Späte Schwangerschaft – wie war’s denn nun ganz ehrlich?

Späte Schwangerschaft

Ihr Lieben, immer wieder taucht die Frage auf, ob ich denn die späte Schwangerschaft mit 41 anders erlebt habe als die vorherigen (bei der ersten war ich 29, dann 32 und dann 35 Jahre alt.)

Zugegeben: Als ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten habe, hatte ich schon ein wenig Bammel aufgrund des Alters. Offiziell gilt man ja schon ab 35 als risikoschwanger und dann nochmal sechs Jahre drauf – nicht unbedingt beruhigend im ersten Moment.

Alles, was ich hier nun schreibe, gilt nur für mich, meinen Körper und meine Schwangerschaft. Wir alle wissen, dass keine Schwangerschaft der anderen gleicht und alle Frauen unterschiedlich fühlen.

Ich glaube, dass ich beim Thema Schwangerschaft wirklich Glück habe. Ich bin immer, wenn ich schwanger werden wollte, recht schnell schwanger geworden. Das alleine ist nicht selbstverständlich, denn ich kenne so viele Frauen, die einen harten Weg hinter sich hatten, bevor sie ein Baby im Arm hielten.

Ich hatte immer viel Glück

Ich hatte nie eine Fehlgeburt, auch hier habe ich einfach großes Glück, wenn man bedenkt, dass jede dritte bis vierte Schwangerschaft in einem Abgang endet. Ich hatte auch nie Blutungen, vorzeitige Wehen, nie Komplikationen, musste nie liegen oder habe mich monatelang übergeben. Ich hatte keine schlimmen Wassereinlagerungen, Schwangerschaftsdiabetes oder irgendwelche anderen Befunde. Ja, ich war müde, ich hatte teilweise üble Rückenschmerzen und Sodbrennen – aber alles in allem waren meine Schwangerschaften easy.

Das schreibe ich hier nicht auf, weil ich besonders toll bin oder denke, dass das alles meine Leistung war und mich dafür feiern lassen will – sondern einfach, weil ich glaube, dass ich Glück hatte. Mir ist bewusst, wie anstrengend diese neun Monate für andere Frauen körperlich und psychisch sein können.

Späte Schwangerschaft bedeutet nicht unbedingt nur Probleme

Und nur, weil ich wirklich Glück hatte, kann ich sagen, dass die Schwangerschaft mit 41 gar nicht so viel anders war als die mit 29. Klar, ich sehe morgens etwas zerknitterter aus als vor 12 Jahren. Und klar, ich bin abends auch eher müde und geschafft vom Tag. Aber all das, vor was ich zu Beginn Bammel hatte, ist nicht eingetreten. Auch, weil meine Frauenärztin total entspannt war, genau wie die Hebammen, bei denen ich zur Vorsorge war. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie mich als großes Risiko sehen, was mich wiederum beruhigt hat.

Und nun kommt das große ABER: Ich glaube schon, dass diese Babyzeit anders wird als mit 29. Ich stecke den Schlafentzug definitiv anders weg als vor zwölf Jahren. Und ich werde mehr improvisieren müssen – denn da sind noch drei andere Kinder mit Bedürfnissen.

Auf der anderen Seite habe ich heute mehr Unterstützung als als Erstlings-Mama, als ich mir mein Dorf erst suchen musste. Ich kann jetzt Freunde anrufen und um einen Gefallen bitten, meine Kinder werden in der ersten Zeit mit zu den Hobbys genommen oder von der Schule nach Hause gefahren. Und die beiden Großen sind schon so groß, dass sie einiges auch alleine oder zu zweit erledigen können.

So erhoffe ich mir genügend Ruhe und Erholung nach der Geburt. Wie es mir mit Baby geht werde ich hier natürlich regelmäßig berichten – auch hier kann man sich nicht auf alles vorbereiten, denn man weiß nie, was für ein Menschlein da dazukommt.

Wie oben schon erwähnt, werde ich immer wieder gefragt, ob ich eine Schwangerschaft mit 41 empfehlen kann. Das kann ich natürlich nicht so pauschal beantworten. Ihr kennt euren Körper und eure Nerven am besten. Ihr wisst, wie die anderen Schwangerschaften verlaufen sind und wieviel Unterstützung ihr im Alltag habt. Ich ganz persönlich kann nur sagen: Vieles, vor dem ich Angst hatte, ist bisher nicht eingetreten. Und dafür bin ich sehr dankbar.

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8 comments

  1. Ehrlich gesagt, frage ich mich, was diese Aussagen über die Risiken bei älteren Schwangeren und eine angebliche Vorbildfunktion hier sollen. Sollen ältere Schwangere das (öffentliche) Reden darüber unterlassen oder nur mit vorangestellten Hinweisen über nachlassende Fruchtbarkeit und sonstige Risiken? Eine „Aufklärung“ in Schulen wie oben gewünscht, darüber, dass die Mädchen doch bitte beizeiten ans Kinder bekommen denken sollten, würde ich als Kind und als Eltern als unglaubliche Belästigung empfinden.

  2. Es ist einfach jede Situation und jede Schwangerschaft anders. Auch mit 25 kann man eine richtig üble Schwangerschaft und eine Entbindung mit Komplikationen haben.
    Ich sehe es aber ähnlich wie „Gästin“: Es ist ein Unterschied, ob man mit 41 das zweite, dritte, vierte…Kind bekommt oder ob man gerade das erste bekommen hat. Ich kenne einige Frauen, die mit über 40 ein drittes Kind bekommen haben.

    In Bezug auf meine eigene Situation würde ich rückblickend sagen, dass ein Alter von 38 für die Geburt des ersten Kindes schon recht spät war. Gleichzeitig bin ich dankbar für all die tollen Erlebnisse, die ich vor der Geburt meines Sohnes in Hülle und Fülle hatte. Davon zehre ich in so manch anstrengender Phase.

  3. Liebe Katharina, es freut mich sehr, dass es Dir so gut geht/ ging in Deiner 4. Schwangerschaft. Alles Gute für die Geburt und die erste Zeit mit Baby!!!

  4. Liebe Katharina,

    eine so schöne Schwangerschaft kann man nur jedem wünschen.
    Vor allem, weil ja noch die drei Geschwisterkinder da sind, die dich brauchen.
    Ich verstehe aus deinem Bericht, dass du keine allgemeinen Empfehlungen gibst. Trotzdem sind medial öffentliche Schwangerschaften im höheren Alter eine unausgesprochene Empfehlung durch Vorbildfunktion.
    Die vielen gescheiterten Versuche schwanger zu werden oder die Chromosomenschäden, die mit dem höheren Alter der Mutter einhergehen können, werden selten öffentlich gemacht.
    So entsteht das Bild, dass man Kinder bekommen kann wann man möchte. Aber die Natur hat ihre Grenzen.
    Das ist schade für Frauen die ihre Fruchtbarkeit nicht einschätzen können ( ab 35 Jahren bereits eingeschränkt) sondern sich an der Öffentlichkeit orientieren und alles für machbar halten. Zum Schluss stehen nicht wenige dann kinderlos da, weil sie zu lange gewartet haben.

    Auch ist es ein Unterschied, ob man mit 41 Jahren das vierte Kind erwartet oder das erste probiert.
    Ich wünsche mir mehr Aufklärung, auch in den Schulen, nicht nur zur Verhütung, sondern auch zur Fruchtbarkeitskurve.

    1. Nun ja, solange NATURGEGEBENE Fruchtbarkeit gegeben ist bitte gerne schwanger werden!!! Ich hab mein 1. Kind mit 36 bekommen, gesund ( meine 11 Jahre jüngere Schwester hatte starke gesundheitliche Probleme in der Schwangerschaft). Und es waren 2 junge Mütter i.d. Klinik mit Trisomie- Kindern. Das ist jetzt nicht hämisch gemeint nur als realer Vergleich. Guter Hoffnung sein ist hier wörtlich gemeint.

      1. Liebe Silvia, du magst es anders erlebt haben, aber wissenschaftlich gesehen, ist das leider überhaupt nicht aussagekräftig. Natürlich bekommen die allermeisten Frauen auch mit über 40 noch ein Kind ohne Trisomie, aber über 35 steigt das Risiko an (auch für andere Komplikationen) und über 40 nochmal mehr. Um eine sinnvolle Aussage hierzu treffen zu können, reicht nicht die persönliche Erfahrung, sondern es wurden Daten von Millionen von Schwangeren ausgewertet.
        Umso schöner für Katharina, dass es ihr und dem Kind gut geht.

    2. Liebe Gästin, ich denke es ist hinlänglich bekannt, dass ab Mitte dreißig die Fruchtbarkeit bei Frauen drastisch sinkt. Es ist vielmehr die Gesellschaft, die auch die Männer glauben lässt, dass alles ewig möglich ist und die Frauen gehen darauf ein. Das ist tatsächlich schade und führt sicherlich zu etlichen ungewollt kinderlosen Beziehungen oder unglücklichen Schwangerschaften. Aber dafür eine Schwangere, die ihr 4. Kind mit 41 erwartet verantwortlich zu machen, ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders! Es ist ja auch bekannt, dass der Körper mit jeder weiteren Schwangerschaft in Sachen Fruchtbarkeit übt. Zum Glück sehe ich in meinem Umfeld immer wieder Paare mit Mitte 20/ Anfang 30, die voll im Leben stehen und ihr erstes Kind erwarten. Ich freue mich dann immer aufrichtig für sie! Also nicht alle verpassen die Zeit…

      1. Hallo Katharina!
        Es freut mich, dass die Schwangerschaft gut läuft 🙂

        Zum Kommentaren oben: ich denke, das durchschnittlich gut informierte Paar in den 20ern weiß generell um den Zustand der Fruchtbarkeitskurve Bescheid. Und auch die Probleme (höhere Wahrscheinlichkeit von Chromosomalen Anomalien, Probleme mit Fertilität) von späteren Schwangerschaften müsste man schon mal aufgeschnappt haben. Aber viele haben eben auch im Hinterkopf, dass es immer bessere Behandlungsmethoden gibt (Kinder-Wunsch-Zentrum, Pre-natale Untersuchungen).

        Was das alles psychisch und körperlich mit einem macht, wenn man dies in Anspruch nehmen möchte oder muss, stellt man sich eventuell einfacher zu ertragen vor, als es tatsächlich ist.

        Ich habe meine Kinder, trotz 5 Jahre Studium, mit 28 und 31 bekommen. Ich habe nie Probleme gehabt, schwanger zu werden. Ich kann mir auch kaum vorstellen, wie das ist, jeden Monat zu hoffen, enttäuscht zu werden und evtl. noch Medikamente / Behandlungen in Anspruch nehmen zu müssen. Vielleicht blenden das einige aus, wenn es in den 20ern um Kinderplanung geht.

        So ähnlich wie man vor der Geburt genau weiß, dass man Schlafmangel haben wird. Aber wie schlimm sich sowas real anfühlt, kann man sich vorher (ein Glück) nicht vorstellen.

        Viele Grüße
        Stiefelkind

        P. S. Die meisten im Netz aktiven Frauen kennen es: aber Florian Schröder hat es bei einer NDR Talkshow so hervorragend zusammengefasst, was die ganze „Muttersein“ (inklusive: „Wann ist der richtige Zeitpunkt?“ angeht) , das ist einfach herrlich und lohnt sich immer wieder

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