Toxische Beziehung: Mein Mann isolierte mich von Familie und Freunden

Trennung

Symbolfoto: pixabay

Tja, wie beginnt man so einen Text, der eine Beziehungsgeschichte wird, eine Beichte und eine Entschuldigung? Vielleicht versuche ich es mal so:  Vor nun bald zwölf Jahren war ich eine lebenslustige junge Frau. Ich hätte mich als selbstständig und emanzipiert beschrieben, als intelligent und sicher mit beiden Beinen im Leben stehend, als fest in einen großen Freundes- und Bekanntenkreis eingebunden, aus einer stabilen, zufriedenen, großen Familie stammend. Ich hatte Studium und gerade mein Referendariat sehr erfolgreich abgeschlossen und schaute positiv und sorglos in meine Zukunft. Und dann kam alles anders.

Und plötzlich hatte ich keine Freunde mehr

1,5 Jahre später hatte ich keine Freunde mehr, war (fast) alleine in einer neuen Stadt, hatte keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, war verheiratet und schwanger von einem Mann, den ich rückblickend nur als toxisch, ja, als schwer pathologisch narzisstisch beschreiben kann. Ich hatte mich für alle Seiten schmerzhaft von meinen Freunden distanziert, habe sie geghostet, meine Familie verletzt und war tatsächlich in eine psychische Abhängigkeit geraten. Ich hatte kein eigenes Handy mehr, keine EC-Karte – ich kannte mich selbst nicht mehr.

An dieser Stelle hört man oft „Das hätte ich nie mit mir machen lassen“, „Sie hätte ja einfach gehen können“ oder „Das hat sie ja selbst so entschieden“. Jeder dieser Sätze (ich hätte sie selbst so gesagt) stimmt – und doch auf so fatale Weise auch wieder nicht. Das, was mir passiert ist, kann jedem und jeder passieren, davon bin ich (mittlerweile) überzeugt – denn jede/r hat wunde Stellen, die ein geschickter Manipulator ausnutzen kann.

Narzisstischer Mann: Wie ich mich abhängig machte – und wieder rausfand

Deshalb hadere ich auch kaum noch mit der Frage, wie mir das passieren konnte und bin stattdessen stolz, nicht kaputt gegangen zu sein und da raus gefunden zu haben. Beides – das Hineingeraten und das Herausfinden – versuche ich euch im Folgenden zu erklären:

Als ich diesen Mann traf, hat er mich fasziniert. Er war charismatisch, immer gut gelaunt, das (scheinbare) Zentrum einer großen Gruppe. Er sah gut aus, war provokant, verkaufte sich gut. Ich dachte, er sei nicht „meine Liga“. Umso größer war die Faszination, dass er sich für mich interessierte, dass er mich schnell ins Zentrum seines Lebens stellte, mich über den grünen Klee lobte.

Er wollte Zeit mit mir verbringen (heute weiß ich, dass er mich von anderen isolieren wollte), stetigen Kontakt (heute weiß ich, dass das Kontrolle war), wollte mich unterstützen (heute weiß ich, dass das ein Mittel war, mich klein zu machen, mein Verhalten zu steuern) und sein Leben mit mir planen.

Aus Liebe wurden Kontrolle und Kritik

Diese erste Phase des Lovebombing aber hielt nicht lange. Sehr bald kippte sie in immer massivere Kritik. Ich sollte abnehmen, mein Umgang mit anderen Menschen (v.a. Männern) war zu freundlich, ich hatte zu wenig Zeit für ihn, ich war unvernünftig im Umgang mit Geld, unreflektiert bei abgeschlossenen Verträgen usw. usf.

Zu diesem Zeitpunkt aber war ich schon wie Alice durchs Kaninchenloch in eine andere Welt gerutscht. Es gelang diesem Mann, seine Argumente so zu verpacken, dass sie in sich logisch erschienen – auch, weil sie es in seiner Welt tatsächlich SIND. Und an ihm selbst, an seinen lauteren Absichten hinter all seiner Kritik habe ich damals noch nicht gezweifelt.

Zugleich verstand er es, genau meine wunden Punkte zu treffen – meine Eigenschaft, bei jeder Kritik erst einmal an mir selbst zu zweifeln, meinen Ehrgeiz, alles gut machen zu wollen, meine Hilfsbereitschaft und auch die Punkte, an denen ich mich selbst unsicher fühlte. Also zweifelte ich an mir, an meinem Blick auf die Welt, wollte ihm beweisen, dass ich doch eigentlich ein guter Mensch war und bemühte mich und arbeitete, um seine Anerkennung zu erreichen.

Ich war angeblich schuld an seinem Leiden

Und dann ging es ihm plötzlich schlecht – und weil ich ja so schwierig war und er mir nicht vertrauen konnte, war ich der Grund dafür, dass er sich einem Burnout nahe fühlte. Gleichzeitig zeigte er sich mir in seiner Schwäche und ich dachte, ich sei stark und könne, ja habe die Verantwortung, ihm zu helfen, ihn zu retten. Auch das verstärkte er: Wir beide gegen den Rest der Welt, denn die war plötzlich auch gegen ihn. Um ihm zu beweisen, dass er mir vertrauen könne, reduzierte ich zunehmend meine Kontakte zu anderen. Ja, meine Freund*innen versuchten, mich zu erreichen. Ich habe es nicht einmal geschafft, mich zu erklären. Ich bin einfach abgetaucht.

Das Kuriose ist, dass ich die ganze Zeit WUSSTE, dass das falsch ist. Mein Bauchgefühl hat mich von Beginn an gewarnt. Ich hatte dauerhaft ein schlechtes Gewissen meinen Freunden gegenüber. Aber ich habe es einfach nicht geschafft, mich aus diesem Geflecht aus Lügen, Manipulationen und emotionaler Erpressung zu lösen.

Auch meine Familie stand dem hilflos gegenüber, auch mit ihnen habe ich den Kontakt abgebrochen – aber sie haben mich nie aufgegeben. Dafür bin ich ihnen allen ewig dankbar – allen voran meinen Eltern. Erst, seit ich selbst Mutter bin, kann ich erahnen, wie meine Eltern gelitten haben müssen.

So landete ich also in einer anderen Stadt. Ohne Freunde. Ohne Familie. In einem Job mit diesem Mann, der mich auch von neuen Kontakten fernhielt. Wir heirateten. Alleine. Ich wurde schwanger, die erste Geburt war dramatisch und endete in einem Kaiserschnitt.

Das erste Kind war der Beginn meiner Wiedergeburt

Und das war der Beginn meiner Wiedergeburt. Denn mit meinem ersten Kind kamen neue Kontakte, die nicht mehr unter seiner Fuchtel standen. Meine heute beste Freundin traf ich als weitere Mutter bei der Tagesmutter – und sie hat mir durch die ganzen Jahre immer beigestanden. Wenn du das liest, du Liebe – DANKE. Du weißt, wie sehr.

Für mein Kind wollte ich mich auch nicht mehr kleinmachen lassen. Ich war mir sicher, wie ich mit ihm umgehen wollte. Mir war klar, dass ich mein Kind und sein Wohlergehen nie meinem Mann opfern würde. Außerdem entwickelte sich der Kontakt mit meinen Eltern langsam wieder – als Großeltern durften sie wieder in unser Leben treten. Mein Mann begann sich zunehmend vernachlässigt zu fühlen, aber ich wollte das Bild einer glücklichen Familie mit aller Kraft aufrechterhalten. Aufgeben war noch nie mein Ding.

Nach zwei Jahren bekam ich mein zweites Kind – die Geburt war noch dramatischer. Doch statt mich in den Mittelpunkt zu stellen, wurde mein Mann krank. Ich will das nicht ausführen, aber am Tag nach der Geburt ließ er sich ins Krankenhaus einliefern, meine Mutter kam spontan und übernahm für eine Woche die Betreuung unseres ersten Kindes, während ich eine massive Infektion hatte und mit 41° Fieber kämpfte… Doch dann das: Als wir nach Hause kamen, warf mein Mann meine Mutter aus der Wohnung. Sofort. Mir war er böse, weil ich zu ihr hielt. Ich habe mein Wochenbett alleine, weinend verbracht.

Hilfe durch eine Familienberatungsstelle

Zum Glück hatte ich eine wunderbare Hebamme und so ging mein erster Ausflug mit dem Säugling zu einer Familienberatungsstelle, wo ich Hilfe fand. Heute weiß ich, dass schon damals so viele um uns sahen, dass es bei uns nicht gesund lief. Ich hätte all die Jahre nur etwas sagen müssen und hätte Unterstützung gehabt. Die habe ich damals in der Familienberatung das erste Mal real erfahren.

Die Therapeutinnen dort empfahlen uns eine Paartherapie, die wir über Jahre immer wieder in Anspruch nahmen, auch mein Mann machte eine Therapie und mit der mir eigenen Sturheit hielt ich weiter an der Ehe fest – immer in der Hoffnung, dass sich ja alles noch bessern könnte und in dem Glauben daran, dass er sich wirklich Mühe gab, dass auch er etwas ändern wollte. Und weiter schluckte ich Beleidigungen, Kontaktbeschränkungen, Unterstellungen…

Aber daneben pflanzte der Therapeut einen Samen, indem er mir die Aufgabe gab, mich zu „emanzipieren“. Und das habe ich über die folgenden sechs Jahre getan: Schritt für Schritt erlangte ich meine Selbstbestimmung zurück und erarbeitete mir das, was für alle anderen normal ist – mein eigenes Handy, Zugang zu allen Konten, unkontrollierte Kontakte zu Freundinnen, zunehmend auch allein Besuche bei meiner Familie.

Krankhaft! Ich wollte nicht mehr schweigen

Und irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr geschwiegen habe, ihn nicht mehr gedeckt habe und an dem ich mir eingestanden habe, dass all das, was bei uns passierte, krankhaft ist – und dass es nicht meine Schuld ist. Zu dieser Zeit waren meine wunderbaren neuen Freundinnen da und standen zu mir, haben mich unterstützt, über Jahre immer wieder zugehört und mich bestärkt. Auch meine Familie war da und hat mir immer wieder still den Rücken gestärkt, mir nie Vorwürfe gemacht, sondern mir immer nur die Sicherheit vermittelt, dass ich nie allein wäre. Alleine hätte ich all das nie geschafft.

Trotzdem wollte ich auch dann noch meinen Kindern eine Familie erhalten. Und ich hatte Angst. Angst vor all den Drohungen, die mein Mann immer wieder ausstieß, von „Du wirst nie mehr jemanden finden“ über „Ich nehme dir die Kinder“ bis „Ich tue mir oder wahlweise dir was an“. So kauften und renovierten wir noch ein Haus, um hoffentlich Entspannung in das Ganze zu bringen und einander aus dem Weg gehen zu können.

Nach der kräftezehrenden Renovierung war mein Mann körperlich wie psychisch erschöpft. Heute glaube ich, dass er eine narzisstische Krise erlebte, weil ich seinem Einfluss und seiner Kontrolle unaufhaltsam entwuchs. Jedenfalls ließ er sich über fast zwei Jahre krankschreiben. Das gab mir die Chance, auch auf der Arbeit seinem Einfluss zu entkommen – und meine Kolleg*innen staunten darüber, wie ich eigentlich bin.

Nun sollten sich also andere Frauen „um ihn kümmern“

Gleichzeitig erwartete er zuhause aber von mir, dass ich ihn pflegte und mich um ihn kümmerte, weil er keine externe Hilfe annehmen wollte. Das aber konnte und wollte ich nicht – und formulierte das auch so. Weil ich „ihn ja hängen ließ“ und „meinen ehelichen Pflichten nicht mehr nachkam“ suchte er sich andere Frauen, die sich „um ihn kümmerten“. Brachte sie mit in unser Haus. Stellte sie unseren Kindern vor. Lud sie zu Silvester ein.

Und als ich am 1.1. mit meinen Kindern zu meinen Eltern fuhr, war mir endlich klar, dass das so nicht weitergehen wird, dass mein Ich einfach verschwinden würde, wenn ich nicht endlich einen Schlussstrich zog.

Ich trennte mich und es folgten Monate der Diskussion, der Unsicherheit, der Drohungen und der Vorbereitung auf einen Krieg, den ich letztlich (bisher) vermeiden konnte. Schließlich zog ich aus. Es war eine Befreiung. Seitdem bin ich wieder ich.

Nach der Trennung gaben mir viele eine zweite Chance

Tatsächlich konnte ich seitdem auch zu einigen meiner früheren Freunde wieder Kontakt aufnehmen (den sozialen Medien sei Dank), ich konnte mich endlich entschuldigen für das, was ich ihnen angetan habe. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich euch bin – dafür, dass ihr euch meine Entschuldigung angehört habt, dass ihr mich nicht verurteilt habt, euch nicht von mir abgewandt habt und mir eine neue Chance gegeben habt. DANKE.

Natürlich ist es auch jetzt nicht immer einfach. Ich kann meinen Ex nicht aus meinem Leben streichen, er bleibt der Vater meiner Kinder. Den Kontakt kann ich nicht unterbinden. Und so sehe ich, wie er auch unsere Kinder manipuliert und hoffe, dass das Gegengewicht, das ich ihnen zu bieten versuche, irgendwann stark genug sein wird, damit auch sie sich aus diesem Geflecht lösen können. Aber ich lebe wieder. Und ich kann endlich wieder die Kraft finden, für meine Kinder stark zu sein, ihnen ein wirkliches Gegenbild zu bieten.

Was Frauen helfen kann

Ihr habt mich gefragt, was ich anderen Frauen in einer solchen Situation mit auf den Weg geben kann. Für mich sind das drei Dinge:

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  • Erkenne die Manipulationen und Lügen als das, was sie sind – du bist ok, so wie du bist.
  • Öffne dich und suche Unterstützung – Freund*innen, Kolleg*innen, Familie, Beratungsstellen, Therapeut*innen…. Rede mit ihnen, lass dir helfen!
  • Habe Geduld, sei großzügig mit dir selbst und teile dir deine Kraft ein – du hast einen langen, langen Weg vor dir.

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6 comments

  1. Liebe Autorin, vielen Dank für diesen Text!
    Ich bin Mutter von knapp 8jährigen Zwillingen und habe das letzte Jahr mit meiner „Wiedergeburt“ verbracht. Ich lese seit einiger Zeit über toxische Beziehungen und immer wieder bin ich gefrustet, weil es eben noch etwas anderes ist, wenn man bereits „Familie“, also mit Kindern ist und „nicht nur“ ein Paar…
    Ich glaube, mein Mann ist kein reiner Narzisst. Aber er hat ganz gewiss Tendenzen. Und ich konnte mittlerweile auch sehen, dass meine eigene Vorgeschichte als Kind einer Alkoholikerin ihren Teil zu meiner Überangepasstheit beigetragen hat. Ich habe und hatte aber schon immer einen starken Selbsterhaltungstrieb, der leider durch die ziemlich fordernde Zwillingssituation viel zu lange gedeckelt war – ich hatte einfach nicht mehr die Kraft für mich…
    Zur Zeit bin ich noch hin und her gerissen, meinen Mann irgendwie mit in den Prozess zu nehmen, als Vater meiner Kinder eben. Aber aus Beziehungssicht habe ich mich doch schon sehr entliebt.
    Leider habe ich keine (große) Familie im Hintergrund (siehe Vorgeschichte). Leider bin ich auch hier wieder auf meinem Weg alleine. Aber ich habe und werde mir weiterhin Hilfe holen und freue mich auf immer mehr „Ich selbst sein“!
    Danke für diesen Beitrag, es hilft sehr, von anderen „role models“ zu lesen!

  2. Ich wünsche der Autorin von ganzen Herzen viel Kraft dass sie den Weg weiter gehen kann. Ich kann sie so gut verstehen! Ich habe das gleiche durchgemacht mit einem krankhaften Narzissten. Nur das wir zum Glück keine Kinder hatten. Du schaffst das!!! Glaub nur jegen Tag daran!!!

  3. Danke für deine Ehrlichkeit und Offenheit liebe Autorin. Ich habe mich bis heute oft gefragt ob mein ex nicht doch recht hat und ich diejenige bin die alles falsch gemacht und falsch aufgefasst hat.
    Ich hatte zwar nie so harte Sachen wie gar kein Handy oder Geld, aber im Nachhinein merke ich das seine dauernden Anforderungen doch für ihn und nicht für das Handy dazusein, das dauernde Jammern weil wir so wenig Geld haben wärend ich alles mögliche tat das er sich immer kaufen konnte was er grade wollte, das ständige rumnörgeln wie das haus aussieht und/ oder wieviel zeit ich in sachen investiere (z. B. Meine Hobbys) die ja nicht so wichtig sind und nichts mit ihm zutun haben, ständige Manipulation waren.
    Es hat mir grade sehr geholfen das zu lesen und obwohl keine Kinder im Spiel sind (Gott sei Dank bin ich nicht schwanger geworden als er unbedingt Kinder wollte, ich wollte die eigentlich nicht aber hatte trotzdem eingewilligt es zu versuchen) ist die Trennung doch ziemlich hart weil 14 Jahre zwei leben praktisch in eins verwandeln ist nicht so schnell und einfach rückgängig zu machen. Ich bin da nur durch neue Freunde und eine grosse Umstellung auf der Arbeit (durch Arbeitswechsel) rausgekommen und habe bei der Trennung einige Fehler gemacht (z. B. Meinen besten Freund, ja ein Mann, und ja, mein ex war seit fast zwei Jahren die ich den kenne offen eifersüchtig auf ihn, geküsst und ihm alle meine Gefühle und Geheimnisse erzählt obwohl es klar war das er an mir interessiert ist) und warscheinlich mehr Schmerz als ich dachte zugefügt. Und es fällt mir teilweise sehr schwer zu sehen wo ich richtig und wo falsch liege oder lag, da auch alle Freunde die wir gemeinsam hatten böse mit mir sind weil er sich so super als Opfer verkauft und überall erzählt hat das ich ja fremdgegangen bin und ihn fast zum Suizid getrieben habe und ausserdem alles mögliche aus dem gemeinsamen Haushalt mitgenommen habe als ich gegangen bin. Obwohl ich denke dass das alles aus meiner Sicht nicht so viel war im Vergleich, hatte ich lange keine Kraft mit unseren früheren Freunden darüber zu reden und jetzt glauben sie alle ihm und ich bin die böse und manipulative die ihn in 14 Jahren nur benutzt hat bis ich jemand besseren gefunden habe.
    Vor allem daher hat es mir sehr geholfen zu sehen wieviele Menschen ähnliches erlebt haben und das ich da alles andere als allein mit bin. Es gibt Tage an denen Zweifel ich allen ernstes daran ob ich nicht doch alles rückgängig machen sollte. Aber solche Texte helfen. Ich sehe daran das ich nicht die Schuld trage und das ich nicht alleine bin. Danke dafür

  4. Ich bin das Kind aus einer Ehe mit einem narzisstischen Vater. Ich hätte mir so sehr von meiner Mama gewünscht, dass sie sich von meinem Vater getrennt hätte. Wie schön und entspannt hätte unser Leben ablaufen können. Aber auch sie wollte die heile Familie aufrecht erhalten. Ich habe meine Mama dann früh an Krebs verloren. Es war so gemein das es ausgerechnet sie getroffen hat und sie den Kampf auch noch verloren hat. Mit meinem Vater habe ich mittlerweile keinen Kontakt mehr, er hat noch so viel Kaputt gemacht. Im Moment arbeite ich in einer Therapie meine Kindheit und das Verhältnis zu ihm auf. Möchte ihn aber nie wiedersehen.
    Also du hast alles richtig gemacht, für Dich und vor allem auch deine Kinder. Sie werden das sicherlich bald selbst erkennen. Alles Liebe für dich. Ich hoffe du kannst irgendwann einen Partner finden, mit dem du richtig glücklich wirst

  5. Ich wünsche der Autorin Kraft und alles Gute fürs Kommende! Glücklicherweise bin ich ein Mensch der starke Selbstschutzreflexe hat ( Älteste von 4 Geschwister n). Allerspätestens beim Handy Entzug oder Zugangsverbot zum Konto hätte ich deutlich reagiert. Und meinem Kind schadet erst recht niemand! Es wäre wichtig, deine Stärke zu finden und zukünftig zu benutzen.

  6. Zuerst einmal: alles Liebe und viel Stärke für die Zukunft deiner Kinder und von dir! Ich habe leider ähnliches erlebt, allerdings wurde ich dem Himmel sei Dank herausgeholt BEVOR es so weit kommen konnte wie bei dir. Heiratsantrag hatte ich von ihm schon erhalten, habe damals zum Glück verneint, weil es sich absolut nicht richtig anfühlte und ich mit 25 mich auch grundsätzlich zu jung fühlte zum heiraten. Einem potentiellen Namen für eine Tochter die er dann gerne mit mir hätte hatte er auch schon. Wenn man drin steckt und irgendwann merkt, dass da was gewaltig schief läuft, dann kommt man gar nicht mal so schnell „einfach so“ da raus. Und ich bin echt auch eine recht selbstbewusste junge Frau, nicht irgend ein Mauerblümchen…. Bei mir ging das dann bis hin, dass ich mit der Polizei meine Sachen bei ihm holte weil ich dermassen Angst hatte, dass er mir was antut wenn er merkt dass ich WIRKLICH gehe….. Darum, alles, alles Liebe! Ich habe heute zum Glück keine „Nachwehen“ mehr und kann es entspannt als Vergangenheit abtun ohne emotionale Regung. Damals konnte ich mehrere Monate nicht arbeiten, musste umziehen, Handynummer wechseln, überall auf Social Media die Kanäle blockieren, usw. einzig wenn ich ein solches Auto sehe, wie er es gefahren hat, setzt mein Herz einen kleinen Moment aus. Damals habe ich ihm auch angezeigt wegen Verleumdung und er erhielt eine Bewährungsstrafe. Sollte er das nochmal machen mit einer Frau und sollte sich diese auch durchringen, eine Anzeige zu machen, so wird er vermutlich nicht mehr einfach so davonkommen…. Einzig was ich heute bereue, ich hätte im Nachhinein gesehen ihn auch wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung anzeigen sollen. Weil es war mehrere Male definitiv kein einvernehmlicher Sex. Nur das wäre Aussage gegen Aussage gewesen und hätte noch mehr Benzin ins Feuer gegossen….. Alles Gute dir!

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