Julia Malchow reist mit Baby durch Russland, Sibirien bis China und ich frage mich: Könnte ich das auch?

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Hey Lisa, 

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puh, ich glaube unser Server ist wieder einigermaßen auf Welle und ich schreibe jetzt schnell diesen Post über Julia Malchow, die mit ihrem 10 Monate alten Baby Levi durch Russland, die Mongolei bis nach China mit der Transsib gereist ist, was ich mehr als mutig finde. Die Münchener Reise-Veranstalterin und Besitzerin eines Buchlandes für Reiselektüre reist ständig in abgelegendsten Winkel der Welt und diesmal eben mit ihrem kleinen Sohn. Darüber hat sie das Buch „Mut für zwei“ geschrieben, was jetzt erscheint.
 
Sie will, sagt sie, Glaubenssätze hinterfragen mit dieser Reise. Sie sagt, diese Glaubenssätze seien, dass der Alltag mit Baby mit viel Organisation, Beständigkeit und Selbstaufgabe der Mutter zu tun hat und das wolle sie für sich und Levi testen, ob das auch so stimmt. Im Trailer zu ihrem Buch nimmt sie dann dankenswerterweise ihre Schlussthese vorweg und sagt: „Sie stimmen nicht.“ 
 
Ich werde mich heute Abend daran setzen, das Buch komplett zu lesen, dass ich über den Nachmittag mit Maxime, der mich währendessen als Klettergerüst benutzt hat, nur querlesen konnte, aber schon jetzt geistern mir viele Fragen durch den Kopf was das Thema Fernreisen alleine mit Baby angeht: 
 
Könnte ich das? Die ganze Zeit alleine mit Maxime? Das ist sehr viel Verantwortung, weil er noch klein ist und ich seine ganze Welt. Was wäre, wenn es ihm schlecht gehen würde oder er krank wäre? Was wäre wenn es mir schlecht gehen würde und ich mich nicht optimal um ihn kümmern könnte. Ich weiß noch, daa war er sechs Monate und ich habe alleine mit ihm in einem Hotel übernachtet. Der Fisch, den ich gegessen hatte, war wohl schlecht und ich hing die Nacht über der Kloschüssel. Ich stillte noch voll und fand diese Situation schon sehr grenzwertig, obwohl er in seinem Reisebett ja sicher war…
 
Das sind so die Szenarien, die mir Angst machen würden und deshalb bin ich gespannt wie Julia Malchow mit ihnen umgeht. 
 
Das Buch ist halt schon stark mein Thema, weil ich vor der Geburt meines Babys ein Reisefreak war. Indien, China, Tadschikistan, Namibia… und ich wollte noch so viele Länder abklappern bis ich eines Tages überraschend schwanger geworden bin. Ich meine, mein Freund damals und heute Mann wollten zwar ein Kind, aber, jetzt, gleich…trotzdem hat es Minuten gedauert bis wir überglücklich waren. 
 
Seitdem bin ich viel mit Maxime gereist. Aber immer nur in Europa. Immer nur in Urlaubsclubs, sprich dahin, wo alles safe ist. Aber habe ich da vielleicht auch zu viel Angst? Sollte ich mehr loslassen? Andererseits: Warum sollte ich ausgerechnet JETZT eine Reise machen, die meiner Selbstverwirklichung dient, an die sich Maxime noch nicht einmal erinnern wird? 
 
Lisa, ich weiß ja, dass Du damals ganz mutig warst und mit deiner 18 Monate alten Tochter drei Monate nach Namibia gegangen bist. Was denkst Du von Julia Malchow und ihrem Trip?
 
Schönes Wochende Euch und Dir Lisa, 
 
Caro xxx
 
Alle Infos unter: www.juliamalchow.de

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5 comments

  1. Unser Erfahrungen
    Wir haben mit unserem jetzt dreijährigen Sohn diverse Reisen abseits von All-inklusive-Pauschalreisen gemacht. Als er 10 Wochen alt war, haben wir einen Fahrradanhänger gekauft und machen seitdem jedes Jahr Fahrradtouren mit Camping auf Wiesen/im Wald. Wandern auf Teneriffa mit Kraxe(Kind war 8 Monaten alt) und Wandern mit Wagen in Nordspanien(13 Mon.)haben wir auch probiert. Beim Wandern mit Kraxe sind wir an unsere körperlichen Grenzen gekommen: Kind und Gepäck summieren sich schnell auf 15 kg pro Person. Das mögen die Kniegelenke auf Dauer nicht. Der Rhytmus ändert sich auch, inzwischen bleiben wir länger an einem Ort. Ich brauche Erholung und mein Sohn möchte spielen und Zeit haben, um sich einzuleben. Je kleiner die Kinder sind, desto einfacher ist es. Wir müssen die Bedürfnisse unseres Sohnes beachten, weil es nur mit ihm, aber nicht gegen ihn geht. Wir hatten viele kleine, aber unvergessliche Erlebnisse, ich würde das immer wieder tun. Als anstrengend habe ich im letzten Winter die Langstreckenflüge nach und von China allein mit meinem inzwischen 2 1/2 jährigen Sohn empfunden. Zu zweit wäre das aber sicher entspannter gewesen. Die Zeit dort war aber auch gerade deshalb besonders, weil wir als Familie unterwegs waren. Die Reaktionen auf unsere Art zu reisen sind sehr unterschiedlich: von blankem Entsetzen gepaart mit Sorge um das Kindeswohl bis“Würde ich auch gern machen“ ist alles dabei. Ich finde,das soll jeder so machen, wie es ihm beliebt. Wenn Mama nicht gern zeltet und sich nicht wohl fühlt, haben Kinder vielleicht nicht unbedingt was von einem Campingurlaub.

  2. Ich sehe das wie Katharina!
    Ich sehe das wie Katharina! Solange das Kind noch klein ist, gestillt und getragen wird, kann man überall hin 🙂

  3. Es kommt auch auf das Kind an
    Wir planten, während meines Mutterschaftsurlaubes mit Kurzem im zum Camper umgebauten Geländewagen nach Marokko und Mali zu reisen. Leider war er nicht gesund und ein längerer Krankenhausaufenthalt war nötig, deshalb fiel das Projekt ins Wasser.
    Unterdessen ist er drei, gesund und wir „zigeunern“ wieder. Bisher noch nicht in so genannt „schwierige“ Länder, aber die werden noch kommen.
    Wir kennen zahlreiche Familien, die mit Kindern Überlandreisen unternehmen: Im Camper/Bus/Lkw haben die Kleinen die nötige Beständigkeit, sie schlafen ja jeden Abend in der selben Koje.
    Aber auch von Backpackern mit Baby habe ich schon gehört, auch das geht (wenn das Kind mitmacht). Wird das Kind getragen, ist es immer bei Mama oder Papa – der Rest ist einem winzigen Baby egal.
    Aus Erzählungen von anderen weiss ich, dass es mit Babys vor Krabbelalter fast am Einfachsten ist, und dann erst mit vier oder fünf Jahren, wenn sie anfangen auf einem zu hören. Dazwischen ist ein wenig kritisch, aber auch machbar wenn man auf die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht nimmt.

  4. Welch schöne Empfehlung
    Danke dafür! Hab mir das Buch gleich gekauft. Ich war auch mal so etwas wie eine Globetrotterin. Meine Familie nannte mich eine Zigeunerin. Jetzt hab ich 3 Kinder, eins davon ist Schulkind, eins Kitakind,eins Baby und wir reisen ins unbekannte Umland, was auch sehr aufregend ist. Dazu eine Buchempfehlung für die Sachsen oder Sachsenliebhaber hier: Elmar Schenkel „Reisen in die ferne Nähe“ (eben erschienen)

  5. Danke …
    ..für den Tip liebe Caro. So was fesselt mich auch sofort, aber es wäre definitiv nichts für mich und mein Kind gewesen.

    By the way: hat hier jemand vielleicht eine gute Urlaubsidee für einen CampingUrlaub mit Kind am Mittelmeer?

    Schönes Wochenende!
    Und danke 🙂