Über die Geduld: Kinder müssen lernen abzuwarten – Eltern aber auch!

geduld stadtlandmama

Gerade war ich auf der Suche nach alten Fotos von meinem Frankreich-Schüleraustausch, als mir mein Schwangerschaftstagebuch vom ersten Kind in die Hände fiel. Aus dem Buch flatterte ein kleiner Zettel, auf den ich die Uhrzeiten meiner Wehen geschrieben hatte – sie kamen fast regelmäßig im 5-Minuten-Abstand – da schrieb ich sie noch selbst. Danach endet das Buch. Aber ich habe auch mal in die Seiten davor geblättert und da steht zum Beispiel:

„Heute wäre eigentlich Entbindungstag – und ich bin ungeduldig. Ich finde diese Unplanbarkeit wahnsinnig anstrengend und zermürbend. Die Kleene könnte jetzt auch echt mal kommen.“

Und sofort war es wieder da, dieses Gefühl der Ungeduld, diese Sehnsucht, dieses Nicht-Abwarten-Können. Doch das war ja erst der Beginn. Die Geduld einer Mutter oder eines Vaters wird nicht nur mit der Schwangerschaft – neun(!) lange Monate – herausgefordert oder mit dem nicht-pünktlich-erscheinenden Baby.

Wir brauchen Geduld, wenn das Baby in einer Wachstumsphase das zehnte Mal an diesem einen Tag an die Brust will.

Wir brauchen Geduld, bis der erste Zahn durchgebrochen ist – und endlich die Nächte wieder ruhiger werden.

Wir brauchen Geduld, bis das Baby seine ersten Schritte macht, um schließlich an jeder einzelnen Baustelle der Großstadt Halt zu machen und „Bagga, Bagga“ zu rufen. Ja, auch dafür brauchen wir Geduld.

Wir brauchen sie, wenn das Kleinkind mal wieder sämtliche Spielsachen ausgeräumt und auf dem Boden ausgekippt hat. Geduld, um es damit spielen zu lassen. Geduld, um auszuhalten, dass es vermutlich erst am Abend wieder halbwegs ordentlich aussehen wird.

Wir brauchen Geduld, um unseren Kaffee leer zu trinken, der längst kalt geworden ist, weil das Kind sich mal wieder den Kopf gestoßen hat. Wir brauchen Geduld in der Trotzphase und später mit den Hausaufgaben. Oder mit der Zahnputz-Verweigerung am frühen Morgen.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war ich nie ein besonderer Geduldmensch. Wenn wir verstecken spielten, bin ich im Versteck fast verrückt geworden, weil es mir zu lange dauerte. Als mein Hase Junge bekam und eine Freundin eins der Babys bekommen sollte, da sagte ich: Entweder du nimmst es jetzt mit oder du kriegst es gar nicht. Ich weiß das noch so genau, weil meine Mutter das so unmöglich fand. Dabei ging es mir vermutlich um den Abschiedsschmerz und das Hinter-mich-bringen. Geduld, das war als Kind schwierig für mich. Und ich merke, wie schwierig das auch für unsere Kinder ist.

„Ich will alles – und zwar sofort“

Wir waren etwa neulich in einem Autohaus, weil unser altes so langsam den Geist aufgibt. Weil unsere Jungs grad super-interessiert an Autos sind, nahmen wir sie mit. Die Laune auf der Rückfahrt war so schlecht, dass man einen Film darüber hätte drehen können. Die Jungs konnten einfach nicht verstehen, warum wir jetzt nicht SOFORT den Neunsitzer-Multivan gekauft – und direkt mitgenommen haben. Wir werden niemals einen Multivan besitzen, versuchten wir ihnen zu verklickern, und überhaupt: So ein Auto kann man doch nicht sofort mitnehmen. Gemein! Gebrüll.

Es ist schwer, mit Ungeduld umzugehen. Unser Alter macht uns gelassener, wir können besser abschätzen und absehen und einschätzen, dass „nicht-jetzt-sofort“ nicht „niemals“ bedeutet. Wir können lernen, damit umzugehen, aber das kleine Mädchen in mir schreit immer noch ungeduldig, wenn es in einen Stau gerät oder das Kind morgens im größten Stress extra die Schule falschrum anzieht. Oder sich die Schuhe einfach gar nicht anzieht, sondern Krümel zählt. Es lässt sich damit umgehen, weil ich weiß, dass sich Geduld auch lohnen kann.

Schließlich hat sich die schlimmste Ungeduld meines Lebens auch irgendwann in Wohlgefallen aufgelöst. Unser erstes Baby kam zwar nicht am 14., wie ausgerechnet… dafür machte es sich aber am nächsten Vormittag mit einem Blasensprung auf den Weg. Es kam dann um kurz nach Mitternacht, am 16. auf die Welt. Und ja, dafür hat sich das Warten gelohnt… <3

Wie geht ihr damit um? Habt ihr Tipps für mehr Geduld? Wie schafft ihr es, eure Geduldsfäden zu stählen. Und erkennt ihre eure eigene Ungeduld auch in euren Kindern?

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2 comments

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  2. Schöner Beitrag
    Oh ja, es ist wichtig, immer wieder die eigene Geduld zu trainieren!
    Gilt nicht nur für Eltern und Kinder: gestern war mein errechneter Termin für die Geburt von Nr. 3. Ich bin total entspannt, nur meine Frauenärztin schiebt ein wenig Panik, obwohl alle Werte Ok sind. Zum Glück sind meine Hebammen mit Geduld gesegnet. 🙂