mamas so etwas auch ohne solche artikel machen würden und es ganz normal finden. jedoch ist doch jede familie und jedes elternteil an einem anderen punkt in ihren leben. es kommen ja immer wieder neue kinder usf die welt ;). von daher finde ich es nicht schlimm wenn immer wieder gleiche themen , oder welche bei denen „die alten hasen“ denken „ ist doch klar, wer braucht das denn erzählt bekommen“ , hier in artikeln auftauchen.

    und für manche kann das ein anstoß sein es doch zu wagen auch mal weg zu fahren.
    das ist doch toll :).

    vor den kindern bin ich noch nie alleine weg gefahren ( also warum sollte es mir kindern erst mal anderst sein…) und als ich (!) dann bereit war nach dem zweiten kind bin ich mal für
    zwei nächte mit einer freundin weg gefahren.
    beim nächsten mal würde ich gerne auf drei nächte erhöhen. mehr brauche und vor allem will ich aber nicht.

    und wie jemand anderes schon hier schrieb, es ist einfach bei uns ( und ich denke bei vielen anderen auch), das einfach die mutter das meiste daheim macht. und papa dann nicht so ganz locker den alltag übernehmen kann und das zumindest bei mir sehr viel vor- und nachbereitung nach sich ziehen würde wenn ich eine woche weg wäre. danach wäre die erholung dann durch das angesammelte arbeitspensum daheim sofort dahin …. also lieber nur kurze überschaubare erholungszeiten. aber für mich ist das ok.

    was mich bei dem text aber irritiert hat – die überschrift und der beginn haben sich für mich so angehört als wäre die frau mehrere wochen oder monate verreist , und nicht eine woche

    1. Also wenn eine Woche ohne Kinder wegfahren einen schon zum Mama-Coach qualifiziert… Bin regelmäßig ohne Kinder weg, verstehe das Buhei gar nicht. Männer fahren regelmäßig auf Dienstreisen und sind danach nicht gleich Papa-Coachs 😂😂😂

  2. Ich fand den Artikel ganz gut, für die schreitende Mama war es tatsächlich eine große Überwindung den Urlaub anzutreten. Wie ich heraus gelesen habe, befindet sie sich allerdings wohl nicht in einem Anstellungsverhältnis mit limitierten Urlaubstagen. Ich fahre tatsächlich schon lange gerne mal übers Wochenende weg mit Freundinnen, allerdings habe ich bisher auch noch keinen Tag meines Urlaubes tatsächlich ohne meine Kinder verbracht, obwohl sie schon 9 und 12 sind. Da ich fast Vollzeit arbeite ist mir die doch so limitierte Zeit mit meinen Kindern so wichtig, dass ich tatsächlich alle meine Urlaubstage von ganzen Herzen verbringen möchte. Ich tanke da gerne mit ihnen auf. Meinem Mann geht es übrigens ganz genau so. Er hat in den ganzen Jahren auch noch keinen Urlaubstag ohne sie „geopfert“. Er fährt aber auch mal übers Wochenende weg. Letztendlich muss das aber jede Familie wirklich für sich selber entscheiden. Daher empfand ich den Artikel eher so: Ach guck, so machen das also andere Familien. Wahrscheinlich hat man auch eher mal das Bedürfnis nach einer längeren Auszeit, wenn man tagtäglich Ansprechpartner Nr. 1 ist für die Kinder. Bei mir gab und gibt es Tage, da sehe ich sie wirklich nur sehr kurz, daher freue ich mich eben immer auf längere Zeiten mit ihnen (auch mit all ihren Launen). Es geht so schnell vorbei, da wollen sie das bestimmt nicht mehr (wenn ich mich an mich erinnere habe ich mit 16 das „sturmfrei“ genossen, während meine Eltern im Urlaub waren).

  3. Na ja, hier so abwertend sich zu äußern, weil manche Kommentare nicht in dein „perfektes Weltbild“ passen, ist auch bemerkenswert.

    Ich stimme Franzi zu: Ich empfinde es tatsächlich als problematisch, wenn ein solcher Bericht veröffentlicht wird. Er impliziert eben, dass das „Normale“ ist, dass es für eine Mama und ihre Kinder emotional problematisch ist, ihre Kinder eine Woche beim Papa zu lassen. Es wird hier sprachlich mit so großen Worten gearbeitet („Mama auf Reisen“, „verändert mich als Mensch“, „habe mich getraut“), dass tatsächlich ein merkwürdiges Frauenbild entsteht!

  4. Hallo,

    Ich finde den Artikel gut und habe ihn gerne gelesen.

    Nach den ganzen Kommentaren hier müsste ich mich wohl als extrem „unemanzipiert“ outen: Kinder sind schon 6 und 9, ich war noch keine Woche im Urlaub alleine. Und jetzt kommt die Überraschung: Mein Mann auch nicht!

    Wir sind froh, wenn wir die Kita-Schließzeiten und jetzt mehr als 12 Wochen Ferien mit Urlaub, Großeltern und Ferienbetreuung irgendwie überbrücken können. Fünf Tage für jeden von uns „extra“ würde das Betreuungsproblem noch verschärfen. Ich gönne es jedem / jeder aber von Herzen, wenn der Allein-Urlaub stattfinden kann. Das ist doch super!

    Die „unemanzipierte“ Mama (die allerdings signifikant mehr als der Mann verdient und für die wöchentliche Dienstreisen mit Übernachtungen total normal sind)

    Stiefelkind

    1. Darum geht’s doch gar nicht! Du hast die Diskussion nicht verstanden. Ich war auch noch nicht eine Woche weg- ist organisatorisch mit Kindern fast immer schwierig- das ist doch klar?! Ich hab aber auch keine Freunde im Ausland (leider), die ich besuchen könnte. Muss man ja auch als Familie besprechen, ob einem das die Urlaubszeit des Vaters wert ist. Das entscheidet jede Familie einfach für sich.
      Worum es hier geht, ist die Frage, ob es einen Artikel wert ist, dass eine Frau, die Kinder hat, eine Woche eine Freundin besucht. Sie bezeichnet sich dabei als „Mama auf Reisen“ und die Art und Weise wie sie schreibt impliziert (und das ist problematisch) , dass das was total Mutiges und Besonderes ist, wenn Mütter(!) ihre Kinder eine(!) Woche alleine(?!) bei ihrem Vater (?!) lassen.

      Meine Mutter war vor 30 Jahren schon als Lehrerin auf 10tägigen Studienfahrten und wir Kinder waren bei Papa und Omas. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass das eine Artikelwirksame Aktion gewesen sein könnte.

  5. Das ist doch ein schöner Bericht und für einige Frauen sicherlich ermutigend. Mein Mann und ich haben uns von Anfang an Auszeiten gegönnt. Seit mein Jüngster abgestillt ist, fahre ich zweimal im Jahr mit Freundinnen weg für 3 bis 4 Tage. Bald vielleicht auch mal etwas länger. Mein Mann macht das ebenso. Das tut uns allen gut.

    1. Aber muss man als Eltern „ermutigt“ werden, eine (kurze) Zeit lang ohne seine Kinder zu sein, wenn man die Möglichkeit hat!
      Wer hat denn diesen Blödsinn verbreitet, dass Kinder nonstop ihre Mama brauchen?

    2. Ich hab die Diskussion sehr wohl verstanden.

      „Warum muss ein Extra Bohei darum gemacht werden, wenn Mama ne Woche in den Urlaub fährt? Das sollte selbstverständlich sein, der Artikel ist sinnlos und überflüssig“.

      Ja, so könnte ich auch denken. Viele Sachen sind mir im Artikel persönlich auch fremd, hier muss nix extra organisiert werden, wenn ich auf ne mehrtägige Dienstreise gehe. Das ist hier bei uns normal.

      Aber: ich kann auch etwas über meinen Tellerrand (=meine social bubble mit akademischen Doppelverdiener-Pärchen in einer vorwiegend liberalen kleinen 200.000 Einwohner – Stadt) hinausdenken. Und es wird genug Familien – Strukturen geben, wo ein einwöchiger Urlaub der Mama ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Wenn auch nur eine Mutter durch diesen Artikel Mut fasst und weg fährt, ist doch alles prima.

      Ich muss mich nicht künstlich über die vermeintliche Sinnlosigkeit des Artikels aufregen, weil Emanzipation ja schon lange da sein sollte. Ist sie aber nicht.

      Viele Grüße
      Stiefelkind

      1. Und du hast es nicht verstanden. Es geht überhaupt nicht um die Organisation des Ganzen oder die finanzielle Machbarkeit oder andere praktische Erwägungen! Es geht nicht mal um die Reise! Es geht um die Frage, ob es im 21. Jahrhundert etwas so Besonderes ist, wenn eine Mutter etwas ohne ihre Kinder macht bzw. ein Leben außerhalb ihrer Kinder hat, dass sie darüber einen Artikel schreibt.
        Als ob das „Normale“ sei, dass man ab Geburt des Kindes immer mit Kind ist. Diese Kinder-Fixierung, die es tatsächlich ja ziemlich oft gibt (wie man hier lesen kann) halte ich für ziemlich ungesund.
        Aufregen tu ich mich übrigens nicht:)

  6. Ich dachte eigentlich, wir leben im 21. Jahrhundert? Was ist an 1(!) Woche Mamaurlaub jetzt besonders? Hier zeigt sich eher wo das wahre Problem liegt, Mutti hat Angst die Kinder lis zu lassen, vertraut ihrem Mann sowenig das die Tochter beim Papa fremdelt!? Und an die Empörten hier, doch natürlich bekomme ich 2 Wochen Urlaub ohne Familie locker organisiert, wenn ich das will, selbst ich als Alleinerziehende fast Vollzeit Arbeitende. Meist stehen sich die Frauen selbst im Weg, weil wir glauben unentbehrlich zu sein und ohne uns würde es nicht funktionieren. Stimmt nicht, ist aber auch schwer sich einzugestehen, das der Laden auch ohne Mama gut läuft für eine Weile.

  7. Ich empfinde den Beitrag als ermutigend.
    Ja, es sollte nichts besonderes sein, wenn Mama mal allein weg fährt.
    Aber auch ich kannte sehr lange keine einzige Mama, die mehr macht als ein Mal im Jahr ein Wellness Wochenende.

    Das ist Realität in 2023…

  8. Am Anfang des Berichts dachte ich wirklich, dass der Urlaub mindestens 4 bis 6 Wochen dauert, als ich dann gelesen habe, dass es nur um eine Woche ging, haben mir Monika und ihre Familie fast leid getan. Warum ist eine Woche so eine Aufregung wert? Die Kinder waren 5 und 7, also keine Babies mehr und gerade für den Vater ist es doch furchtbar, dass seine Frau so wenig Vertrauen in ihn hat, dass sie wegen weniger Tage so zweifelt. Ich wünsche mir, dass Mütter mehr Vertrauen zu den Vätern der Kinder haben. Wie viele Männer sind tagelang beruflich unterwegs und verlassen sich darauf, dass ihre Frauen das daheim und mit den Kindern wuppen, das gleiche Vertrauen sollte auch umgekehrt da sein, sonst hat man schlicht den falschen Partner.

    1. Danke Angelika. Es sollte normal sein, aber viele Frauen dürfen das so nicht erleben. Meine Erfahrungen sind leider, wenn mein Mann länger im Krankebhaus ist oder beruflich unterwegs ist, erhalte ich Kritik der Großeltern, wenn ich gestresst bin oder mein Haushalt nicht ihren Vorstellungen entspricht. Wenn ich unterwegs bin oder krank, bekommt mein Mann Unterstützung angeboten, die er gern nutzt. Es ist an mir dieseDiskrepanz aufzuzeigen. Niemandem scheint es aufzufallen. Dann bin ich eben überfordernd und meckernd. Hallo 2023… Ich finde, der Artikel bringt etwas spannendes auf den Tisch! Danke! Auf in die Welt, Mütter!

  9. Diejenigen, die sich hier über den Artikel wundern, haben schon die Mental-Load-Debatte verfolgt und mitbekommen, dass die Hauptlast der Familienorga nach wie vor bei den Frauen liegt?
    Dass man sich da eine Woche oder mehr freischaufelt und zu Hause alles prima läuft ist leider bei den meisten keine Selbstverständlichkeit.
    Ich habe in meinem Bekanntenkreis keine einzige Mutter, die eine Woche Urlaub alleine gemacht hat in den ersten sechs Lebensjahren, mich inklusive. Und da sind auch sehr emanzipierte Frauen dabei!

    1. Johanna
      Vielleicht sind die Verwunderten hier einfach in der Lage zu organisieren, zu planen und das ohne großes Tamtam hinzukriegen? Warum müssen wir emanzipierten (?) Frauen jetzt für alles Lob einfordern?

      1. Silvia
        Du hast recht. Ein wenig Nachhilfe in Orgsnisation könnte ich tatsächlich brauchen:
        Wir sind vor einem Jahr in eine neue Stadt gezogen und ich bin gerade dabei, mir das Netzwerk hier aufzubauen. Es klappt gut, aber das Kind (6) hier mehrere Tage betreut zu bekommen fordert mich tatsächlich. Wir haben keinerlei Großeltern oder sonstige Verwandtschaft vor Ort. Mein Mann tut schon viel, ist aber als Selbstständiger mit 50-60h-Woche mit 30 MitarbeiterInnen auch nicht flexibel.
        Ich rufe tatsächlich ein Lob aus an alle die, die ihre Me-Time gut organisiert kriegen! Chapeau!
        Ich hab als Konsequenz aus diesem Austausch hier jetzt beschlossen, im Herbst mit meinen Freundinnen alleine vier Tage nach Berlin zu fahren.
        Danke für die Impulse hier! 🙂

  10. Sehr bemerkenswert, wie wertend hier kommentiert wird und dem Beitrag teils sein „Wert“ abgesprochen wird, nur weil die Geschichte nicht in das eigene perfekte Weltbild passt… Eine Mama teilt hier ihre Erfahrung. Es sind ihre Erfahrungen und Gefühle. Es ist ihr Erleben und sie teilt ehrlich mit uns, was in ihr damals vorgegangen ist und was viele viele Mütter ebenfalls genauso fühlen und sich dafür vielleicht schämen würden, das preis zu geben – wie auch, wenn dann gleich befürchtet werden muss, als nicht-emanzipatorisch genug abgewertet zu werden?! Sie fühlen sich jedoch durch genau solche Texte gesehen. Ich verstehe den Beitrag an keiner Stelle als „Mutti-ist-so-frei-Hype“. Es ist schon erstaunlich, wie sehr so ein schön geschriebener ehrlicher Text die Leser*innen triggern kann. 😉 Und auch klar: Du siehst in dem Text genau das, was du sehen willst und was in dir angepikst wird. Insofern: Alles gut. Ich mag den Text und fühle an vielen Stellen mit! Danke, Monika!

    1. Geht es wirklich nur darum (das Schildern der eigenen Gefühle, weil man mal ne Woche ohne Kinder verreist), wäre das hier einen Artikel wert? Ich denke mal, Monika geht es auch darum, dass Leute ihre Seite anklicken und vielleicht ihre Dienste in Anspruch nehmen. Also um Publicity. Also sind da auch Hintergedanken dabei.
      Und was mich mehr stört, als die verschiedenen Meinungen und Kommentare zu lesen, ist, dass garantiert so einer kommt wie der hier, der den Leuten das Recht auf ihre (abweichende) Meinungsäußerung abspricht. Wenn alle nur noch „das ist so toll“,“das machst Du so schön“, , „Daumen hoch“ kommentieren dürfen, kann man die Kommentarfunktion auch schließen, oder?

  11. Ich wundere mich tatsächlich darüber, was für ein Aufhebens manche Leute darum machen, dass eine Mutter von zwei Kindern im Alter von 4 und 6 Jahren mal eine Woche alleine verreist. Sollte doch eigentlich völlig normal sein, dass sowas geht.

  12. Super! Auch ich habe mir letzten Dezember eine Woche komplette Auszeit gegönnt und die hat sich sowas von gelohnt! So vieles ist dadurch besser geworden. Vor allem habe ich dadurch wieder gelernt, auf meine eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und sie in der Familie auch einzufordern. Es ist ja auch sehr wichtig, den Kindern dadurch ein Vorbild zu sein. Ich möchte nicht, dass meine Kinder denken, Erwachsensein ist nichts als Arbeit und Verzicht!

  13. So ein schöner Beitrag, liebe Monika! Ich bin ja begeistert von deiner Arbeit. Du hilfst mir im Alltag so sehr, mich auch mal auf mich zu fokussieren. Durch dich habe ich gelernt, was ich tun kann, um mich auch mit wenig Zeit gut um mich zu kümmern. Ich kann für mein Kind schließlich nur da sein, wenn meine Batterien aufgeladen sind. Und dann noch deine REise nach Island – was für eine Inspiration! Das nächste mal komme ich mit 😀

  14. Sehr gut dass du begriffen hast, dass es nichts schlimmes ist wenn man mal nicht da ist und auch mal ganz egoistisch ist! Und wenn es nur mal eine kleinere Auszeit wie meine letzte Woche in einem tollen Wellness Hotel mit einer Freundin ist – es ist so wichtig wie du selbst gesehen hast das alle auch mal Abstand voneinander haben.
    Ganz nach dem Motto Happy wife-happy life! Und was der Rest aus dem Dorf sagt, das kann eh Wurst sein, sie waren höchsten alle ziemlich neidisch schätze ich:)

  15. Ich hab die Information nicht gelesen, wie lange die Reise ging. Muss sagen, wenn es sich um 2-3 Wochen handelt, finde ich persönlich das hier nicht so einen Bericht wert, sondern eigentlich selbstverständlich. Dass es Mütter gibt, die Kinder, die keine Babies mehr sind, nicht mal für so kurze Zeit beim Vater lassen würden, oder für die das zumindest so eine große Überwindung darstellt, erstaunt doch sehr, mich jedenfalls. Ich denke, das ist auch nur in den Familien so, in denen es die klassische Rollenverteilung gibt, und die Mutter sich deshalb unentbehrlich fühlt. Gut, dass Monikas Mann das nicht so gesehen hat, denn so ist es zum Glück auch nicht!

  16. Mich würde interessieren, was Monika für eine Ausbildung hat, um sich Coach zu nennen (ist ja keine geschützte Berufsbezeichnung). Auf derHomepage konnte ich nichts finden.
    Und wie lange war sie auf Island? Dann könnte man die Aufregung, um dieses Abenteuer noch besser einschätzen.
    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich werde nicht warten bis meine Tochter ca. 5 Jahre alt ist, um mal ohne Kinder zu verreisen, sondern werde, wenn sie 13 Monate alt ist, mal für 4 Tage wandern gehen.

  17. Das ist jetzt nicht euer Ernst, oder? Hier geht es um eine Mutter, die für eine (?!) Woche ihre Freundin auf Island besucht als ihre Kinder ca. 4&6 Jahre alt sind?! Was bitte ist daran bemerkenswert?
    Ich bin echt ein bisschen schockiert darüber, dass hier so ein Mutti-ist-so-frei-Hype wegen gar nichts gemacht wird! In welchem Jahrhundert leben wir denn?
    Oder hab ich was falsch verstanden? Ich hoffe es!

    1. Ich glaube es geht eher darum, dass so eine einzige Woche so viel verändern kann. Und manchmal sieht man vor lauter Alltag solche Möglichkeiten gar nicht. Längere Zeit passt ja für wenige Mütter wegen Job usw. nicht, aber eine Woche können schon ganz viele organisieren nur trauen sie sich nicht bzw. Sehen diese Möglichkeit gar nicht.

      1. Für mich persönlich ist der Punkt erstaunlich, dass grade hier auf dem Blog immer so viel explizit von Müttern geredet wird. Klar, die Seite heißt ja auch „Stadt Land Mama“ und richtet sich speziell an Mütter. Aber es wird wenig gesehen und reflektiert, wie sehr mit diesen Sichtweisen und Zuschreibungen (wie toll, Mama verreist mal ne Woche allein) auch Bilder verfestigt und zementiert werden. Zum Beispiel: die Mutter ist doch am besten fürs Kind, Mamas sollten immer da sein, Väter, die sich einbringen sind was besonderes usw. Sorry, dass ich das so deutlich schreibe, aber in meinen Augen fördert das Blog damit keine Gleichberechtigung, sondern verfestigt Rollenbilder. Und vielleicht ist das auch (unbewusst) so gewollt, sehr viele Mütter fühlen sich in der Rolle ja auch ganz wohl und wollen sich die gar nicht nehmen lassen.

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