Ferienfreizeit und Buchgeburtstag: Teen-Time Jugendkolumne

Ferienfreizeit und Buchgeburtstag

Ihr Lieben, es ist doch immer wieder die Gleichzeitigkeit der Dinge, heute geht es in unserer Teen-Time Jugendkolumne mal um Ferienfreizeit und Buchgeburtstag. Zwei von drei Kindern sind im Urlaub – und ich nicht. Dafür hab ich den Urlaub bezahlt 😉

Es ist so ruhig hier. Ich vermisse das Klacken des Kühlschranks, auf-zu, wie so ein Reflex und nochmal, auf-zu, immer wieder, tags und nachts, das Geräusch umgibt mich sonst. Die Süßigkeiten-Schublade bleibt unberührt und auch die Kühlschrankinhalte bleiben einfach, wo sie sind und bleiben einfach – wie von Zauberhand.

Keine leeren Salamipackungen mehr im Aufschnitt-Fach. Und auch der Wäscheberg bleibt einfach wie er ist und wächst nicht täglich… da merkt man erstmal, wie viel Zeit allein mit Fußballwäsche in unserem Leben zu draufgeht. Die Waschbecken ohne Zahnpasta-Reste, der Bad-Spiegel nicht voller Wasserflecken.

Kein „Ich hab Hunger“-Stöhnen, kein Türeknallen, dafür mehrmals täglich ein Vibrieren des Handys, weil ein Snap auf dem Handy ankommt. Ein Snap, auf dem Jungs Klippen runterspringen, ein Snap, auf dem alle Paella essen, ein Snap im Dunkeln vor Palmen und immer mal wieder Updates, wie es wem aus der Familie gerade geht. Wo man ein Bettlacken kauft, wenn man seins vergessen hat und wer einem Zahnbürsten schenkt, wenn die verloren gehen. Solche Sachen.

Es ist so ruhig hier, sagte ich das schon? Fast gespenstisch, ich muss nicht zu bestimmten Zeiten kochen, ab und zu taucht unsere Tochter auf, stöhnt über die nächste Uniprüfung und geht dann wieder die nächste vorbereiten, in dieser Woche sind es vier Prüfungen an 5 Tagen, danach sind endlich Semesterferien.

Und wir Eltern arbeiten und stehen dann am Wochenende auch mal fragend voreinander: Was machen wir denn jetzt? Mal spazieren gehen? Wie gestaltet man denn jetzt so ein Leben mit so viel Ruhe? Und das Beste ist ja noch: Sobald wir uns daran gewöhnt haben, stehen die ja vermutlich alle wieder in der Tür…

„Die Tage sind lang, die Jahre sind kurz“

Das ist schon alles beeindruckend und es ist so platt, zu sagen, dass das doch jetzt alles ganz schön schnell ging insgesamt, aber das Sprichwort „Die Tage sind lang, die Jahre sind kurz“, stimmt irgendwie wirklich so sehr. Wie lang zogen sich die Tage damals mit drei kleinen Kindern manchmal. Wie Kaugummi, manchmal sogar wie vergammeltes.

Da waren wir abends froh, wenn alle den Tag halbwegs unbeschadet überlebt hatten und wir mal kurz niemanden retten oder betreuen mussten. Und heute melden wir uns selbst bei ihnen und fragen, ob wir noch was tun können aus der Ferne. Sie kommen klar. Sie haben ihre Hood, ihre Clique, ihre engsten Bezugspersonen sind dabei. Und wir stehen am Rande und hoffen natürlich noch immer, dass sie überleben, haben aber nicht mehr direkten Einfluss darauf.

Das ist eine Umstellung und manchmal wird man dabei wahnsinnig vor Sorge und dann wird man wieder stolz. Damals, da war das ein 24/7-Job mit den Fuzzis und bei vielen, die hier mitlesen ist das auch heute noch so. Selbst Katharina kann manchmal nicht fassen, dass unsere Jungs plötzlich friedlich miteinander in den Urlaub fahren, wo sie sich doch früher tagtäglich die Rübe einhauen wollten. Wir können es ja selbst manchmal kaum glauben.

Aber zurück zu dem 24/7-Job von Eltern kleiner Kinder… Morgen ist wieder der 24.7. und am 24.7. vor sechs Jahren erschien das erste gemeinsame Buch von Katharina und mir: WOW MOM. Der Mama-Mutmacher fürs erste Jahr mit Kind. Noch heute verkauft es sich spektakulär gut und noch heute erreichen uns Liebesbriefe von berührten Leserinnen, die schon beim Inhaltsverzeichnis weinen müssen, weil wir alle Kapitel in Emotionen eingeteilt haben.

Wow, bin ich müde. Wow, bin ich über-und unterfordert. Wow, bin ich verliebt. Das Buch erschien bewusst am 24.7. in Anlehnung an den 24/7-Job, den die Elternschaft nun mal bedeutet. Das Cover wurde so konzipiert, dass man Baby-Bäuerchen davon abwaschen kann, es sind die kleinen Details, die in Erinnerung bleiben.

In diesem Buch stecken echte Fotos aus unseren Familienalben drin, auch peinliche, aber ehrliche, authentische. Und was wir merken ist: Auch sechs Jahre nach Erscheinen dieses Werks brauchen Frauen authentischen Abgleich, ehrliche Einblicke: keine Insta-Filter mit immer lächelnden Müttern in unbefleckten weißen Shirts, sondern das echte Leben. Das mal hart ist und mal weich, mal wild und mal wunderbar.

Ferienfreizeit und Buchgeburtstag

Wir versuchen, euch das hier tagtäglich weiter zu präsentieren. Und auch wenn kein Verlag einen Mutmacher für die Pubertäts- und Teen-Time-Jahre haben will, so geben wir zumindest hier unser Bestes, um euch mitzunehmen in den Tsunami, mit dem Kinder durch unser Leben wirbeln. Wir feiern die Kinder in Ferienfreizeit und wir feiern Buchgeburtstag.

Und wir sind sehr froh über alle, die sich über die Bücher oder dieses Blog hier mit uns verbunden fühlen, manche sogar seit Jahren. Schön, dass ihr hier seid. Macht´s euch doch einfach weiter gemütlich bei uns! Und schreibt uns doch gern in die Kommentare, wie lang ihr hier schon hier mitlest und wie ihr überhaupt auf uns aufmerksam wurdet…

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2 comments

  1. Ich habe beide eure Bücher vor ein paar Jahren gelesen und bin seitdem täglich auf eurem Blog. Es ist wie die tägliche Zeitung. Hier ist nach Schule/Kiga/Krippe und Mittagessen für alle drei Kids immer 30 min Zimmerpause und für mich Sofapause mit dem neuesten eurer Artikel. Danach geht dann das tägliche Alltagsrad mit zwei dauerhaft seit Jahren streitenden Brüdern (danke, dass ich durch euch weiß, dass es nicht nur hier so läuft und es eine Chance auf Besserung im Teeniealter geben kann) und einer kleinen Schwester, die mir bis vor Kurzem dauerhaft am Bein klebte ein Stück wohlwollender zu mir selbst weiter! DANKE

  2. Sehr schöner Text! Hatte wie so oft mal wieder Gänsehaut. Ich habe euer 2. Buch bei Eltern ohne Filter gewonnen. Wie lange ist das her? Fünf Jahre? Seitdem bin ich treuer Fan und habe euer 1. Buch zur Geburt des 3. Kindes von meiner Mama geschenkt bekommen und ich liebe es und schenke es seitdem allen Neumamas in meinem Freundeskreis. Es hat mir auch beim dritten Kind so viel geholfen.
    Macht weiter so und hoffentlich kommt bald ein Mutmachbuch über die Pubertät, die klopft nämlich an.
    Alles Liebe
    Doro

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